II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 120

eeengeneen
Me
Seig Pat Pren Mire un Dre Srchene ure Secue
erin der gewaltigen Z=ühnung rint scharfen Kontuten die Einzelnen
on ab¬
aber war das Stück dennoch nicht todt. Es war wohl nicht die
von den vielen Enterbten des Glücks malt, das verräth das große,
Kunst der Darstellung, auch nicht die mit psychologischer Kon¬
ese An¬
echte Talent, das aus dem vollen Borne eines reifen Geistes
sequenz geführten Schlußszenen, das Rettende war die sittliche
und einer Seele schöpft, in der das menschliche Weh, die
ein gutes Geschöps aus der ge¬
Höhe, zu der sich
erlichen
Schwächen und Leidenschaften der Anderen schmerzlichen Widerhall
meinen Umgebung emporarbeitet und so den Gedanken
chst an¬
finden. Wenn etwas gestern den tiefen Gesammteindruck
in Herr und den Lebensgehalt des Werkes ausspricht. Bis dahin war es
schwächte, so waren es die allzu langen und allzu lärmenden
voll Peinlichkeiten und Mühsal gegangen. Schnitzler's feinmalende
st
aut
Gesammtszenen sowie die häufigen Einzelwiederholungen
Kunst ist graziös, sie sucht das Leben, wo es die weichsten Linien
Gefolge
der bereits bekannten Thatsachen. Voll intimster Stimmung und
hat, und sie weiß dem Herben noch ein Stäubchen Dust
berufen
Abtönung war das Milien, die Darstellung der Herrenrollen aus¬
sie dort, wo sie die
geben. Wienerisch=mild, weckt
zu
indigung
gezeichnet. Max Pategg in der Titelrolle bot mit seiner
Tragik des Lebens gestalten möchte, das Bild eines Blüthenzweiges,
ntgegen¬
1 Tragödie des Gewissens eine glänzende Leistung. Ihm
den ein schwarzer Flor umhüllt. Die Tragik des passiven
großem
schlossen sich ebenbürtig die Herren Eyben, Olmar,
Leids, für überall vollwerthend, aber stets mit der Wiener Note,
on allen
Weigert, Heinzel und Wehlau als Arbeiter
die in Allem mitklingt. Liebe Novellen, für die er seine eigene
luderem
Herr Leopold Thuener als Kleppl an,
und
Bühnentechnik fand. Ich weiß nicht, ob es ein großer Fehler ist,
1“ und
jeder Einzelne ein kleines Charakterbild in dem gewaltigen Gemälde
wenn sich ein Dichter, der nicht durch Ideen zu Gestalten kommt,
menschlichen Elends. Therese Leithner als Turasel's
sondern sie direkt im Leben fi det, sich in ein bestimmtes Thema
Künstler¬
Weib war so warm, wie es ihr anscheinend kühles Empfinden, das
verliebt. Es immer aufsucht wie einen Freund, wie eine Geliebte.
1 Pubii¬
selbst im größten Affekt die theatralische Abstammung nicht ver¬
] Die Motive behalten dann stets eine Familienähnlichkeit, die eines
lben auf
leugnet, zuließ. Das Zusammenspiel in den Ensembleszenen war
Tages für uns das Interesse verlieren kann. Es ist wie die
J. Lm.
tadellos.
gleichmäßig blonden Kinder eines blanäugigen Verwandtenkreises.
Mer
Schnitzler's Lieblingsthema ist das Verhältniß des reichen jungen
eigenen
Mannes zum armen Mädchen aus dem Volke. Im Anatoke¬
Anzahl
Börse und Handel.
cyclus ist das Thema mehr als fideles Champagner¬
m erst¬
Vom Tage. Der Privuldiskont erhöhte sich gestern auf
Verhältniß in einer liebenswürdig heiteren Art ergötzlich
r Jubi¬
4½ pCt., d. h. ½ pCt. über die Bankate. Die Spekulation zeigte
varüirt, in der anmuthig=lyrischen „Liebelei“ in lieber Melancholie, in
sommer¬
sich jedoch hierdurch keineswegs bennruhigt, es war viel¬
eine innige Traurigkeit gewandelt. Und von Anatole und Christine
imtliche
mehr gerade in der zweiten Börsenhälfte eine zuversichtliche
kommt Schnitzler nicht los. Und so war es gestern nach den
Stimmung bemerkbar, welche (damit motivirt wurde, daß
ersten Szenen, als träfen wir gute Bekannte. Es erschien wie
die für Montag bestimmt zu erwartende Erhöhung des
der „Liebelei“ zweiter Theil. Man nehme an, Christinen's Ge¬
liebter sei im Duell nicht gefallen, sondern habe das Mädchen ein¬
Bankdiskonts den Markt von den bisherigen Befürchtungen be¬
ersten gemiethet und sie ihm ein Kind geboren. Niemand weiß
züglich des Geldstandes endlich befreien werde. So merk¬
Scar davon, als der Freund und eine Verwandte. Bei einem
wstrdig diese Araumentation auch klingen mag, so erklärt sich
Spazierritt stürzt er mit dem Pferde und wi.d sterbend zu den
#e ge¬
dieselbe andereiseits doch durch die in den letzten Jahren
Eltern gebracht. Er hat, bevor er stirbt, nur noch eine Beichte
Wort
nach dieser Richtung hin gemachten Erfahrungen und es
und einen Wunsch: die Eltern möchten seine Geliebte und sein
n den
wäre nur zu wünschen, daß die Optimisten auch dies¬
Kind ins Haus nehmen. Wir merken das Problem. Wie
tigen
mal Recht behielten. Gestern hielt es die Spekulation für
gesellschaft¬
philiströse,
swird sich die
orden.
das Geratheuste, sich der größten Reserve zu befleißigen. Der Ver¬
ineu=lichen Vorurtheilen befangene egoistische
m verlassenen Ge¬
kehr wurde mit Rücksicht auf die schwächeren Bulletins von den
iment=] Verwandtschaft
des
schöpf stellen? Werden sie das Vermächtniß
in Er¬
Auslandsbörsen auf den meisten Geschäftsgebieten zu mäßig
te noch Sohnes treu erfüllen? Die Charaktere lassen uns
reduzirten Kursen aufgenommen, im weiteren Verlaufe konnte sich
das Gegentheil glauben. Da ist vor Allem das Haupt der
es neue
jedoch bei sehr geringfügigen Umsätzen durchweg eine ziemlich
Familie, ein Professor der Nationalökonomie, ein Vertreter der
ihrem
freundliche Teudenz behaupten.
kleinbürgerlichsten Moral, ein haltloses Kaffeehaustrottelchen,
geben
Annener Gußstahlwerk. In der gestern zu Annen statt¬
vom Dichter sehr gut beohachtet und gezeichnet. Er
Denn
gehabten Generalversammlung des Annener Gußstahlwerkes wurden
der Vertreter einer ganzen Sorte, die österreichische Nuance
s Rößl.
einstimmig die Anträge der Verwaltung genehmigt und die
ist wohlgetroffen. Er hat absolut nichts dagegen, daß der
en Ton
Entlastung ertheilt. Es gelangen also 10 pCt. Dividende
Sohn ein hübsches Verhältniß hat, aber vernünftigermaßen doch
iel die
zur Vertheilung; ferner wird das Aktienkapital um 425 000
beiden ein solches, „bei dem das Hängenbleiben ausgeschlossen ist“. Der
Mark erhöht. Das ausscheidende Mitglied des Aussichtsraths
undI ist natürlich empört, aber er findet sich schließlich in die Sache.
wurde einstimmig wiedergewählt. Der Geschäftsgang ist, wie die
Anfang] Dann ist die Mama mit engen Anschauungen, aber einem guten
Direktion berichtete, andauernd günstig.
Herzen, eine Verwandte, die freier denkt, und eine echt wienerische
so daß
Marienburg=Mlawkaer Eisenbahn=Gesellschaft.
schnell! Haustochter. Gutes Herz, Temperament und den Muth zu dem,
Die Einnahmen der Bahn betrugen im Monat September 1898
was die gesellschaftliche Moral verdammt. Sie alle übernehmen das
liß für
nach provisorischer Ermittlung 179 000 M. gegen 182 000 M. im
Vermächtniß des todten Sohnes und heißen dessen Kind und Geliebte
wierige
gleichen Monat des Vorjahres, mithin 3000 M. weniger, und
willkommen. Nur einer mag es nicht. Der Bräutigam der Tochter,
en zu,
zwar ergaben der Personenverkehr ein Plus von 4000 M. und de
ite des ein Arzt, von der kalten, egoistischen Art Mancher, die mit der
Extraordinarien ein solches von 5000 M., während der Güter¬
ichtigkeit! Aemuth prahlen, aus der sie stammen, aber scharfe Anwälte aller
verkehr um 12 000 M. hinter dem September des Vorjahres
Vorurtheile zu werden pflegen, die sich selbst einmal gegen sie
fall ge¬
zurückblieb. Seit Anfang des Jahres bis Ultimo September
richteten. Das was das verlassene „Verhältniß“ an sie Alle aber
uftigeren
betrugen die Einnahmen 1 426 000 M. gegen 1371 000 M. in
im Grunde kettet, ist das Kind. Es ist doch des Sohnes
ne jede
der gleichen Zeit des Vorjahres, mithin mehr 55 000 M.
Kind, Fleisch vom Fleische der Familie. Der Gedanken¬
um so
Akkumulatoren=Unternehmung in Frankreich. Die
vielleicht! gang der gedachten Klasse ist fein getroffen, aber hier
bekannte Kabelfabrik Geoffroy u. Delore in Clichy bei
des
abermerkt man auch schon die Stilisirung
Paris hat die Patente der Berliner Akkumulatorenfabrik G. m. b. H.
Kommenden, die Mathematik der Konsequenzen. Wie, wenn
Wirkung
für Traktionszwecke und der Kommanditgesellschaft Dr. Lehmann
das Kind nun sterben würde? Dann wäre das einzig Verbindende
öhlichem
u. Mann für stationäre und Pufferbatterien käuflich erworben und
aus dem Wege geschafft, die wider Willen eingeschläferte An¬
hervor.
ist gegenwärtig mit der Einrichtung einer Akkumulatorenfabrik in
ständigkeits=Moral darf wieder aufwachen. Das fremde Weib wird
großem Stile beschäftigt. Diese Fabrik ist bestimmt die Batterien
aus dem Hause geschafft und Alles ist wie zuvor. Denn man
lten zwei
für die Einrichtung des elektrischen Betriebes der Pariser Vorort¬
Fan'.: Professors X. haben schon ihre Besuche ein¬
inzen wie
bahnen zu liefern und den Bedarf der Société anonyme de#
ge#e“t u. s. w. Schnitzler's Versuch, die Gesellschaft als zwingende
ist diese
automobiles électriques zu decken.
Pache den Druck auf die engen Herzen wirken zu lassen, wird
te, z. B.
Maschinenbau=Aktiengesellschaft vormals Starke u.
über bald fallen gelassen. Er läßt die Erbärmlichkeit auf eigene
chters und
Hoffmann in Hirschberg i. Schl. In der gestrigen Aufsichts¬
Rechnung arbeiten. Daß er sich so in die Werkstätte sehen läßt,
Theater¬
rathssitzung wurde beschlossen der am 22. d. M. abzuhaltenden
ist ein Fehler, der nicht in der Technik des Stückes liegt, sondern
ürden wir
Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von
in der Stilisirung der Idee seine Wurzel hat. Das Kind stirbt.
Novitäten¬
7pCt.
(i. V. 8 pCt.) auf das erhöhte Aktienkapital vorzu¬
t ihr jetzt
Das junge Weib steht ganz allein da,
Wer weiß,
schlagen bei 66 900 M. Abschreibungen und Rückstellungen (i. V.
Alles genommen und sie nehmen ihr auch den Thräuen¬
tend er¬
43 900 M.).
winkel. Brutal, kalt weisen sie ihr die Thür und sie
nach
n
„Helios“ Elektrizitäts=Gesellschaft. In der vorgestern
geht hinaus, wahrscheinlich ins Wasser. In den letzten
Ste, was
stattgehabten Aussichtsrathssitzung der „Helios“, Elektrizitäts¬
Szenen blüht dramatische Kraft, hier stört keine Rechnung, es lebt
Geistes
Aktiengesellschaft gelangten die Bilanz und die Gewinn= und
sich Alles bis auf die Neige aus, die dünne Novelle ist mit
er ist, die
Verlustrechnung per 30. Juni 1898 zur Vorlage. Nach Abzug von
künstlerischer Gründlichkeit ausgeschöpft, es bleibt keine Figur im
Anderen nur
Abschreibungen im Betrage von 324 103,62 M. (im Vorjahre 240 730,03
Fragment, kein Gefühl in halben Schwingungen stecken. Es
uf sich selber
Mark) erübrigt ein Reingewinn von 1212 521,48 M. gegen
hinterläßt eine reine Wirkung. Es ist ein Drama der letzten
hinaus und
543 360,86 M. im Vorjahre. Die Vertheilung dieses Rein¬
Szenen und ich habe das Gefühl, daß das Ganze
Prinzip die
gewinnes soll der im November stattfindenden Generalversamm¬
wegen dieser geschrieben ist. Die ersten zwei Akte sind
so gruppirt
lung in folgender Weise vorgeschlagen werden: Zuweisung an den
Kronzeugen für Unwahrscheinlichkeiten im künstlerisch wahrhaftig
menthal
Dispositionsfonds 100000 M. (wie im Vorjahr), Gewinn¬
Gedachten. Die Szeuen am Sterbelager des jungen Mannes, die
rdnet, nach
antheile 162 078,14 Mark (im Vorjahre 60031 Mark),
den ganzen ersten Akt füllen z. B. Der schwer Leidende hat das
#erste Platz
Gratisikationen an die Beamten 20000 M. (12000 M.
Genick gebrochen, er will ein Geständniß abwälzen in fünf
einem Untertzützungsfonds
im Vorjahre), Zuweisung zu
geschickten Sätzen wäre es erledigt, aber ruckweise mit
wäre, wenn
für Beamte und Arbeiter 40 000 M. (im Vorjahre 0), 11 pCt.
heraus¬
einer schier schmerzenden Umständlichkeit wird
Kunst der
[Dividende auf 8 Millionen M. Aktienkapital 880 000 M.
geholt. Der zweite Akt ist eine einzige technische Schwer¬
Dem ganzen Organiswus stockt der Athem! (im Vorjahre 12 pCt. auf 3 Millionen M. Aktienkapital 360 000 M.),
#ite halten. fälligkeit.
der Bühne und bei schwächerer Darstellung wäre er ihm hier wohl aus= Vortrag auf neue Rechnung 10 442,74 M. (im Vorjahre 11 329.86