II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 215

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10. Das Vernaechtnis
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weit
Jahre 1897 auf . 2,655,685.11 gestiegen. Die Gesammt¬
den einzelnen Regierungen wird u. a. in nächster Zei die
weit
Ausführung der Anlage einer Fernsprechlinie Berlin¬
Brüssel=Paris in Angriff genommen werden; die Länge*) Vergleiche II in Nr. 296 des „Frankf. Gen.=Anz.“.
nee e e eren eennenen
stirbt — wahrscheinlich der These des Verfassers zu
von Anion Burger, zwei von Jos. Wopfner in hiesigen
ga
Liebe — wundert sich Fräulein Toni über die zunehmende
G.
Privatbesitz über, während drei Werke von Andersen und
M. Wunsch nach Amsterdam, je ein Gemälde von Jos.
Entfremdung zwischen ihr und jenen, mit denen sie bisher
Wopfner und Hans Thoma nach auswärts verkauft wurden, die
durch dieses Kind in gemeinsamem Bande verbunden
hei
Ein Gemälde von G. Schönleber, ein Leenputter und
gewesen. Wäre sie wirklich so zartfühlend, wie uns der
Ha
ein Liebermann wurden von Sammlern aus Berlin, Ham¬
Verfasser glauben machen will, so wüßte Fräulein
W.
burg und Basel erworben. — Die erste deutsche Aufführung
Toni, daß hier ihres Bleibens nicht mehr, daß
ssok
von Mascagni's „Iris“ findet im Opernhause in
fit wieder dahin zurück, von wo sie gekommen.
Frankfurt a. M. statt. Soeben wurde zwischen Ricordi & Co.
ihrem
Fräulein Toni besteht auf
und Intendanten Emil Claar der Vertrag abgeschlossen.
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Aber nein.
Schein: J’y suis, j’y reste! Und sie bleibt. Auch
Konrad Dreher, der bekannte Charakterkomiker, wird im
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Februar ein mehrere Abende umfassendes Gastspiel an der
als sich die Zeichen eines erkalteten Empfindens frostig
Haf
Frankfurter Bühne absolvieren. — Der zweite Kammermusik¬
aufs Herz legen. Und als die Familie ihres Geliebten
zah.
Abend der Frankfurter Quartett=Vereinigung
aus den veränderten Verhältnissen die natürlichen Konse¬
Bei
(Hermann Hock, Fritz Dippel, August Allekotte und Heinrich
quenzen zieht, als man der verwaisten jungen Mutter statt
Sd
Appuun) findet Montag, 9. Januar, unter Mitwirkung
der Liebe, an die sie geglaubt, eine materielle Versorgung
mit
von Frau Julia Uzielli und der Herren Adolf Rebner, Ferd.
Herr
bietet, da stürmt sie hinaus in einen selbstgewählten Tod,
steb
Küchler, Aug. Leimer und Joh. Hegar statt. —
als ob das Leben ihr nichts mehr zu bieten hätte. Die Eltern
Correggio, ein Sohn des bekannten Flötenvirtuosen,
dau
hat Trier'schen Blättern nach einen bedeutenden Erfolg
aber, die sich redlich gemüht, ein aufgezwungenes Ver¬
heit
gelegentlich einer Aufführung von „A basso porto“ in
sprechen zu halten, sie werden von dem Verfasser entlassen
Trier als Ciccillo gehabt. Der junge Künstler befriedigte The
mit dem schnöden Brandmal des Mordes. Wir gestehen
und
darstellerisch vollkommen und entfaltete stimmlich eine Fülle
offen, diesem perversen Gedankengange nicht folgen zu
stan
von Kraft und Woyllaut, die das Publikum wiederholt zu
können, selbst auf die Gefahr hin, philiströser Rückständigkeit
ihre
lautem Beifall hinriß. — Eugen d'Albert wird übermorgen
geziehen zu werden. Das Publikum schien gestern von ähn¬

(Donnerstag, den 5. Januar) im kleinen Saale des Saal¬
lichen Empfindungen beherrscht, denn dem aufdringlichen
baues einen Klavier=Abend veranstalten, dessen Programm
wer
auf besonderen Wunsch hiesiger Musikfreunde nur Werke von
Beifall der litterarisch „Unentwegten“ wußte ein vernehm¬
ung
Beethoven und Robert Schumann bringen wird. — Wie wir
liches Zischen die Wage zu halten. Die Aufführung mag
eridh
zu unserer Genugthuung hören, hat Professor James
nicht in allen Teilen den Intentionen des Ver¬
Bla
Kwast, trotz der ihm von der Kaiserlichen Musikgesellschaft
fassers entsprochen haben, würde aber auch unter
gemachten glänzenden Anerbietungen und trotz der ihm vom Näg
günstigeren schauspielerischen Vorbedingungen kaum zum
Siege geführt haben. Das junge Talent von Moskauer und Petersburger Publikum bereiteten Ovationen,trad
sich nicht entschließen können, die Ausbildungsklassen des der
Fräulein Pollner (Toni Weber) war der ihr zu¬
Moskauer Konservatoriums zu übernehmen. Der vortreffliche
ersch
Pianist tritt bereits heute die Rückreise nach Deutschland an,
gedachten Aufgabe kaum gewachsen; ihrem Ausdruck
möd
spielt am 8. ds. Mts. in Berlin in einem Kammermusik¬
des Schmerzes fehlte die überzeugende Kraft. Auch Herr
zusch
Konzert der Quartett=Vereinigung des Sternschen Konser¬
Szika erschien uns in der Rolle des Vaters nicht an
verb
vatoriums und am 15. hier in Frankfurt in dem Kammer¬
seinem Platze; was der Verfasser bitter ernst gemeint,
Fing
musik=Abend der Museumsgesellschaft. Seinen Unterricht
hatte in seiner Darstellung einen sparodistischen Anstrich
krani
nimmt Professor Kwast Montag, den 9., wieder auf.
und verfehlte so ein gut Teil der ihm zugedachten Wir¬
Lunz
= Die menschliche Hand als Krankheitsprophet.
kung. Recht gut war Fräulein Steimann als Agnes
die r
Das Wahrsagen aus den Linien der Hand gilt für
Winter; sie erinnerte vielfach an Fräulein Minow, eine
berüc
gebildete Leute heutzutage als ein abgethaner Aberglaube,
der besten Naiven der letzten Frankfurter Theaterjahre.
aus
von dem sich nur das niedere Volk noch nicht hat losreißen
So lauge sie den naiven Ton noch halten kann, sollte
arbei
können. Immerhin scheint die menschliche Hand dazu be¬
sie ihn zu halten suchen. Klug und gewandt wußte sich
fähigt zu sein, zwar nicht durch den ganz gleichgültigen oback
Herr Bauer mit der herzlich unsympathischen Rolle des
besor
Verlauf der Linien auf ihrer inneren Fläche, aber nach
Dr. Schmidt abzufinden. Der wenig bedeuteuden Aufgabe
gelbe
ihrer allgemeinen Form und Farbe, nach der Beschaffen¬
der Mutter lieh Frau Freund ihre schlichte Kunst, der
zum
heit der Finger und Nägel dem aufmerksamen Beobachter
Tochter des Hauses Fräulein Charlotte Boch die
zunel
mehr und Wichtigeres zu verrathen, als man glauben
Distinktion der Erscheinung und des Spiels. In kleineren
ist die
sollte. Ein englischer Arzt Dr. Blake in London hat
Rollen wirkten verdienstvoll Herr A. Meyer, Fräulein
kürzlich ein Werk veröffentlicht, in dem allein von dem bei E¬
Irmen, Fräulein Kliukhammer, Herr Bolz und
Male¬
Studium der Hand zur Erkennung verschiedener Er¬
Herr Alexis Müller. Die Novität war von Herrn
im 2
krankungen die Rede ist. Inwieweit die bemerkenswerten
Oniucke geschickt insceniert und auf den Ton einer dis¬
der
Ausführungen Blakes bestätigt und praktische Verwendung
Kret gestaltenden Darstellung gestimmt; nur schien uns
finden werden, kann erst die weitere Beobachtung einer wurd
mitunter — so während der ganzen langen Sterbescene
eine E
großen Zahl von Aerzten entscheiden, sicherlich aber
des ersten Aktes — diese Diskretion etwas zu weit ge
hochre
ist eine genauere Erforschung dieser physiologischen
strieben zu sein. Ein Schauspiel will doch verstanden
zeichne
Frage der Mühe wert. Einige darauf bezügliche
sein; diese Selbstverständlichkeit dürfte aber gestern doch
Verlei
Wahrnehmungen sind schon vor geraumer Zeit macht
mur den Begünstigten der ersten Parkettreihen zu Teil ge¬
als
M. v. F.worden und gelten gegenwärtig ziemlich allgemein als
ine g
worden sein.
Aus dem Frankfurter Kunstleben. Aus der zutreffend. So gilt ein Klumpigwerden der Fingerspitzen
December=Ausstellung des Kunstsalons Hermes, Lieb= als ein wichtiges Anzeichen für Schwindsucht, soll aber eine se
sr#uenstraße, gingen von den größeres Interesse in Anspruch auch bei einigen anderen Krankheiten vorkommen. Blake daran