II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 280

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10. Das Vernaechtnis
Telephon 12801.
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Aimm Brerennm
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Lopen¬
hagen. London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)

Ausschnitt aus
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ante Blätter, Wien
355
E vom:
NoV 1004
Custpieltheater) Nach endlos langer
Ze den Einertets beiam Fran Haust Riese
wieder das Verlangen nach ernster, künstlerischer
Tätigkeit. Zuerst in einer Wohltätigkeitsvorstellung
wurde „Das Vermächtnis“ von Schnitzler
zur Darstellung gebracht und dann dem Reperkolte
mit vielem Erfolge einverleibt. Erst in einer
solchen Rolle kann man würdigen, was für eine
echte, lebenswarme, tiefe Künstlerin die Niese ist;
sie übt die tiefste Wirkung auf die Zuhörer aus
und niemand kann sich dem Einfluß des Dichters
und der Darstellerin entziehen. Die übrigen
Mitwirkenden gruppierten sich nicht störend um
ihren Mittelpunkt.
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O l. Osterrebensien
60
0
Wien, I., Concordiaplatz 4.

Vertretungen
9 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Frandisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Gudlienengabe ohne Genühr.)
6 Ausschnitt aus: 23. NOv. 1805
DIE WOCHE, WIEN
E vom:
Theater.
Jarno'sche Bühnen.
Direktor Jarno bot letzte Woche dem Wiener
Publikum an seinen beiden Kunststätten eine schätzens¬
werte Abwechslung. Wo die leichtgeschürzt; Pariser
Muse sonst zu Lachsalven das Signal gibt, schritt
diesmal die Tragödie über die Bretter, sich mit den
ernstesten und schwierigsten Problemen befassend.
Im Lustspieltheater wurde „Das Ver¬
mächtnis“ von Schnitzler gegeben.
Der Sohn eines=Miesek Pikrizierhauses unterhält
ein Verhältnis mit einem Wiener Mädel. Er stürzt
vom Pferde und verletzte sich tödlich; vor dem Ver¬
scheiden entdeckt er seiner Familie das Verhältnis und
das daraus entsprungene Kind, welches er samt der
Mutter seinen Angehörigen empfiehlt. Das ist das
Vermächtnis. Der Wunsch des Sterbenden wird respek¬
tiert; als aber das Kind stirbt und das äußerliche
Band zwischen den Patriziern und dem Mädel ge¬
rissen ist, kommt es zur unausweichlichen tragischen
Lösung. Frau Niese zeigte als Toni das Wiener
Mädel in unerschöpflicher Vielseitigkeit ihrer Kunst,
Maran verblüffte seine lachgewohnten Verehrer
durch seinen tragischen Ernst. Frau Schelter und
Fräulein Gutshofer fielen angenehm auf.
Telephon 12301.
M SRTTER
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Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
* in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
6 hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New Vork,
6) Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewahr.)
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m Ausschnitt aus:
Uomburger Carresnondent
1
vom: 23 11 1908
Afneber
Im Lustspieltheater (das bekanntlich auch unter Jarnos
Leitung steht) gab man Schnitzlers Schauspiel „Vermächt¬
nis“ Obgleich diese Dichtu im Burgtheater zuhauf war,
ist es heute deurn Schlenther nicht gar so sehr darum zu tun, Schnitz¬
ler zu pflegen, im Gegenteil, er vernachlässigt ihn. Umso lobens¬
werter erscheint Jarnos Tat, der mit diesem Werk auch gleichzeitig
eine der besten Dichtungen Schnitzlers aufführte. Der Kampf
Schnitzlers gegen unsere verlogene Gesellschaft ist von dichterischer
Größe. Es gibt Szenen in diesem Stück, so packend und so wahr,
daß sie nur ein wirklicher Dichter, wie es Schnitzler trotz aller An¬
feindungen ist, geschrieben haben kann. Die Niese spielte die vom
Lebensglück betrogene kleine Näherin mit der ihr eigenen liebens¬
würdigen Herbheit und Herzlichkeit. Ihr jubelte auch das volle Haus 1
laut zu.
Telephon 12801.
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Ausschnitte
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Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen

### in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
□ hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New Vork,
2 Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Opellenangabe ehne Gewähr.)
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in Ausschnitt aus:
eaus Mähren und Schlesien
9
vom:
rünn.
B
Perei er en ernnene

„Im Lustspieltheater hat Hansi Niese die Toni Weber
n Schpitzlers „Vermächtnis“ gespielt, gelebt. Es ist
ein Jahlzehnrher, daß wir diese erschütternde Tragödie
eines einfachen Mädchens, das von der Kleinlichkeit und
Erbärmlichkeit ausgehöhlter Gesellschaftsmenschen vernichtet
wird im Burgthealer (Katharina Schratti) mitgelitten
haben. Heute leuchten di. Farben dieses Trauerspieles nicht
mehr so stark, wie ehedem; aber die große Kunst von Frau
Niese blies die dünnen Spiungewebe weg, die die Zeit über
Das „Vermächtnis“ gebreitet hatte.