II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 2

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ruene Kakadu
9.3. Der gruche nandau
esidenztheater. sie überfluthete bricht der Wahnsinn aus und sie kann aushülfsweise in mehr oder minder „naiven“ Rollen be¬
sich die Nacht über nicht von dem Leichnam trennen, der schäftigt wird, von jeher für ein starkes Talent gehalten,
tterarischen Gesellschaft.
in ihren Armen erkaltet. Auf dieser Vorgeschichte ist der war aber doch überrascht, mit welchem Grad von mimischer
hnen, Litterarischen Gesellschaften
Einakter aufgebaut. Die Wahnsinnige lebt auf einer ein¬
und oratorischer Vollendung unsre Schwarz die Wahn¬
haben sich's hier wie anderwärts
samen Villa mit ihrer Schwester, der Pflegerin und dem
sinnige spielte. Den Eindruck des Widerwärtigen, den
en, die aus irgend einem Grunde
Arzt, die Alle ängstlich Sorge tragen, daß nicht einmal
das Stück bei der römischen Premiere auf Hrn. v. Werther
tlichen Bühnen nicht zur Auf¬
eine rothe Rose unter dem üppigen Flor von Frühlings¬
ausgeübt hat, habe ich nicht empfangen, eher den des Er¬
einem geladenen Publikum vor¬
blumen sich finde, um das Entsetzen der Wahnsinnigen vor schütternden. Frl. Schwarz wurde von den Damen
gel aber alles, was einigermaßen
Blut fernzuhalten. Nichtsdestoweniger kommen sie auf die Brünner, Giesecke und Schwartz, die nur viel zu
rksam ist, von unsern Theatern
thörichte Idee, den Bruder des Ermordeten, der nach jener
leise sprach, und den HH. Schneider und Rémond
mmen derlei Gesellschaften von
blutreichen Nacht Isabellen den Leichnam aus den Armenge=wirksam unterstützt. Das Publikum nahm das interessante
ehr Nieten als Treffer zu bieten.
nommen, nach längerer Zeit ihr vor Augen zu bringen, um sielliterarische Experiment mit getheilten Empfindungen auf:
ng der Münchener Litterarischen
dadurch zum Bewußtsein zurückzuführen! Natürlich fällt der
es wurde ebenso stark applaudirt wie gezischt.
nich in der That eigentlich nur
Unseligen die furchtbare Nacht mit allen Einzelheiten ein
Der zweite Einakter, Mein Fünst“ von Wilhelm
ressanten literarischen That: der
und damit ist —
für die große Schauspielerin (die Duse)
v. Scholz, wurde überhaupt zum erstenmal aufgefuhrt.
„Macht der Finsterniß“ denn
gesorgt: sie kann nun auf die heiter kindliche Frühlings¬
Er ist im Aprilheft der hier herausgegebenen Monat¬
ig und vermeintliche Neubelebung
stimmung hin in schönem Kontraft die „aufgelösten Haare
schrift für Literatur und Kritik „Frühling“ erschienen.
us und Cressida“ wird man doch
mit Blut aneinanderkleben lassen!“ — Die Duse gab die
Die Aufnahme dieses Stückes war weit wärmer, nament¬
kbare That, als einen Erfolg an=tragende Rolle vor zwei Jahren zum ersteumal in Rom,
lich von Seite der Jugend; es ist aber viel weniger
neue Leitung der Gesellschaft ist der Erfolg war ein rein persönlicher der großen Künst¬
werth als die beiden anderen. Auch „Mein Fürst“ ist
esen. Sie wählt mit mehr Ge=lerin. In der That ist der „Traum eines Frühlings= kaum etwas anderes als eine garnirte Soloscene, und
ffensiv in ihrer Auswahl. Ein
morgen“, welcher Titel in schneidendem Kontrast zum
zwar des Bibliothekars Dr. Berg, der von seinem Fürsten
ist es aber, im Residenztheater
schaurigen Inhalt steht, kaum viel mehr als eine Soloscene
und einstigen Schüler einer revolutionären Rede wegen
äcke aufführen zu lassen, die dann für die Darstellerin der Wahnsinnigen. Man muß von
entlassen und in Abschiedsaudienz empfangen, durch eine
Bühne übergehen können. Die allen alten und berechtigten Forderungen des Dramas
glänzende Rede über seine Geschichtsauffassung den Sinn
durch die Wahl und sozusagen
absehen, um sich an der gluthvollen Poesie der Natur¬
des auf Abwege gerathenen Fürsten im Innersten wendet.
hofbühne kommt auf diese Weise schilderung, an den reichen malerischen Effekten und an
Es ist dies beiläufig die Auffassung, die der Leipziger
hiläten.
der feinen Beobachtung psychiatrischer Vorgänge genügen
Professor K. G. Lamprecht in seinen Schriften „Alte und
n drei hier noch unbekannte Ein¬
zu lassen. All dies, zumal die Musik der Sprache,
neue Richtungen in der Geschichtswissenschaft“ (1896) und
tritt natürlich im italienischen Original weit mehr zutage
te wiederholt werden, von denen
in seiner „Deutschen Geschichte“ mit Eifer vertritt, die Auf¬
keines in den Spielplan übergehen als in der deutschen Uebertragung, deren Antor nicht ge¬
fassung, daß es nur nationale „Unterströmungen" seien, welche
abriele d'Annunzio's „Traum nannt war. Wir hören, es sei Ludwig Ganghöfer,
„Geschichte machen“. Diese Ansicht hat, gut vorgetragen,
rgens“ (Sogno d'un mattino der Vorstand der Gesellschaft, und gratuliren, denn es für den ersten Moment etwas bestechendes; es ist aber
durchaus klare Handlung, diesist ihm wunderbar gelungen, die Poesie, ja fast auch schwer verständlich, wie man im Zeitalter eines Bismarck,
e des Dramas liegt, hat Julius den musikalischen Reiz dieser reinen Stimmungsdichtung der doch Geschichte gemacht hat wie kaum ein Anderer, sich in
in unsrer „Beilage“ (Nr. 40) wie in unser geliebtes Deutsch herüber zu retten. Diese bewußten Gegensatz zu der in den Thatsachen doch ungleich
nna Isabella ist der Liebhaber seine Ueberraschung
Ganghofer als Uebersetzer
besser begründeten individualistischen Auffassung Ranke's
n Herzog (der Dichter läßt im
wurde von einer anderen unterstützt: Frl. Schwarzssetzen kann. Gut, ja meisterhaft vorgetragen wurde frei¬
hr Gemahl war) erstochen worden. in einer Duse=Rolle als Wahnsinnige. Ich habe zwar lich die Scholz'sche Apologie durch Hrn. v. Possart, der
aus dem Munde des Ermordeten sunsre ehemalige Naive, die schon lange fast nur mehr den Bibliothekar in einer prächtigen Maske spielte. Er
W
Zimmer, elektrisch beleuchtet.
vergleichliche Wellenbäder.
len Besitzer J. H. Kuntz. (5127)
bilden vorzugsweise
de Anlage die Retten erstere
gesellschaften.
Kunft ertheilt
(2n)
Häft, München, Bahnhofplatz7.
Wochenberichte an Interessenten.
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Anzüge nach Masse 7