II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 3

Kakadu
frue
9.3. Der Kruche unadu box 14/8
hat den stürmischen Applaus, der sich zum Schluß erhob, andermal die napoleonische Legende, ein drittes Mal noch zu lernen und wir sind der Litter
eigentlich ganz allein verdient, denn man kann die langes tollere Schattenspiele zum besten. Und angesichts dieser bar dafür, daß sie uns diese um
des vielgenannten d'Annunzio v#
Suiten fühlte sich ein gescheiter Zuschauer — entsinn' ich
Standrede die der Bibliothekar zuerst stockend, dann sich
mich recht, Jules Lemaitre — an die Schattenbilder in
Sch. Theater am Ga¬
immer mehr begeisternd und an seinen Ideen berauschend
Plato's Höhle genahnt. Ein ähnliches Motiv hat ver¬
Strauß' köstlichen „Fl dermau
dem Fürsten hält, wohl kaum nnancenreicher und fortreißen¬
muthlich Schnitzler vorgeschwebt, der offenkundige Spitz¬
die Damen Frey und Kattug
der sprechen, als sie Possart gesprochen. Die ganze Aerm¬
buben und falsche Biedermänner dermaßen durcheinander
Haus par bis auf den letzten Pla
lichkeit dieses Stückes, für das der Verfasser selbst übrigens
wirbelt, daß ein Straßenphilosoph mit einem Auschein
daß die Scheidenden es verstande
nur die Bezeichnung „ein Akt“ hat, würde sofort zutage
von Recht sagen darf: „Es kommen Leute her, die Ver¬
Zeit ihres Hierseins in der Gunstl
treten, wenn ein minder guter Sprecher als Possart den
brecher spielen, und Andere, die es sind, ohne es zu ahnen.“
Eisenstein, Rosalinde und Adel
Bibliothekar gäbe. Hr. Lützenkirchen repräsentirte den
Fürsten, die H H. v. Pindo und Waldau ein paar vor¬ Folge: ein Komödiant (Tabarins Urenkel, der Sohn von
ihren Schwanengesang mit viel La#
Leoncavallo's Baiazzo) ersticht zum Beschluß einer lebens¬
immer wieder herausgerufen,
nehme Statisten.
Das dritte Stück, eine einaktige Groteske: „Derstreu gespielten Eifersuchtsscene den Herzog, der mit seiner
grüne Kakadu“ von Arthur Schuitzler, ist unsern[Liebsten, einer Nymphe der Porte Saint=Martin, nur Menge und mächtige Lorberkrät
von allen Mitwirkenden nach K##
Lesern von einem Bericht unsres Wiener dm.=Referenten nach ihrem eigensten Begehr gescherzt und geherzt. Grel.
sehr animirt. Mit besonderer A
und wirr, unklar und langwierig schleppt sich die Scenen¬
nennen, der einen Frosch von üb
über die Burgtheater=Aufführung dieses Einakters (siehe
reihe fort, bis in das Triumphgeschrei der Stürmer der
Anktion Langen. End
Feuilleton vom 9. März d. J.) in Erinnerung. Gleich¬
Bastille der nur allzu wahre Wehruf der Cocotte Leocadie
der HH. Hugo Helbing, Kunsthäf
zeitig mit München ist es nun auch in Berlin am Deutschen
hineintönt: sie sei niemals werth gewesen, daß ihretwegen
Hofkunsthändler, in München di
Theater (s. u. Berlin) gegeben worden. Der Erfolg scheint
irgend ein Mensch erdolcht werde.“ — Hier hatte, wie
Gemäldesammlung des Hrn. Verl
dort wie auch hier bedeutend größer gewesen zu sein als
gesagt, der grüne Kakadu den meisten Erfolg, obwohl
München statt, eine Mittheilung
in Wien. Unser Referent schrieb damals: „Man wird
er sich in dem vornehmen Rahmen des Residen#theaters
und Kunstfreunde von Interesse
die Kunde von der Kellerwirthschaft „Zum grünen Kakadu“
etwas eigenthümlich ausnimmt. Allerdings war die Auf¬
hervorragende Werke bedeutendste
bei allen Augenzeugen und Geschichtschreibern der fran¬
führung ein wahres Meisterstück der feinen Inscenirungs¬
italienischer, französischer und e
zösischen Revolution von Chamfort bis auf Mignet,
Michelet und Taine vergebens suchen. Diese Taverne, in kunst des Oberregisseurs Savits, der zum Schluß auch
Zeichnungen befinden sich Arbe
der ein ehemaliger Theaterdirektor dem biasirtesten Hoch= wiederholt stürmisch gerufen wurde. In der Narcißrolle des
Correggio, Claude Lorrain, A. v.
adel von Gaunern und Gauklern schlimmster Sorte Grusel=Henri hatte Hr. Lützenkirchen großen und verdienten
scenen, Verbrechertypen und Courtisanen=Stücklein auf= Erfolg, sie ist auch sehr dankbar. Mehr oder minder Largillière, Ostade, Rembrandt,
die Sammlung einige der Haupt
spielen läßt, ist vielmehr nur eine schwache Nachahmung prächtige Typen boten die HH. Basil (Wirth Prospère)
Abdrücken.
Häusser (Scaevola), Stury (Grasset), Geis (Lebret),
E. H. Berlin, 30. April.
der unmodernen Spelunkenindustrie unter der dritten
Trautsch (Grain), den wir selten so gut gesehen, und
Republik, in der ehemalige Kommunards und wirkliche
als aristokratisches Gesindel Rémund (Herzog vog gingen gestern zum erstenmale A#
oder vermeintliche Bagnosträflinge als Gastgeber den
Bedands der Lebewelt Narrenspossen vormachten. Die Cadignan). Waldau (Albin Chevalier de la Tremouille) alter „Die Gefährtin“, „D
„Paracelsus“ über die Bühn
widerliche Mode fand immer abgeschmacktere Nach= und Frl. Swoboda, welche als Marquise v. Lansac die
selbst habe ich dem feinsinnigen
ahmer. Passant, sois moderne! war als Lockruf auf der aristokratische Verworfenheit jener Tage nicht minder
der Allg. Ztg. kaum etwas zuz
dra, isch zu zeichnen verstand wie Frl. Dandler als
Berliner Aufführung „Der grün
und jener Kneipenwirthschaft dieser Kategorie zu lesen.
Scha#spielerin Léocadie die plebeische. Wie sich das
Stücke in den Schatten stellte.
Ein paar übermüthige Kunstzigeuner trieben ähnlichen,
nur geschmackvoller gewürzten Ulk im Chat-noir. Dort Theaterpublikum auch zu den öffentlichen Wiederholungen
Idee, daß Spiel zu Sein und A
gaben sie Flauberts „Tentation de Saint-Antoine“, ein dieses Stückes stellen mag, es war interessant, es kennen
burleske Humor dieses verweg
französischen Revolution, wirkte
groß. Man lernte Arthur Sa
Seite kennen, während die „C
dämpften Stimmungsmalerei un
glückliche Probe Schnitzler'scher
ihm kannten. Etwas matt und
der mittelalterliche Hypnotiseur
Kakadu“ von der Untrennbarke
einmal etwas schulgemäß profe
der Abend bedeutete für Schn
Erfolg. — In der „Gefährtin
fessors, der seine Frau verloren
dennoch
und deren Bild er sich
reffl
vort
von Hermann Nissen
den beiden anderen Stücken d
Glanz
und Paracelsus — ein
igen
quält und wenig überzei
übrigen Darstellern zeichneten
und Rittner aus. Es war di
Theaters in dieser Saison, un