II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 8

uene Kakadu
9.3. Der
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Der gruche Randau
* Lobetheater. Sonntag den 7. Mai. Mittags 113 Uhr: lündet den Sturz der Bastille und Henri, von seiner eifersüchtigen
Matinée der „Freien litterarischen Vereinigung.“ Regung übermannt, tödtet den eben eintretenden Herzog. Schnitzler
er grüne Kaladu“, Groteske in einem Act von Arthurlhat den Oprung auf das historische Gebiet mit großem Glück unter¬
schni#l##Regie: Herr Regisseur Niedt. Vorhek: Ab=nommen. Die Charakteristit der zahlreichen handelnden Personen ist
eine scharfe und lebenswahre und die geschichtliche Episode selbst ist
cied vom Regiment", Drama in einem Act von Otto Erich
durchaus dramatisch verwerthet. Freilich läßt diese Groteske noch keine
Hartleben. Regie: Herr Regisseur Niedt. (He#f. Facte.
Schlüsse zu, ob das Talent Schnitzlers auch einer größeren Composition
auf historischem Gebiete gewachsen ist. Immerhin hat der Dichter ge¬
Die Sonntags=Matinée der „Freien litterarischen Vereinigun=“
zeigt, daß er ein Meister im Kleinen ist und das können nicht Viele
hat uns die Bekanntschaft zweier Novitäten vermittelt, deren eine so
von sich behaupten.
entschieden litterarischen Werth beansprucht. Arthur Schnitzler
Herr Regisseur Niedt hatte den Grünen Kakadu“ in treff¬
bewegt sich in seiner einactigen Groteske „Der grüne Kakadu“
lichster Weise in Scene gesetzt. In den scenischen Arrangements war
uf historischem Terrain. Das Stück schildert uns das Präludium
das historische Colorit recht glücklich wiedergegeben und die großen
zen französischen Revolution; es spielt an dem Tag der Er¬
Volksscenen hatten ein durchaus lebensvolles Gepräge. Unter den
er Bastille in einer Art von Verbrecherkeller, der den an¬
Einzeldarstellern ragten Herr Lettinger, der den Schauspieler
kamen „Der grüne Kakadu“ führt. Prospère, der Wirth
Henri mit hinreißender Leidenschaft darstellte, Herr Lehrmann,
unke, ein vormaliger Theaterdirector, ist, um sein Geschäft
der einen „wirklichen Mörder“ in Maske und Spiel höchst charakte¬
Fluß zu bringen, auf die eigenartige Idee verfallen, eine
ristisch verkörperte und der in allen Theilen prächtig durchgeführte
rtruppe zu engagiren, deren Mitglieder an jedem Abend
Spelunkenwirth Prospère des Herrn Bayrhammer mächtig
urch den lebenswahren Vortrag selbsterfundener Soloscenen
ln bringen. Die beste Pariser Gesellschaft strömt denn auch
hervor.
nach diesem Keller, in welchem besonders der Schauspieler
Der Schnitzlerschen Novität voraus ging ein einactiges Drama
sein vielversprechendes Talent Furore macht. Henri, der
„Abschied vom Regiment“ von Otto Erich Hartleben. Das

hriges Verhältniß mit der Schauspielerin Leocadie unter¬
kleine Stück schildert die Stimmunger eines in Folge der Koketterieen
diese vor wenig Tagen, obwohl er ahnt, daß sie ihm nicht
seiner Frau nach einer anderen Garnison versetzten Hauptmannes, der
als Gattin heimgeführt. Diese Leocadie steht nun auch in
in der Nacht seines Abschieds vom Regiment den Verführer seiner
zarten Beziehungen zu dem Herzog von Cadignan, einem der Stamm¬
Frau zur Rede stellt und in dem hieraus resultirenden Mlaffengang
te des „Grünen Kakadu“. An jenem Abend spielt nun Henri eine
von dem Gegner tödtlich getroffen wird. Auch dieser Einacter fand
mittheilt, daß er soeben den Herzog von Cadignan
unter der Regie des Herrn Niedt eine treffliche Darstellung. Herr
t habe und er spielt diese Saene so lebenswahr,
Jessen als Hauptmann Griesfeld, Fräulein Gabri als Olga,
er Anwesenden die Ermorbung des Herzogs für
die Herren Steinrück als Hauptmann Feldmann, Johow, als
it hält. Der Wirth Prospère, der sich scheinbar
Hauptmann Stein und Botz als Gustav von Prandau standen durch¬
3 Spiel Henris täuschen läßt, verräth diesem nun,
weg auf der Höhe ihrer Aufgaben.
ie auch nach ihrer Verheirathung mit dem Herzog gesehen
Leo

vurde. In diesem Augenblick strömt das Volk in den Keller und Das Pablikum nahm beide Novitäten recht beifällig auf.