II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 11

uene Kakadu
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9. 3. Der gruene Kakadu
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„Im „Deutschen Theater“ ging gestern Abend
Theater und Musil.
Arthur Schnitzler's prachtvoll bewegte Groteske
„Der grüne Kakadu“ neu einstudirt in Seene. Ottos
Deutsches Theater.
Sommerstorff gab den Heuri, den Schauspieler,
Die etwaslange Suite des „Probekandidaten“ im Deutschen Theater
der am Tage des Bastille=Sturmes in einer Pariser
wurde gestern durch die Wiederaufnahme von „Hans“ unterbrochen,
Keller=Spelunke adligen Gecken und Lebe=Jünglingen
und die wahren Freunde des Dramatikers Dreyer werden nicht unzu¬
durch die dramatische Schilderung einer aus Eifersucht
frieden sein, neben dem erfolgreicheren Tendenzstück, um nicht zu sagen
von ihm begangenen Mordthat grausigen Kitzel
an seiner Stelle, auch zuweilen diese Komödie des Herzens zu sehen,
in der lächelnder Ernst und finnender Scherz eine höchst glückliche Vere
bereitet, bis schließlich die Komödie zu blutigem
bindung eingegangen sind. Die Vorstellung gehört überhaupt zu
wandelt. Der Künstler traf in
Ernst
den feinsten und abgerundetsten des Deutschen Theaters, und der
Wesen und Sprache sehr gut den schwärmenden
Eindruck des szenischen Bildes würde vollkommen sein, wenn
Geist und die wilde Leidenschaft Henri's, die auf die!
auf die Einrichtung des einsamen Haufes auf der Nordseeinsel
unselige That vorbereitet. Die Erzählung des Mordes
nicht so viel Sparsamkeit verwandt wäre. Gerade die Anwohner
war von packender Wirkung. Gisela Schneider,
der Nordsee haben sich bis in unser Jahrhundert durch einen
die als Léocadie allerliebst aussah, spielte die Aller¬
schweren, gediegenen Stil ihrer Möbel und Geräthe ausgezeichnet,
welts=Courtisane mit einer liebenswürdigen Unbe¬
und man charakterisirt sie schlecht, wenn man sie in eine unschöne,
kümmertheit und einer fast kindlichen Lebensfroheit,
banale Einrichtung hineinsetzt, die ihren Urspiung einem Berliner
die der Gestalt alles Widerwärtige nahmen. Der
Ramschbazar allertiefsten Geschmacks zu verdanken scheint. Man
wunderbar echte Verbrecher=Typus von Rittner
sollte diese Dinge, die zur Herstellung der Stimmung so wichtig sind,
als Grain und die feine perverse Marquise Louise
schon im Namen des naturalistischen Prinzips nicht vernachlässigen.
[Dumont's sind bekannt. Die Episode des
Doch was der äußeren Umgebung an Echtheit fehlte, das be¬
revolutionären Schneiderleins kam durch Paul
faßen die dargestellten Menschen in um so reicherem Maße inner¬
Pauli zu komischer Wirkung. Dreyer's „Hans“
lich. Fräulein Dumonts Haus ist eine prachtvolle Figur, eine
in der gewohnten Besetzung eröffnete den Abend und
tiefe Studie zur Psychologie der Jungfrämlichkeit. Doch sie ist
fand den gewohnten Beifall des dichtbesetzten Hausts.
schon genügend bewundert worden, wie auch die Leistungen der
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Für 50 Zeitungsauschmtte er ouseny
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Herren Nissen, Sauer und besonders Hans Fischer durch ihre
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Porto.
100 Trefflichkeit bekannt sind.
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25.— Zahlbar
Dem Dreyerschen Schauspiel folgte in zum großen Theil neuer
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Besetzung Der grüne Kakadu“, dem Arthur Schnitzler die
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anspruchslose Bezeichnung einer Groteske gegeben hat. Diese s
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Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitte iet das
köstliche, mit glänzendem Stilgefühl inszenirte Maskerade, die
Leben und Spiel so geistreich durch einander wirrt, eine des
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch stel., en den
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Frucht müder, schwermüthiger Lebenskenntniß und hellen, den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu ergänzen oder zu ändern.
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weltmännischen Verstandes, wurde wiederum mit dem lebhaftesten
Interesse aufgenommen. Herr Otto Sommerstorff in der Rolle
des Schauspielers Henritraf sehr gut den Ton der Leidenschaft, die sich
in die große theatralische Phrase einhüllt. Frau Gisela Schnei¬
[der als sein untreues Liebchen hatte die rechte naive Korrupt¬
heit. Ausgezeichnet ist Herrn Reinhardt's Demagoge, erschreckend
lebenswahr Herrn Rittners Strolch, der seine wackere Tante um¬
gebracht hat. Fräulein Dumonts Marquise scheint mir etwad zu
gesund; die große Dame, die in den Verbrecherkeller nteigen muß,
##sich eine neue Sensation zu suchen, müßte wohl noch mehr
prickelnde Nervosität und übernächtige Décadence haben. A. E.