Kakadu
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9.3. Der
L Fruent Ae
###noy; Abgeordneter Daszynski bezeichnet die Po
###s Ketannt.
#ensprs Gerschauenge
Flügels als eine Politik der leeren Worte. „Wir ieven in einem
TEE
bei, hängende Begriffe. Der Sonne wurde das Blut und die Herzen zahlreich gefolgt. Nach den „Webern“ kamen Hannele Matterns
die
Opfer vargebracht, damit wurde sie genährt, zur! Himmelfahrt", „Einsame Menschen“ und „Fuhrmann Henschel“
und
Leistung ihrer täglich
n vollbringenden Arbeit stark ge¬
von Hauptmann, „Die Ehre" und „Heimat“ von Sudermann,
des I macht.
ie Opfer aber lieferte der Krieg. Die mexika¬
Jugend“ von Halbe, „Der Meister von Palmyra“ von A. Wil¬
anen
nischen Annalen verfehlen nie
u erwähnen, daß, ehe
brandt, und nun schließen sich diesen Werken und Verfassern
nne.
die Sonne geboren wurde, erst der Krieg geschaffen werden mußte,
„Johanna Wedekind“ von Felix Philippi und „Der grüne Papagei“.
cmit
der die Opfer zur Ernährung der Sonne lieferte. — Die geöffneten
von G. Schnitzler an.
Mäuler dieser Schlangen, aus denen je ein Menschengesicht heraus¬
Jahr
Philippis Stück wurde im Sarah Bernhardt=Theater mit der
eische
sieht, sind einander gegenüber, am unteren Rande der Scheibe
Leiterin dieser Bühne in der Titelrolle gespielt. Sarah Bern¬
allen
angebracht. Die Schwanzenden am oberen Rande, berühren sich
hardt hat es gewählt um ihren Übertritt in das Fach der Mütter
önne
nicht, sondern lassen einen schmalen Raum zwischen sich, in dem
zu vollziehen. Ein Kritiker geht so weit, zu sagen, daß Sarah
Erd=I man das Bild des Zeichens und des Tages „dreizehn Rohr“ an¬
Bernhardt mit ihrer unvergleichlichen Kunst des Schminkens es
sonne gegeben findet, das, wie ich oben sagte, das Geburtsjahr der
fertig gebracht habe, sich sogar das Aussehen einer bejahrten Frau
n die
gegenwärtigen, der historischen Sonne ist.
zu geben. Eine stärkere Leistung hat die unerschrockenste Galanterie
Diese gegenwärtige Sonne umgeben von den vier vorweltlichen
ngen,
noch nie geliefert. Die Wahrheit ist, daß es der ganzen unver¬
be= Sonnen, ihr Geburtsjahr, die zwanzig Tageszeichen, die Sinn¬
gleichlichen Schminkkunst der göttlichen Sarah in der letzten Zeit
galles
bilder des Feuers und des Krieges, die sind es, die auf dem, aus
nicht mehr gelungen ist, ihr Alter ausreichend zu verbergen, daß es
dem alten, großen Tempel stammenden sogenannten Kalenderstein
in ihren schmachtenden oder stürmischen jugendlichen Liebhaberinrollen
:
dargestellt sind — gewissermaßen ein Idol der Sonne, so wie sie
nicht auf das peinlichste herührte. In der „Johanna Wedekind“ ist
ennes,
von den Mexikanern konzipiert wurde, und auch dem gewöhnlichsten!
die sechzigjährige Künstlerin endlich an ihrem Platze. Die Rolle
Manne zweifellos in allen Einzelheiten verständlich. Von einer
der Schmerzensmutter erwachsener Söhne entspricht ihrem Alter.
uf dem
geheimen Weisheit, von der verschiedene Antoren gefäbelt haben,
Der deutsche Leser hat ohne Zweifel erraten, daß „Johanna Wede¬
ist darauf nichts zu sehen. Aber in der Assoziation von Sonne und
bilden.
kind“ die Pariser Lesart des „Dornenweges“
für den der
der in
Krieg, die es vor Augen führt, ist dieses Monument so recht das
französische Übersetzer Kraus, ein Sohn der bekannten aus Öster¬
Federn
Sinnbild jenes kriegerischen Stammes, der „inmitten der Binsen,
reich stammenden ehemaligen ersten dramatischen Sängerin der
en vier
inmitten des Rohrs, an dem rauschenden, blauen Wasser“ — in der
hiesigen Großen Oper, anscheinend keinen passenden französischen
acht! Mitte der Salzwasser=Lagune, sich seine Heimat, ein zweites Venedig,
Ausdruck zu finden wußte. Den Inhalt des Stücks zu erzählen,
endende I gründete und von dort aus das Tal und alles umliegende, Land
erübrigt sich, da es in Berlin und den meisten anderen Theater¬
der die 1 bis an die Gestade der beiden Meere sich unterwarf, bis auch er
städten Deutschlands und Österreichs eine lange Reihe von Auf¬
bringen dem Verhängnis unterlag den fremden Männern, die geheimnis¬
führungen erlebt hat. Auf die Zuschauer wirkte es auch hier sehr
d von I voll dem Meere des Ostens entstiegen, seine Herrschaft abgeben
stark. Bei der ersten Aufführung war der Erfolg durchschlagend
wanzig mußte, und damit gleichzeitig den alten Glauben und die alte
und uneingeschränkt.
wanzigKunst und die alte Kraft verlor. Nur die alte Sprache ist ge¬
Die Kritik beurteilte es verschieden. „Figaro“ spricht davon in
imalen blieben, und in dem Schnitt des Gesichts der heutigen Fischer,
den Ausdrücken höchster Anerkennung.
„Das Drama ist mächtig,
neten.! Gärtner und Landbauer, und in dem kraftvollen Aufbau des
packend und ergreifend. Sein Fehler ist außer der etwas düstern
beitet, Leibes glaubt man die Züge jener edlen Nation wiederzuerkennen,
Tönung, die durch eine Art biblischen Mystizismus noch hervor¬
gegen=1 die einst einen Motecuhcoma und einen Quauhtemoc gebar und
geboben wird, der Umstand, daß wir vom Anbeginn des Rätsels
1
n einem Meer von Blut, durch Hunger, Pest und Ver¬
Lösung kennen. Das vermindert natürlich die Spannung, nimmt
ichens
zweiflung u Boden geworfen werden konnte.
aber nichts von der guten Szeuenführung und litterarischen Haltung
st des
des Stückes, das sicherlich sehr merkwürdig und fesselnd i
jung“
„Débats“ loben mit Vorbehalten. „Johanna Wedekind ist uns als ein
Deutsche Theaterstücke in Frankreich.
uar“
recht starkes Werk mit schönen Absichten erschienen, das nur etwas
Paris, 7. November.
der
eintönig ist und der großen Leuchtkraft der Meisterwerke entbehrt.
Als Antoine vor zehn Jahren „Die Weber“ von Gerhart
onne,
Es ist in Melodrama, das ein großes und schönes Drama hätte
Hauptmann aufführte da konnten wir von einer Wendung in den
werden können. Es ist interessant und anziehend und rührt
tein¬
Pariser Theatergewohnheiten sprechen und feststellen, daß dies
empfindsame Personen zu Tränen.“ „Eclair“ nennt das Stück
oder
abgesehen von einer Darstellung des „Sohns der Wildnis“
zwar „ein ziemlich banales Drama“, fügt aber hinzu: „Man be¬
irkis¬
von Friedrich Halm in italienischer Sprache — der erste Fall der
geguet darin jedoch, insbesondere im ersten Aufzug, ungemein gut
war
Aufführung des Werkes eines lebenden deutschen Bühnenschrift= behandelten Auftritten und einer sehr sichern Zeichnung der meisterhaft
stellers in Paris seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts, seit derhingestellten Charaktere. Das ganze Werk ist überdies von einem sehr
men= Zeit Kotzebues, war. Seitdem sind die deutschen Stücke einander edeln Geist, einem stärkenden Hauch hoher sittlicher Schönheit beiehe
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9.3. Der
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Leistung ihrer täglich
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von Hauptmann, „Die Ehre" und „Heimat“ von Sudermann,
des I macht.
ie Opfer aber lieferte der Krieg. Die mexika¬
Jugend“ von Halbe, „Der Meister von Palmyra“ von A. Wil¬
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nischen Annalen verfehlen nie
u erwähnen, daß, ehe
brandt, und nun schließen sich diesen Werken und Verfassern
nne.
die Sonne geboren wurde, erst der Krieg geschaffen werden mußte,
„Johanna Wedekind“ von Felix Philippi und „Der grüne Papagei“.
cmit
der die Opfer zur Ernährung der Sonne lieferte. — Die geöffneten
von G. Schnitzler an.
Mäuler dieser Schlangen, aus denen je ein Menschengesicht heraus¬
Jahr
Philippis Stück wurde im Sarah Bernhardt=Theater mit der
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sieht, sind einander gegenüber, am unteren Rande der Scheibe
Leiterin dieser Bühne in der Titelrolle gespielt. Sarah Bern¬
allen
angebracht. Die Schwanzenden am oberen Rande, berühren sich
hardt hat es gewählt um ihren Übertritt in das Fach der Mütter
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zu vollziehen. Ein Kritiker geht so weit, zu sagen, daß Sarah
Erd=I man das Bild des Zeichens und des Tages „dreizehn Rohr“ an¬
Bernhardt mit ihrer unvergleichlichen Kunst des Schminkens es
sonne gegeben findet, das, wie ich oben sagte, das Geburtsjahr der
fertig gebracht habe, sich sogar das Aussehen einer bejahrten Frau
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zu geben. Eine stärkere Leistung hat die unerschrockenste Galanterie
Diese gegenwärtige Sonne umgeben von den vier vorweltlichen
ngen,
noch nie geliefert. Die Wahrheit ist, daß es der ganzen unver¬
be= Sonnen, ihr Geburtsjahr, die zwanzig Tageszeichen, die Sinn¬
gleichlichen Schminkkunst der göttlichen Sarah in der letzten Zeit
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bilder des Feuers und des Krieges, die sind es, die auf dem, aus
nicht mehr gelungen ist, ihr Alter ausreichend zu verbergen, daß es
dem alten, großen Tempel stammenden sogenannten Kalenderstein
in ihren schmachtenden oder stürmischen jugendlichen Liebhaberinrollen
:
dargestellt sind — gewissermaßen ein Idol der Sonne, so wie sie
nicht auf das peinlichste herührte. In der „Johanna Wedekind“ ist
ennes,
von den Mexikanern konzipiert wurde, und auch dem gewöhnlichsten!
die sechzigjährige Künstlerin endlich an ihrem Platze. Die Rolle
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Der deutsche Leser hat ohne Zweifel erraten, daß „Johanna Wede¬
ist darauf nichts zu sehen. Aber in der Assoziation von Sonne und
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Krieg, die es vor Augen führt, ist dieses Monument so recht das
französische Übersetzer Kraus, ein Sohn der bekannten aus Öster¬
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Sinnbild jenes kriegerischen Stammes, der „inmitten der Binsen,
reich stammenden ehemaligen ersten dramatischen Sängerin der
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inmitten des Rohrs, an dem rauschenden, blauen Wasser“ — in der
hiesigen Großen Oper, anscheinend keinen passenden französischen
acht! Mitte der Salzwasser=Lagune, sich seine Heimat, ein zweites Venedig,
Ausdruck zu finden wußte. Den Inhalt des Stücks zu erzählen,
endende I gründete und von dort aus das Tal und alles umliegende, Land
erübrigt sich, da es in Berlin und den meisten anderen Theater¬
der die 1 bis an die Gestade der beiden Meere sich unterwarf, bis auch er
städten Deutschlands und Österreichs eine lange Reihe von Auf¬
bringen dem Verhängnis unterlag den fremden Männern, die geheimnis¬
führungen erlebt hat. Auf die Zuschauer wirkte es auch hier sehr
d von I voll dem Meere des Ostens entstiegen, seine Herrschaft abgeben
stark. Bei der ersten Aufführung war der Erfolg durchschlagend
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wanzigKunst und die alte Kraft verlor. Nur die alte Sprache ist ge¬
Die Kritik beurteilte es verschieden. „Figaro“ spricht davon in
imalen blieben, und in dem Schnitt des Gesichts der heutigen Fischer,
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neten.! Gärtner und Landbauer, und in dem kraftvollen Aufbau des
packend und ergreifend. Sein Fehler ist außer der etwas düstern
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Tönung, die durch eine Art biblischen Mystizismus noch hervor¬
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geboben wird, der Umstand, daß wir vom Anbeginn des Rätsels
1
n einem Meer von Blut, durch Hunger, Pest und Ver¬
Lösung kennen. Das vermindert natürlich die Spannung, nimmt
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zweiflung u Boden geworfen werden konnte.
aber nichts von der guten Szeuenführung und litterarischen Haltung
st des
des Stückes, das sicherlich sehr merkwürdig und fesselnd i
jung“
„Débats“ loben mit Vorbehalten. „Johanna Wedekind ist uns als ein
Deutsche Theaterstücke in Frankreich.
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recht starkes Werk mit schönen Absichten erschienen, das nur etwas
Paris, 7. November.
der
eintönig ist und der großen Leuchtkraft der Meisterwerke entbehrt.
Als Antoine vor zehn Jahren „Die Weber“ von Gerhart
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Pariser Theatergewohnheiten sprechen und feststellen, daß dies
empfindsame Personen zu Tränen.“ „Eclair“ nennt das Stück
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abgesehen von einer Darstellung des „Sohns der Wildnis“
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stellers in Paris seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts, seit derhingestellten Charaktere. Das ganze Werk ist überdies von einem sehr
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