II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 84

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Telephon 12801.
„OBSERVER‘
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeilungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quallenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt Germ- u. Montags Zoitung, Wien
vom:

(Deutsches Volkstheater.) Zwei Ableger des Burgtheaters
haben am Weghuber=Park ein verschiedenes Schicksal erfahren.
Während Artur Schnitzlers „Grüner Kakadu“ einen sehr lauten
äußeren Erfolg erringen konnte, wurde Heinrich v. Kleists „Zer¬
brochener Krug“ mit respektvoller Langeweile abgelehnt. Welches
literarische Wertmaß man auch immer an diese beiden Einakter legen
mag, die Verschiedenheit ihrer Wirkung wird sowohl aus der inneren
Struktur als auch aus dem Verhältnisse der Stoffe zur Gegenwart
erklärlich. Der alte, eingerostete und einigermaßen derbe Bauernscherz,
auf leichten, fünffüßigen Jamben künstlich aufgebaut und durch viel¬
fache Amputationen in seinem Gleichgewichte gestört, könnte heute
nur mehr von einer außergewöhnlich starken Komikerindividualität
getragen werden. Herr Höfer, als moderner Charakterdarsteller, hat
den Dorfrichter Adam in allen seinen Aengsten und Verlegenheiten
als gar zu wirklichen Menschen dargestellt, den man bedauern muß.
Man kann aber nicht lachen, wo man Mitleid empfindet, und Mit¬
leid und Langeweile ist im Theater genau dasselbe. Sonderbar genug,
daß dieselbe Regie, welche den „Zerbrochenen Krug“ in Scherben
gehen ließ, aus dem „Grünen Kakadn“ ein recht lebendiges und
bewegtes Stück machte. Das ist umsomehr anzuerkennen, als der
Schnitzlerischen Groteske im Grunde genommen der innere Halt
ebenso fehlt, wie jede Spur einer dramatischen Spannung. Szene
reiht sich an Szene, gute und lustige Einfälle folgen einander, aber
man könnte sie ganz gut durcheinandermischen und etwa von rück¬
wärts nach vorne spielen, oder irgendwo in der Mitte anfangen. Und
doch hat die Regie, Heer Valentin, ein sehr gutes und sehens¬
wertes Stück daraus gemacht; die Steigerung des Tempos und das
allmähliche Einsetzen aller Vokalinstrumente bis zum Furioso (Revolu¬
tion und Ausbruch der Volksleidenschaft) ist ihr glänzend gelungen.
Freilich, welches Bürgerherz beginnt nicht höher zu schlagen, wenn
der grandiöse Hauch der Weltgeschichte, und sei es auch nur von der
Bühne her, zu wehen beginnt? Den einzelnen Figuren der Groteske
sind sowohl die Herren Kramer, Birron, Jensen, insbesondere
aber Herr Homma als auch Fräulein Galafrés durchaus gerecht
geworden.
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Telephon 12801.

„OBSERVER‘
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, X. Concordiaplatz 4.
Verfretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf. Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: Mo
ES-Blatt (publ. BMätt.), Mien
10.31105
vom:
Deutsches Volkstheater.
Ein Nichtpremièrenabend mit einem Premièrenpublikum, dessen
Teilnahme in der Besetzung abgespielter Stücke lag. Kleists „Der zer¬
brochene Krug“ wurde zuerst gegeben und es hielt schwer, das Haus
für den schauer=blutigen Humor dieses Lustspiels zu gewinnen. Die
neue Regie Vallentin versuchte den trägen Verlauf der Gerichts¬
verhandlung durch übermäßiges Temperament aufzupulvern, und so
mußten die Parteien einander überschreien als würde von Neapoli¬
tanern und nicht von behäbigen Niederländern Prozeß geführt. Be¬
sonders Frau Thaller und Herr Birron konnten sich an Kraft¬
äußerungen der Lunge nicht genug tun. Auch Herr Höfer gab den
Dorfrichter so ziemlich im Geschmack des lärmenden Panlaleone, wo¬
gegen die Herren Weiß und Aman den Charakter ihrer Rollen gut
erfaßt und durchgeführt hatten.
„Der grüne Kakadu“ Schnitzlers machte den Beschluß und
größere Wirkung schon deshalb, wen Kleist schon lange tot ist und
Schnitzler noch sehr lebt. Über den Wert der politisch=künstlerischen
Burleske sind die Freunde und Gegner des Autors einig. Es erübrigt
nur zu sagen, daß er in den Herren Jensen, Homma, Roma¬
nowski und Kramer, den Damen Galafres, Liß und 1
Ritscher die dankenswerteste Unterstützung fand.
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I. österr. bebördt. ke#: Unternehmen für Zeilungs-Ausschnitte
Wien, I., G##cordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin. Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt auspnn- u Hontags-Courier, Wien
16 10.
vom:

Theater und Kunst.
2 Deutsches Volkstheater.
ge mene Oteregifunr Hers=Palentin dar del
mal mit seiner Regiekunst einen vollendesen Sieg davon¬
getragen. Kleists „Der zerbrochene Krug“ und Schnitzlers
„Der grüne Kakadu“ wurden zu einer prächtigen Vorstellung.
Besonders Schnitzlers Komödie machte großen Eindruck.
ernucge Aier dene in Sane Stonen venel
zuheben sind Herr Höfer, Frau Thaller, Frl. Ließl,
Frl. Galasrés, die Herren Jensen, Romanovsky.]
Kramer und Raeder.