II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 101

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Kakadu
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9.3. Der ##eeune Sreen
vor allem das große #####rstück aus dem
Bankerott des Jahres 179. us Verhältnissen
heraus, in denen sich der Dr itzinsfuß zwischen
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Deutsches Volkstheater. Samstag
war eine wunderbare Dorstellung, die auf ein
allmähliches Zufückkehren zu wütdigeren, höheren
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die ihn in den Kampf um ein Weltimperium
hineintrieben? Oder war er gar nicht im stande,
den Zusammenstoß mit den Gegensätzen zu ver¬
meiden, die sein Auftreten überall in Europa
hervorrief? Nüchtern gefragt: hat Bonaparte die
Kriege von 1805—1815 heraufgeführt oder
Europa? Journier hat früher unbedenklich die
Antwort zu Lasten Napoleons, zu gunsten
Europas gegeben. Indem er jetzt der gleichen
Auffassung Ausdruck gibt, geschieht es doch
mit dem bedeutungsvollen Zusatze, daß der neue
Kaiser „den Kampf zu vermeiden auch gar nicht
mehr im stande gewesen wäre, auch wenn er es ge¬
wollt hätte“! Damit, will es scheinen, kündigt
sich doch eine bedeutsame Wendung in der Auf¬
fassung. der Dolitik des französischen Kaisers bei
seinem Biographen an. Warum war Napoleon
außen stande, jenen Kampf zu vermeiden? In
der Antwort auf diese Frage liegt das größte
der Napoleon=Probleme begründet. Wir sind
begierig, Fournier hierüber noch zu vernehmen.
Dr. Heinrich Kretschmayr.
r Woche.
Aufgaben hoffen läßt. Kleists Komödie „Der zer¬
brochene Krug“ und Schnitzlers Groteske „Der
grüne Kakadu“ wurden dem Publikum sehr zu
Danke gespielt.
Kleists prachtvolle Komödie ist urewiges,
frischquellendes Leben, gesehen und nachge¬
bildet von einem Dramatiker, dem Form und
Geist durchaus Elemente der Natur waren.
Ohne literarhistorische Reminiszenzen auffrischen
zu wollen, war während des ganzen fröhlichen
Spieles der Gedanke an das Verhältnis Goethes
zu dieser Komödie nicht abzuweisen. Das steht
als beharrlicher Mahner an menschliche Einsichts¬
losigkeit neben dem Werke. Unsterblich damit
verbunden und wie dieses selbst unvergänglich.
Kleist hatte im „Serbrochenen Krug“ das
Theatralische überwunden. Im Grunde durch
seine elementare Natur und sein Naturverhältnis
mit Goethe verwandt, flößte diesem Kleists Mi߬
achten des dramatischen Formalismus geradezu
Widerwillen ein. Uns ist die unaufhaltsam,
aus vielen Motiven zusammenfließende Form
dieses Lustspieles ein getreues, vollendetes Bild
der derben, ungeschminkten Wahrheit. Goethe
hieß es ein „krauses Zeug“. Wer vermißt heute
darin Akte? heute erscheint uns der „Zer¬
brochene Krug“ als ein verirrter Vorläufer
des konsequenten Realismus. Wenn nicht Schau¬
spieler aus dem Dorfrichter Adam eine persön¬
liche Angelegenheit machten, wie am vollen¬
detsten der Berliner Theoder Döring, so hatte
das deutsche Publikum kein rechtes Verständnis