ruene Kakadu
9.3. Der
2 B
Amu zu nurzen.
Die Freundschaft mit den Esten scheint sich
auch zu logern. und da Leitland die von den Esten
angien Gobiete bis 6s
nicht abtreien mngsUiMhlich Sogewerd den
de woh Gucht von
Daner sein.
Die Sirseren#
DTIKFTAPEEETA
n 1
M
„Der grüne Katadng IzunksPich Leben als e¬
bensgefährlicheg Sieß das Theater als den An¬
Wmener bestürzender Wirklichkeiten.
Wi## verwirrende Spiegelbild des einzig
W##ren. S#u##urandigsentische Feinleit hat hier
nicht nur ihren stärksten=Theatereinfoll, sondern
fast auch ihren tiefsten Blick. Freilich ist diese
Tiefe nun auch schon ein wenig fraglich gewor¬
den, läßt da und dort auf flachen Grund blicken!
und erscheint in ihrer Echtheit manchmal zweifel¬
haft; was Revolution ist oder scheint, sein möchte
und sein kann, das haben wir eben seither doch noch
ganz anders erfahren. Indessen, wenn die Wahr¬
heit dieser Dramatik des Scheins auch trüber ge¬
worden ist, unverändert hell der überlegene, ge¬
pflegte Geist, in dem sie gestaltet und ausgesprochen
wird. Die Kreuzung, Verschränkung und Um¬
klammerung der Gedanken, die Führung des Ge¬
sprächs ist noch immer erstäunlich fein, ein künstle¬
risches Kunststück.
Konrad Veidt gibt die große Rolle, den Henri
mit einer schönen Vornehmheit, in einer sehr vor¬
nehmen Haltung, die an echte Tragik glauben läßt;
ein menig ausgiebigere Kraft möchte man ihm
wünschen. Sehr frisch und lieb, auf einer glück¬
lichen Linie zwischen Derbheit und Anmut, svielt
Dagny Servaes die ungetreue Leocadie. Tilla
Durieux, diesmal ganz Dame, Hans Fischer
als Wirt. Klöpfer als Dieb sind ausgezeichnet.
Beide Stücke werden von Barnowski sehr
lebendig und in ihrer eigenen Bewegtheit auf die
Bihne gebracht. Die Zuhörer waren in der
Ruptsache sehr zufrieden, bis auf einige, die sich's
ch nehmen lassen wollten, Schnitzter auszupfei¬
en; ob sie wohl seiber wissen, warum? W. H.
* Gastspiele in der Staatsoper. In der
Staatsoper finden in der kommenden Woche fol¬
gende Gestspiele siatt: Fritz Feinhals sing als
dritte und letzte Rolle am Dienstag, dem 4. d. N.,
box 15/3
Nr. 23 des Eisenbahnverordnungsblalts, beraus¬
gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten am 29. Oklober,
hat folgenden Inhalt: 80) Genehmigungsurkunde vom 1. Oktober
1919, betr. die Ausgabe von 6000000 c zu 4 vom Hundert ver¬
zinslicher Schuldverschreibungen auf den Inhaber durch die Coln—
Bonner Eisenbabnen, Aktiengesellschaft in Cöln, Ausgabe vom Jahre
1919. — 81) Erlaß vom 22. Oktober 1919, betr. Nachprüfung der
urch die Eisenbahnhauptkassen.
Rev sions= und Uhergabeperhan#l#
Meade Alkeiger, Berter
Nachlichten.“
Panteseh
3
Theater und Musik.
Lessingtheater.
Das Lessingtheater veranstaltete am Sonnabend einen Einakter¬
abend, an dem zwei wesensverschiedene ältere Stücke aufgeführt wurden.
Den Ansang machte Strindbergs Trauerspiel „Fräulein
Julie, das man von Aufführungen im Kleinen Theater und in
dem Kammerspielhause unter Reinbardts Leitung her kennt. Dank
der außerordentlich fein durchgearbeiteten Darstellung der beiden
Haptiollen durch Tilla Durieux, die nach langer Pause wieder
auf einer hiesigen Bühne erschien, und Eugen Klöpfer gewann die
Geschichte von der Gräfin Julie, die in der Johannisnacht mit
ihren Sirenenkünsten den Kammerdiener Jean umgarnt und schließlich
das Opfer dieses frevelhaften und gefährlichen Spiels mit dem
Feuer wird, jetzt ein ganz neues Gesicht. Bisher brachte man
für das Stück nur das Interesse auf, das ein pathologischer
Fall zu erwecken vermag, nicht aber die Teilnahme, die
man allgemein menschlichen Schwächen entspringenden Verirrungen
und Verwicklungen entgegenbringt. Diesmal war es anders, die Ge¬
stalten der Herrin und des Kammerdieners schienen über sich selbst
hinausgewachsen zu sein; es waien zwei Stände, zwei Weltan¬
schauungen, die auf Tod und Leben miteinander rangen, nicht aber
zwei einzelne Menschen. Nicht den beiden Darstellern allein, sondern
unzweifelhaft auch dem das Spiel leitenden Direktor Barnowsky ge¬
bührt das Verdienst, dieser vertieften Auffassung des Strindbergschen
Traversoiels zum Ausdruck verholfen zu haben. An dem starken
Erfolge des Stückes hatie auch Ilka Grüning in der bescheiden
zurückhaltenden Rolle der Köchin Christine verdienstvollen
Die zweite Gabe des Abends war Arthur
Anteil.
Schnitzlers eh dem im Deutschen Theater unter Brahm
vielgegebene Groteske „Der grüne Kakadu: Die Wirkung
war diesmal matt. Der feutige Hntergrund der französischen
Revolution, der den Vorgängen auf der Buhne das Relief geben soll,
flammte nicht auf; bei dem Komödiantentum der Schauspieler¬
gesellschaft, die in Prospères Weinkeller zum Ergötzen der
dortselbst verkebrenden Mitglieder des Adels Revolmion spielt,
bis aus dem Scherz blutiger Ernst wird, waren Parodie und
Wirklichkeit nicht streng genug geschieden, so daß manche Wirkung
verpuffte. Dennoch ist es schwer zu sagen, woran das Versagen im
Einzelnen lag. Immerhin gab es eine ganze Reihe guter Leistungen.
Hervorgehoben seien die Damen Durieux und Servaes, die Herren
Fischer, Delius, Klein=Rogge, Klöpfer und Veidt. In den Beifall
mischten sich auch Zischlaute.
9.3. Der
2 B
Amu zu nurzen.
Die Freundschaft mit den Esten scheint sich
auch zu logern. und da Leitland die von den Esten
angien Gobiete bis 6s
nicht abtreien mngsUiMhlich Sogewerd den
de woh Gucht von
Daner sein.
Die Sirseren#
DTIKFTAPEEETA
n 1
M
„Der grüne Katadng IzunksPich Leben als e¬
bensgefährlicheg Sieß das Theater als den An¬
Wmener bestürzender Wirklichkeiten.
Wi## verwirrende Spiegelbild des einzig
W##ren. S#u##urandigsentische Feinleit hat hier
nicht nur ihren stärksten=Theatereinfoll, sondern
fast auch ihren tiefsten Blick. Freilich ist diese
Tiefe nun auch schon ein wenig fraglich gewor¬
den, läßt da und dort auf flachen Grund blicken!
und erscheint in ihrer Echtheit manchmal zweifel¬
haft; was Revolution ist oder scheint, sein möchte
und sein kann, das haben wir eben seither doch noch
ganz anders erfahren. Indessen, wenn die Wahr¬
heit dieser Dramatik des Scheins auch trüber ge¬
worden ist, unverändert hell der überlegene, ge¬
pflegte Geist, in dem sie gestaltet und ausgesprochen
wird. Die Kreuzung, Verschränkung und Um¬
klammerung der Gedanken, die Führung des Ge¬
sprächs ist noch immer erstäunlich fein, ein künstle¬
risches Kunststück.
Konrad Veidt gibt die große Rolle, den Henri
mit einer schönen Vornehmheit, in einer sehr vor¬
nehmen Haltung, die an echte Tragik glauben läßt;
ein menig ausgiebigere Kraft möchte man ihm
wünschen. Sehr frisch und lieb, auf einer glück¬
lichen Linie zwischen Derbheit und Anmut, svielt
Dagny Servaes die ungetreue Leocadie. Tilla
Durieux, diesmal ganz Dame, Hans Fischer
als Wirt. Klöpfer als Dieb sind ausgezeichnet.
Beide Stücke werden von Barnowski sehr
lebendig und in ihrer eigenen Bewegtheit auf die
Bihne gebracht. Die Zuhörer waren in der
Ruptsache sehr zufrieden, bis auf einige, die sich's
ch nehmen lassen wollten, Schnitzter auszupfei¬
en; ob sie wohl seiber wissen, warum? W. H.
* Gastspiele in der Staatsoper. In der
Staatsoper finden in der kommenden Woche fol¬
gende Gestspiele siatt: Fritz Feinhals sing als
dritte und letzte Rolle am Dienstag, dem 4. d. N.,
box 15/3
Nr. 23 des Eisenbahnverordnungsblalts, beraus¬
gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten am 29. Oklober,
hat folgenden Inhalt: 80) Genehmigungsurkunde vom 1. Oktober
1919, betr. die Ausgabe von 6000000 c zu 4 vom Hundert ver¬
zinslicher Schuldverschreibungen auf den Inhaber durch die Coln—
Bonner Eisenbabnen, Aktiengesellschaft in Cöln, Ausgabe vom Jahre
1919. — 81) Erlaß vom 22. Oktober 1919, betr. Nachprüfung der
urch die Eisenbahnhauptkassen.
Rev sions= und Uhergabeperhan#l#
Meade Alkeiger, Berter
Nachlichten.“
Panteseh
3
Theater und Musik.
Lessingtheater.
Das Lessingtheater veranstaltete am Sonnabend einen Einakter¬
abend, an dem zwei wesensverschiedene ältere Stücke aufgeführt wurden.
Den Ansang machte Strindbergs Trauerspiel „Fräulein
Julie, das man von Aufführungen im Kleinen Theater und in
dem Kammerspielhause unter Reinbardts Leitung her kennt. Dank
der außerordentlich fein durchgearbeiteten Darstellung der beiden
Haptiollen durch Tilla Durieux, die nach langer Pause wieder
auf einer hiesigen Bühne erschien, und Eugen Klöpfer gewann die
Geschichte von der Gräfin Julie, die in der Johannisnacht mit
ihren Sirenenkünsten den Kammerdiener Jean umgarnt und schließlich
das Opfer dieses frevelhaften und gefährlichen Spiels mit dem
Feuer wird, jetzt ein ganz neues Gesicht. Bisher brachte man
für das Stück nur das Interesse auf, das ein pathologischer
Fall zu erwecken vermag, nicht aber die Teilnahme, die
man allgemein menschlichen Schwächen entspringenden Verirrungen
und Verwicklungen entgegenbringt. Diesmal war es anders, die Ge¬
stalten der Herrin und des Kammerdieners schienen über sich selbst
hinausgewachsen zu sein; es waien zwei Stände, zwei Weltan¬
schauungen, die auf Tod und Leben miteinander rangen, nicht aber
zwei einzelne Menschen. Nicht den beiden Darstellern allein, sondern
unzweifelhaft auch dem das Spiel leitenden Direktor Barnowsky ge¬
bührt das Verdienst, dieser vertieften Auffassung des Strindbergschen
Traversoiels zum Ausdruck verholfen zu haben. An dem starken
Erfolge des Stückes hatie auch Ilka Grüning in der bescheiden
zurückhaltenden Rolle der Köchin Christine verdienstvollen
Die zweite Gabe des Abends war Arthur
Anteil.
Schnitzlers eh dem im Deutschen Theater unter Brahm
vielgegebene Groteske „Der grüne Kakadu: Die Wirkung
war diesmal matt. Der feutige Hntergrund der französischen
Revolution, der den Vorgängen auf der Buhne das Relief geben soll,
flammte nicht auf; bei dem Komödiantentum der Schauspieler¬
gesellschaft, die in Prospères Weinkeller zum Ergötzen der
dortselbst verkebrenden Mitglieder des Adels Revolmion spielt,
bis aus dem Scherz blutiger Ernst wird, waren Parodie und
Wirklichkeit nicht streng genug geschieden, so daß manche Wirkung
verpuffte. Dennoch ist es schwer zu sagen, woran das Versagen im
Einzelnen lag. Immerhin gab es eine ganze Reihe guter Leistungen.
Hervorgehoben seien die Damen Durieux und Servaes, die Herren
Fischer, Delius, Klein=Rogge, Klöpfer und Veidt. In den Beifall
mischten sich auch Zischlaute.