II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 287

9.3.
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uene Kakadu
Der grüchernanaaa
ziehungen und die abgeklärte Weisheit des Sechzigjährigen! Grün war ein schlichter Henry, Edith Penner sein verteufel¬
tes Frauchen. Erich Weingärtner stand als prahlender
besondere Bedeutung erhält. Ohne eigentlich dramatisch zu
Scerevola wuchtig neben dem abgefeimten Prospére Ferdi¬
sein, und trotz erheblicher Längen, fesselt das Stück durch die
nand Ahnelts. Willie Schmitt gab einen blasierten Vicomte,
starken Reize feinfühliger Menschengestaltung und durch die
Heinrich Kastner den Milchbart Albin. Ueber all dem hohlen
innere Spannung, die von aller Opferbereitschaft ausgeht.
Plunder einer sterbenden Zeit, die der Marquis von Walter
Die Aufführung, die von Woldemar Jürgens geleitet
Thomaß leibhaft verkörperte, schwebte die fleischliche Weib¬
wurde, gab dem Stück einen merkwürdig heiteren Rahmen, da¬
lichkeit Severines in Marianne Mierschs geschmeidiger Ge¬
zu einen fröhlichen Garten und einen, auch am späten Abend
stalt.
noch ganz lichtseligen Himmel, also alles das, was man ge¬
Das Haus spendete beiden Werken starken Beifall. Wir
rade hier nicht erwartet, weil diese Menschen nicht nur in
ber verhüllen trauernd das Haupt, daß erst ein Franzose
ihre lastende Not sondern auch in die hohen Häusermauern
kommen muß, um uns einen Menschen zu zeigen, der sittliche
des unendlichen Paris eingeschlossen sind. Das verschob zu¬
Größe hat, während unsere jungen deutschen Stückeschreibe
nächst den Blickpunkt auf die schweren Ereignisse, und diese
eater.
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ihr Brünstchen brennen lassen.
schleppten dann in einem so verzögerten Tempo über die
ler.
Bühne, daß der Eindruck der Darstellung weit hinter dem
ehrte lodes Buches zurückblieb. Von dem Sturm dieser ungeheuren
hter
Zeit vernahm man nichts, als das matte Klingen einer schücht
ier
ternen Marseillaise. Das drückte auch auf die einzelnen Dar¬
steller. Hans Gerlach blieb als Herr von Courvoisier reich¬
er
lich trocken, war mehr ein würdiger Prediger als ein Mit¬
glied des Konvents. Willie Schmitt, behindert im Tempo,
legte seine Angst in schmelzende Töne und machte so einen
anderen Romeo. Bleibt noch Marianne Miersch, der die
strahlende Hoheit weit besser gelang als die hingebungsvolle
Liebe, die aber trotzdem ein schönes, tapferes und erhabenes
Frauenbild schuf. Aus dem gedämpften Hoftheaterton der
Uebrigen trat nur noch Walter Gußmanns derb angefaßter
Crapart und Karl Tröndles subalterner Carnot wesentlich
eit
hervor.
An demselben Uebel litt die Darstellung des Grünen
enkt hat. So auch die
Kakadu, der zu den wirkungsvollsten Theaterkunststückchen
unserer Zeit gehört. Greller Widerschein des Theaters im
im großen Akt den Tag,
Theater, uberspitze Technik in überhitzter Atmosphäre. — Hier
seinem Abglanz in der
ging es sehr gemütlich zu, so gemütlich, daß statt des stür¬
Zwischen ihn und seine
menden Fackelzugs nur zwei Theaterfunzelchen sinnlos an
ermutet ein Dritter, der
dem Fenster hin und her geführt wurden, immer vor und
hn die reine Frau fesselt.
zurück, vor und zurück, damit man ja nicht vergäße, daß man
ht, rettet den Liebhaber,
im Theater wäre. Atemlos springende Ereignisse, denen der
perläßt. Sie aber bleibt,
Atem so sehr fehlte, daß man nicht im entferntesten an etwas
und läßt den unmänn¬
Böses dachte, bis plötzlich die Revolution ausbricht.
Gatten das Schaffot zu
In der Darstellung einiges sehr wirkungsvoll. Herbert
oehme gab einen heißeren Crasset von starken Maßen.
deutschen Literatur nicht
tiefen menschlichen Be= Philipp Orlemann einen sehr vornehmen Herzog. Hans