II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 321

Der
ruene Kakadu
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Baden Salzburg Semmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
Österreichische Casino A. G.
Wien III, Schwarzenbergplatz 5a
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4
„OBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien I, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschnitt aus:
parkeg,
6. JUL 1335
vom:
Ein internationales Theater in Madrid.
* Wie aus Madrid berichtet wird, ist unter
der Leitung des Regisseurs des Teatro Espanol,
Rivas Cherif, eine neue Bühne, das „Tea¬
tro Escuela de Arte“ gegründet worden,
dessen Ensemble ausschließlich aus Dilettanten
besteht. Dieses Theater bedeutet für Spanien in¬
soferne etwas ganz Neues, als es unter völliger
Hintansetzung der nationalen dramatischen Pro¬
duktion sein Repertoire auf moderne und ältere
europäische Autoren, die in Spanien noch nicht
aufgeführt wurden, gestellt hat. Letzthin wurden
„Der grüne Kakadn“ von AuthurSchnitz¬
ler und Georg Kaisers „Gas“ in einer
durchaus neuartigen Inszenierung mit großem
Erfolg zur Aufführung gebracht.
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Ausschnitt aus:
du Journal:
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N. 050

hen will, weil Blut allein di
Justifikation nach seinem Sit
Schein oder Sein
fehlt, ist die Justifikation bl
Zum Oesterreicher=Abend des Literarischen Zyllus,
Blut nicht sehen kann, hat ke
im Stadttheater: „In Ewigkeit, Amen“ und „Der
urteil zu fällen... und dieser
grüne Kakadu“.
der einmal Blut sehen, wie
Enz. Mit einem sympathischen Eröffnungswort
Stunden lang nach Paris fuh
von Direktor Falkenhausen, in dem der ldie
chen Köpfung beizuwohnen un
Durchführung dieses Zyklus und den guten Besuch
empfinden. Das ist seine These
als den Sieg des Geistes über die Anbill der ma¬
an sich, das nicht durch eine
teriellen Nöte bezeichnete, wurde Zyklus und Pre¬
ausgetilgt ist.
miere der beiden Kurzstücke eröffnet.
Dieser Geist des „Keine 2
Unsere Leserschaft sollte gerade an der Auffüh¬
Oesterreich wieder Regierun
rung der beiden Bühnenwerke von Wildgans, dem
Allerdings unter dem Schein
expressionistischen Sozialkritiker der Bühne und
lichen Seins. Wildgans mag
dem geistvollen Naturalisten Arthur Schnitzler
schrieben haben, das zeitlos ist
nicht achtlos vorübergehen. Es sind keine Oesterrei¬
mächtige Anklage in unsere I
cher der Aera Seipel=Dollfuß=Schuschnigg, sondern
Zeitumstände machen die A
Träger eines ganz anderen Oesterreichertums: Je¬
Ewigkeit Amen“ zu einem g
ner hohen Geistigkeit und warmen, offenen Spra¬
das uns in allerstärkster künst
che, die Oesterreich einen ersten Platz im Kultur¬
stark und so wahr wie das L
leben sicherte.
uns herantritt. Was da Wi
Im Einakter „In Ewigkeit Amen“ nimmt sich
gungskraft, an Spannung, an
Wildgans, der selber in der Gerichtspraxis tätig
akter hineinpreßt ist erstaunl
war und später zur Dramaturgie und zur Bühne
mann Brand aus dem aus
überging (er war in der ersten Jahren nach dem
tigten, aber innerlich immer n
Amsturz Direktor des Wiener Burgtheaters) eine
rechten Zuchthäusler macht,
Rechtsprechung her, die aufs Verurteilen und nicht
sucher im Innersten. Die ve
auf das Suchen nach dem Recht ausgeht. Ein sa¬
Angeklagten und die ausgehu
distischer Antersuchungsrichter bringt eine Dirne
bei der Schilderung jenes en
als Zeugin und einen des Totschlages angeklagten,
tes, da die untreue Frau des
alten, entlassenen Sträfling durch seine terroristi¬
gebers die Katze zwingen wil
schen Verhörmethoden so weit, daß entgegen al¬
pen, die sie dem ausgehung
ler gesunden Vernunft und entgegen allem na¬
enthält, so gewaltig, daß man
türlichen Empfinden der ausgehungerte, in seiner
te, um nicht bis ins Tiefinner
Ehre entblößte, von der ganzen Welt verlassene
Brand spielt hier nicht: Er
„Zuchthäusler“ nickend zugibt, daß er sich wieder
zurück ins Zuchthaus sehnte und möglicher¬
kation des gemarterten Mensch
an die größten Bühnen Euro
weise darum die untreue Frau seines Helfers
in der letzten Not züchtigen wollte. Es langt da¬
che schauspielerische Leistung
kämpfen Schein und Sein: D
mit zum Totschlagsversuch und der Untersuchungs¬
richter hat ein Opfer mehr jener irdischen Gerech=tes gegen das Sein des mor
#tigkeit überliefert, die strafen muß, die Blut se= Jüdlein, von P. Schill sehr