II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 324

Der
ruene Kakadu
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9.3nmat
E2 45
JOSSLRVER
I. österr. behördl. konzessioniertes Unternehmen für
Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R 23-0-43
50
Ausschnitt aus;
Prger Prusse, Pras
rome e
—2 SEP. 1936
BUHNE UND MUSIK
Aktionsprogramm des Reichenberger
Stadttheaters. Oper: Mozart: „Die Entfüh¬
Frung aus dem Serail“ Beethoven: „Fidelio“,
Weber: „Euryanthe“ und „Der Freischütz“
Lortzing: „Zar und Zimmermann“, Wagner:
„Lohengrin“ Kienzl: „Der Evangelimann“,
Richard Strauß: „Ariadne auf Naxos“ Ros¬
gab in zwei Einaktern zwei Schauspieler. Zu¬
sini: „Der Barbier von Sevilla“, Auber: „Die
erst in der geistvollen Skizze „Talmas Ende“ von
Stumme von Portici“, Verdi: „Macbeth“,
Affred Polgar und Armin Friedmann den ster¬
Puccini: „Turandot“, Dvorák: „Jakobiner“,
benden Tragöden, von Herrn Marlitz ganz
als Festspiel: „Die Meistersinger“. — Ope¬
gut und von der kleinen talentierten Grete
rette: Leo Fall: „Die geschiedene Frau“,
Jacobsen auf eine entzückende Art unter¬
„Der liebe Augustin“ Karl Millöcker: „Der
stützt. Moissi war schon in der Maske fabelhaft.
arme Jbnathan“, Franz v. Suppé: „Fatinitza“,
Wie er dann tragisch drapiert den Tod mimte
Johann Strauß: „Eine Nacht in Venedig“,
und sodann unendlich banal stark das zu sehen
„Der lustige Krieg“, Jacques Offenbach: „Pa¬
war wohl einen schönen Früherbstabend wert.
riser Leben“, Ralph Benatzky: „Liebe im
Die große Mimenpose liegt diesem Menschen
Schnee“, „Axel an der Himmelstür“, Em¬
nicht, auch nicht, wenn er sie karikieren soll; sein
merich Kalmán: „Kaiserin Josephine“, Ber¬
Talma war ein moderner Schauspieler und nicht
nard Grün: „Gaby“ Hans Lang: „Hofloge“,
der pathetische Ke# diant der Autoren, man
Jära Benes: „Grüne Wiese“, Alexander Stein¬
hätte die Rolle undichten müssen. So hörte man
brecher: „Der Schneider im Schloß“ Edmund
Worte und sah ein Bild, das nicht völlig dazu
Nick: „Das kleine Hofkonzert“. — Sprech¬
paßte, aber in sich wahr war, hinreißend, zum
stücke: Schiller: „Kabale und Liebe“, Les.
Schnitzlers
Lachen und Weinen.
sing: „Minna von Barnhelm“, Shakespeare
Groteske „Der grüne Kakadu“, de Trägt¬
„Maß für Maß“, „Komödie der Irrungen“, Ib¬
komödie von dem dummen vergnügungs¬
sen: „Stützen der Gesellschaft“, „Wildente“,
tollen Publikum, das noch in die Ver¬
Hebbel: „Maria Magdalene“, Raimund: „Der
gnügungslokale rennt, wenn die alte Welt
Verschwender“, Schnitzler: „Der grüne Ka¬
über ihm bereits zusammenstürzt, hätte heute
kadu“ und Wedekind: „Der Kammersänger“
furchtbar wirken missen; wie lebt doch dieses
Georg Fraser: „Neun Offiziere“ (Urauf¬
kleine Stück des Me#ters, wie wird es leben!
führung), Ludwig von Wohl: „Tropenluft“
Aber eine ziemlich hilflose Regie hatte dem Werk
St. Bekeffy und Adorjan Stell: „Unentschul¬
allen Schwung geno#en; nicht hörte, nicht
digte Stunde“, F. Linpel: „Pn.gstorgel“, Vi¬
empfand man die fernen Donner der Revoluion;
lém Werner: „Menschen auf der Eisscholle“.
nicht war der zum Jux gegen Aristokraten so
grobe Wirt (Herr Berndt) eine heimliche Ge¬
fahr, nicht der P#tloseph Grasset (Herr Wolf¬
gang) eine explotierende Mine unter der vor¬
ehn lässigen Gesellschaft; und war sie denn
Frgent
em lässig? Genug, so wurde alles
h. Volksbühne. Gastfpiel Alerander
wie## zur Dekoratien und Kulisse rings:
Moissi. Alle Schauspieler kieben es, Schau¬
Sol seistung des berühmten Gastes: und d var
spieler darzustellen; es ist dann auf der
ungehener. In dieser besten aller Virtiwsen¬
Bühne gleichsam die Schwerkraft aufgehoben;
rollen, in der Schein und Wirk##eit, Spiel
man läuft spielerisch seinem eigenen Sch#ten
und Leben sich so unlesbar verwirren, kamn
nach, spielt vor einem Spiegel, in dem sich
dieser Künstler so ganz zur Gestung, den von
wieder Spiegel spiegeln. Eine solche kostbare
Gelegenheit, ungestraft ein Virtnos zu sein, hat der ergreisendsen menschlichen Wahrheit immer
##er nur die srialerische See treune ####te Mahrhait
man gestern Alerander Meiset