II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 350

9.3. Der
ruene Kakadu
box 15/4
K. nenen ue. e en e den enenen enen se
Telefon 12801.
Internehmen für Zeitungs-Ausschnitte
78 1
Ausschall!
„UBSERVER“ Nr. 65
r. behördl. cone. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyeló“ —
Vertretungen in Berlin. Chicago, Genf, London, Newyork, Pario, Rom, Stockholm.
Aussehnin aus: Ga totchae Agetergemte
vone ( 770
Grrennng Macmase u ung.
A Petöfi-Tarsasäg ülése. A Peloli-Tarsnsag
vasärnap delelött tartotia e hönapi nyilvanos felolvasó
ülését az Akadémia kistermében, Durtor- unjos elnök¬
lésével.
Elsönek Prém Jözsef felolvasta nodern drdma
cimü müvének egy részét. Eközben foglalkozott az ujabban
feltünt Schnitsler Arturral, kinek müvei közül ismertette
4 zöld Fakadt eimü groteszk jdték-ot, mely n Bastille
bevétele estéjen a pärisi zendülést tünteti föl. Prém fordi¬
täsa a Nemzeti Szinhäz szämürn készült. A közönség élen¬
ken megtapsolta. Utäna Vörtesi Arnold olvasta fel Rud- kive
bangine kulapja eimü humoros elbeszélését, amely ällandó
ar
derültségben tartotta a nugyszämu hallgeatbsägot. Torkos fraus.
Läszlé A vigass angyala cimü költeménvét szavalla e st des
es den
hatässal.
Végül Jakab Odön olvasta fel 4 tüsolló-bdl eimü
humoreszkjét, melyben egy rossz täncos keserveit irjn le ind die
rgen¬
igen mulatsägosan. Rég nem hangzott az Akadémin fulnl zirung“)
h#rôtt olyan kacagäs, mint amilvent cz a felolvasäs kelteft. ? Leben
8 A kiväló irôt még nz ülés vegen is hosszan tupsoltn u Mlungen
kivonuló közönség.
A felolvasó ülést zärt üles követte, melh# a türsa¬
säg ältal rendezendö nagyszabäsu Förösmarky Innepséy
rendezését beszélték meg. Az ünnepség megtartäsä, novem¬
ber mäsodik vasärnapjära tervezik, valoszinüleg uz Aka¬
démia disztermében. A müsor végleges megällapitäsn végett
a rendezö bizottsäg: Bartok Lajos, Somló Sändor, Endrödy
Sändor, Jakab Ogön, Szana Tamäs a jövö héten ertekez¬
letet fog tartani.
—.
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Ventnerungen
in Berlin, Budapest, Chicage, Genf, London, Newyork, Paris,
Rom, Mailand, Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt austrbeiter Zeitung. Wien
vom: -2 3 1004
2. Nun hat sich die Oefsentlichkeit mit einer neuen Affaire im
Burgtheater zu beschäftigen. Wie die Arbeiter= Zeitung schon gestern
berichtete, ist G. Hauptmanns „Rose Bernd“ vom¬
Nepertoire abgesetzt worden. Nicht etwa, weil die Einnahmen
schon so gesunken wären, obwohl, wie ich höre, meine Voraussage,
daß das Stück für die Wiener zu düster und ernst ist,
insofern eingetreten sein soll, als die letzten Vorstellungen schon
durchaus nicht mehr ausverkauft waren. Die Absetzung wäre aber
deswegen noch nicht erfolgt. Aber man erzählt sich, daß eine Dame
der hoben Aristokratie ihren Einfluß geltend gemacht haben soll.
Als vor einigen Jahren Schnitzlers prächtigem „Grünen
I S W
Kakadn“ dasselbe Schicksal widerfuhr, war man nicht sehr
Verstannt. Im Gegenteil: daß die Hofzensur das Stück überhaupt
durchließ, überraschte. Nun ist das Burotheater ein Hoftheater,
de5 Pringteigentum des Kaund##
dieses Theaters übernimmt, weiß, daß es für ihn gewisse Grenzen
gibt. Aber jeder, der auf seine eigene Würde hält, muß in diesem
Falle auch seinerseits feste Grenzen ziehen, innerhalb derer er
vollständig sonveren ist. Sonst ist er keinen Tag sozusagen
seines direktorialen Lebens sicher. Von irgend welchen
Lannen darf er sich nicht abhängig machen lassen.
Die Zeusur der Hofbehörde ist gerade genug. Daß
am Ende jede Aristokratin, die in ihrem Privat¬
leben vielleicht eine junge Gaus oder eine alte Schachtel
ohne Hirn und Herz ist, in diesen Dingen auch noch mitzureden
hat, das ist gegen die Würde und das Ansehen des leitenden
Mannes des Burgtheaters und gegen die Würde und das An¬
sehen dieser Anstalt selbst. Dann riskiert der Direkter bei ####rm
modernen Theaterstück von literarischem Wert einen ungehötigen
Einspruch. Die moderne literarische Produktion, soweit sie
künstlerisch beachte Zwert ist, beschäftigt sich mit ernsten Prohlemen.
Auch „Rose Bernd“ gehört zu den ernsten Produktionen.
Ich hin burchaus kein unb.dingter Bewunderer dieses Stückes,
wie die Leser der Arbeiter=Zeitung wissen, aber es ist die Arbeit
eines ernsten Mannes, eines echten Künstlers, eines modernen
Menschen. Wenn sich das Publikum einem solchen Stücke gegen¬
über absehnend verhält, so kann es natürlich nicht mit Gewalt
im Repertoire erhalten werden. Aber daß da die unreifen Ansichten¬
einer vielleicht intellektnell minderwertigen Person die Entscheidung
fällen sollen, das ist so empörend, daß es am Platze ist, wenn sich
die Entrüzung derüber lant Luft macht.
Hier hat der Direktor mit der vollen Wucht seiner Per¬
sönlichkeit einzusetzen. Das darf er sich nicht gefallen lassen. Tut
er es doch, so erleidet er eine solche Einbuße an seiner Autorität, daß
er sich nicht wundern darf, wenn man ihn bei jedem künftigen
Anlaß immer weniger als Direktor einer Hofanstalt und immer
mehr als Hofdomestiken zu behandeln versuchen wird. Dann ist
die Stelle eines Direktors des Burgtheaters nicht mehr der Platz
für einen selbstbewußten Mann, dann genügt für sie irgend ein
geschmeidiger Aesthet, der gerade die Geschmacksbedürfnisse einer
verfaulenden Gesellschaftsschichte versteht und außerdem geneigt
und bereit ist, seinen Buckel zu krümmen, wie man es oben
wünscht.
E. Pernerstorfer.