II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 473

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9.4. per gruehe Kakadu Zukius
MenWe R Mrd WDer küssische Botschafter in Lon

#aun] Georg v. Staal in Aussicht genommen, i
wiederholt anerkannte Kunst der psychologischen Komödie ganz eigener Art. Seine Künstler geben sich als Fachmann für alle völkerrechtlichen Fragen der
Filigranarbeit, die kleine Seelenzustände so naturtren als Verbrecher, sie erzählen haarsträubende Geschichten kannte Völkerrechtslehrer Dr. Friedrich u
wiederzugeben und so geschickt zu gruppiren ver= von Verbrechen, die sie nie begangen haben, und die Martens beigegeben ist; außerdem sollen seitens
betheiligten russischen Ministerien noch Spezi
steht, daß wir uns erst später auf die Unnatur
elegantesten Leute von Paris steigen zu dem Gesindel in
delegirte ernannt werden. Die Wahl des Botschaf
des großen Ganzen besinnen müssen. Auch diesmal
den Keller hinab, um ihre schlaffen Nerven an dem
hätten wir uns überreden lassen, den sonderbaren künstlich aufgestachelten Gruseln aufzurütteln. Heuri ist v. Staal, des ältesten russischen Diplomaten, beweist,
Kauz, der für ein Jahr des Glückes mit Bewußtsein und der Star dieser verlumpten Komödiantengesellschaft. Erl die russische Telegraphen=Agentur hervorhebt, das g
Absicht ein Jahrzehnt des Hahnreithums eintauscht, spielt heute seinem Publikum eine Geschichte, wie er den Lieb= besondere Interesse, welches Kaiser Nikolaus dem
haber seiner Frau erstochen, so hinreißend realistisch vor,
lingen des großen Werkes entgegenbringt.
gegen alle Vernunft= und Sittengesetze für plausibel und
daß der Wirth in der Meinung, Heuri sei wahr, diesem die
das auf ihn gestellte Problem, wenn auch nicht ernst, so
Wahrheit thatsächlich enthüllt. In diesem Augenblicke
doch für interessant zu nehmen, wenn es der Dichter nur
Die innere Lage.
erscheint der Herzog und der vor Eifersucht rasende
bis zu jenem Punkte geführt hätte, wo wir unsere
Schauspieler stößt ihm den Dolch in den Hals. Ein
Erzählung geendet haben. Aber der Autor glaubte
Vom Großgrundbesitze.
Tabarin=, ein Pagliacci=Motiv könnte man sagen.
noch ein Uebriges thun zu müssen. Er setzt an
In einem Interview erklärt der Obmann der
Aber der Dichter schneidet uns das Wort
den Schluß die brutale Enthüllung Olga's, daß Eveline
einigung der verfassungstreuen Großgrundbesitzer Al
ab. Er hat sich gegen jede grübelnde Kritik
keine betrogene Betrügerin, daß sie von dem Heirats¬
ordneter Freiherr v. Schwegel, daß keinerlei Di
im Vorhinein verwahrt, indem er das Stück¬
projekt Alfred's unterrichtet gewesen und doch
renzen in den Ansichten der Mitglieder dieses Klubs
chen eine „Groteske“ nennt, und als solche, als eine
seine Geliebte geblieben sei. Damit hat der Dichter
stehen. Der deutsche Großgrundbesitz, meinte er wei
von bedeutender technischer Geschicklichkeit zeugende dra¬
und alle seine Mitglieder, auch Graf Stürg
die so kunstvoll hervorgerufene und so mühsam festge¬
stehen auf durchaus österreichischen Standpunkte,
matische Spielerei wird es seinen Zweck, zu unterhalten
haltene Stimmung für „Die Gefährtin“ im letzten
die Partei ist nach wie vor eine Staatspartei
und zu zerstreuen, vollständig erfüllen, wenn es erst die
Moment vernichtet, den lebenden Helden seines Stückes
eminenten Sinne dieses Wortes. Sie ist freilich
nöthigen Kürzungen erfährt. Freilich, der große weltge¬
nun doch lächerlich und die todte Heldin unsäglich ver¬
eine deutsche Partei; allein das seien nicht
schichtliche Moment der Erstürmung der Bastille braucht
ächtlich gemacht. Dem Zuschauer aber bleibt von dem
keine Gegensätze, sondern geradezu adäquate Bear#
mit dieser Spielerei nicht verquickt zu werden.
Eindrucke des Stückes keine andere Empfindung, als die
Betreffs des derzeitigen Kabinets stehe die Pa
er paßt nicht in eine „Groteske“.
der Scham und Reue, eine halbe Stunde der Pein an einen
auf dem Standpunkte, daß Graf Thun nach All
Gelegenheit, sich künstlerisch hervorzuthun, bietet
lebenden Narren und eine todte Dirne verschwendetzu haben.
was er selbst gethan oder was sich aus seinen Tha
entwickelt hat, gar nicht mehr in der Lage
Gegenüber diesem mit angeblich lebensklugen So¬
das letzte Stückchen mit seinem Massenkonsum von Epi¬
eine Verständigung herbeizusühren,
phismen ausgestopften Professor und seiner vor dies
soden den Darstellern fast gar nicht. Man müßte Alle
wenn er wollte.
anerkennend nennen, wenn man keinem Unrecht thun
grausame Todtengericht gezerrten „Gefährtin“ ist der
wollte, und das wären zu Viele; nur Herr Römpler,
Held des „Grünen Kakadu“, der halbverrückte
Die Deutschen in Tirol.
als Wirth Prospère, die ausgiebigst beschäftigte Person des
Schauspieler Henri, ein Spiegel der Weisheit, und
„Grünen Kakadu“, hat ein Recht darauf, besonders hervor¬
seine Leocadie ein Muster der Ehrbarkeit. Für die
In Bozen hat vorgestern auf Einladung des Ab
gehoben zu werden. Die einzige Rolle, die weitgehende
schöne Schauspielerin ist die Liebe ein Gewerbe. Henri,
ordneten Dr. v. Grabmayr eine Besprechung
der sie zum Altar führt, kennt die Vergangenheit! Ansprüche an den Schauspieler stellt, die des Professors
Vertrauensmännern über die Stellungnahme zu
nationalpolitischen Forderungen
in der „Gefährtin“, wurde von Herrn Sonnenthal
seiner Frau, wie der Professor die Zukunft der seinen
[Deutschtiroler stattgefunden. An der Konfer
so vornehm gespielt, daß sein Antheil an dem Interesse,
gekannt hat. Er findet sich ab mit dieser Vergangenheit,
nahmen Theil: Bürgermeister Perathoner, Vizebürg
sie soll ausgelöscht sein vor dem Tage ihrer Vereinigung, das das Schausviel erweckte, nicht unterschätzt werden
weister Hepperger (Bozen), Bürgermeister Weinber
darf. Um die Darstellung von „Paracelsus“ machten sich die
für die Zukunft dagegen gibt es keinen Pardon.
1Meran), Bürgermeister Daron Longo (Neumarkt) 1
Leocadie wartet diese Zukunft gar nicht ab, sie hat den Herren Robert, Krastel, Thimig und Frau
Dr. v. Mayrhauser (Kaltern). An das durch A
Herzog von Cadignon am Hochzeitstage noch in ihrer Schratt in gleichwerthiger Weise verdient. Der
ordneten Dr. v. Grabmayr erstattete Reserat knü
Garderobe empfangen und der arme Herzog muß diese äußere Erfolg wor, wie schon gestern erwähnt,
sich eine eingehende Diskussion, die schließlich
Schäferstunde mit dem Leben bezahlen. Henri erdolcht nicht bestimmt genug, um daraus einen sicheren
vollständige Einigung über sämmtliche Pu#
ergab.
ihn. Was wir hier erzählen, ist nur der Schluß des Schluß auf die Zukunft der drei Einakter
Stückchens, die letzte Szene. Alles, was ihr vorausgeht, im Burgtheater zu ziehen. Für die Zukunft
sind Episoden, Bilder aus der Gesellschaft der des jungen Dichters aber erfüllt uns diese neuerliche
Der böhmische Landtag.
französischen Revolutionszeit,
die im Rahmen Probe von der Vielseitigkeit seines Talentes mit den
Die „Narodni Listy“ theilen mit, daß der b
eines Schankkellers gestellt werden. Der Wirth besten Hoffnungen, und darin liegt jedenfalls die werth¬
Imische Landtag erst im April, und zwar
ist ein früherer Theaterdirektor, der mit seinen vollste Ausbeute des jüngsten Einakterabends.
Ostern, tagen werde. Wie lange die Session dau
Arthur Bunzl. lwerde für die große Menae der Arbeiten, sei noch n
Leuten noch immer Komödie spielt, aber eine