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9.4. Der Brnene„kadnZkIus
Das „Pragel Tagotart heot herdor, daß der sja die anderen Fractionen wissen nur Schraumes von Den¬
1809 zu Schweden gehörte, und
unter 294 Mitgliedern noch bei Gedanke der Kreisämter auch den Deutschen seit geraumer jenigen zu erzählen, welche nicht zu ihnen gehören. Es soll
wird in seiner Selbständigkeit von Zeit nicht ferne liege. Das Blatt meint, der springende Punkt nicht geleugnet werden, daß nach dem Tode Herbst's, nach
als ein werthvolles Unterpfand für in der Frage sei, ob bei der geplanten Kreiseintheilung die dem Rücktritte Plener's vom öffentlichen Leben sich ein
kenfassung seiner einactigen Stücke gewesen. Die erstere Suggestion wird zur Züchtigung früher Theaterdirector war, hat sich eine behördlich con¬
efährtin“ und „Der grüne Kakadu“ des allzu selbstbewußten Herrn Cyprion, die zweite wird cessionirte Verbrecherkneipe eingerichtet, ein Local, das
ktel hat Schnitzler abgesehen. Er zur Lection für Paracelsus selbst. Das ist Alles. Ein einen schrecklichen Ruf genießt, in dem aber nur die
hübscher Gedanke, aber keine Handlung. Stoff genug engagirten Schauspieler Prospére's als Verbrecher auf¬
n, die sonst nichts Besseres zu
für eine zierliche Novelle, aber keine Schauspielidee. Intreten, um einem hohen Adel und einem verehrungs¬
hen Titel, den verbindenden Ideen¬
guten Versen plätschert das dahin, vielleicht recht ange= würdigen Publicum ein gelindes Gruseln zu lehren. An
ist zwecklose Tändelei. In Wahr¬
nehm zu flüchtiger Lectüre, aber öde und ermüdend im dem Abend soll der Star der Gesellschaft, der Schau¬
geringste Verbindung zwischen dem
Oder richtiger gesagt, die Ver= Schneckengang über die Bühne. — Das zweite Stück, spieler Henri, zum letztenmale auftreten, denn er hat
hergestellt ist, läßt sich zwischen das einactige Schauspiel „Die Gefährtin“ führt uns in seine langjährige Geliebte, die Schauspielerin Leocadie
etern herstellen. Es bedarf dazu die Villa des Professors Robert Pilgram. Er hat soeben geheiratet und will mit ihr fort von Paris, in das stille
Dorf hinaus, wo er daheim ist. Für sein letztes Auftreten
ichkeit, einer Redewendung, irgend seine Frau zu Grabe geleitet. Nun ist er — endlich
in der Verbrecherspelunke hat er sich einen besonderen
eines „aber“, das sich füglich allein. Denn seine Frau war ihm seit Jahren entfremdet,
Tric zurechtgelegt. Er kommt und erzählt, er habe
man das nachsichtig als Ideen= sie hatte mit dem Assistenten des Professors, Dr. Haus¬
Leocadie aus dem Theater abholen wollen, sei in ihre
dann ist ja Alles in Ordnung. mann, ein gemüthliches, häusliches Liebesverhältniß unter¬
st den drei Einactern Schnitzler's halten. Pilgram wußte das. Nun kommt Hausmann Garderobe gedrungen, habe sie dort in verfänglicher
e Verlauf, der vollständige Mangel aus Scheveningen und der Professor erwartet, er werde Situation mit dem jungen Herzog von Cadignac ange¬
in wildem Seelenschmerz vor ihm zusammenbrechen. Er ist troffen und habe den Herzog niedergestochen. Das sagt
rknotung und Lösung. Das haspelt
bereit, ihn liebevoll zu erheben und zu trösten. Aber der und spielt er so naturwahr und das ist an sich auch so
nter wie ein dreigetheilter Strähn
Schwerenöther Hausmann hat sich an der Nordsee ver= wahrscheinlich, daß Prospère ihm verräth, Leocadie habe
Mach moderner Auffassung ist es
atische Kunst. Nach urwüchsiger lobt, während seine Geliebte starb. Das erst ruft die ihn thatsächlich mit dem Herzog betrogen. Und da nun
dieser eben die Treppe der Spelunke herabsteigt, so
es einfach — langweilig. Dabei moralische Entrüstung des merkwürdigen Eheheiligen
Schnitzler überreichlich geboten ist, Professor Pilgram wach. Er jagt Hausmann über die stürzt sich Henri auf ihn und sticht ihn thatsächlich
Da ist nichts als Convention. Schwelle. Man weiß nicht, warum erst jetzt. Und nun nieder. Um diese anekdotische Begebenheit sind Episoden¬
einactigen Schauspiel „Para= erfährt Pilgram auch noch, daß seine liebe Frau von splitter mosaikartig angeordnet. Das Ganze wirkt trotz
n
in das Haus des ehr= der Verlobung Hausmann's wußte und dagegen gar der wenig erquicklichen Scenerie und trotz der blut¬
wir
affenschmiedes Cyprian geführt, nichts einzuwenden hatte. Er hat also seinen Assistenten geschwängerten Atmosphäre des 14. Juli 1789 keines¬
berühmte Arzt, Chemiker und doch zu früh hinausgeworfen. Er legt den Kranz Haus= wegs aufregend. Man erwartet etwas, man ist auf
mann's auf den Schreibtisch der Verstorbenen und geht Erregung, auf Erschütterung vorbereitet, aber es ge¬
in der Stadt erscheint und durch
wie durch seine Wundercuren Auf= schlafen. Man darf beruhigt annehmen, er werde eine schieht nichts, was solche Wirkung hervorbringen könnte.
lädt den Wundermann in sein gute Nacht haben. Schluß. Auch das ist eine Erzählung, Denn der Comödiantendolchstich, der aus Spiel zur
sich von ihm für einen Gasttrunk aber kein Schauspiel, ein Spiel psychologischer Augenblicks= That wird, ist ein stark verbrauchter Theatereffect und
lassen, sondern auch, um sich an wandlungen, eine Art Seelenkinematograph, aber gewiß man muß noch sehr naiv sein, um dadurch überrascht zu
Frau zu weiden, um die Paracelsus keine dramatische Arbeit. Man mag mit Interesse diesen werden. Auch dieses Stück bietet also nur einen epischen
Bombastus von Hohenheim die zittrigen Seelenbildern folgen, aber daß sie zu fesseln, Stoff in scenischer Form, keineswegs aber dramatischen
Inhalt.
zu erschüttern vermöchten, wird wol Niemand ernsthaft
esuchte, gefreit hatte. Paracelsus
Wie der epische Charakter, so ist den drei Ein¬
behaupten wollen. Der dritte Einacter, die „Groteske“
e Bürgersfrau Justina in hypnotischen
actern Schnitzler's auch eine wunderliche Technik „drama¬
„Der grüne Kakadu“, läßt uns in die Spelunke des
t ihr, daß sie mit dem schmucken
haften Umgang gepflogen habe und Bürgers Prospère zu Paris an dem Tage eintreten, das tischer“ Wendungen gemeinsam. Es ist eine Technik der
hr sein solle, wie sie es nie noch die Bastille erstürmt wird. Der pfiffige Prospère, der scenischen Antithesen, der Umkehr einer scenischen
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9.4. Der Brnene„kadnZkIus
Das „Pragel Tagotart heot herdor, daß der sja die anderen Fractionen wissen nur Schraumes von Den¬
1809 zu Schweden gehörte, und
unter 294 Mitgliedern noch bei Gedanke der Kreisämter auch den Deutschen seit geraumer jenigen zu erzählen, welche nicht zu ihnen gehören. Es soll
wird in seiner Selbständigkeit von Zeit nicht ferne liege. Das Blatt meint, der springende Punkt nicht geleugnet werden, daß nach dem Tode Herbst's, nach
als ein werthvolles Unterpfand für in der Frage sei, ob bei der geplanten Kreiseintheilung die dem Rücktritte Plener's vom öffentlichen Leben sich ein
kenfassung seiner einactigen Stücke gewesen. Die erstere Suggestion wird zur Züchtigung früher Theaterdirector war, hat sich eine behördlich con¬
efährtin“ und „Der grüne Kakadu“ des allzu selbstbewußten Herrn Cyprion, die zweite wird cessionirte Verbrecherkneipe eingerichtet, ein Local, das
ktel hat Schnitzler abgesehen. Er zur Lection für Paracelsus selbst. Das ist Alles. Ein einen schrecklichen Ruf genießt, in dem aber nur die
hübscher Gedanke, aber keine Handlung. Stoff genug engagirten Schauspieler Prospére's als Verbrecher auf¬
n, die sonst nichts Besseres zu
für eine zierliche Novelle, aber keine Schauspielidee. Intreten, um einem hohen Adel und einem verehrungs¬
hen Titel, den verbindenden Ideen¬
guten Versen plätschert das dahin, vielleicht recht ange= würdigen Publicum ein gelindes Gruseln zu lehren. An
ist zwecklose Tändelei. In Wahr¬
nehm zu flüchtiger Lectüre, aber öde und ermüdend im dem Abend soll der Star der Gesellschaft, der Schau¬
geringste Verbindung zwischen dem
Oder richtiger gesagt, die Ver= Schneckengang über die Bühne. — Das zweite Stück, spieler Henri, zum letztenmale auftreten, denn er hat
hergestellt ist, läßt sich zwischen das einactige Schauspiel „Die Gefährtin“ führt uns in seine langjährige Geliebte, die Schauspielerin Leocadie
etern herstellen. Es bedarf dazu die Villa des Professors Robert Pilgram. Er hat soeben geheiratet und will mit ihr fort von Paris, in das stille
Dorf hinaus, wo er daheim ist. Für sein letztes Auftreten
ichkeit, einer Redewendung, irgend seine Frau zu Grabe geleitet. Nun ist er — endlich
in der Verbrecherspelunke hat er sich einen besonderen
eines „aber“, das sich füglich allein. Denn seine Frau war ihm seit Jahren entfremdet,
Tric zurechtgelegt. Er kommt und erzählt, er habe
man das nachsichtig als Ideen= sie hatte mit dem Assistenten des Professors, Dr. Haus¬
Leocadie aus dem Theater abholen wollen, sei in ihre
dann ist ja Alles in Ordnung. mann, ein gemüthliches, häusliches Liebesverhältniß unter¬
st den drei Einactern Schnitzler's halten. Pilgram wußte das. Nun kommt Hausmann Garderobe gedrungen, habe sie dort in verfänglicher
e Verlauf, der vollständige Mangel aus Scheveningen und der Professor erwartet, er werde Situation mit dem jungen Herzog von Cadignac ange¬
in wildem Seelenschmerz vor ihm zusammenbrechen. Er ist troffen und habe den Herzog niedergestochen. Das sagt
rknotung und Lösung. Das haspelt
bereit, ihn liebevoll zu erheben und zu trösten. Aber der und spielt er so naturwahr und das ist an sich auch so
nter wie ein dreigetheilter Strähn
Schwerenöther Hausmann hat sich an der Nordsee ver= wahrscheinlich, daß Prospère ihm verräth, Leocadie habe
Mach moderner Auffassung ist es
atische Kunst. Nach urwüchsiger lobt, während seine Geliebte starb. Das erst ruft die ihn thatsächlich mit dem Herzog betrogen. Und da nun
dieser eben die Treppe der Spelunke herabsteigt, so
es einfach — langweilig. Dabei moralische Entrüstung des merkwürdigen Eheheiligen
Schnitzler überreichlich geboten ist, Professor Pilgram wach. Er jagt Hausmann über die stürzt sich Henri auf ihn und sticht ihn thatsächlich
Da ist nichts als Convention. Schwelle. Man weiß nicht, warum erst jetzt. Und nun nieder. Um diese anekdotische Begebenheit sind Episoden¬
einactigen Schauspiel „Para= erfährt Pilgram auch noch, daß seine liebe Frau von splitter mosaikartig angeordnet. Das Ganze wirkt trotz
n
in das Haus des ehr= der Verlobung Hausmann's wußte und dagegen gar der wenig erquicklichen Scenerie und trotz der blut¬
wir
affenschmiedes Cyprian geführt, nichts einzuwenden hatte. Er hat also seinen Assistenten geschwängerten Atmosphäre des 14. Juli 1789 keines¬
berühmte Arzt, Chemiker und doch zu früh hinausgeworfen. Er legt den Kranz Haus= wegs aufregend. Man erwartet etwas, man ist auf
mann's auf den Schreibtisch der Verstorbenen und geht Erregung, auf Erschütterung vorbereitet, aber es ge¬
in der Stadt erscheint und durch
wie durch seine Wundercuren Auf= schlafen. Man darf beruhigt annehmen, er werde eine schieht nichts, was solche Wirkung hervorbringen könnte.
lädt den Wundermann in sein gute Nacht haben. Schluß. Auch das ist eine Erzählung, Denn der Comödiantendolchstich, der aus Spiel zur
sich von ihm für einen Gasttrunk aber kein Schauspiel, ein Spiel psychologischer Augenblicks= That wird, ist ein stark verbrauchter Theatereffect und
lassen, sondern auch, um sich an wandlungen, eine Art Seelenkinematograph, aber gewiß man muß noch sehr naiv sein, um dadurch überrascht zu
Frau zu weiden, um die Paracelsus keine dramatische Arbeit. Man mag mit Interesse diesen werden. Auch dieses Stück bietet also nur einen epischen
Bombastus von Hohenheim die zittrigen Seelenbildern folgen, aber daß sie zu fesseln, Stoff in scenischer Form, keineswegs aber dramatischen
Inhalt.
zu erschüttern vermöchten, wird wol Niemand ernsthaft
esuchte, gefreit hatte. Paracelsus
Wie der epische Charakter, so ist den drei Ein¬
behaupten wollen. Der dritte Einacter, die „Groteske“
e Bürgersfrau Justina in hypnotischen
actern Schnitzler's auch eine wunderliche Technik „drama¬
„Der grüne Kakadu“, läßt uns in die Spelunke des
t ihr, daß sie mit dem schmucken
haften Umgang gepflogen habe und Bürgers Prospère zu Paris an dem Tage eintreten, das tischer“ Wendungen gemeinsam. Es ist eine Technik der
hr sein solle, wie sie es nie noch die Bastille erstürmt wird. Der pfiffige Prospère, der scenischen Antithesen, der Umkehr einer scenischen