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9.4. Der gruen, Kakadn zykIus
—
jen der 1 über die Gruppe der Seychellen und Amtranten due. Duren
als elf
Salaam in Ostafrika, woselbst man mehrere Tage verweilte, und
festgestellte Thatsache:
00 und
trat von hier aus die Rückreise durch das Rothe und das Mittelmeer
„Betreffender Knabe verunglückte am Sonnabend, den
1) eine
nach Hamburg an, den Suezkanal am 12. April passirend.
15. d. Mts., vor der Schule und dem Schulbeginn bei einer Art
ie (der
Aus den vorstehenden, naturgemäß nur kurzen Angaben ergiebt
Diskosspiel dadurch, daß ihm ein massives hölzernes Rädchen
Deutsches Theater.
Lob. Herr Kainz ging als Henri von der erfundenen Rache¬
that mit großem Geschick zur wirklichen über. Alle kleinen
Arthur Schnitzler, dessen „Liebelei“ und „Abschieds¬
1aller¬
Rollen wurden vorzüglich ausgeführt.
souper“ wir eine dankbare Erinnerung bewahrt haben, versetzte uns
ressant,
Den schwächsten Theil der Vorstellung bildete der dritte
gestern durch neue Einakter in drei verschiedene Jahrhunderte
e, ihn
im Bunde der Einakter „Paracelsus“. Der berühmteste
und Länder. „Die Gefährtin“ spielt in der Gegenwart bei
Arzt des 15. Jahrhunderts wird uns in Basel als Hypnoti¬
Wien und bildet den melancholischen Nachhall einer Ehe¬
seur vorgestellt. Paracelsus suggerirt der Frau eines aufge¬
tragödie. Ein alter Professor, dessen junge Frau gestorben
rennes
blasenen Bürgres eine Liebesbeichte. Die phautastische, kleme
und begraben ist, hatte es dieser verziehen, daß sie ihm nur
g ver¬
Handlung ist so verschwommen und unwahrscheinlich, daß trotz
Geliebte und nicht Gefährtin gewesen und daß sie seinem
Jury
der guten Darstellung seitens des Fräul. Dumont und der
Assistenten ihr Herz geschenkt hatte. Nun muß er aber zur
nsehen.
Herren Nissen und Kainz eine Illusion im Zuschauer nicht
schlimmen Letzt noch erfahren, daß die Verewigte weit treu¬
wenn
aufkam.
R. E.
loser und verworfener gewesen, als er vorausgesetzt hatte.
wenig
Eine gute Freundin befreu ihn von der Trauer um die Frau,
“ der
Oskar Saner ist von einer längeren Krankheit wiederhergestellt
die er einst geliebt, und er tritt eine Reise an, um möglichst
ebener,
und übernimmt in der Aufführung von „Hans“ im Deutschen
rasch zu vergessen. Die wehmuthsvolle Stimmung des Dra¬
mbeine
Theater am nächsten Montag wieder die Rolle des Professor Hartog,
in welcher ihn inzwischen Herr Emil Lessing vertreten hat.
molets wurde durch Herrn Nissen meisterhaft zum Ausdruck
Das Stipendium der Ersten Michael Beer'schen
gebracht. Durch gebrochene Haltung, kurzathmige, beklommene
zt, das
Stiftung im Betrage von 2250 M. zu einer Reise nach Italien
Sprache und düsteres Mienenspiel offenbarte sein Professor
Ihnen,
hat der Bildhauer Alexander Juray in Berlin erhalten.
den tiefen seelischen Schmerz des Vereinsamten, und seine
mann,
Der Fürst von Monaco het den Grundstein zu einem Ozeana¬
Empörung flammte mächtig auf, als er dem Rivalen gegen¬
uf eine
graphischen Museum gelegt, über welches der deutsche Kaiser das
überstand und an dessen Verworfenheit glaubte.
welche
Protektorat zu übernehmen sich bereit finden ließ. Bei dieser Ge¬
legenheit spendete der Kaiser dem Fürsten das Lob, dieser habe durch
Der zweite Einakter, „Der grüne Kakadu“ hat das
emsige Untersuchungen viel dazu beigetragen, das Licht der Wissen¬
rennes
Paris zur Zeit der großen Revolution zum Schauplatz.
schaft in das geheimnißvolle Dunkel des Meeres zu tragen und habe
große
Schnitzler, der seine Stoffe mit Vorliebe der korrumpirten Ge¬
gleichzeitig durch diese unermüdliche Forscherarbeit die menschliche
seines
sellschaft entnimmt, schildert im „grünen Kakadu“ einer
Wissenschaft auf ein Gebiet geleitet, dessen Bedeutung und Nutzen
Kellerkneipe, den äußersten Tiefstand französischer Sitten¬
allgemein noch nicht genug gewürdigt werde.
wohl
verderbniß. Mitglieder der hohen Aristokratie ergötzen sich
Obgleich dieser edle Fürst und Schirmherr der Spielhölle zu
daran, daß verlotterte Komödianten Verbrecher spielen. Diese
Monte Carlo einen kleinen Theil jeuer vielen Millionen, die ihm
ie mit
aber schmähen und bedrohen sie im Spiel und es ereignet sich,
aus der Spielbank zufließen, auf Tiefseeforschungen verwendet hat,
so schlägt der Kaiser dessen Verdienst um die Wissenschaft doch wohl
sprach:
daß einer von ihnen „mit dem Tod in der Brust den sterben¬
zu hoch an, denn weit mehr als durch Fürst Alberts Ausflüge an
gewiß
den Fechter spielt". Der Dichter hat es verstanden, einer
Bord seiner üppig ausgestatteten Bacht haben die Challenger=, die
istellen
Reihe von tumultuarischen Szenen ein mächtiges Crescendo
deutsche Plankton= und die demnächst heimkehrende Valdivia=Expedition
Herrn
dadurch zu geben, daß er in den tiefen, düstern Keller
die menschliche Wissenschaft auf das Gebiet maritimer Forschung
hinein den schrille unheimlichen Lärm und eine tosende
geleitet.
Volksmenge vom Sturm auf die Bastille hineinfallen
läßt. Hier ist die dramatische Technik bewunderns¬
Neue Bücher und Schriften.
in
Revue de morale sociale. Ire année. Nr. I. Paris.
werth, aber die unwahrscheinliche, auf Sensation abzielende
V. Girard et E. Brière, libraires-éditeurs.
g, der
Erfindung ist es nicht. Die Regie hatte dielen Einakter ganz
H. Siercks Klaus Groth. Sein Leben und seine Werke.
iklaren
brillant inscenirt und der Effekt der tragischen Schlußseene
Ein denisches Volksbuch. Mit einem Kupferstich. Kiel und Leipzig.
wirkte grandios. Auch das Zusammenspiel verdient warmes 1 Verlag von Lipsius u. Tischler.
Necherte.
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9.4. Der gruen, Kakadn zykIus
—
jen der 1 über die Gruppe der Seychellen und Amtranten due. Duren
als elf
Salaam in Ostafrika, woselbst man mehrere Tage verweilte, und
festgestellte Thatsache:
00 und
trat von hier aus die Rückreise durch das Rothe und das Mittelmeer
„Betreffender Knabe verunglückte am Sonnabend, den
1) eine
nach Hamburg an, den Suezkanal am 12. April passirend.
15. d. Mts., vor der Schule und dem Schulbeginn bei einer Art
ie (der
Aus den vorstehenden, naturgemäß nur kurzen Angaben ergiebt
Diskosspiel dadurch, daß ihm ein massives hölzernes Rädchen
Deutsches Theater.
Lob. Herr Kainz ging als Henri von der erfundenen Rache¬
that mit großem Geschick zur wirklichen über. Alle kleinen
Arthur Schnitzler, dessen „Liebelei“ und „Abschieds¬
1aller¬
Rollen wurden vorzüglich ausgeführt.
souper“ wir eine dankbare Erinnerung bewahrt haben, versetzte uns
ressant,
Den schwächsten Theil der Vorstellung bildete der dritte
gestern durch neue Einakter in drei verschiedene Jahrhunderte
e, ihn
im Bunde der Einakter „Paracelsus“. Der berühmteste
und Länder. „Die Gefährtin“ spielt in der Gegenwart bei
Arzt des 15. Jahrhunderts wird uns in Basel als Hypnoti¬
Wien und bildet den melancholischen Nachhall einer Ehe¬
seur vorgestellt. Paracelsus suggerirt der Frau eines aufge¬
tragödie. Ein alter Professor, dessen junge Frau gestorben
rennes
blasenen Bürgres eine Liebesbeichte. Die phautastische, kleme
und begraben ist, hatte es dieser verziehen, daß sie ihm nur
g ver¬
Handlung ist so verschwommen und unwahrscheinlich, daß trotz
Geliebte und nicht Gefährtin gewesen und daß sie seinem
Jury
der guten Darstellung seitens des Fräul. Dumont und der
Assistenten ihr Herz geschenkt hatte. Nun muß er aber zur
nsehen.
Herren Nissen und Kainz eine Illusion im Zuschauer nicht
schlimmen Letzt noch erfahren, daß die Verewigte weit treu¬
wenn
aufkam.
R. E.
loser und verworfener gewesen, als er vorausgesetzt hatte.
wenig
Eine gute Freundin befreu ihn von der Trauer um die Frau,
“ der
Oskar Saner ist von einer längeren Krankheit wiederhergestellt
die er einst geliebt, und er tritt eine Reise an, um möglichst
ebener,
und übernimmt in der Aufführung von „Hans“ im Deutschen
rasch zu vergessen. Die wehmuthsvolle Stimmung des Dra¬
mbeine
Theater am nächsten Montag wieder die Rolle des Professor Hartog,
in welcher ihn inzwischen Herr Emil Lessing vertreten hat.
molets wurde durch Herrn Nissen meisterhaft zum Ausdruck
Das Stipendium der Ersten Michael Beer'schen
gebracht. Durch gebrochene Haltung, kurzathmige, beklommene
zt, das
Stiftung im Betrage von 2250 M. zu einer Reise nach Italien
Sprache und düsteres Mienenspiel offenbarte sein Professor
Ihnen,
hat der Bildhauer Alexander Juray in Berlin erhalten.
den tiefen seelischen Schmerz des Vereinsamten, und seine
mann,
Der Fürst von Monaco het den Grundstein zu einem Ozeana¬
Empörung flammte mächtig auf, als er dem Rivalen gegen¬
uf eine
graphischen Museum gelegt, über welches der deutsche Kaiser das
überstand und an dessen Verworfenheit glaubte.
welche
Protektorat zu übernehmen sich bereit finden ließ. Bei dieser Ge¬
legenheit spendete der Kaiser dem Fürsten das Lob, dieser habe durch
Der zweite Einakter, „Der grüne Kakadu“ hat das
emsige Untersuchungen viel dazu beigetragen, das Licht der Wissen¬
rennes
Paris zur Zeit der großen Revolution zum Schauplatz.
schaft in das geheimnißvolle Dunkel des Meeres zu tragen und habe
große
Schnitzler, der seine Stoffe mit Vorliebe der korrumpirten Ge¬
gleichzeitig durch diese unermüdliche Forscherarbeit die menschliche
seines
sellschaft entnimmt, schildert im „grünen Kakadu“ einer
Wissenschaft auf ein Gebiet geleitet, dessen Bedeutung und Nutzen
Kellerkneipe, den äußersten Tiefstand französischer Sitten¬
allgemein noch nicht genug gewürdigt werde.
wohl
verderbniß. Mitglieder der hohen Aristokratie ergötzen sich
Obgleich dieser edle Fürst und Schirmherr der Spielhölle zu
daran, daß verlotterte Komödianten Verbrecher spielen. Diese
Monte Carlo einen kleinen Theil jeuer vielen Millionen, die ihm
ie mit
aber schmähen und bedrohen sie im Spiel und es ereignet sich,
aus der Spielbank zufließen, auf Tiefseeforschungen verwendet hat,
so schlägt der Kaiser dessen Verdienst um die Wissenschaft doch wohl
sprach:
daß einer von ihnen „mit dem Tod in der Brust den sterben¬
zu hoch an, denn weit mehr als durch Fürst Alberts Ausflüge an
gewiß
den Fechter spielt". Der Dichter hat es verstanden, einer
Bord seiner üppig ausgestatteten Bacht haben die Challenger=, die
istellen
Reihe von tumultuarischen Szenen ein mächtiges Crescendo
deutsche Plankton= und die demnächst heimkehrende Valdivia=Expedition
Herrn
dadurch zu geben, daß er in den tiefen, düstern Keller
die menschliche Wissenschaft auf das Gebiet maritimer Forschung
hinein den schrille unheimlichen Lärm und eine tosende
geleitet.
Volksmenge vom Sturm auf die Bastille hineinfallen
läßt. Hier ist die dramatische Technik bewunderns¬
Neue Bücher und Schriften.
in
Revue de morale sociale. Ire année. Nr. I. Paris.
werth, aber die unwahrscheinliche, auf Sensation abzielende
V. Girard et E. Brière, libraires-éditeurs.
g, der
Erfindung ist es nicht. Die Regie hatte dielen Einakter ganz
H. Siercks Klaus Groth. Sein Leben und seine Werke.
iklaren
brillant inscenirt und der Effekt der tragischen Schlußseene
Ein denisches Volksbuch. Mit einem Kupferstich. Kiel und Leipzig.
wirkte grandios. Auch das Zusammenspiel verdient warmes 1 Verlag von Lipsius u. Tischler.
Necherte.