II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 566

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9.4. per Bruene Kakadu zukius
Kun

Witz, mauch geistreiches We# Anregung gab, so übersah man; Dichtung am Schlusse gewünscht, um verloren
gern
um wie wiet tiefer und enpfindungsreicher menschliche
##eber und den ätherischen Lauten still alle
## bieme gefaßt werden konnen, bei denen Schein und Wirklichkeit
ungen nachklingen zu lassen. Aber das Pub
##emende rinnen Was im „geenen Kakadu“ vorgeht, drapirt; dies= Meinung nicht. Es zerstörte in nüchte
sich mit einer gewissen grotesken Größe, das macht der geschicht¬
#raphischen Frühlingstraum d'Vcmunzios.
liche Hintergrund. Es war ein sehr gescheidter Einfall, in den
#wvohl der differenzirteste und fernsti
Weinkeller Prosperes, wo Scheinverbrecher für eine verlotterte
I# iue Handlung oder Zeitfrage gibt unsd'
Adelsgesellschaft Komödie spielen, wirre Tone vom Bastillensturm
er spricht, so schweigt der Alltag und es
dringen zu lassen. Aber doch nur ein Einfall. Den Schauspieler
# Feiertag um uns und in unserer
Heuri, der aus dem Schein Wahrheit macht, als er erfährt, seine
hatte ich geglaubt, daß auch die auf streng
Severine sei die Geliebte des Herzogs von Cadignan, gab hier
Snmrenden von der tiefen Schönheit dieser
Herr Kainz; in Wien spielte ihn Herr Sonnenthal.
##hen werden müssen. Aber was sollen sie
Derlei Rollen regen die Phantasie des Hörers leicht auf. Der
eie Wahnsinnigen machen, die wie eine B
Komodiant spielt erst seine verzweifelte That und dann führt er
##ngspracht dahinwandelt? Ueberriefelt von
sie blitzschnell in Wirklichkeit durch; das ist ein ewig dankbares
gemardeien Geliebten hielt sie ihn eine g#
Bühnenthema und doch hat nich persönlich Kainz diesmal nicht
Armen und dieweil sein letzter Tropfen
getroffen. — Weit reizvolle und weit beweglicher erschien mir
Vot das Licht ihrer Seele in ferne Weit
sein frohgelauntes und fi#nreiches Spiel im Paracelfus.
arlich verzüickte Worte und träumt schöne
Dies sauber gefeilte Vers spiel giebt vielleicht Echteres von
Schwester und Pflegerin erträumen für die A
der Natur Schnitztes, als der „Kakadn.“ Hier leuchtet ein
Heilung. Mit der siegreichen Jugendkraft
wenig von warmelmtiger Fröhlichkeit auf, dort breitet sich ein
Brader des gemordeten Geliebten die Kran
Stückchen finnender Melancholie aus; es gibt eine zierliche und
wunde Seele blutet beim Anblick des Erseh
zarte Arbeit, kein kraft= und gehaltvolles Lebensgleichniß. Was
So irrt sie weiter in der blühenden Pracht
aus dem Paracelius, der mit seiner hypnotisirenden Gewalt der
war ein Traum! Wenn es wahr ist, daß „
Frau Justina eine Generalbeichte entlockt. herauszuholen war,
Schönheit und höheren Wahrheit in dem Ma
hat Herr Kainz in seiner köstlichen Studie herausgeholt. Aber das
Borte ausscheid'et, welche die Handlu#
Publikum ging mit dem Paracelsus nicht so lehhaft mit, wie bei
hnich Worte zu ersehen, welche zwar keine
dem effettreicheren „Kakadu“. Es ist die letzte neue Nolle gewesen,
briken, wohl aber gewisse unfaßliche und
die Keinz vor seinem Eintritt ins Burgtheater bei uns gespielt
ungen der Seele nach ihrer Wahrheit und
###t Die kleine Tragödie „Die Gefährtin“ gehört zu den
Annunzio diese offenbarenden Tropfel sei
Pramen, die nacheenklich stimmen können, wiewohl man doch nicht
Ganz verstehen und empfinden würde man
###t daß sie auf spitzfindigen Motiven aufgebaut sind. Auch
Hafe, die Priesterin der d'Annunzio'schen
###i#e konn man sich mehr am Können, als an der Kraft der Ve¬
hies Kunst den „Frühlingstraum“ auch der
A. alen Tedenslagen:
gabungerfreuen. Herr Nissen gab in seiner schlicht eindring¬
luhen ließe. W u. Scholz gab uns in
—Berliner Theater.] Aus Berlin wird uns vom 30.
#lichen Art den einsam alternden Professor, der nach dem Tode
# Aehreniese einer Weisheit, die ihrer drau
April geschrieben: Diesmal liegt für uns in Berlin nur die Ver¬
s#ne Gattin erst über seine nichtige Ehe mit einem dirnenhaften
aubt, zu einer Standrede zusammenschrum
anlassung vor, zur letzten Première des Deutschen Theaters
#### volle Klarheit gewinnt. — Nächst den Gastspielen von Frau
ieher dem angehenden Herrscher hält.
vom Samstag Nachlese zu halten. Es handelt sich um die neuesten
Sandrock und Frau Bruck bringen diese Tage eine Novität im
Amerströmung im Volke hören, ehe sich der Eg
Einalter Arthur Schnitzler's.
Wegen des „Grünen
Schansptelhaus, aber nicht Faber's Ewige Liebe“ son= Das Gemüth zur Miene verwandelt. Ob de
Kaladn wurden hier portzenie Schwierigleiten bereitet und
dern ein Drama „Krone“.
L.
#d: Mit diesem Fragezeichen entläßt u

noch am Freitag verlangte man für einen Vertreter der Polizei
— Münchener Literarische. Gesellschaft.] Man schreibt dann kam Schnitzler mit seinem vulkanis
Zutritt zur Generalprobe. Direktor Brahm gewährte ihn. Der
uns is München vom 30. April: Die „Literarische Ge¬
#ntige kleine Bestialität abgewandelt im „gri
Beamte fand den Kakadu nicht staatsgefährlich. Inzwischen
#ellschaft“
führte d' Annunzio's „Frühlingsmorgen¬
in der großen Tragik entfefselter Instinkte
sind die Komödiet am Wiener Burgiheater gegeben und in der
#traum“, „Bein Fürst“ von dem jungen Münchener Autor Wilhelm
zeigt, den neben dem Feierlichen das Grauf
„Frankf. Ztg.“ zugleich besprochen worden. Im Wesentlichen ver¬
n Scholz und Schnitzler'& grotesken „Kakadu“ auf. Wie
der Schritt zu aristophanischer Höhe nicht
lief der Abend hier ähnlich wie in Wien. „Der grüne Kakadu“.
sich eie drei Merte in der orm gleichen, so grundver¬
michtigen Energien, die die Weltgeschichte
eine Groteske nach des Autors eigener Benennung, wurde beinbelt.
schieben sind sie in ihrem innersten Wesen, sodaß die Wirkung des
und bewegt und lebensvoll auf die Bühne
als gelte es einem überraschenden Meisterstück. Die Komödie hat
einen nothwendig von der des andern überholt werden mußte. Am
„Geschichte“
unzweifelhaft einen starken Bühnenvortheil.
Sie ist für meisten hatte Annunzio's duftiges Stimmungsbild unter
(Akademische Nachrichten.]
Schauspieler wie geschaffen; und da überdies manch kluger der Assoziati## leiden. Ich hätte mir diese poesieumwobene bezing, wie die Bossische Zeitung meldet der##


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