II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 584

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„OBSERVER“ Nr. 32
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Aussehnitt aus: Wahr —7 20ec7
Sbelen
vom Jaaur 99
Unter den Premièren der heutigen Berichtsperiode ragt nur der Einakterabend vont
Arthur Schnitzler hervor. Antor, Direktor und Publikum müssen einer hochmögenden Zensur
dankbar sein, daß sie durch die Freigabe des besten Stückes, „Der grüne Nakadu“, den Abend;
nicht verdorben hat. Ein eigenartiges keckes Genrebild, das sich von dem ungeheuern, blutroten !
Hintergrunde der französischen Revolution abhebt, ist es mit seiner überreifen, farbensatten Technik
ein kleines Meisterwerk. „Paracelsus“ würde erfreulicher wirken, wenn dieser kleine, hypnotische!
Scherz etwa von einem Cagliostro im Barockgewand erekutiert würde. Von einem Aristoteles
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des ###ttelalters erwarten wir, selbst wenn er einem Bürgerweibchen einen Possen spielt, mehr
Größe. Ein Genuß war es freilich, Kainz in diabolischer Maske agieren zu sehen. Einen
gleichen Genuß bereitete Hermann Rissen als alter Professor in dem letzten Einakter „Die
Gefährtin“. Die Nachgeschichte eines Ehebruchs wird hier in jener geistreich überlegenen
Weise behandelt, die Schnitzler auch in einigen seiner novellistischen Erzeugnisse: „Abschied“ und
„Die Toten schweigen“ bethätigt. Die allmähliche Enthüllung des wahren Charakters der
Lebensgefährtin des alten Professors wird Schritt für Schritt mit raffinierte Feinheit vorgeführt,
und ein weicher, inniger Herzton klingt doch dabei durch das Ganze. Schnitzlers Arbeiten mag
der echte Atem der Leidenschaft und der sonveräue Humor fehlen; an Feinheit der Konzeption
und geistreicher Ausgestaltung im einzelnen hat der Wiener Doet heute in Deutschland zumal
wenig Ebenbürtige, und an dieser erlesenen und reifen Kunst, die freilich die Masse nicht er¬
obern will und nicht erobern wird, kann der „einschmecker mit Recht seine Freude haben.
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