ennenengeenenenenennngegennn
echereche Ae e See eee
neue Botschaft. In demselben Augenblicke tritt Herzog
Schnitzler, der Dichter des Sensitiven, läßt uns
aber auch fühlen, wie viele Wünsche in der Seele
von Cadignau wirklich ein. Heuri stürzt sich auf ihn und
sticht ihn nieder. Draußen brüllt das Volk: die Bastille
schlafen, die nur leise von der Pflicht gehalten werden,
ist erstürmt! — Die Vorliebe des Adels für den haut¬
und mahnt uns, daß das Band zwischen zwei Seelen
goßt, der im Umgange mit Verbrechern gelegen war,
und das Glück, das darin liegt, immer wieder neu
ist historisch beglaubigt, und Schnitzler hat aus dieser
gewonnen werden muß; es ist kein Besitz, der mit Brief
seltsamen Neigung einer decadenten Zeit ein ebenso
und Siegel auch schon für immer geschützt ist. Die
seltsames Stück gemacht. Er spielt darin mit dem
sinnige Dichtung bietet aber nicht nur feine Weisheit,
Grauen und stellt das Barocke und das Erschütternde
sie hat Leben und Bewegung und mischt Ernst und
unmittelbar nebeneinander. Das Stück wird nur dadurch
Laune in reizvoller Weise. — Die Aufführung hatte
beeinträchtigt, daß die Schauspieler=Productionen sich zu
viel Stimmung und Farbe., Die Frau des Wassen¬
oft parallel wiederholen und die Erwartung vollständig
schmieds gab Frl. Immisch mit lebhafter Empfin¬
abgeschwächt haben, wenn die Spannung für den Schluß
dung; sie hob den Traumzustand wirksam heraus und
ersorderlich ist. Für eine Groteske ist trotz des wunder¬
betoute sehr warm das weiche Gefühl nach Lösung des
lichen Stoffes die Sache ein wenig zu regelmäßig auf¬
Bannes. Herr Tauber legte auf das feierliche
gebant. Auch läßt sich nicht verkennen, daß den Schwung
Gehaben des Paracelsus das Hauptgewicht und unter¬
der großen Revolution andere Dichter mit mehr Leiden¬
stützte dadurch die suggestiven Vorstellungen; doch hätte
schaft empfunden und vorgeführt haben. Trotz dieser
er immerhin mehr Ironie beimischen können. Cyprian
Einwendung bleibt es ein sehr merkwürdiges eigen¬
fand durch Herrn Schmidt eine kernige Verkörperung.
artig fesselndes Stück, das für die Entwicklungsgeschichte
Die Erschütterung des sicheren Bewußtseins trat über¬
Schnitzler's außerordentlich interessant ist und auf der
zeugend hervor. Den Stadtarzt Copus zeichnete Herr
Bühne der vollsten Theilnahme sicher sein kann. Mit
[Zeisler sehr discret, und Herr John fand für den
dem Stosse selbst sind wir sast schon wieder in die ver¬
braven Anselm warme Töne.
Dr. v. B.
Eine seltsame Geschichte, die mehr dem Caleal als sschollene Romantik hineingekommen, die man — es ist
—— Deutsches Landestheatek. (Arthur
der Empfindung entnommen scheint, ist das Schauspiel noch gar nicht lange her — so heftig bekämpft hat. —
Schnitzler: „Paracelsus.“ „Die Gefährtin.“
„Die Gefährtin“. Professor Pilgram begräyt Das sigurenreiche Stück wurde im lebendigen Zuge
„Der grüne Kakadu.“ Zum erstenmale aufgeführt
seine Frau, aber er hat sie nicht erst im Tode verloren; gespielt. Herr Freiburg gab den Heuri in effect¬
am 3. Juni 1899.) Es ist hemerkenswerth, wie in der
er weiß, daß sie seit Jahren nicht die Seine ist. Es ist voller Declamation. Herr Tauber hielt den Ton des
„letzten Zeit die Einacter wieder in die Mode gekommen
sind; auffallend ist es nicht. Gerade die jüngste Rich= ihm auch bekannt, daß sein Freund Dr. Hausmann der jungen, aber bereits abgelebten Herzogs in der richtigen
tung, die das Individuelle und Stimmungsvolle so sehr! Begünstigte war. Aber er hat sich mit dem Schicksal müden Farbe. Aus der Gesellschaft trat Frau Buska
abgefunden und war immer bereit, seiner Frau dieals die Repräsentantin der haut-goüt-lüsternen Dame
bevorzugt, mußte in dem größeren Aufbau eines den
Abend füllenden Stückes eine gewisse Schranke empfinden, Freiheit zu geben, wenn sie sie verlangt hätte. Doch des Adels besonders scharf hervor. Herr Zeisler
spielte den Wirth mit energischen Zügen. Herr Löwe
das Intime zu sagen. Trotzdem fanden uusere Dichter das ist nicht geschehen. Nach dem feierlichen Begräbnisse
sprach characteristisch den Prolog der Verbrechercomödie,
erst den Muth, wieder mit einactigen Stücken auf den kommt verspätet aus dem Nordseebade Dr. Hausmann.
Frl. Ruttersheim und Herr John besorgten ge¬
Der Professor hat schon vorher der Freundin seiner
Plan zu treten, seit Sudermann auf diesem Wege
schickt den Chorus. Für die übrigen Mitwirkenden mag
Frau vertraut, daß ihm das Verhältniß nicht fremd
vorangegangen ist. Für Dichter, die keine Neigung zum
das Gesammtlob genügen. Die drei Einacter bedeuten
geblieben ist, und daß er aus Schonung für den
breiten Strich haben, ist diese Art der dramatischen
jedenfalls für die Bühne einen dauernden Erwerb.
Dr. Hausmann nichts davon wissen wolle. Aber es
Dichtung eigentlich am meisten angemessen. Man kann
F.4.—
kommt anders. Dr. Hausmann erzählt ganz wohl¬
den Stoff fast wie in einer Skizze nach einer Seite
wenden, die am interessantesten scheint, und den Aus=gemuth, daß er eine Braut im Nordseebade hat und
klang bald lyrisch, bald epigrammatisch nehmen, ohne jdorthin zurückkehren will. Der Professor, der sich darein
ergeben hat, daß seine Frau bei Dr. Hausmann das
befürchten zu müssen, daß der Zuhörer auf gründliche
Erörterung des Motivs dringe. Der Einacter kommt sof Glück gefunden, ist empört darüber, daß Hausmann
ssie getäuscht hat, und weist ihm die Thüre. Aber
dem Gedichte am nächsten. Wie viel bei alledem sich in
das zierliche Gefäß gießen läßt, hat Arthur Schnitzler auch den letzten Schimmer von Glauben an seine Frau!
himmt ihm die Freundin, die ihm mittheilt, daß die
am besten gezeigt. Die Eleganz des im engen Rahmen
Frau keineswegs von Dr. Hausmann getäuscht worden
geführten Gesprächs hat er schon in seinem Erstlings¬
sei, sondern daß sie von der bevorstehenden Verlobung
werke bewährt, und das Anschlagen und Festhalten einer
gewußt und trotzdem das Verhältniß mit Hausmann
schwebenden Stimmung ist ihm so sehr eigen, daß man
aufrecht erhalten habe. Der Professor erkennt, daß
auf diesem Gebiete das Vortrefflichste von ihm erwarten
seine Frau die Geliebte, aber Niemandes Gefährtin zu
konnte. Und nun tritt zu den Zügen, die wir an ihm
bereits kennen gelernt haben, noch ein neuer, der in der
sein vermochte, und schließt auch in der Erinnerung die
Rechnung mit der Dahingeschiedenen auf immer ab. So
Wahl der Stoffe liegt. Hat das „Vermächtniß“ sein
klug die ganze Sache eingefädelt ist, und so sehr
Lieblingsmotiv von den „süßen Mädeln“ noch in herber
Schnitzler für den Ausdruck der düsteren Stimmung
* Weise nachklingen lassen, so betritt Schnitzler mit seinem
geforgt hat, so kann man doch nicht darüber hinweg¬
„Paracelsus“ den Boden des rein Menschlichen, das
kommen, daß das Verhalten des Professors gegenüber
immer und überall wahr ist. Der Maler des Milien,
der Untreue seiner Frau unwahrscheiulich ist. Daß er
welcher Trieb und Leid des jungen Mannes vor Allem
selbst empört sein soll über den Verrath, der an ihr, der
beobachtet hatte, ist zur Weisheit des Mannes ge¬
Verrathenden, geschehen ist, läßt sich zwar mit Worten
langt, die lächelnd auf Thun und Lassen der irrenden
vertheidigen, aber nicht glauben. — Gespielt wurde
Menschheit herabzublicken versteht. Es liegt ein Schein
dieses Stück vortrefflich. Frl. Baumgart und Herr
der reifen Milde auf dem Spiel, das Schnitzler mit ge¬
schichtlichen Gestalten dichterisch verwebt. Der Held des Freiburg arbeiteten die Stimmung mit ungewöhn¬
ersten Einacters ist der berühmte, Lwohl auch ein wenig licher Sorgfalt herans, und Herr v. Wymctall
verstärkte den Eindruck in seiner kurzen Scene.
berüchtigte Theophrastus Paracelsus Bombastus, von
Eine Groteske nennt Schnitzler das letzte Stück,
dem Poetenange neu beschant. Nach langen Irrfahrten
das vor der Erstürmung der Bastille spielt: „Der
kommt Paracelsus in seine Vaterstadt Basel zurück und
grüne Kakadu“. Den Titel gibt das Wirthshaus
wirft dort alle ärztliche Weisheit keck über den Hausen
Prospére's, der in seinem Kellerlocal zweierlei Gäste
Wie er es anfängt, erfahren wir aus den entrüsteten
hat: heruntergekommene Leute und Schauspieler, die
Aeußerungen des Stadtarztes. Er wirkt durch Sugge¬
das Verbrechen als Comödie aufführen, und die adelige
stion und Hypnose dort, wo die feinsten Pülverchen
Gesellschaft, die in dem Beisammensein mit diesem Ge¬
nichts fruchten wollten. Unter Denen, die ihm auf dem
findel einen eigenartigen Schauderreiz sucht. Der Ge¬
offenen Markte zuschauen, ist auch der Waffenschmied
schickteste der Baude ist Heuri, der den Mörder aus
Cyprianus, dessen Weib Justina einst die Jugendliebe
Leidenschaft spielt und bei den Zuschauern immer am
Theophrastus' gewesen. Cyprian, der ihre Hand bekom¬
meisten Beifall findet. Das thut er auch an dem Tage,
men, fühlt sich in ihrem Besitze so sicher, daß er den
an dem das Volk lärmend gegen die Bastille anstürmt.
Wunderdoctor, ihm halb zum Spotte, in's Haus nimmt.
Am Tage vorher hat er die Schauspielerin Léocadie
Er neckt ihn seiner Künste wegen und fordert ihn auf,
sie in seinem Hause zu beweisen. Und Paracelsus thut geheirathet, und noch an demselben Tage ist sie mit dem
es. Er suggerirt der Frau, daß sie dem Junker Auselm Herzog von Cadignan gesehen worden. Und nun greisen
echereche Ae e See eee
neue Botschaft. In demselben Augenblicke tritt Herzog
Schnitzler, der Dichter des Sensitiven, läßt uns
aber auch fühlen, wie viele Wünsche in der Seele
von Cadignau wirklich ein. Heuri stürzt sich auf ihn und
sticht ihn nieder. Draußen brüllt das Volk: die Bastille
schlafen, die nur leise von der Pflicht gehalten werden,
ist erstürmt! — Die Vorliebe des Adels für den haut¬
und mahnt uns, daß das Band zwischen zwei Seelen
goßt, der im Umgange mit Verbrechern gelegen war,
und das Glück, das darin liegt, immer wieder neu
ist historisch beglaubigt, und Schnitzler hat aus dieser
gewonnen werden muß; es ist kein Besitz, der mit Brief
seltsamen Neigung einer decadenten Zeit ein ebenso
und Siegel auch schon für immer geschützt ist. Die
seltsames Stück gemacht. Er spielt darin mit dem
sinnige Dichtung bietet aber nicht nur feine Weisheit,
Grauen und stellt das Barocke und das Erschütternde
sie hat Leben und Bewegung und mischt Ernst und
unmittelbar nebeneinander. Das Stück wird nur dadurch
Laune in reizvoller Weise. — Die Aufführung hatte
beeinträchtigt, daß die Schauspieler=Productionen sich zu
viel Stimmung und Farbe., Die Frau des Wassen¬
oft parallel wiederholen und die Erwartung vollständig
schmieds gab Frl. Immisch mit lebhafter Empfin¬
abgeschwächt haben, wenn die Spannung für den Schluß
dung; sie hob den Traumzustand wirksam heraus und
ersorderlich ist. Für eine Groteske ist trotz des wunder¬
betoute sehr warm das weiche Gefühl nach Lösung des
lichen Stoffes die Sache ein wenig zu regelmäßig auf¬
Bannes. Herr Tauber legte auf das feierliche
gebant. Auch läßt sich nicht verkennen, daß den Schwung
Gehaben des Paracelsus das Hauptgewicht und unter¬
der großen Revolution andere Dichter mit mehr Leiden¬
stützte dadurch die suggestiven Vorstellungen; doch hätte
schaft empfunden und vorgeführt haben. Trotz dieser
er immerhin mehr Ironie beimischen können. Cyprian
Einwendung bleibt es ein sehr merkwürdiges eigen¬
fand durch Herrn Schmidt eine kernige Verkörperung.
artig fesselndes Stück, das für die Entwicklungsgeschichte
Die Erschütterung des sicheren Bewußtseins trat über¬
Schnitzler's außerordentlich interessant ist und auf der
zeugend hervor. Den Stadtarzt Copus zeichnete Herr
Bühne der vollsten Theilnahme sicher sein kann. Mit
[Zeisler sehr discret, und Herr John fand für den
dem Stosse selbst sind wir sast schon wieder in die ver¬
braven Anselm warme Töne.
Dr. v. B.
Eine seltsame Geschichte, die mehr dem Caleal als sschollene Romantik hineingekommen, die man — es ist
—— Deutsches Landestheatek. (Arthur
der Empfindung entnommen scheint, ist das Schauspiel noch gar nicht lange her — so heftig bekämpft hat. —
Schnitzler: „Paracelsus.“ „Die Gefährtin.“
„Die Gefährtin“. Professor Pilgram begräyt Das sigurenreiche Stück wurde im lebendigen Zuge
„Der grüne Kakadu.“ Zum erstenmale aufgeführt
seine Frau, aber er hat sie nicht erst im Tode verloren; gespielt. Herr Freiburg gab den Heuri in effect¬
am 3. Juni 1899.) Es ist hemerkenswerth, wie in der
er weiß, daß sie seit Jahren nicht die Seine ist. Es ist voller Declamation. Herr Tauber hielt den Ton des
„letzten Zeit die Einacter wieder in die Mode gekommen
sind; auffallend ist es nicht. Gerade die jüngste Rich= ihm auch bekannt, daß sein Freund Dr. Hausmann der jungen, aber bereits abgelebten Herzogs in der richtigen
tung, die das Individuelle und Stimmungsvolle so sehr! Begünstigte war. Aber er hat sich mit dem Schicksal müden Farbe. Aus der Gesellschaft trat Frau Buska
abgefunden und war immer bereit, seiner Frau dieals die Repräsentantin der haut-goüt-lüsternen Dame
bevorzugt, mußte in dem größeren Aufbau eines den
Abend füllenden Stückes eine gewisse Schranke empfinden, Freiheit zu geben, wenn sie sie verlangt hätte. Doch des Adels besonders scharf hervor. Herr Zeisler
spielte den Wirth mit energischen Zügen. Herr Löwe
das Intime zu sagen. Trotzdem fanden uusere Dichter das ist nicht geschehen. Nach dem feierlichen Begräbnisse
sprach characteristisch den Prolog der Verbrechercomödie,
erst den Muth, wieder mit einactigen Stücken auf den kommt verspätet aus dem Nordseebade Dr. Hausmann.
Frl. Ruttersheim und Herr John besorgten ge¬
Der Professor hat schon vorher der Freundin seiner
Plan zu treten, seit Sudermann auf diesem Wege
schickt den Chorus. Für die übrigen Mitwirkenden mag
Frau vertraut, daß ihm das Verhältniß nicht fremd
vorangegangen ist. Für Dichter, die keine Neigung zum
das Gesammtlob genügen. Die drei Einacter bedeuten
geblieben ist, und daß er aus Schonung für den
breiten Strich haben, ist diese Art der dramatischen
jedenfalls für die Bühne einen dauernden Erwerb.
Dr. Hausmann nichts davon wissen wolle. Aber es
Dichtung eigentlich am meisten angemessen. Man kann
F.4.—
kommt anders. Dr. Hausmann erzählt ganz wohl¬
den Stoff fast wie in einer Skizze nach einer Seite
wenden, die am interessantesten scheint, und den Aus=gemuth, daß er eine Braut im Nordseebade hat und
klang bald lyrisch, bald epigrammatisch nehmen, ohne jdorthin zurückkehren will. Der Professor, der sich darein
ergeben hat, daß seine Frau bei Dr. Hausmann das
befürchten zu müssen, daß der Zuhörer auf gründliche
Erörterung des Motivs dringe. Der Einacter kommt sof Glück gefunden, ist empört darüber, daß Hausmann
ssie getäuscht hat, und weist ihm die Thüre. Aber
dem Gedichte am nächsten. Wie viel bei alledem sich in
das zierliche Gefäß gießen läßt, hat Arthur Schnitzler auch den letzten Schimmer von Glauben an seine Frau!
himmt ihm die Freundin, die ihm mittheilt, daß die
am besten gezeigt. Die Eleganz des im engen Rahmen
Frau keineswegs von Dr. Hausmann getäuscht worden
geführten Gesprächs hat er schon in seinem Erstlings¬
sei, sondern daß sie von der bevorstehenden Verlobung
werke bewährt, und das Anschlagen und Festhalten einer
gewußt und trotzdem das Verhältniß mit Hausmann
schwebenden Stimmung ist ihm so sehr eigen, daß man
aufrecht erhalten habe. Der Professor erkennt, daß
auf diesem Gebiete das Vortrefflichste von ihm erwarten
seine Frau die Geliebte, aber Niemandes Gefährtin zu
konnte. Und nun tritt zu den Zügen, die wir an ihm
bereits kennen gelernt haben, noch ein neuer, der in der
sein vermochte, und schließt auch in der Erinnerung die
Rechnung mit der Dahingeschiedenen auf immer ab. So
Wahl der Stoffe liegt. Hat das „Vermächtniß“ sein
klug die ganze Sache eingefädelt ist, und so sehr
Lieblingsmotiv von den „süßen Mädeln“ noch in herber
Schnitzler für den Ausdruck der düsteren Stimmung
* Weise nachklingen lassen, so betritt Schnitzler mit seinem
geforgt hat, so kann man doch nicht darüber hinweg¬
„Paracelsus“ den Boden des rein Menschlichen, das
kommen, daß das Verhalten des Professors gegenüber
immer und überall wahr ist. Der Maler des Milien,
der Untreue seiner Frau unwahrscheiulich ist. Daß er
welcher Trieb und Leid des jungen Mannes vor Allem
selbst empört sein soll über den Verrath, der an ihr, der
beobachtet hatte, ist zur Weisheit des Mannes ge¬
Verrathenden, geschehen ist, läßt sich zwar mit Worten
langt, die lächelnd auf Thun und Lassen der irrenden
vertheidigen, aber nicht glauben. — Gespielt wurde
Menschheit herabzublicken versteht. Es liegt ein Schein
dieses Stück vortrefflich. Frl. Baumgart und Herr
der reifen Milde auf dem Spiel, das Schnitzler mit ge¬
schichtlichen Gestalten dichterisch verwebt. Der Held des Freiburg arbeiteten die Stimmung mit ungewöhn¬
ersten Einacters ist der berühmte, Lwohl auch ein wenig licher Sorgfalt herans, und Herr v. Wymctall
verstärkte den Eindruck in seiner kurzen Scene.
berüchtigte Theophrastus Paracelsus Bombastus, von
Eine Groteske nennt Schnitzler das letzte Stück,
dem Poetenange neu beschant. Nach langen Irrfahrten
das vor der Erstürmung der Bastille spielt: „Der
kommt Paracelsus in seine Vaterstadt Basel zurück und
grüne Kakadu“. Den Titel gibt das Wirthshaus
wirft dort alle ärztliche Weisheit keck über den Hausen
Prospére's, der in seinem Kellerlocal zweierlei Gäste
Wie er es anfängt, erfahren wir aus den entrüsteten
hat: heruntergekommene Leute und Schauspieler, die
Aeußerungen des Stadtarztes. Er wirkt durch Sugge¬
das Verbrechen als Comödie aufführen, und die adelige
stion und Hypnose dort, wo die feinsten Pülverchen
Gesellschaft, die in dem Beisammensein mit diesem Ge¬
nichts fruchten wollten. Unter Denen, die ihm auf dem
findel einen eigenartigen Schauderreiz sucht. Der Ge¬
offenen Markte zuschauen, ist auch der Waffenschmied
schickteste der Baude ist Heuri, der den Mörder aus
Cyprianus, dessen Weib Justina einst die Jugendliebe
Leidenschaft spielt und bei den Zuschauern immer am
Theophrastus' gewesen. Cyprian, der ihre Hand bekom¬
meisten Beifall findet. Das thut er auch an dem Tage,
men, fühlt sich in ihrem Besitze so sicher, daß er den
an dem das Volk lärmend gegen die Bastille anstürmt.
Wunderdoctor, ihm halb zum Spotte, in's Haus nimmt.
Am Tage vorher hat er die Schauspielerin Léocadie
Er neckt ihn seiner Künste wegen und fordert ihn auf,
sie in seinem Hause zu beweisen. Und Paracelsus thut geheirathet, und noch an demselben Tage ist sie mit dem
es. Er suggerirt der Frau, daß sie dem Junker Auselm Herzog von Cadignan gesehen worden. Und nun greisen