II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 658

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9.4. Der gruene Kakadu Zuklus
Telsfon 12801.
nfür Zeitungs-Aussehnitte.
Ausschmn
BSERVER“
Nr. 93
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h. Türkenstrasse 17.
in Budapest: „rigyeld“ —
Thicago, London, Newyork, Paris, Steckholm.
Shak I. N.
ben
unmittelbaren Gegenwart, das Versspiel „Paracelf=.3“ der deut=1 äußern Anstrich einer Diebsherberge gibt. Der g-riebene Pro¬
ter in Stuttgart.
schen Renaissance und die Groteske „Der grüne Kakadu“ dem späre hält sich ein eigenes Personal, das in seinem Lokal all¬
er: „Die Gefährtin“, „Paracelsusz“ und
durch den Tag des Bastillesturms gekennzeichneten Anfangsstadium abend“h die Rollen von Dieben und Diebsgesellen spielt und
du“ von Arthur Schnitzler.
der französischen Revolution.
das zu dem eigenartigen Schauspiele herbeiströmzende ganze ele¬
r „Die Gefährtin“, „Poca¬
Von besonderer Eigenart ist das kleine Drama „Die Ge¬
gante Paris durch den Vortrag mit kühner und kühnster Fan¬
üne Kakadu“ lernten wir gestern sfährtin“; es gibt uns streng genommen in dramatischer
tasie erfundene Verbrechergeschichten unterhält. Das Schick¬
hnenschriftsteller Arthur Schnitzler Form die Schlußanwendung eines Romans. Dieser Roman sal aber fügt es, daß einer dieser sonderbaren Thespis¬
chöpfungen die genannten Werkchen hat ausgespielt, wenn der Vorhang sich hebt; sein Inhalt ist ljünger, ohne daß er es weiß, seine eigene Leidensgeschichte
als durch sie seinen Namen durch das Schicksal einer Frau gewesen, die „zur Geliebten, aber vorträgt: er improvisirt einen Roman, in hessen Verlauf er
und „Das Vermächtnis“ gemacht nicht zur Gefährtin des Mannes“ geschaffen war. Das, was als Rächer seiner verlezten Gattenehre einen Marquis ersticht,
kleinen Dramen intexessanie Arbeiten, auf der Bühne sich abspielt, sind die Seelenkämpfe des Mannes, um wenige Augenblicke darauf aus dem gleichen Motive die
bei ihrem ersten Erscheinen vor dem der 10 Jahre lang an der Seite dieser Frau gelebt, der ihr That wirklich zu begehen. Mit ungemeiner Kunst wird in dem
sseres Schicksal gewünscht hätten alsSchicksal geahnt hat, dem sich aber erst an dem Tage, da er kleinen Drama der Schauplaz der Handlung und die gewitter¬
sie zur Erde bestattet hat, die volle Wahrheit über ihren schwüle Revolutions=Atmosfäre geschildert, unter deren Druck die
hnen zuteil wurde. Hätte man sich
n der Kunst und speziell in der drama= Lebensroman enthüllt. Die kleine Handlung ist kunstvoll Ereignisse sich abspielen: man steht unwillkürlich unter dem
gleichen Weise abiehnend verhalten, entwickelt, die Karaktere der wenigen auftretenden Per=] Eindruck, als flute in die dumpfe Kellerkneipe des ehemaligen
iode, die wir beate noch stolz als
sonen sind fein gezeichnet, und das Ganze ist mit Stim¬
Schauspielerprinzipals die Revolution mit ihrer ganzen elemen¬
mung gerabezu durchsättigt. — Das Versspiel „Paracelsus“
ichnen pflegen, wohl nie über ihre
taren Gewalt und allen ihren künftigen Schreckensszenen herein.
iehen sein, denn gegen die kecken bewegt sich fast ganz und gar in der herkömmlichen Bühnen¬
Die Aufführung der 3 Stückchen war im ganzen gut.
Die 3 Hauptpersonen des Dramas Die Gefährtin“ wurden
Maekterichrter ait uer tereter enen.
ielsach zahm zu nennen. Goethes.
von Hrn. Ellmenreich, Frl. Paschke und Hrn. Jessen
hr für unanfechtbar gehaltene Kunst¬
Inhalts und der niedlichen Versform, in der es vorgetragen
in feiner Abtönung gegeben. Hr. Ellmenreich fand das Kolorit
, als irgend ein Stück der modernen
wird. Künstlerisch ist es jedenfalls das am meisten anfechtbare
für die ruhigen und weichen Züge in dem Karakterbilde des
der 3 Stückchen, weil es moderne Zustände in ein historisches
nd Schillers „Räuber“ und „Kabale,
alten Professors sehr glücklich, versagte aber, wo die herbere
fihre Zeit in rückhaltloser Darlegung Gewand hüllt und dieses darum zu sehr als Maskenkleid er¬
Leidenschaft einzusezen hat, wodurch die Wirkung des ganzen
nicht darstellbar gegolten, genau so scheinen läßt. Es behandelt ein angebliches Abenteuer des be¬
nicht unerheblich abgeschwächt wurde. In „Paracelsus“ machten
irgend ein Drata von Hauptmann kannten Arztes Theophrastus Paracelsus aus der Zeit, da der
die Herren Schrumpf, Amanti, Alsen und Richter so¬
erwähnten Einaktern erweist sich¬
im Geruche ühernatürlicher Begabung stehende Gelehrte sich in
wie die Damen Doppler und Künniger sich in gleicher
ts weniger wie einen Stürmer
Basel aufhält. Der berühmte Wundermann nimmt Rache an
Weise um die Vorstellung verdient. Im „grünen Kakadu“
einem dortigen Bürger, weil dieser ihm vor 13 Jahren sein
neue Wege, gewiß, aber nur
zeichneten sich durch karakteristische Darstellung namentlich Hr.
Schmidt=Häßler als Prospère und Hr. Richter als Schau¬
altlose und Konventionelle, an dem Liebchen weggeheiratet hat. Zeitwidrig genug tritt er dabei als
ein ganz moderner Hypnotiseur auf, der à la Hausen dem
Ektion so lange gekränkelt, zu über¬
spieler Henri aus. Die zahlreichen kleineren Rollen, die
stlerischen Gedanken und seine künst¬
für die Zeichnung des Milien bestimmend sind, wurden haupt¬
schmucken Weibchen einen Liebesroman mit einem Junker sug¬
gerirt. — Ein Stimmungsbild von mächtiger Wirkung ist das
dem Leben unserer Zeit zu schöpfen
sächlich von den H.H. Jessen, Göhns, Blöß, Kaser Ellmen¬
lezte Stückchen, „Der gre##e Kakadu“ das der Urheber
reich, Schlotthauer Alsen, Schrumpf, Trotz und Salomon, so¬
amatischen Kunst über die gewohnten,
selbst als eine „Groteske bezeichnet. So viel weltgeschichtliche
untergegangenen Mittel hinaus neue
wie den Damen Rossi, Paschke, Künniger und Klant wirkungs¬
voll
e3 Einakter haben das miteinander
Stimmung wie hier ist wohl seit Scheffels „Hugideo“ selten
#eben. Ein Kabinetsstückchen karakteristischer Schauspiel¬
in einen engen Rahmen gedrängt worden. Der „grüne Kakadu“.
ungsbilder wirken sollen, und zwar
bot Hi Amanti in der Episode des Grain dar, des
wirkliche
ihr koloristisches Motiv 3 verschie= ist eine Spelunke in Paris, der ihr spekulativer Inhaber, ei
,der sich unter die Pseudoverbrecher verirct.
hatte alle 3 Stückchen vortrefflich inszenirt.
, das Drama „Die Gefährtin“ der ehemaliger Theaterdirektor, aus geschäftlichen Gründen den Herr