II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 670

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ieher. Sie s uns beim Beirachten de ee ere een de sin e

betheiligt. Auch d
in Fiorida Kellerschenke Zum grünen Kakadu zwischen Herzögen, Marqui¬
ralis. Ihre
Wolframs Leitung
sinnen, Schauspielern, Dirnen, Verbrechern und Demokraten in
) sogar von
sichtlich der ganz
grotesker Wildheit, wie auf einem Bilde eines niederländischen
25 Fuß, was für eine Pflanze, die nur ein Jahr lang am Leben
körperung der Tit
Sittenmalers entfesselt. Jedenfalls ist es Schnitzler gelungen,
bleibt, in der That eine ganz außerordentliche Triebkraft bedeutet.
den anderen Par#
die gesellschaftlichen Voraussetzungen der großen Schreckenszeit
(Osuka), Mantler
in einem knappen Bilde in frappantren Zügen künstlerisch zu ge¬
cagni wohnte der
stalten, als sie so viele langathmige Revolutionstragödien aufzuweisen
Königliches Schauspielhaus.
nach dem ersten A#
haben. Die Grellheit aber der Farben ist von dem Stoffe untrennbar.
dank der überaus
Ein Einakterabend wie der Schnitzlersche setzt fast das ganze
Drei Einakter von Arthur Schnitzler.
Personal unserer Hofbühne in Bewegung, vor allem aber stellt
„Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug.“ Dieses Motto
er an die Regie, die in den Händen des Herrn Lewinger lag,
aus dem Versspiele Paracelsus steht auf dem ersten Blatte der
außerordentliche Anforderungen. Kommt dazu noch die plötz¬
Buchausgabe (Berlin, S. Fischer) der drei Einakter, mit denen
liche Verhinderung eines in zwei Hauptrollen beschäftigten Künst¬
der Dichter der Liebelei am Donnerstag Abend seinen Einzug
* Neues aus
lers, wie des Herrn Blankenstein, so wachsen die Schwierigkeiten
in das königliche Schauspielhaus gehalten hat. Das Motto giebt
Herren=Reiter auf
noch um ein bedeutendes. Am einheitlichsten in der Grund¬
die höhere Einheit der drei, nach Zeit, Ort und Charakter sehr
Lt. Suermondt ha
stimmung verlief das Schauspiel: Die Gefährtin; das von
verschiedenartigen Werke. Verständlicher wird es uns, wenn wir
denn 101 Ritte b
Herrn Wiene (Professor Pilgram) und Frau Salbach (Olga
ihm die einleitenden Worte des Paracelsus vorausschicken:
Ebenso behält Her
Merholm) getragene Ensemble erschien nur in dem Moment ge¬
„Was ist nicht Spiel, das wir auf Erden treiben,
zweiten Plätzen de
fährdet, als Herr Franz als Doktor Hausmann einen durch den
Und schien es noch so groß und tief zu sein!
mark auf 46 Ritt
Charakter der Figur durchaus nicht bedingten Leutnantston
Mit wilden Söldnerschaaren spielt der eine,
Sodann folgen
Ein andrer spielt mit tollen Abergläubischen,
hineinbrachte, den er jedoch bald zu Gunsten eines diskreteren
dorff mit 00: 1
Vielleicht mit Sonnen, Sternen irgend wer, —
fallen ließ. In dem Versspiele: Paracelsus schlug vor allem
E. Höpker mit
Mit Menschenseelen spiele ich. Ein Sinn
Herr Swoboda als Doktor Copus den Ton des Fastnacht¬
Lt. v. Reibnitz n
Wird nur von dem gefunden, der ihn sucht.
spieles mit großem Glück an, den auch Herr Gunz (Cyprian)
Lt. Panse wird
Es fließen ineinander Traum und Wachen,
gut traf, obwohl er der Figur noch mehr ruhige Behäbigkeit ver¬
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.
47: 8, 7, Herr 2
leihen dürfte, von der sich dann die Beunruhigung durch das
Wir wissen nichts von anderen, nichts von uns.
mit 15: 4, 2,
kecke Spiel des Paracelsus um so wirksamer abheben wird. Herr
Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug.“
Lt. v. Bradsky=4
Froböse hatte den Wunderdoktor in letzter Stunde über¬
In diesen Worten, die an bekannte tiefe Weisheitssprüche
10: 2, 1, Herr
nommen, hat also auf so viel Dank wie Nachsicht Anspruch,
Calderons und Grillparzers erinnern und die innere Verwandt¬
Jockeys hatte
prinzipiell theilen wir seine etwas gesuchte Auffassung des Paracelsus
schaft zur Romantik vergangener Jahrzehnte ankündigen, spricht
größten Erfolg,
der Dichter deutlich genug aus, was ihm als künstlerischer End= als eines lauernden Intriguanten jedoch nicht. Frau Basté
tine mit 139: 3
und Fräulein Gasny, sowie Herr Dettmer sicherten den
zweck bei den drei seltsamen Werken vorgeschwebt hat. Er wollte
100: 24, 21, H.
das Durcheinanderfließen von Traum und Wachen, Wahrheit guten Eindruck der Darstellung nach dem Umfange ihrer Auf¬
auf Hindernißbe
und Lüge in künstlerischen Momentbildern festhalten, dem Wissen= gaben. In dem Schlußeinakter: Der grüne Kakadu war das
Zum Qu
Zusammenspiel der verschiedenen Gruppen alles Lobes werth,
den, d. h. dem Klugen zur nachdenklichen, halb humoristischen,
„Münchener
obwohl sich, auch ohne die Klarheit des Ganzen zu trüben, ein
halb wehmüthigen Betrachtung und mit der ironischen Neben¬
reich bekanntlick
schärferes Ineinandergreifen der Gegenspiele noch erreichen ließe.
absicht den Zuschauer auf die Probe zu stellen, ob er klug und
in Oesterreich di
Aus der langen Reihe der Darsteller, in der sich zu Herrn Wiene,
wissend oder nicht sei. So muß er denn ein Spiel halb mit ver¬
Ansichtspostkarte
Herrn Müller, Herrn Réné, Herrn Gebühr, Fräulein Richard,
deckten, halb mit offenen Karten spielen; für den Beobachter aber
Sch
Fräulein Serda und anderen als tüchtig aushelfender Gast
liegt der Reiz darin, aus den offenen sich eine Rechnung auf die
Herr v. Winterstein (Herzog v. Cadignan) vom Deutschen
noch verdeckten Trümpfe zu machen. Das Ganze aber ist und
Theater in Berlin gesellte, hat die hervorragendste Aufgabe Herr
bleibt ein Spiel; ist es vorbei, so ist auch das Interesse daran
Wiecke in der Rolle des Henri, in dessen Künstlerseele sich trotz
im wesentlichen erschöpft und außer dem künstlerischen Genuß als
aller Zerrüttung seines Lebens eine Rousseausche Sehnsucht nach
dauernder Gewinn höchstens die Mahnung daran mitzunehmen,
Reinheit und Ursprünglichkeit erhalten hat und dessen proble¬
auch im Leben auf das Doppelspiel zwischen Sein und Schein
matische Natur zunächst bei dem Publikum auf einen auffälligen!
zu achten, damit man vor ähnlichen Enttäuschungen bewahrt
Mangel an Verständniß stieß. Gleichwohl führte Herr Wiecke
werde, wie die Helden der drei Einakter.
Sie alle, diese Helden, sind Spieler wie der Wunderdoktor die Figur zu ihrer tragischen Höhe empor; er brachte namentlich
Paracelsus, der mit Menschenseelen spielt und doch dabei so den entscheidenden Uebergang aus dem Spiel zur Wirklichkeit in
seltsame und bittere Wahrheiten zu hören bekommt, daß er sich erschütternder Weise zum Eindruck.
Das Publikum nahm alle drei Stücke mit sichtlichem Interesse
selbst nicht mehr auskennt, was Wahrheit und Spiel sei, und
entgegen und bereitete ihnen, ohne eine schwache Opposition zu
darum das Spiel so schnell als möglich beendet. Offenbar, weil
neue
beachten, eine freundliche Aufnahme, die sich ohne Zweifel noch
dieses Versspiel von dem bekannten Wundermann den Grund¬
oder
verstärken wird, wenn es sich in die künstlerischen Feinheiten der
akkord der drei Stücke am klarsten anschlägt, hat es der Dichter
bis
drei Werke, die ja manchen zunächst befremdet haben mögen, zu
an die Spitze des Buches gestellt. Die Bühnen räumen zumeist
Leonh, Ligne estinghe
vertiefen ernstlich den Versuch macht.
dem modernen Schauspiel: Die Gefährtin die erste Stelle ein,
Interview, die ri¬
weil sie das Publikum für die Reihenfolge: Tragik, Humor, gro¬
Besiellungen für
teske Tragikomik für empfänglicher halten. Das ist eine Frage
in Furopa obe
Die erstanführung von Piekrs Maseaguis
der äußerlichen Zweckmäßigkeit, ohne tiefere Bedeutung. Auch so
Lokomotivenbaue
kommt der Grundcharakter der Stücke zu seinem vollen Rechte.
Opar „Iris“ am Frankfurter Opernhaus, einzige Firma
Die Helden spielen und erkennen in einem Momente, daß auch
innerhalb der vo
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mit ihnen gespielt wird oder daß sie aus dem Spiele Ernst
machen müssen, um ihr Selbst zu retten. So hat Professor
mig
Pilgram mit seiner Frau und mit dem Manne, den er für ihren
soga
Geliebten hielt, strotz alles Edelmuthes, der ihn leitete, gespielt,
lang
indem er zu feig war, von ihnen offene Wahrheit zu
Ope¬
fordern, und er muß nun erkennen, daß all sein vermeint¬
freu
liches Wissen Wahn war, daß das Gesicht der Wahr¬
wur
heit, das er am Begräbnißtage der Frau erkennt, die
scer
Züge der niedrigen Gemeinheit trägt. In schmerzlicher Erkennt¬
rei:
niß befreit athmet er auf. So sucht Paracelsus das von dem
sch
selbstsicheren, eingebildeten Cyprian sorglos unbehütet gelassene
der
Eheglück zu stören und muß mitten in seinem verwegenen Spiele
erkennen, daß die Frau, deren Herz er noch voll einer Jugend= sta
liebe zu ihm träumt, von ihm „durch mehr und Tieferes“ ge= lei
m
trennt ist, „als sie von irgend einem anderen trennt“. So spielt
de
Henri, der Spelunkenkomödiant, seinen hochadeligen Bewunderern
die Komödie vor, daß er einen Herzog als den Galan seinerin
Frau getötet habe, und muß die blutige That vollbringen, als
u
er erfährt, was er als Komödie ersonnen, die Untreue seiner
ih.
Frau, sei Wahrheit. Je tiefer man in das Getriebe der einzelnen
Handlungen hineinschaut, desto klarer wird man erkennen, daßsch
unter diesem Doppelspiel von Traum und Wachen nicht nur die ver
Helden, sondern alle Mithandelnden leiden. Am deutlichsten letze.
Han
tritt dies in der Groteske vom grünen Kakadu zu Tage, in der
Zuschauer und Spieler fortwährend ihre Rollen austauschen und Diese
ein bizarres Doppelspiel die Phantasie in der regsten Thätigkeit verso
Und
erhält. Nicht minder aber ist das Doppelspiel auch in den beiden
anderen Einaktern planvoll durchgeführt, gewiß auch in dem b######
Schauspiel „Die Gefährtin“, in dem die Frau, die gekommen ist,#