II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 730

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Kakadu vklus
9. 4. Der gruene
Gleshug Pe
letzten
Theater.
neuen
abge¬
—12— Im Schillertheater Charlottenburg wurde am
1 den
Mittwoch zur Feier von Schnitzler's 50. Geburtstag¬
Reichs
ein Schnitzlerabend veranstaltet, der mit dem Schau¬
ermu
spiel „Die Gefährtin“ begann. Ein professoraler Marke
hat schon vor dem plötzlich erfolgten Tode seines jungen
Weibes die Entdeckung gemacht, daß seine Isolde einen
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Tristan gefunden hat und glaubte, daß dieser keine größere
heute
Sehnsucht habe als Isolde zu freien. Nach dem Tode der
getkom¬
Frau bedauert der alte Mann, daß er nicht selbst der jun¬
er bald
gen Frau die Freiheit gegeben hat, denn in philosophischer
Ruhe hat er ihr die Leidenschaft zu seinem Assistenten, dem
hinter¬
jungen Dr. Hausmann, längst verziehen. Als Dr. Haus¬
tor bei
mann, der beurlaubt war, zur Beerdigung eingetroffen war,
üde ver¬
##fährt Professor Pilgram, so heißt der moderne Marke,
is zum
daß Hauemann schon seit zwei Jahren verlobt ist — mit
Mannes
Wissen der Vers#enen und jagt darauf den
lebhafte
Schänder seines Heims aus dem Hause. Mer Reimer spielte
wurde
den Professor mit schlichter Einfachheit, und wirtte durch¬
alen oder
aus natürlich. Auch die Olga Merholm wurde von Hedwig
ir einen
Pauly vortrefflich verkorpert. Konrad Wiene ver¬
ches Ver¬
mochte die große Anziehungskraft Dr. Hausmann's auf
in dem
weibliche Wesen durchaus nicht glaubhaft zu machen; für
ärkere ge¬
den „Hausfreund“ machte er einen viel zu ehrpusseligen
dem Ab¬
Eindruck. Wenn auch der Schmerz um die Tote und die
iemand so
Teilnahme an dem Hinterbliebenen, die mehr der trotzalle¬
enen Mög¬
dem großen Verehrung des Gelehrten als der Reue über
Mächten
den Verrat an ihm entspringt, den Ernst der Situation ge¬
ren Wider¬
bietet, so darf der Entlarvte doch nicht wie ein ertappter
Mann noch
Schuljunge vor seinem Lehrer stehen. Ein undefinierbares
l. Hoffentlich
Etwas müß erkennen lassen, daß freventlicher Leichtsinn
cht sein wird,
und trauriger Mut zusammengewirkt hatten bei dem in¬
hört auch ein
timen Verhältnis, in das sich der junge Arzt mit der Frau
des gewalti¬
seines Meisters eingelassen hatte, dem er großen Dank schul¬
dete für das freundschaftliche Verhältnis, in dem er zu ihm
gestanden hatte. —
Gärten und
Der zweite Einakter, der nach dem
Willen des Dichters als erster zu geben gewesen wäre das
chönsten Zier¬
Versspiel „Paracelsus“ wurde vorrefflich durchgeführt.
trauben gar
on einer in¬
Die Titelrolle spielte H. F. Gerhard allerdings nach
# er von der
meiner Auffassung zu verbissen und auch zu dämonisch; die
Rache, die er an dem glücklicheren Waffenschmied Cyprian
ist. Vor allem
und verbiete
nahm, der die auch von Paracelsus seiner Zeit heißbegehrte
i.
Justina heimgeführt hat, hätte nach dem finsteren Ge¬
bahren dieses Paracelsus weit gefährlicher als mit einem
Nachmittag
tragikomischen Spiel enden müssen. In Wirklichkeit ist es
der 19jährige
ja doch nur „ein Tropfen Fegefeuer“, den der Wunderdoktor
ole hantierte,
dem glücklicheren Freier zu verspüren gibt. Hrn. Gerhard
de Mutter
aber erging es wie so manchem Mephistodarsteller, der das
en und war
Wort vergißt: „Von allen Geistern, die verneinen, fällt mir
der Schalk am wenigsten zur Last“. Auch er vergaß
das schwach¬
ganz darauf, daß dem Wunderdoktor eine gute Portion
Sie war
überragenden Geistes zu eigen ist, daß er also durchaus
Charlotten=
keine Rattenfängerfigur darstellt, die schwere Rache zu
jewesen und
nehmen hat. Ausgezeichnet fand sich dagegen Else Wasa
Um Montag
in die Rolle der Justina, sie bot in der Tat eine meister¬
esehen wor¬
hafte Leistung und sah obendrein noch entzückend aus.
agte. Dort
Etwas zu schwer spielte Helene Alma die jüngere
on der Ver¬
Schwester Justina's; man hätte sie ihrem Wesen nach fast
se usw. sind
für die ältere Schwester halten können, wenn nicht aus der
rau Wench
Sachlage das Gegenteil hervorgegangen wäre. Sehr fris
ertem Röck,
war der Waffenschmied Heinz Bernecker's:
tra
Nitteilungen
alle Gefühlswandlungen dieser erfreulichen Gestalt aus¬
chstraße 10,
gezeichnet. Paul Bildt brachte die komische Figur des
Stadtarztes zu bester Geltung. Alfred Braun gab den
Die Gro¬
Junker zu schülerhaft und allzu aufdringlich. —
Hoboisten
teske „Der grüne Kakadu“ gleicht viel mehr einer
getrieben.
ausgearbeiteten Schriftstellerlaune als einem Theaterstück,
osstraße 17,
auch wenn man der bühnendichterischen Licenz die weitesten
nst vermißt.
Grenzen zieht. Wenn dem Dichter die Schilderung des
en sie seine
Milieus auch vortrefflich gelungen ist so wirkt die Gro¬
teske“ doch weit peinlicher als manche verwegenere Sache
Der Bäcker¬
der Neuzeit. Daran mochte allerdings zum Teil die zu sehr
#r in ange¬
auf das Pathologische hinausgespielte Rolle Grain's die
Er geriet
Schuld tragen, die Konrad Wiene zu Rollerhaft durchführte
ie Ohrfeige.
im Sinne des soeben vom Galgen Geschnittenen nämlich.
tätlich an¬
Er spielte sie nicht nur so, sondern wählte auch die
er Körper¬
Maske entsprechend und das war zu viel, viel zu viel! Vor¬
ängnis ver¬
züglich war dagegen Hedwig Pauly als Marquise Lansac;