II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 758

Wird nur von dem gefunden, der ihn sucht.
Es fließen ineinander Traum und Wachen,
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.
Wir wissen nichts von Andern, nichts von und.
Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug.“
Daß dieser romantisch eingekleidete Skeptizismus geistig
Für
besonders klar und im poetischen Ausdruck besonders geschickt
ist, möchten wir nicht behaupten. Die Mittel, die nun im inelusire
„Paracelsus“ für das Spiel zur Verwerdung kommen, sind P'orto.
Hypnose und Suggestion. Arthur Schnitzler, von Hause aus Zahlbar
kein tieseres Talent, hat manches gelernt und zeigt sich hier als Vorau¬
„ 10
gewandter Virhos im äußeren Spiel der Gefühle. Paracelsus
Abon, heilt durch seine neuen naturwissenschaftlichen Künste einen Ehe je ist dus
mann von seiner selbstzufriedenen Sicherheit, indem er dessen tcht es den
Abon
Weib suggerirt, ihre innersten Empfindungen auszusprechen. in.
Der Gatte muß hören, wie leicht er sein Weih verloren hatts.
hast Du's nicht geahnt — wie's Deine Art,
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sich aus diesem Problem einen
störung der Pietät für eine Verstorbeng, „Befreiung“
trückgebliebenen von seiner Trauer und Berehrung durch nach¬
Das be.
gliches Lüften eines geheimnißvollen Schleie
ierkenswertheste Stück der Sammlung ist in der
Kakadu“. Diese „Grotaske“ ist ein Zeichen
vogel — weniger freilich in politischer als in sit
Das Drama spielt zu Paris ambend des
in der Spelunke „Zum grünen Kakadu“. Zwe
Vorahnung kommender Greuel stammende „an
(so S. 169h und die daraus folgende „angen
(so S. 178)) zu zeichnen und — auch dem
Theil unseres Publikums zu vermitteln!!
es sich um Verwischung der Grenzen zwischen
„Sein.... spielen.... kennen Sie den Unter
Ich nicht. Und was ich hier so eegenthümlich
*
alle scheinbaren Unterschiede sozusagen aufgehoben si
lichkeit geht in Spiel über. Spiel in Wirklichkeit
Handlung ist nämlich raffinirt ausgesucht, das Gruseln zu
lernen — so wenig Siegfriedhaftes ihr sonst innewohnt:
der Spelunke samm st der Wirth, ein vormaliger Theaterdirektor,
seine Truppe im Kostüm und der Rolle von Lumpen und Ban¬
diten, die mit ihren an den privilegirten Ständen verüßten oder
gegen diese geplanten Gewaltthaten renommiren, um — den
dort zahlreich verkehrenden Adligen einen angenehmen Nerven¬
litzel zu bereiten! Nun geschieht es, daß der Stern der Truppe
sich vermaßen leidenschaftlich in seine Rolle hineinspielt, daß
man glaubt, er habe wirklich aus Eifersucht einen Herzog er¬
mordet. Jetzt gesteht ihm der Wirth: er hätte ihm schon
früher sagen können, daß seine, des Schauspielers, Frau die
Geliebte des Herzogs sei. Natürlich tritt dieser pünktlich herein,
um sich erst auf Grund dieser eben erfolgten Enthüllung von
dem Schauspieler erdolchen zu lassen! Das ganze Virtuosen¬
ftückchen ist mit Raffinement, aber trotz mancher Plumpheit
auch mit Geschick durchgeführt. Bleibenden Gewinn wird freilich
l
die Kunst von solchen Kunststücken nicht ziehen.