II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 2), Die Gefährtin. Schauspiel in einem Akt (Der Wittwer), Seite 48

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#ebert in Sch####rs „Die Gefähenin“ alle Skolen seiner
seinen Gedankenstrich=Pointierungskunst aufgezogen, gab er
den treuberzigen Jungen in Harklebens „Die sittliche
Forderung“ so schalkhaft und unancenreich, wie ein geborener
Komiker, um dann in dem alten Dajeschen Parabestück „Eine
Partie Piquer“ die Schleusen eines ganz überraschenden und
geradezu zwerchfellerschütternden komischen Prasselfeurrs los¬
zulassen, das die Zuhörer nicht aus dem Lachen kommen ließ.
Offenbar wollte er den Wienern zeigen, daß er nicht nur Ibsen
spielen kann. Ihm sekundierten im ersten Stück Fr. Four¬
nier distingniert und von feiner Zurückhaltung und sodaun
als Revera Fr. Else, Bassermann sehr liebenswürdig
weim auch nicht geradesanfeuernd.: — Gestern spielte Bassermann
den Mann der „Nora': Man, weiß, wie er die Ibsengestalten
wielt und braucht darum kein Wort Kritik zu üben. Es war
ein Bollgenuß, dem nur noch die Umgebung fehlte, um an
die schönen Tage von Brahms Erdenwallen zu gemahnen.
Frau Bassermann gab die Nora, ganz lieb, aber unbe¬
dentend. Die anderen Kräfte versuchten vergebens an den
großen Gaft heranzukommen. Heute spielt Bessermonn eine
einer besten Rollen, den Eldal in der „Wildente“. —nd—
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ürhcfer-Koftung, vder
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Theater und Kunst.
Volksbühne. Gastspiel Bassermann: „Komödie
aß Schnitzlers über¬
der Worte“ von ArturS
##matik, die in die
legen geistige, aber immer nur spielerisch##
letzten Tiefen der Oberfläche dringt, der überrucsvierten Schau¬
spielerei Bassermanns auf ganzem Wege entgegenkommen
werde, stand außer Zweifel. Daß aber Bassermanns Finessen¬ 1
kunst, diese geistreiche, aber herzensarme Artistik seiner Dar¬
stellung, den Schnitzlerschen Komödiengestalten auch den letzten
Schein von Menschentum anstreiben werde, war eine Ueber¬
raschung, die das Publikum zu begeistertem Beifall entflammte,
mich aber in der Meinung bekräftigte, daß der Zuzug solch
einer Berliner Kunst in den Wiener Kunstbetrieb schon im
Namen des guten Geschmacks fernzuhalten sei. An Routine
und Technik, bewundernswerter Routine und meisterhafter
Technik, wäre von Bassermann unendlich viel zu lernen. Aber
gerade in den Schnitzlerischen Einaktern, die für die Charakte¬
risierung mit äußeren Mitteln wahrlich Raum genug lassen, dürfen
die menschenähnlichen und auf der Bühne sogar sehr lebensvollen
Gestalten nicht jeglichen menschlichen Gehalts beraubt werden.
Bassermanns Seele sitzt im Kehlsopf und sein Herzenston geht
durch die Nase. So kam es, daß die Gegenspieler Bassermanns,
im ersten Einakter Fräulein Karoly, im zweiten Herr
Schildkraut — Fräulein Fournier versagte im
dritten —, mit ihrer traditionellen, von Berlin unangekränkelten
Darstellung echter Kunstentwicklung viel näher waren. In diesem
Sinne sei auch Herr Ziegler, der den Theaterdirektor in der
„Großen Szene“ und den Wernig im „Bacchusfest“ gab, lobend
erwahnt. Das Publikum hatte an den Kapriolen Bassermanns
seine helle Freude. Solcher Jubel wie nach der „Großen Szene“
wurde hier selten gehört, Ein edles und natürliches Spiel hatte
Else Bassermann als Frau des Schauspielers. Grete
Jakohsen war als theatersüchtiger Backfisch zierlich und,
Bu.
wie immer, lieb.