II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 1), Paracelsus. Versspiel in einem Akt, Seite 47

Paracelsus
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in Bern wie frühere Jahre ein Beitrag von Fr
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§ B. gelungen, einen Verein reicher Damen de at nur
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vermählt und gewann mit der Zeit den
diese vermeintliche Erinnerung an begangen
baren Mann aufrichtig lieb Paracelsus stattet Untreue herumtragen soll. Der Qual macht Par
Feuilleton.
nun in diesem Hause einen Besuch ab. Und aksfeellus durch eine neue Probe seiner Kun
Cyprian in ziemlich wegwerfender Weise vo
Ende. Noch einmal versenkt er Frau Justine
der ärztlichen Kunst des fahrenden Arztes
Hochschlaf und gebietet ihr diesmal, wenn
Zum Helveter=Konzert.
beschließt dieser dem Manne, der ihn
erwache, nur die reine Wahrheit zu sagen, al
Geliebte weggeschnappt, nicht nur ein
dabei auch ihre geheimsten seelischen Reg
Arthur Schnitzlers „Paracelsus“
Probe seiner Kunst zu geben, sonder
h-aufzudecken. Auch dies wird für Cypri
im Helveter-Konzert des 6. d. — das
zeitig auch mit einer Regung eifersüchti
Quallich aufregend, wenn auch lange nicht
ist eine nicht kleine Unternehmung, mit der
und beunruhigenden Verdachts zu strafen. Er ver- wie der vorherige Zustand. Frau In
die rotbekappten Musensöhne vor ihr Publikum
senkt also Justina, mit Einwilligung des Gatten, nämlich jetzt, daß ihr der Junker
treten. Denn der in Versen geschriebene Einakter
in magnetischen Schlaf (was wir jetzt Hypnose wegs gleichgültig gewesen sei und
ist unter den Stücken des für feine Wirkungen
nennen) und flüstert ihr die Suggestion ins Ohr, gefehlt habe, so wäre sie seinem
bekannten Wiener Dramatikers vielleicht der
sie habe mit einem als Hausfreund in der Fa= Werben erlegen; doch sei sie froh,
allersubtilste, so daß ein paar die Handlung im
milie verkehrenden jungen Ritter Anselm die so weit gekommen, und sie wünsche ih
voraus andeutende Worte zur Erleichterung des
acel
eheliche Treue verletzt, ihr Gatte wisse es und Rese. Weiter bekennt sie, daß einst P
Verständnisses wohl am Platze sind.
ihr bleibe nichts übrig, als es zu gestehen. Das ihre erste wahre Jugendliebe war. Wenn
nun der Junker Anselm thatsächlich der schönen mals nicht die Stadt verlassen hätte, so würd
Der berühmte Arzt Paracelsus ist als solcher
Frau Justina den Hof machte und auch von ihr Cyprian nie ihr Jawort erhalten haben; liebel
oder vielmehr als eine Art medizinischen Wun¬
nicht ungern gesehen wurde, so wird Cyprian hätte sie dem andern sich heimlich hingegeben
derthäters nach Basel gekommen und erfüllt die
von dem Schuldbekenntnisse, das seine Frau
Jedoch:
ganze Stadt mit Aufregung über seine Heilkuren.
Auch im Hause des Waffenschmiedes Cyprian nach dem Erwachen aus der Hypnose ablegt,
„Wer weiß, wie viele Fenster in der Sta#
spricht man von ihm. Und hier ist das Inter-laufs heftigste beunruhigt, obschon ihm Paracel¬
Allnächtlich offen stehn für Einen, der —nich
esse für ihn um so größer, als er, der schonsus versichert, er habe ihr dies alles nur als
kommt!“
in Jünglingsjahren früher einmal in Basel lebte, eine Art Traum eingegeben, von dem nun ihre
So war es auch damals gegangen und Parch
der schönen Hausfrau Justina, da sie noch un= Phantasie nicht mehr loskönne. Es kommen dem
celsus verschwunden. Und so wurde sie di
Ehemanne hierüber immer bedenklichere Zwei¬
verheiratet war, seine Liebe zugewandt hatte.
Hausfrau Cyprians.
Auch hätte er bei dem Mädchen Gegenliebe ge=Ifel. Und auch, wenn keine Thatsünde sollte statt¬
Der hat nun genug von den Wahrheiten seine
funden. Doch wurde es nach dem Willen seiner gefunden haben, so ist es schrecklich genug, daß
Eltern dem hablichen Waffenschmiede Cyprian nun seine Frau in ihrer befleckten Einoildung schönen Frau, obwohl sie in diesen Anfechtungen