II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 1), Paracelsus. Versspiel in einem Akt, Seite 66

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Montag
13. September 1909.
wieder zu sehen.“ Es kamen einige Stunden
ruhelosen Wartens auf das Vorfahren des
Wagens, der den Toten bringen sollte. Statt
dessen ein tosendes Rädergerassel, Janko stand
vor ihr. Er hatte getroffen, wo er schonen
wollte. „Am dritten Tag kam Janko zu mir,
faßte meine Hände, verbarg darin sein Gesicht
und aufschluchzend stammelte er: Er ist tot! Da
stieß ich ihn von mir. „Geh, ich hasse dich!“ rief
ich und die Welt versank mir in Nacht.“ Was
nicht ausschloß, daß sie einige Monate später
Janko heiratete. Wie sie heute erzählt, aus Mit¬
leid. „Ich sah eigentlich nur meinen armen, so
kranken und bleich aussehenden Janko und mein
Herz dachte an nichts Fröhliches. Anders hatte
ich mir meine Hochzeit mit einem andern Mann
gedacht!“ Janko lebte nurenige Monate.
er war ein Schwinflichtiger und starb nach
fünfmongtlicher Ehe in Bologna.
□ duh.
Beruner Premieren.
Lessingtheater.
Stück „Die
An dem älteren Schn
Gefährtin“ konnte män ###kunst Ent¬
wicklung und Entwicklungsmöglichkeiten er¬
gründen. Oskar Sauer (vielgepriesen,
nie genug zu preisen) ist der Seelenpredigt letztes
Wort. Ein Ja und heilig Amen. Er spricht
mit gleichgültigem Kondolenzbesuch vom Tode
seiner Frau und wir hören, hinter den Worten,
die Melodie seines Lebens. Er erzählt mit
philosophischem Gleichmut der Freundin, die ihn
vor Enttäuschung bewahren kommt, daß er alles
weiß und längst verstanden und verziehen hat.
Und wir sehen, wie in Wahrheit dieser feine und
köstliche Mensch vor seinem Leide kniet und die
grimmige Qual erduldet, dort noch zu lieben,
wo Leichtsinn und Verständnislosigkeit an seiner
Seele achtlos ein Verbrechen begingen. Er schreit
dem ehrlosen Buben seine ganze Ekelhaftigkeit ins
Gesicht, und wie ein Sommervogelsang ertönt in
uns die göttliche Verheißung seines Mitleides
mit selbst dieser Kreatur. Und als er das Letzte
erfahren, daß das Weib, um das er liebte und
litt, nichts besessen als ein Seifenblasengehirn,
da geht er schweigend hinaus. Hinaus ins neue
freie Leben. Aufrecht und fest. Und wir bleiben
zurück; gebannt, in Tempelschauern — denn wir
hörten über uns den ehernen Schrei brausend
ertönen. Den Schrei der großen Verachtung.
Dies war Oskar Sauer. Es gibt also
einen Schauspieler, der das Unausgesprochene,
das fiebrig durch das Gehirn zuckt, wenn die
Lippen achtlos der Konvention geharchen, uns
verstehen lehrt. Der auf einem Nervenkabel
zwei Ströme #rsendet und beide uns zur
Empfängnis leitet. Der einen Monolog des
Schweigens zu halten vermag. Dies ist Oskar
Sauer. Ein Künstler, dessen Geist den wider¬
spenstigen Körper besiegt, uns besiegt, ja sogar
die Hilflosigkeit seiner Gegenspieler. Die
Freundin, der gegenüber er die große Abrech¬
nung hält, gab Fräulein Sussin. Wäre sie
eines weiblichen Oskar Sauer bescheidenes
Wesensteil, so würde man ahnen, daß sie diesen
Mann liebt, daß sie der Toten Ehre retten will
um seinet=, nicht um ihretwillen, daß sie ihm
die Gefährtin fein kann und wird, die die andere
ihm nicht gewesen. Man würde in ihr
den Menschen neben dem Menschen er¬
schauen. Fräulein Sussin war un¬