8.
Fre
box 14/2
wild
.
Regen
dem Abendblatte; Verhandlung über die Gewerbe=Novelle.) betrifft, so anerkenne ich die Wichtigten einer weneen wuotenan¬
Abg. Bohaty verweist darauf, daß zu vielen Gewerben der Zuzug tung der Arbeiterschutz=Gesetzgebung, glaube mich aber nommen werden, so die
kreises derselben, eine Ver¬
in Uebereinstimmung mit dem Hause zu befinden, wenn ich von der
Nachweises, eine Ingeren
von Lehrlingen beinahe aufgehört habe. Die Lehrlinge meiden Ge¬
Ansicht ausgehe, daß die Revision dieser Partie unserer Gewerbe¬
die Ausübung eines Ge¬
werbe, bei denen sie großen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind
Ordnung dem durch die Vertretung der zunächst dabei
zirks- und Landesverbände
und solche, die nur einen Theil des Jahres betrieben werden. Auch
interessirten Wählerkreise erweiterten Hause
über den Mangel an tüchtigen Gehilfen werde vielfach Klage geführt.
Das komme von der Specialisirung der Gewerbe in den großen vorbehalten bleiben sollte. (Zustimmung.) Von diesen Gesichts-gatorischer Genossenschaft¬
geht zugleich von ei¬
in Versen. Bei „Renaissance“ und der „Goldenen Eva" ist Ceremoniel des Duells, wie sie sich von jenseits der Pyrenäen
Majestätsbegriffes und
im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert über Frankreich
der Grundgedanke der gleiche, dort wird eine blondhaarige
und das übrige Europa verbreitet haben. Weit in das alte deutsche des Ehrbegriffes aus
Auf der einen Seite
Marches Gennara di Sansavelli von einem schönen Maler
Recht reicht der Gebrauch des Zweikampfes zurück; aber
das bloße Verlangen
Silvio da Feltre von Trauer und Schwermuth zu Froh¬
während noch das Gesetz der Longobarden den Zwei¬
daß nur der Tod der
sinn und Liebe bekehrt, hier die reiche Augsburger Gold¬
kämpfern den Stock als Waffe vorschreibt, ließ das Gesetz
auf der anderen soll
schmiedswitwe, die goldene Eva, von der Großmannssucht,
Ludwig's des Frommen, als Zusatz für das salische Gesetz
kein Unrecht, auch nie
einen Adeligen zu heiraten, gleichfalls durch einen jungen
des Jahres 819 gegeben, bereits die Wahl zwischen dem
fühnt werden darf.
wälschen Meister curirt. Von irgend einem Eingehen in den
Stock und dem Degen. Der Degen blieb später nur den
Drama von solcher K
Geist der geschilderten Zeiten ist nicht die Rede, es gilt nur
adeligen Zweikämpfern vorbehalten, die Unfreien mußter
muth in den beschauli
in die magere Handlung das nöthige Quankuin Scherze
sich mit dem Stocke bekämpfen. Ueberhaupt galten seit alter
Wiedergewinnung für
einzustreuen. Das wird in „Renaissance" durch den losen
Zeit Stockstreiche für die Deutschen als entehrend, was bei
begrüßen kann. Wen
Sohn der schönen Witwe, Vittorino, besorgt, eine sehr dankbar
den Römern nicht der Fall war. Der bis in unsere Tage
stellt sich mit Verleu
Hosenrolle, welche hier von Frau Prasch=Grevenberg, der Gattin
erhaltene Zweikampf ist also ein gerader Abkömmling aus
in einen vergangenen
des Directors Prasch, einer vielseitigen, gewandten Künst¬
der Ritterzeit. Er hat zwei Quellen, die beide noch heute
Schulung des historisch
lerin, sehr flott gespielt wurde; dazu kommt ein pedantscher
wie ehedem Blut fließen machen: den Unterschied der
auf unbefangene Be¬
Schulmeister, dem der vornehme Schüler auf der Nase
Stände und den Kampf um die Frau, der, aus der Zeit
Gegenwart zurückwirke
herumtanzt, bis er und der Lehrer die Liebe kennen lernen,
der Kreuzzüge stammend, neben dem Ritterthum die Ritter¬
Graf Garcia von
ein gutmüthiger Klosterbruder, ein römisches Malermodell,
lichkeit und die Galanterie erzeugte. Aus dem Wunsche, zu
eine kokette Zofe, und das heitere Potpourri ist fertig. In
kleid mit seiner jung
gefallen, entsprang, wie Montesquien sagt, die Galanterie
heit lebende Sohn eine
der „Goldenen Eva“ ist das erheiternde Element durch zwei
qui n'est point l'amour, mais le délicat, mais le léger,
verlumpte, trink= und pumpfeste Junker vertreten, im
Granden, hat den Ad
mais le perpétuel mensonge de l'amour.
Uebrigen sind Kochrecept und Speise die gleichen. An komischer
er, während dieser,
Auf unseren Theatern konnten wir in diesen Wochen
dem Könige Hilfe ver=
Kraft steht die „Goldene Eva“ über „Comtesse Gucker
die anregendsten vergleichenden Studien über die Ehre
den Krieg gegen die
und besonders über „Renaissance". Die Autoren treten
manchmal keck aus dem Butzenscheiben=Rahmen heraus und machen; sie erschien in verschiedenen Formen: als Ehre
den hochherzigen Man
schlechtweg, als beleidigte Gatten- und Frauenehre und end¬
von einem alten Gön¬
machen sich mit Kuitteiversen von stark modernen Anklängen
lich als Ehre nach den Satzungen verschiedener Schichten
angekündigt wird. Du
über den gewählten Mummenschanz lustig.
der Gesellschaft, mit und ohne Zweikampf, aber nie ohne
den mit einem könig
Am meisten aber beschäftigte unser Theater-Publicum
blutige Sühne
Mendo für den Kö=
während der letzten Wochen eine Reihe von Dramen, welche
Den Spaniern, denen in der Entwicklung des heutigen
Empfanges erweist, un
die Ehre zum Gegenstand hatten, einen sittlichen und
Ehrbegriffes eine große Rolle zukommt, sei der Vorrang
sich die ganze Wuth
socialen Begriff, der, seit Sudermann den glücklichen Wür¬
eingeräumt und zuerst der „Graf von Castañar" genannt,
Blanca, ihm zu verste
mit der „Ehre" that, immer lebhafter auf der Bühne und im
das Schauspiel des Francisco de Rojas, geboren 1607,
In ohnmächtigem, wa
Leben erörtert und durch aufregende Vorgänge der Tages¬
welches der Hofschauspieler Adalbert Matkowsky, wie es
er den Lüstling Nacht
geschichte vielleicht schärfer als durch die wirthschaftlichen Kämpfe
heißt, durch Eindrücke bewogen, die er in Spanien ge¬
Frau ertappt. So sehr
in den Vordergrund gerückt wird. Dieser Streit um die Ehre
wonnen, für die deutsche Bühne bearbeitete, nach¬
nichts unternehmen,
und die Formen ihrer Vertheidigung ist die eigentliche
dem übrigens eine gute deutsche Uebersetzung von
Weib zu tödten, da
Romantik unserer Tage. Nicht erst spanischen Ursprungs ist,
Dohrn seit 1844 vorlag. Dieses Stück stellt starke,
wie ein Gelehrter neuerdings behauptet, der Zweikampf,
prehende Zumutungen an unser moderne Empfinden, eine Departe¬
sondern höchstens die Verfeinerung des Ehrbegriffs und das
Fre
box 14/2
wild
.
Regen
dem Abendblatte; Verhandlung über die Gewerbe=Novelle.) betrifft, so anerkenne ich die Wichtigten einer weneen wuotenan¬
Abg. Bohaty verweist darauf, daß zu vielen Gewerben der Zuzug tung der Arbeiterschutz=Gesetzgebung, glaube mich aber nommen werden, so die
kreises derselben, eine Ver¬
in Uebereinstimmung mit dem Hause zu befinden, wenn ich von der
Nachweises, eine Ingeren
von Lehrlingen beinahe aufgehört habe. Die Lehrlinge meiden Ge¬
Ansicht ausgehe, daß die Revision dieser Partie unserer Gewerbe¬
die Ausübung eines Ge¬
werbe, bei denen sie großen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind
Ordnung dem durch die Vertretung der zunächst dabei
zirks- und Landesverbände
und solche, die nur einen Theil des Jahres betrieben werden. Auch
interessirten Wählerkreise erweiterten Hause
über den Mangel an tüchtigen Gehilfen werde vielfach Klage geführt.
Das komme von der Specialisirung der Gewerbe in den großen vorbehalten bleiben sollte. (Zustimmung.) Von diesen Gesichts-gatorischer Genossenschaft¬
geht zugleich von ei¬
in Versen. Bei „Renaissance“ und der „Goldenen Eva" ist Ceremoniel des Duells, wie sie sich von jenseits der Pyrenäen
Majestätsbegriffes und
im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert über Frankreich
der Grundgedanke der gleiche, dort wird eine blondhaarige
und das übrige Europa verbreitet haben. Weit in das alte deutsche des Ehrbegriffes aus
Auf der einen Seite
Marches Gennara di Sansavelli von einem schönen Maler
Recht reicht der Gebrauch des Zweikampfes zurück; aber
das bloße Verlangen
Silvio da Feltre von Trauer und Schwermuth zu Froh¬
während noch das Gesetz der Longobarden den Zwei¬
daß nur der Tod der
sinn und Liebe bekehrt, hier die reiche Augsburger Gold¬
kämpfern den Stock als Waffe vorschreibt, ließ das Gesetz
auf der anderen soll
schmiedswitwe, die goldene Eva, von der Großmannssucht,
Ludwig's des Frommen, als Zusatz für das salische Gesetz
kein Unrecht, auch nie
einen Adeligen zu heiraten, gleichfalls durch einen jungen
des Jahres 819 gegeben, bereits die Wahl zwischen dem
fühnt werden darf.
wälschen Meister curirt. Von irgend einem Eingehen in den
Stock und dem Degen. Der Degen blieb später nur den
Drama von solcher K
Geist der geschilderten Zeiten ist nicht die Rede, es gilt nur
adeligen Zweikämpfern vorbehalten, die Unfreien mußter
muth in den beschauli
in die magere Handlung das nöthige Quankuin Scherze
sich mit dem Stocke bekämpfen. Ueberhaupt galten seit alter
Wiedergewinnung für
einzustreuen. Das wird in „Renaissance" durch den losen
Zeit Stockstreiche für die Deutschen als entehrend, was bei
begrüßen kann. Wen
Sohn der schönen Witwe, Vittorino, besorgt, eine sehr dankbar
den Römern nicht der Fall war. Der bis in unsere Tage
stellt sich mit Verleu
Hosenrolle, welche hier von Frau Prasch=Grevenberg, der Gattin
erhaltene Zweikampf ist also ein gerader Abkömmling aus
in einen vergangenen
des Directors Prasch, einer vielseitigen, gewandten Künst¬
der Ritterzeit. Er hat zwei Quellen, die beide noch heute
Schulung des historisch
lerin, sehr flott gespielt wurde; dazu kommt ein pedantscher
wie ehedem Blut fließen machen: den Unterschied der
auf unbefangene Be¬
Schulmeister, dem der vornehme Schüler auf der Nase
Stände und den Kampf um die Frau, der, aus der Zeit
Gegenwart zurückwirke
herumtanzt, bis er und der Lehrer die Liebe kennen lernen,
der Kreuzzüge stammend, neben dem Ritterthum die Ritter¬
Graf Garcia von
ein gutmüthiger Klosterbruder, ein römisches Malermodell,
lichkeit und die Galanterie erzeugte. Aus dem Wunsche, zu
eine kokette Zofe, und das heitere Potpourri ist fertig. In
kleid mit seiner jung
gefallen, entsprang, wie Montesquien sagt, die Galanterie
heit lebende Sohn eine
der „Goldenen Eva“ ist das erheiternde Element durch zwei
qui n'est point l'amour, mais le délicat, mais le léger,
verlumpte, trink= und pumpfeste Junker vertreten, im
Granden, hat den Ad
mais le perpétuel mensonge de l'amour.
Uebrigen sind Kochrecept und Speise die gleichen. An komischer
er, während dieser,
Auf unseren Theatern konnten wir in diesen Wochen
dem Könige Hilfe ver=
Kraft steht die „Goldene Eva“ über „Comtesse Gucker
die anregendsten vergleichenden Studien über die Ehre
den Krieg gegen die
und besonders über „Renaissance". Die Autoren treten
manchmal keck aus dem Butzenscheiben=Rahmen heraus und machen; sie erschien in verschiedenen Formen: als Ehre
den hochherzigen Man
schlechtweg, als beleidigte Gatten- und Frauenehre und end¬
von einem alten Gön¬
machen sich mit Kuitteiversen von stark modernen Anklängen
lich als Ehre nach den Satzungen verschiedener Schichten
angekündigt wird. Du
über den gewählten Mummenschanz lustig.
der Gesellschaft, mit und ohne Zweikampf, aber nie ohne
den mit einem könig
Am meisten aber beschäftigte unser Theater-Publicum
blutige Sühne
Mendo für den Kö=
während der letzten Wochen eine Reihe von Dramen, welche
Den Spaniern, denen in der Entwicklung des heutigen
Empfanges erweist, un
die Ehre zum Gegenstand hatten, einen sittlichen und
Ehrbegriffes eine große Rolle zukommt, sei der Vorrang
sich die ganze Wuth
socialen Begriff, der, seit Sudermann den glücklichen Wür¬
eingeräumt und zuerst der „Graf von Castañar" genannt,
Blanca, ihm zu verste
mit der „Ehre" that, immer lebhafter auf der Bühne und im
das Schauspiel des Francisco de Rojas, geboren 1607,
In ohnmächtigem, wa
Leben erörtert und durch aufregende Vorgänge der Tages¬
welches der Hofschauspieler Adalbert Matkowsky, wie es
er den Lüstling Nacht
geschichte vielleicht schärfer als durch die wirthschaftlichen Kämpfe
heißt, durch Eindrücke bewogen, die er in Spanien ge¬
Frau ertappt. So sehr
in den Vordergrund gerückt wird. Dieser Streit um die Ehre
wonnen, für die deutsche Bühne bearbeitete, nach¬
nichts unternehmen,
und die Formen ihrer Vertheidigung ist die eigentliche
dem übrigens eine gute deutsche Uebersetzung von
Weib zu tödten, da
Romantik unserer Tage. Nicht erst spanischen Ursprungs ist,
Dohrn seit 1844 vorlag. Dieses Stück stellt starke,
wie ein Gelehrter neuerdings behauptet, der Zweikampf,
prehende Zumutungen an unser moderne Empfinden, eine Departe¬
sondern höchstens die Verfeinerung des Ehrbegriffs und das