II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 316

8. Freiwil¬
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(Deutsches Volkstheater.) Schnitzlers Schauspie
„Freiwild“ ist dem Wiener Publikum vom Carl-Theater her
bereits bekannt. Im Volkstheater hat es gestern eine entschieden
günstige Aufnahme gefunden, bei der die tendenziös ausgeprägten
Aeußerungen des Helden mit der trefflichen Bühnentechnik zusammen¬
gewirkt haben. Die grundsätzliche Verurteilung des Duells, die der
Autor seinem Paul Rönning in den Mund legt, geht nicht in die
Tiefen des persönlichen Ehrempfindens, und wenn man diese
dialektischen Exerzitien anhört, gelangt man zu der Wahrnehmung,
daß es nicht bloß eine mechanische Weltanschauung, sondern auch
eine anspruchsvolle mechanische Ehrauffassung gibt, die ihres Beifall
spendenden Parterres sicher sein kann. Mit der genügsamen Beweis¬
methode Rönnings meistert der Verfasser zwar nicht die tragischen
Konflikte, denen der Ehrbegriff zugrunde liegt, aber er schafft sich
mit sicherem Theaterblick wirksame Kontraste. Schnitzlers Bühnentalent
zeigt sich namentlich in dem ausgezeichnet geführten ersten Akt, der
mit steter Steigerung und Spannung bis zur großen Schlußszene
emporwächst. Die gestrige Aufführung bot zwar nicht das erfreuliche
Bild einer fertigen Leistung, aber gute und amüsante Einzelheiten.
Herr Kutschera gab sich mit dem Paul Rönning alle erdenkliche
Mühe, freilich ist aus der konstruierten und nicht künstlerisch
empfundenen Gestalt nur wenig herauszuholen. Glücklicher war Herr
Kramer mit seinem ruinierten Kavallerieoffizier. Die prächtigen
Episodenfiguren des Stückes gelangten durch Frau Glöckner und die
Herren Jensen, Tewele und Höfer zu verdienter Wirkung. Herr
Richter Roland hatte ein paar gute Momente im zweiten Akt.
Aus dem Fenster der Theaterkassa grüßte die Stammgäste des
Volkstheaters seine rasch erkannte und gewürdigte Maske. Das
Publikum bewies sich sehr beifallslustig und rief den Autor wie die
Darsteller zu wiederholten Malen.
Telephon 12801.
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(Quellenangabe ohne Gewähr.)
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