II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 384

8. Freiwil
box 14/4
(Quellenangabe eine Ge¬
Nap, Budapest
Ausschnitt aus:
2 u. 1913
vom
und
A PREDI
Schnitzler szimme a Magyar Sinházban).
Talin lizen, vagy něg löbl estendökkel
zelt, mikoraz embere meg a Reigen samo-
zot, nem notato példányainak hatsa alati
ottak, irta Schnitzler Artur à préda cima sin¬
mivét. Akkoriban — nem emlkszem rá tisztán,
de bonos mettent, ay megakado-
zoll párbajo divata foglalkoztalta az embere¬
ket es problema voll: a katonalis, ainek me¬
tagadjak a fegyveres cléglétell. Schnitzler sze¬
rint ekkor a katona lelotte ellenfelt, mert meg¬
tagadni a elegtétet éppoly bin, mint megyere¬
kedni. Hiszem, hogy a kitin Schnitzlernek a
problema volta lo es nem a korje font celek¬
mény, maga a drama, amely pedig ers és gé¬
sées, mint eros es egesseges volt as ifju
Schnitzler, nem a föhadnagy drámája, ki vil¬
kola párbajéri, de azé a fatal szinsné, aki ui
szinekkel es hangokkal telve, tobzódva a szin¬
ha, a szinátszás misztériumaiban, lekeril a
vidéki kis vároba, ahol mindenki prédának te
kinti, halali kie les a zákmány. Ha védeke-
zik, fel gazsit kap az igazgatojától, vagy megfor¬
dul megy a másik vidéki városba kezdeni min-
den löbl. Tizent, vagy még löbl estendok-
kel ezelt törtent, a problema ma már nem
fontos, talán — mint sokszor — a drama sem.
Az a fatal sineszne: Ver Marta a fontos, aki
mintha megéneklése lett volna a vidéki szinesz-
nonek, a prédának. Szeretném hinni, hogy na-
gon étérezte szerepet, hogy nem csak tehetsé¬
gesen komedizot, de gondolkoot is no
mégis is iron, — a problemán. E a fatal
lány, gomblés en sép vállának vibrálá-
sal tuda kiejeni a legneherebb, legkompli¬
kaltabbéréseket. Komoly és jelentös siker
les. Mellette Haraszty Mici, Törz, Csortos,
Sebestyen viszik friss talentummal a játekot.
darabot Salgó Ern forditotta.

Ausschnitt aus des Pester Journal
2
(Ungarisches Theater.) Arthur Schnitzler
sagt in „Freiwild" schon oft Gesagtes. Und bereits
vor Jahren, als er sich zum dramatischen Anwalt der
Liga zur Bekämpfung des Duells machte und seine
bleichsüchtige Komödie als Streitschrift dem Duell¬
koder gegenüberstellte, war dies kein glücklicher Ent¬
schluß, der auch keine geglückte That erzeugte. In
dieser Frage hätte der Dichter ein gewichtigeres Wort
sprechen oder die Sache ganz bleiben lassen sollen.
Es ist uns keine bedeutungslosere Arbeit des Dich¬
ters des „Anatol“ bekannt, als dieses arme Bühnen¬
werk, das wie ein mit Bleistift beschriebenes fliegen¬
des Blättchen anmuthet unter den magistralen Seiten,
die Schnitzler mit den feinen Schriftzügen seines
kostbaren Talentes gefüllt hat. Sich so tief zu bücken,
um einen werthlosen Kieselstein aufzuheben, ist eines
Schnitzler gewiß nicht würdig. Eine Duellpolemik zu
schreiben und das Leben einer Provinzschmiere zu schil¬
dern, dazu ist doch ein Schnitzler zu gut. Und mit
welchen dürftigen Mitteln! In drei Akten, jeder ebenso
kurz wie leer, wird kaum mehr ausgeführt, als daß
ein Offizier einen Maler über den Haufen schießt,
weil ihm dieser die ritterliche Satisfaktion für eine
thätliche Insulte verweigert. Und an die Tagödie des
Malers hängt sich das Schicksal einer Schauspielerin,
die ebenfalls ein Opfer des Duells wird, da gerade
der getödtete Maler berufen gewesen wäre, dieses
bedauernswerthe Wesen aus dem Jammerdasein
herauszureißen, das einer tugendhaften Schauspie¬
lerin in einem Provinztheater beschieden ist. Dem
Ungarischen Theater war mit der Aufführung von
„A préde" nicht so sehr um den Erfolg eines
Stückes, sondern um das Debut einer jungen Schau¬
spielerin zu thun, die mit ihrem offenbarungsgleichen
Talent unsere Darstellungskunst reich zu beschenken
berufen ist. Denn Martha Verö, ein Mädchen von
achtzehn Jahren, ist seit langer Zeit die erste, wirk¬
lich werthvolle Neuerwerbung unserer Bühnenkunst.
Sie ist eine Persönlichkeit durch und durch und voll
der feinsten Kunstinstinkte, die ihr Dinge leicht er¬
scheinen lassen, welche selbst von Auserwählten um
den Preis jahrelangen Ringens erworben werden.
Alles, was dieses junge Mädchen macht und spricht,
bricht aus tiefen Quellen des Gemüths und aus einer
reichen Natur hervor und wird durch eine wundersame
Kraft des Zusammenhaltens zu Schönheiten der
Seelenmalerei gesammelt. Uebung und Schulanlei¬
tung haben noch kein Thautröpfchen von dieser
frischen Theaterblüthe weggewischt, und auch die
Unzulänglichkeiten ihrer hilflosen Technik sind nur
beruhigende Erkenntnisse dafür, daß der Drill und das
Handwerkliche hier das Gottesgadenthum noch nicht
angetastet haben. Auf dem Gesichte dieser Novize
erblickt man staunend das Spiel innerer Regungen
mit der Treue und Schärfe des feinsten Spiegels
wiedergegeben, und wenn sie an der Leiche des Ge¬
liebten zusammenbricht, hört man den großen
Herzensschrei, mit glück und Hoffnung eines
ganzen Lebens begabe werden. Mit Ueberlegung
und Ueberzeugung kann es ausgesprochen werden,
daß in Martha Verö unserem Theater ein neues
Phänomen erstanden ist. Unter dem Eindruck dieser
Wahrnehmung, die das ganze Publikum beherrschte,
vollzog sich heute im Ungarischen Theater in Be¬
gleitung von Zeichen freudvoll=stürmischer Beifalls¬
äußerungen eine feierliche Talentweihe.