II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 427

8.
Freiwil¬
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gerne an
es drei Monaten strengen Arrestes, bedingt, verurteilt.
Theater und Vergnügungen.
Vereinigte deutsche Theater in Brünn. Deutsches Haus:
Die Kleine auf Besuch" (rot). Donnerstag (Vereinsvorstellung)
in Mittwoch
— Schauspielhaus: Mittwoch „Freiwild" (gelb). Don¬
ung
nerstag „Leonie" (blau).
„Freiwild. Schauspiel in drei Akten von Arthur
in Schnitzler. Die Aufführung dieses Stückes, das heut 32 Jahre alt
ist, rechtfertigt sich von selbst. Zu dem starken menschlichen und
theatralischen Wert dieser tragischen Schilderung des Zusammen¬
stoßes von Offiziers= und Bürgerehre, dieser schiksalhaften Duell¬
geschichte, die zwischen Paul Rönning, dem Beschützer der kleinen
Schauspielerin, die für den Oberleutnant Karinski „Freiwild“ ist
k. und diesem spielt, kommt jetzt noch der historische des Kulturbildes
ei aus der Vorkriegszeit österreichs. Im übrigen kehren manche
dieser Typen von Offizieren und Schauspielern gleich scharf ge¬
zeichnet in Schnitzlers neuer Meisternovelle „Spiel im Morgen¬
grauen wieder, die auch in Baden lokalisiert ist. — Die Vor¬
stellung, von dem Dramaturgen Dr. Glück sorgsam geleitet, brachte
einen großen Erfolg. Vortrefflich, von starkem Impuls Herr
Wehrle als Karinski, sehr sympathisch Herr Widmann als
Rönning, sicher gezeichnete Figuren die Offiziere der Herren
König und Immendorf, die Theaterleute der Damen
Ortens und Warden, der Herren Wurmser (ein
prächtiger Direktor), Kalwoda, Schroth, Wilhelm und
Maluschinsky. Fräulein Heilinger, im allgemeinen
schlicht und innig, erschien doch der Anna Riedl nicht ganz ge¬
wachsen. Einen Sondererfolg holte sich Herr Patzal, der lyrische
Tenor, bei diesem Ausflug ins Sprechstück mit seinem belustigend
echten Pepi Greilinger. Auch Herr Holger als Dr. Wellner
Dr. K. K.
verdient Anerkennung.
Drittes ordentliches Konzert des Brünner Musikvereines
Per¬ Dem musikalischen Jahresregenten Franz Schubert wurde auch
direktor Josef
lerischen
hrend mit dem unter der ki
neert durch die
dritten M.
Heideggers stehen
gt, die allerdings
Wiedergabe der 4.
er
Eger zu den weniger interessant
ktor Heidegger als
hatte si¬
Preß= weitaus dankbarere
Joh. Brahms,
Abschluß der Vortragsfolge
recht Brahms¬
3. Symphonie, die bald in leidenschaft
in tiefer Ver¬
in scher Rhythmik schweigt und dabinst
ten und Orchester
sonnenheit ruhig dahinströmt und damit
de¬
und Lorbeeren zu
über ungleich mehr Gelegenheit bot, sich auszule
ernten. Im Mittelpunkte Abends, mit Spannung erwartet
timmt
gelangte unter Leitung des Schöpfers Dr. Hans Zatschek des
Traumbilden
Kammersymphonie Op. 6: Die Teepuppe
nheit¬
Richt= Aufführung. Sie umspinnt die drei Gedichte Dr. Zatschecks mi¬
einer stimmungsvollen, süß sinnlichen und farbenprächtigen Musik,
tives
en Reize¬
die, aus der heutigen Zeit geboten, trotz allen eigen
wird
stets nach Klangschönheit strebt und den in den Gedichten austre¬
dein tenden Stimmungen echt traumhaften Ausdruck verleiht. Gerad¬
histo- die Behandlung eines kleinen Klangkörpers erfordert besonder¬
eine feinsinnige Stimmführung und technisches Geschick, welcher
derung der Komponist in hohem Maße gerecht wird. Die Wirkung
ende wäre vielleicht noch größer gewesen, wenn die Wiedregabe all
Stel= vorhandenen Vorzüge geoffenbart hätte. Trotzdem konnte Dr.
fügend Zatscheck mit dem Erfolge zufrieden sein.
fgeho=
Radio am Donnerstag. Brünn; 12.15 Mittagskonzert,
Pressenachrichten, Dr. Adolf Fischer: über
infra Deutsche Sendung:
das Wesen und die Verhütung der Tuberkulose. 19.30 Symphoniekonzert.
samt Wien: 11 und 16.15 Konzert, 17.40 Mitteilungen aus den Bundes¬
theatern, 18.30 Wochenbericht für Körpersport, 1925 Bericht über die Win¬
der ter-Olympiade 1928 in St. Moriz, Breslau: 20.05 Till Enkenspiegel,
de dort Bruno Schönfeld, 21 Bunte Stunde, 22.30 Funktanzstunde, 23 Tanzmusik.