II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 447

8. Freiwil
bitte

n
Theaterdirektor Leopold
Sohn.
Golz.
aufhorchen. War das
blicklich des trefflichen
Exterieur so gar nicht
einstimmte, der jedoch
abei verstand er es von
nen, die ihm am besten
deren einspringen, wenn
Bühne und nicht in der
hal, „denn hier muß der
emplacieren, wenn dieser
sich seinen Vollbart, um
vorsichtig gesprochenen
r zurecht, gab dem ein¬
spielte
sich in seinem
den Direktor Jauner
fort: „Schon seinerzeit,
chen Volkstheater war,
guter Souffleur in de
ten au
der Bühne
ler schmunzelte bejahend:
pischer Beweis hiefür
hat sich entschieden
sogar damals hiel
ir widersprechen müsse
Salondame die Reisen¬
ließ nicht locker; nach
obzwar auch sie nicht
geholt und mir
schafft.
„Triumphe
beiden ein. „Schon
und in „Madame
i gewesen!" alle beide
er. „Aber bezahlte
„Damals haben wir
beschwichtigten wir
rt strich, seinen Zwicker
. Er wühlte in Akten.
„Haben Sie sich gern
tor?" apostrophierten
box 14/5
Neues Wiener Journal
4. Februar 1934
Nr. 14441
eisernen Theaterwillen Besessenen bloß einen dreijährigen er auf die Bühne und donnert der sich verzweifelt Wehrenden
kontrakt gegeben. Das Klingelzeichen von oben ertönte und er zu: „Sie müssen!" — „Aber", schreit die und stößt Garderobiere
mußte für immer von der Bühne abgehen. Da war der Heim= und Friseur von sich, „ich bin doch die Mutter!" — „Die Mu...?
gegangene großmütiger gewesen, denn er hatte vielen seine
Wo ist die Tochter?" — „Im Zirkus!" Zwölf Minuten später
Mitglieder einen längeren Vertrag zugestanden.
stand sie auf den Brettern.
Das Direktionszepter im Johann=Strauß=Theater über¬
Hervorragende Fachleute sind sie gewesen, der Müller und
nahm sein Sohn Erich, der, mit den Kniffen und Pfiffen de¬
sein Kind, und ihre Kunstmühle mahlte manch großen Erfolg.
väterlichen Berufs vertraut, schon als stellvertretender Direktor Da griff die grausame Hand des Theaterschicksals auch in dieses
stellvertreter seinem Vater bewies, daß er schon bei dessen Leb¬
Rad und brachte es zum Stillstand. Mit einem Lächeln der
zeiten seine Spurnase geerbt hatte; denn er rettete damals im Entsagung, das nicht ohne Ironie, Sarkasmus und Ueberlegen¬
Carl-Theater eine Vorstellung — „Das süße Mädel" war an¬ heit war, legte der letzte seines Stammes die Krone als Bühnen¬
gesetzt und das Haus ausverkauf. —, die durch die plötzliche Absag
herrscher nieder. Sein Humor behielt die Oberhand wie damals,
der Biedermann und Unauffindbarkeit ihrer Ramplacantin, der als er einem bekannten Miesmacher das erbetene freie Geleite
Zwerenz, unmöglich schien. Knapp vor Beginn noch kein Ersatz
in sein Theater mit der Antwort verwehrte: „Wer schimpft, der
Siedepunkt der Verzweiflung! Da entsinnt sich Erich Müller, daß
lauft!“ dem von ihm requirierten Tenor auf dessen Depesche:
ch unter den Bewerbern um Freibilletts ein Fräulein Kastner
„Komme mit tausend Freuden und zweitausend Kronen Gage
„Soubrette am Stadttheater in Leipzig, wie es auf ihrer
radiotelegraphisch antwortete: „Kommet mit zweitausen
Visitenkarte hieß, befunden hatte. Blitzschnell eilte er ins Vestibul
Freuden und tausend Kronen Gage!“ und dem erzürnten
eruierte an der Kasse die behobenen Billetts, sandte den Sekretär Komiker, es war Oskar Sachs, dessen schriftliche Götz-Einladung
ins Parterre, Fräulein Kastner augenblicklich auf die Bühne zu mit dem Ausdruck der Freikartenstampiglie retournierte: „Die
schleppen, erteilt telephonische Befehle. Da stürmt atemlos der Direktion bedauert, Ihrem Ansuchen nicht Folge leisten zu
Sekretär zurück: „Sie will nicht!" — „Was und schon flitzt können."