Liebe
5.1 box 10/1
* 10. October 1895
Seite 5
ng
Theater und Kunst.
ihr
en
(Burgtheater.) Ein Italiener und ein Wiener erhielten
ber gestern an einem Abend im Burgtheater das Wort: Giacosa,
ng dessen „Sündige Liebe“ dem Besitze unserer ersten Bühne ein¬
verleibt werden soll, und Arthur Schnitzler. Dem Gaste
den Vortritt. „Rechte der Seele“ heißt sein tragischer
Einacter. Eine Frau hat sich dem verweigert, der sie liebte.
Er starb durch ihre Härte. Und dennoch war sie ihm gut.
Wie ihr aber der Gatte das Geständniß der Neigung zu
jenem Todten entreißt, scheidet sie sich für immer von ihm.
nen
Denn — er hat die Rechte der Seele mißachtet — indem
Un¬
er sich in den Jahren ihrer Ehe nicht um das kümmerte, was
luß
ner sich in ihr begab, indem er ihr Geheimniß an das Tageslicht
zerrte — denn es ist ein Recht der Seele, ihr Verborgenes in
adt
sich zu verschließen. Die Hauptgestalt, den Mann, der schwach und
ter
darum ein ewiger Zweifler ist, der nicht anzuziehen, nicht zu
halten weiß, gab Herr Hartmann jetzt ergreifend, nun über¬
Die
treibend im Schmerze; Frau Hohenfels als sein Weib war
wirklich die Heilige, eine blanke Lilie. Das Stück fand starken Beifall
und auch Arthur Schnitzler kann mit der Aufnahme, welche „Liebelei“.
beim wohlgesinnten Publicum fand, sehr zufrieden sein. Er bringt
darin nichts Neues; aber er weiß bald starke, bald heimliche
Effecte klüglich anzubringen. Fritz Lobheimer—Anatol
— hat ein
Verhältniß mit einer verheirateten Frau, das ihn ängstigt,
ver¬
peinigt, beglückt. Zugleich liebelt er zu seiner Erholung mit
chi
Christine Weiring, der Tochter eines Vorstadtmusikers, einem
den
lieben Mädchen, das in die Beziehung weit mehr hineinträgt,
nb¬
„Liebelei“ scheint ernsthaft werden
als nöthig ist. Die
den
wollen, besonders, nachdem Fritz vom Gatten
zu
anderen, verführten Frau zum
einer, es scheint einer
Duell gefordert ward. Nun klammert er sich nämlich an das
liebenswerthe Geschöpf. Er fällt im Zweikampfe, wie's ihm ge¬
ahnt hat — denn er ist von der Schwermüthigkeit gewisser Ner¬
cs
vösen — und Christin' folgt ihm freiwillig nach. Dies der In¬
ard
halt; was nebenher läuft, dient nur zur Erläuterung — der
Mann, der jede Beziehung zum Weibe leicht nimmt, das Weib,
us¬
das von ihrem Standpunkte aus das Gleiche thut. Die Bedeutung
afe
des Dramas liegt darin, daß es die ganze Tragik des Geschickes
ist
mehr durch Umstände und durchs
dieser Verführten
Blut, als durch Anderes — versinnlicht. Zum Begräbnisse des
#lg= Geliebten wird Christin' nicht geladen, „wer bin ich dann?“ ist
#ren die Frage, welche sie mit in den Tod treibt. Solche Fragen
aten aber wirft nur ein Dichter auf. Meisterlich ist die Stimmungs¬
inen malerei; die Fabel scheint nur manchmal zu dünn für die starken
ide, Wirkungen, welche sie tragen muß. Gespielt wurde vor¬
olle. trefflich. Herr Mitterwurzer schlug aus einer
igen
Rolle, die kaum vierzig Worte enthält, Wirkungen, deren
recz
— er ist der betrogene Ehemann. Herr
kein Anderer dächte
daß
Zeska, Herr Kutschera, Fräulein Walbeck,
sich — diese Beiden das leichtgemuthe Liebespaar — waren höchst
den,
verdienstlich: Herr Sonnenthal mit all seiner Innigkeit
isen
gab den unglücklichen Vater Christinens.
Diese ist selbst bis auf
be= den Wunsch, den Geliebten „spanisch“, hier also in Dragoner¬
recz,
Uniform zu sehen, die Doppelgängerin Klärchens in Egmont.
be¬
Fräulein Sandrock gab sie; sie hat die Sonne nicht in sich,
sie hat nichts wienerisch=liebenswerthes. So trug sie schwere
Schatten in das Stück; in der Verzweiflung erschütterte sie mächtig.
Etwas Dialect thäte dem ganzen Stücke gut. Denn diese Stadt,
in der wir leben, kann wie nur aus sich selbst begriffen, so nur
—
in ihrer Mundart dichterisch erläutert weisen.
zu
* Im Burgtheater gelan ##untag Nachmittags
statt „König
wegen andauernder Erkrankung des He
D Pne
tr, Richard II.“ — „Othello“ zur Aufführn
Theater und Kunst.
(Burgtheater.) Heute wurden zum ersten Male
aufgeführt: „Rechte der Seele", Schauspiel in einem
Aufzug von Giacosa und „Liebelei", Schauspiel in
drei Aufzügen von Schnitzler. — Der Einacter stellt ein
interessantes Problem auf, wird später gedehnt und un¬
nöthig pathetisch und gefällt sich schließlich in einer gekün¬
stelten und nicht ganz klaren Psychologie. Das bewun¬
derungswürdige Spiel der Frau Hohenfels ver¬
hilft ihm zum Siege.
Schnitzler's „Liebelei“
geht von den denkbar gewagtesten Voraussetzungen aus und
sucht zunächst über seine Prämissen durch eine faule Lustig¬
keit hinwegzutäuschen; nachdem die eigentliche Gefahr über¬
standen ist, geberdet sich der Autor sehr sentimental, ja sogar
tragisch, und setzt alle Taschentücher in Bewegung. Was er
bietet, ist eine merkwürdige Mischung von Paprika und Rosen¬
wasser: der Paprika soll den Männern behagen, das Rosenwasser
die Weiber versöhnen. Herr Sonnenthal und Fräulein
[Sandrock erfreuen durch Leistungen ersten Ranges und
werden von den Herren Zeska und Kutschera, den
Damen Kallina und Walbeck nach Kräften unterstützt.
Das Publicum nahm beide Novitäten mit Wohlwollen auf;
Giacosa fand lauten Beifall, der Paprika= Schnitzler wurde
zumeist von seinen Freunden — bejubelt.
Im k. k. Hofburgtheater gelangt Sonntag, 13. d. M.,
Nachmittags, wegen anduuernder Erkrankung des Herrn Robert
□
Dele
dinh¬
schen Waräufe daselbst. Uebergang zwischent
ehen
Speichberg und Feuerstein ins Dombachthal und nach
hien
Tullnerbach. Marschdauer 3½ Stunden. Abfahrt 1 Uhr
35 Minuten Nachmittags Westbahn. Gäste willkommen!
sucht
ia“
chen
Theater, Kunst und Literatur.
ftige
(Hofburgtheater.] Das Hofburgtheater hat mit
och¬
den beiden ersten Neuheiten weder Glück gehabt noch
und
Geschick bewiesen. Nach dem ersten Stücke, Giacosa's
ers
ci“
„Rechte der Seele“, mußte man füglich annehmen, daß
das zweite abfallen könne. Schnitzer's „Liebelei“ hat
mi¬
dieses Kunststück zuwege gebracht. Ein aufdringlicher
urch
Applaus der in allen Territorien des Hauses vertheilten
tsch¬
Freunde des Autors suchte trotz energischer Gegenwehr
sich
der Unbesangenen über den Mißerfolg zu tärschen; auf¬
daß
gesessen ist diesem Talmibeifalle nur der Autor selbst,
nd,
wie er durch wiederholtes Erscheinen vor der Rampe
iler
bewies. Die Hauptrolle in beiden Stücken spielt eine
uf¬
mitleidige Kugel, mitleidig nämlich für die Autoren, die
ohne dieses Instrument nichts anzufangen gewußt hätten.
Wenn nicht die Darsteller, in erster Linie Frau Hohen¬
fels und Fräulein Sandrock, die sich geradezu un¬
·
würdig plagten. Unwahres wahr zu machen, dann Fräulein
Kallina### die Herren Hartmann, Sonnen¬
thal und zeska sich ebenso gut bewährt hätten, wie die
zwei verhänguißvollen Kugeln wäre der heutige Abend
ill¬
ganz verloren gewesen; ihre bedentende Künstlerschaft
scheutt den beiden Machwerken vielleicht doch eine weitere
er
Woche Lebenszeit.
A. L.
det
Im Hofburgtheater gelangt Sonntag
fer¬
den 13. d. Nachmittags wegen andauernder Erkrankung
ing
ind des Herrn Robert statt „König Richard 11.4 — Othel
Con
Kna
Theater= und Kunstnachrichten.
(Burgtheater.) Der Erfolg des heutigen Abends
liche
gehört den Damen Hohenfels und Adele Sandrock,
viel Ehre gebührt dem Dichter Giacosa. Herr Arthur
Schnitzler kann ja wol auch mit dem Beifall seiner zahl¬
reichen Freunde und den Hervorrufen, welche sie gegen eine
—
Giacosa's
höfliche Opposition durchsetzten, zufrieden sein.
Schauspiel „Rechte der Seele“ führt einen Herzens¬
conflict mit großer Feinheit und vornehmem Temperamente
durch. „Er“ hat sich erschossen, weil „Sie“ dem Gatten treu
einen
blieb. Nach seinem Tode erfährt der Gatte den „unmöglichen
Nam
Roman“ und behelligt seine Frau mit Fragen. Sie gesteht,
daß sie „Ihn“ geliebt hat, und verläßt den ungeschickten
Gatten. Frau Hohenfels spielte die interessante Frau,
Herr Hartmann den unglückseligen Gatten. — Schnitzler's
„Liebelei“ erzählt in der Mamier der Gil=Blas=Novelletten
die Unglücksgeschichte einer Geisette, die „Ihn“ ernsthaft
sollte
liebt. „Er“ fällt aber in einem Duell wegen einer anderen
hafte
Liebesgeschichte, und das enttäuschte Mäderl läuft in die Seine
Pardon! Donau! — Fräulein Adele Sandrock war
die im Keime ersäufte Cameliendame und Sonnenthal
der Camelienvater. Das gab ein erschütterndes Duett, dem
dabe
ein ernstes Stück zuzuwünschen war. Die Damen Kallina
wege
und Walbeck, die Herren Zeska und Kutschera
geba
die
vervollständigten wirksam die Seene. g.
Woh
Im Burgtheater gelangt Sonntag den 13. d.
gliedd
Nachmittags wegen andauernder Erkrankung des Herrn
Freie
Robert statt „König Richard II.“
„Othello“ zur Auf¬
mit 5
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Tneius der Köniasdramen beginnt am 20. D.; droht
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Theater und Kunst.
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(Burgtheater.) Ein Italiener und ein Wiener erhielten
ber gestern an einem Abend im Burgtheater das Wort: Giacosa,
ng dessen „Sündige Liebe“ dem Besitze unserer ersten Bühne ein¬
verleibt werden soll, und Arthur Schnitzler. Dem Gaste
den Vortritt. „Rechte der Seele“ heißt sein tragischer
Einacter. Eine Frau hat sich dem verweigert, der sie liebte.
Er starb durch ihre Härte. Und dennoch war sie ihm gut.
Wie ihr aber der Gatte das Geständniß der Neigung zu
jenem Todten entreißt, scheidet sie sich für immer von ihm.
nen
Denn — er hat die Rechte der Seele mißachtet — indem
Un¬
er sich in den Jahren ihrer Ehe nicht um das kümmerte, was
luß
ner sich in ihr begab, indem er ihr Geheimniß an das Tageslicht
zerrte — denn es ist ein Recht der Seele, ihr Verborgenes in
adt
sich zu verschließen. Die Hauptgestalt, den Mann, der schwach und
ter
darum ein ewiger Zweifler ist, der nicht anzuziehen, nicht zu
halten weiß, gab Herr Hartmann jetzt ergreifend, nun über¬
Die
treibend im Schmerze; Frau Hohenfels als sein Weib war
wirklich die Heilige, eine blanke Lilie. Das Stück fand starken Beifall
und auch Arthur Schnitzler kann mit der Aufnahme, welche „Liebelei“.
beim wohlgesinnten Publicum fand, sehr zufrieden sein. Er bringt
darin nichts Neues; aber er weiß bald starke, bald heimliche
Effecte klüglich anzubringen. Fritz Lobheimer—Anatol
— hat ein
Verhältniß mit einer verheirateten Frau, das ihn ängstigt,
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peinigt, beglückt. Zugleich liebelt er zu seiner Erholung mit
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Christine Weiring, der Tochter eines Vorstadtmusikers, einem
den
lieben Mädchen, das in die Beziehung weit mehr hineinträgt,
nb¬
„Liebelei“ scheint ernsthaft werden
als nöthig ist. Die
den
wollen, besonders, nachdem Fritz vom Gatten
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anderen, verführten Frau zum
einer, es scheint einer
Duell gefordert ward. Nun klammert er sich nämlich an das
liebenswerthe Geschöpf. Er fällt im Zweikampfe, wie's ihm ge¬
ahnt hat — denn er ist von der Schwermüthigkeit gewisser Ner¬
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vösen — und Christin' folgt ihm freiwillig nach. Dies der In¬
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halt; was nebenher läuft, dient nur zur Erläuterung — der
Mann, der jede Beziehung zum Weibe leicht nimmt, das Weib,
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das von ihrem Standpunkte aus das Gleiche thut. Die Bedeutung
afe
des Dramas liegt darin, daß es die ganze Tragik des Geschickes
ist
mehr durch Umstände und durchs
dieser Verführten
Blut, als durch Anderes — versinnlicht. Zum Begräbnisse des
#lg= Geliebten wird Christin' nicht geladen, „wer bin ich dann?“ ist
#ren die Frage, welche sie mit in den Tod treibt. Solche Fragen
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inen malerei; die Fabel scheint nur manchmal zu dünn für die starken
ide, Wirkungen, welche sie tragen muß. Gespielt wurde vor¬
olle. trefflich. Herr Mitterwurzer schlug aus einer
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Rolle, die kaum vierzig Worte enthält, Wirkungen, deren
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— er ist der betrogene Ehemann. Herr
kein Anderer dächte
daß
Zeska, Herr Kutschera, Fräulein Walbeck,
sich — diese Beiden das leichtgemuthe Liebespaar — waren höchst
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verdienstlich: Herr Sonnenthal mit all seiner Innigkeit
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gab den unglücklichen Vater Christinens.
Diese ist selbst bis auf
be= den Wunsch, den Geliebten „spanisch“, hier also in Dragoner¬
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Uniform zu sehen, die Doppelgängerin Klärchens in Egmont.
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Fräulein Sandrock gab sie; sie hat die Sonne nicht in sich,
sie hat nichts wienerisch=liebenswerthes. So trug sie schwere
Schatten in das Stück; in der Verzweiflung erschütterte sie mächtig.
Etwas Dialect thäte dem ganzen Stücke gut. Denn diese Stadt,
in der wir leben, kann wie nur aus sich selbst begriffen, so nur
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in ihrer Mundart dichterisch erläutert weisen.
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* Im Burgtheater gelan ##untag Nachmittags
statt „König
wegen andauernder Erkrankung des He
D Pne
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Theater und Kunst.
(Burgtheater.) Heute wurden zum ersten Male
aufgeführt: „Rechte der Seele", Schauspiel in einem
Aufzug von Giacosa und „Liebelei", Schauspiel in
drei Aufzügen von Schnitzler. — Der Einacter stellt ein
interessantes Problem auf, wird später gedehnt und un¬
nöthig pathetisch und gefällt sich schließlich in einer gekün¬
stelten und nicht ganz klaren Psychologie. Das bewun¬
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hilft ihm zum Siege.
Schnitzler's „Liebelei“
geht von den denkbar gewagtesten Voraussetzungen aus und
sucht zunächst über seine Prämissen durch eine faule Lustig¬
keit hinwegzutäuschen; nachdem die eigentliche Gefahr über¬
standen ist, geberdet sich der Autor sehr sentimental, ja sogar
tragisch, und setzt alle Taschentücher in Bewegung. Was er
bietet, ist eine merkwürdige Mischung von Paprika und Rosen¬
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[Sandrock erfreuen durch Leistungen ersten Ranges und
werden von den Herren Zeska und Kutschera, den
Damen Kallina und Walbeck nach Kräften unterstützt.
Das Publicum nahm beide Novitäten mit Wohlwollen auf;
Giacosa fand lauten Beifall, der Paprika= Schnitzler wurde
zumeist von seinen Freunden — bejubelt.
Im k. k. Hofburgtheater gelangt Sonntag, 13. d. M.,
Nachmittags, wegen anduuernder Erkrankung des Herrn Robert
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schen Waräufe daselbst. Uebergang zwischent
ehen
Speichberg und Feuerstein ins Dombachthal und nach
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Tullnerbach. Marschdauer 3½ Stunden. Abfahrt 1 Uhr
35 Minuten Nachmittags Westbahn. Gäste willkommen!
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Theater, Kunst und Literatur.
ftige
(Hofburgtheater.] Das Hofburgtheater hat mit
och¬
den beiden ersten Neuheiten weder Glück gehabt noch
und
Geschick bewiesen. Nach dem ersten Stücke, Giacosa's
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ci“
„Rechte der Seele“, mußte man füglich annehmen, daß
das zweite abfallen könne. Schnitzer's „Liebelei“ hat
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dieses Kunststück zuwege gebracht. Ein aufdringlicher
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Freunde des Autors suchte trotz energischer Gegenwehr
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der Unbesangenen über den Mißerfolg zu tärschen; auf¬
daß
gesessen ist diesem Talmibeifalle nur der Autor selbst,
nd,
wie er durch wiederholtes Erscheinen vor der Rampe
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bewies. Die Hauptrolle in beiden Stücken spielt eine
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mitleidige Kugel, mitleidig nämlich für die Autoren, die
ohne dieses Instrument nichts anzufangen gewußt hätten.
Wenn nicht die Darsteller, in erster Linie Frau Hohen¬
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würdig plagten. Unwahres wahr zu machen, dann Fräulein
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zwei verhänguißvollen Kugeln wäre der heutige Abend
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ganz verloren gewesen; ihre bedentende Künstlerschaft
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Theater= und Kunstnachrichten.
(Burgtheater.) Der Erfolg des heutigen Abends
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viel Ehre gebührt dem Dichter Giacosa. Herr Arthur
Schnitzler kann ja wol auch mit dem Beifall seiner zahl¬
reichen Freunde und den Hervorrufen, welche sie gegen eine
—
Giacosa's
höfliche Opposition durchsetzten, zufrieden sein.
Schauspiel „Rechte der Seele“ führt einen Herzens¬
conflict mit großer Feinheit und vornehmem Temperamente
durch. „Er“ hat sich erschossen, weil „Sie“ dem Gatten treu
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blieb. Nach seinem Tode erfährt der Gatte den „unmöglichen
Nam
Roman“ und behelligt seine Frau mit Fragen. Sie gesteht,
daß sie „Ihn“ geliebt hat, und verläßt den ungeschickten
Gatten. Frau Hohenfels spielte die interessante Frau,
Herr Hartmann den unglückseligen Gatten. — Schnitzler's
„Liebelei“ erzählt in der Mamier der Gil=Blas=Novelletten
die Unglücksgeschichte einer Geisette, die „Ihn“ ernsthaft
sollte
liebt. „Er“ fällt aber in einem Duell wegen einer anderen
hafte
Liebesgeschichte, und das enttäuschte Mäderl läuft in die Seine
Pardon! Donau! — Fräulein Adele Sandrock war
die im Keime ersäufte Cameliendame und Sonnenthal
der Camelienvater. Das gab ein erschütterndes Duett, dem
dabe
ein ernstes Stück zuzuwünschen war. Die Damen Kallina
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vervollständigten wirksam die Seene. g.
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Im Burgtheater gelangt Sonntag den 13. d.
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Robert statt „König Richard II.“
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mit 5
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