II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 10

Liebele
5. Liessle1 box 10/1
. -SeP onlus ane Anterrich.
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empfangen. Noch während des Besuches des Frei
neuer Batterien beordert.
beginnen.
sich den unpassendsten Vertreter ausgesucht, als er scheckigen Wiener Lämmer, vortrefflich, einfach, unge¬ Das verschlägt Einem die Rede, dem apo
einen Vater, jenen des Mädchens, das wirklich schminkt, ehrlich; nur Herrn Sonnenthal, derManne und uns. Aber eine kleine Bemerkun
gestattet. Diese Frau hält dem kurzsichtigen
dem verewigten Vater Tewele's gleichsah, schien in
liebt, mit billiger Weisheit sagen läßt: man ver¬
der Rolle, die man ihn spielen ließ, richt behaglich noch eine Moralpredigt! Sein sei die Schu
gönne der Jugend ihre Freude, was hat man vom Leben
blind gewesen, nie eifersüchtig, „er habe nie
zu sein. Wir begreifen es. Was das B. atheater an
als das bischen Liebe! Diese „sie geht mit ihm!“
zu argwöhnen verstanden!“ Donner .... m9
der Sandrock, an Frl. Kallina, an . Herren
Anschauung, die das Opfer in den Tod treibt,
denn diese edle Dame die Frech .... die
Kutschera, Zeska — und erst an zitter¬
kann kein Vater, der eine tieffühlende Tochter
so aufzustehen, sich so zu bäumen, so zu
wurzer! der nur drei Worte zu sprechen hatte —
besitzt, deren Sinn und Herz er genau kennt,
Sie hat ihren Mann nicht geliebt, ni
besitzt, sah man gestern. Es war wieder einmal ein
in Gedanken, Worten und Werken documentiren.
Anderen geliebt als den Todten! Ja, waru
Ensemble und zwar ein modernes Ensemble.
Was von Mann in einem Vater ist, empört sich da¬
denn den ungeliebten Mann geheiratet? D
Was wollte Giacosa? Wir wissen nicht, wie er
gegen. Zu solchem animalischen Leben gehört die
wegen? Da ist sie ja nichts Besseres als ei
sein Stück nannte, und müssen uns an den Theater¬
stupide Naivetät gewisser Volksclassen im Hochgebirge
Und gelebt hat sie mit diesem Manne
zettel des Burgtheaters halten. Dieser sagt: „Rechte
und auch, ja wohl, leider, in der großen Stadt.
Jahre in ehelicher Gemeinschaft, und wen
der Seele". Was ist der Gegensatz? Rechte des
Während aber die Aelpler sich freuen, viele, billige
nicht gesagt hat, daß sie ihn liebe,
Körpers, noch bestimmter des Leibes. Sind diese in
Arbeitskräfte im Hause zu besitzen, haben z. B. Schnitzlers
glauben lassen, „wenn sie auch“ wie sie
der Ehe nicht Eines, sollten sie es wenigsteus nicht in
Wiener keine andere Erklärung als ihren gedanken¬
Schmerz über ihre unglückliche Liebe zu de
der besten der Welten sein? Gewiß. Doch lassen wir
losen Leichtsinn. Aber aus dem individuellen Stumpf¬
des Nachts in den Polster gebissen!“
das. Es handelt sich uns nur darum, zu zeigen, daß
sinn eine weise, anacreontische Lehre zur Guitarre, mit
solch eine ... Dame sein; aber der Dicht
der Verist Giacosa unwahr ist. Die Frau eines
Professoren=Vortrag vor einer kleinen Versammlung zum
noch heldenhaft am Schlusse aufrichtet und
etwas — wie sagen wir nur, da der Mann Meister
allgemeinen Schlechten zu geben, sich auf den achten Weisen
nichtungsrede an den armen philosophisch gebil
der Dialektik ist und die Sprache Giacosa's spricht —
wienerischer Herkunft aufzuspielen, diesen alten Wiener,
nicht eifersüchtigen Mann halten läßt, ist k
also eines etwas kurzsichtigen Mannes hat die Liebe
und wäre er selbst ein mit Freibillets reichlich ver¬
sondern ein zurückdatirter Effecthascher alte
eines Freundes jahrelang zurückgewiesen, und dieser
sehener Musicus in einem Vorstadttheater, ... dieses
dem es nur darum zu thun ist, daß in der le
tödtete sich. In seinem Nachlasse fand der Gatte
Scheusal soll man uns zeigen, „halten zu Gnaden“
eine starke Wirkung knallt. Diese Person gleich
Briefe seiner Frau, die ihre strenge Tugend glänzend
Herr Dr. Arthur Schnitzler. Das ist nicht wahr,
phirend dem Hause des Gatten den Rücken
nicht wahr, weil es unmenschlich ist. Wird Herr beleuchten. Aber nun erwacht die posthume Eifersucht
lassen, ist monströs, der Mann müßte sie,
des Mannes. Tugendhaft war die Frau, aber hat sie den
Dr. Schnitzler, wenn er einst eine Tochter besitzt, so
Dichter echt wahr und gerecht ist, hinaus
Freund nicht doch geliebt? Und so grübeltund spricht sich
sprechen wie sein Held von der Fiedel? Aber das ist
der Mann dermaßen in Unruhe und foltert die Frau, halten zu Gnaden, Signore Giacosa! Tr
was Anderes! Nun, man muß nicht graduirter Medi¬
— Commediante! Es giebt eben echte u
daß ihm endlich die Edle zuruft: „Ja! Ich liebte
einer, sondern ganz einfach nur ein braver Mann —
ihn und ich liebe ihn noch, und ich habe keinen geliebt Wahrheits=Theatermenschen. In diesem S
den ja Herr Sonnenthal spielt! — sein, um
sein Kind nicht zu approbiren, „wenn es mit ihm geht“. außer ihn, und ich empfinde nun die Reue meiner brachte Frau Hohenfels ein Meisterstü
Gespielt wurde alle Rollen, die weißen und die Tugend!“