Liebelei
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5. Maaur
fenisse, die sich hier im verflossenen Sommer abspielten, müßte, deren Geltendmachun,
P. P öndurch möglicher Weise gerettei werden
Aller gegen Alle auf der Bak
wurden von der öffentlichen Meinung Europas
könnte. Der Premier steht vor seinem Meister¬
gewiß aber eine einseitige E
kurzweg als das Werk bulgarischer Politiker
stück politischer Diagnostik. Alle Parteien sind
Bulgariens verhindern würd
bezeichnet und in Sophia selbst hat man sich mit
krank. Oesterreich ist schwer krank.
Die Matadore der kür
der Entkräftung dieser Anschauung durchaus nicht
echauffirt. Die schwächlichen officiellen Ableug= politen Clement in einer
welchen Zufall sich dieses
er begraben ist, erfährt Christine seinen Tod, und ent¬
ein solcher Fall literarischer Mimicry. Es sieht
Bühne verirren konnte, auf
deckt, daß er einer Frau wegen gestorben ist. Aus
dem Typus des Wiener Volksstückes, wie ihn
parzer heimisch sind. Man
Verzweiflung darüber, daß sie für ihn, dem sie
Friedrich Kaiser, Anton Langer, O. F. Berg und
pikante Naturspiel der Mimi
sich ganz gegeben, nur ein Spielzeug war, geht
Andere auf den Wiener Vorstadtbühnen ausge¬
für das Geschöpf, an welche
sie in den Tod. Das erscheint auf den ersten Blick
arbeitet haben, „in Form und Färbung zum Ver¬
fährlich werden kann. Bisn
als die banale Nähmamsellentragik, von der O. F.
wechseln ähnlich“, so ähnlich, daß man — Zoo¬
Schmetterling vorsichtshalber
Berg lebte; man könnte daraus eine jener rühr¬
loge sein muß, um den tiefen Unterschied zu be¬
sieht wie eine stachelbewehrte
seligen Geschichten aus dem Wiener Leben machen,
merken, und gehört doch in Wahrheit einer ganz
schlägt man einen solchen S
welche der Leserkreis gewisser Blätter von seiner
anderen Art an, einer höher und verwickelter
nämlichen Grunde vorsicht
Zeitung als Sonntagsleckerei fordert. Sämmtliche
organisirten, deren Heimat das Burgtheater ist
Dieser Gefahr ist Schnitzle
Personen und Vorgänge, alles Beiwerk, alle Ge¬
und nicht die Vorstadtbühne. Man werfe einen
völlig entgangen, ganz unlädi
danken und Empfindungen, Alles ist wie im Vor¬
Blick auf das Personenverzeichniß: Hanns Wei¬
nicht entwischt.
stadtstück. Mizi Schlager, die fesche und leichtlebige
ring, Violinspieler an einem Vorstadttheater;
Worin aber, so fragt n
Putzmacherin, Katyarina Binder, die Strumpf¬
Mizi Schlager, Modistin; Katharina Binder, Frau
Unterschied zwischen der
wirkersfrau, die für die Christine einen Gatten
eines Strumpfwirkers; Fritz Lobheimer und Theo¬
gewöhnlichen Vorstadtstück lie
wüßte, der „sehr ein anständiger“ Mann ist und
dor Kaiser, junge Leute; ein Herr ... wundert
genauer hin, und man wird
eine feste Anstellung hat, Theodor Kaiser, der
man sich nicht, solchen Personen gegenüber Burg¬
Ausgelassenheit und schluchze
Spaßvogel, lauter gute Bekannte! Vor Allem aber
theaternamen gedruckt zu lesen? Ist das nicht der
Alltagsscenen hindurch die I
der Dialog! Er ist zusammengesetzt aus all' den
Theaterzettel eines O. F. Berg'schen Stückes? Und
Poesie vernehmen, mit wel
Redensarten und Wendungen, die Jedem in den
der Inhalt dieses Schauspieles scheint diesen ersten
nichts zu schaffen hat. Wei
Ohren liegen, der in Wien lebt, alle Gemeinplätze
oberflächlichen Eindruck zu bestätigen.
nur ein solches schreiben wo
Wienerischer Lebensweisheit werden gelegentlich in
Die Handlung ist der Liebesroman eines
Mühe und Feinheit aufgen
ihren stereotypen Formeln vorgebracht.
armen Mädchens, der Geigerstochter Christine, mit
Publicum der Vorstadtbühl
Der erste und namentlich der zweite Act ist
einem flotten und reichen jungen Herrn, Fritz
würde. Die einfache rühr
so voll von solchen Dingen, daß die Täuschung
Lobheimer. Sie liebt ihn mit der völligen Hingabe
zweier jugendlicher Menscher
durch Mimicry für Viele zu einer vollständigen
einer starken, gesunden Mädchenseele: Fritz sucht
täuschend wahr abgebildet,
geworden sein mag. Mancher alte Burgtheater¬
und findet bei ihr Zerstreuung und Erholung von
Boden zutragen würde. D
besucher dürfte die Aufführung eines derartigen
den Nervenqualen eines leidenschaftlichen Verhält¬
hauchte Sprache dieser Men
Stückes im Burgtheater geradezu als Scandal
nisses mit einer verheirateten Dame. Der Gatte
dieser Dame erschießt ihn im Duell. Erst nachdem empfunden und sich entrüstet gefragt haben, durch was an der Mundart hängt
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fenisse, die sich hier im verflossenen Sommer abspielten, müßte, deren Geltendmachun,
P. P öndurch möglicher Weise gerettei werden
Aller gegen Alle auf der Bak
wurden von der öffentlichen Meinung Europas
könnte. Der Premier steht vor seinem Meister¬
gewiß aber eine einseitige E
kurzweg als das Werk bulgarischer Politiker
stück politischer Diagnostik. Alle Parteien sind
Bulgariens verhindern würd
bezeichnet und in Sophia selbst hat man sich mit
krank. Oesterreich ist schwer krank.
Die Matadore der kür
der Entkräftung dieser Anschauung durchaus nicht
echauffirt. Die schwächlichen officiellen Ableug= politen Clement in einer
welchen Zufall sich dieses
er begraben ist, erfährt Christine seinen Tod, und ent¬
ein solcher Fall literarischer Mimicry. Es sieht
Bühne verirren konnte, auf
deckt, daß er einer Frau wegen gestorben ist. Aus
dem Typus des Wiener Volksstückes, wie ihn
parzer heimisch sind. Man
Verzweiflung darüber, daß sie für ihn, dem sie
Friedrich Kaiser, Anton Langer, O. F. Berg und
pikante Naturspiel der Mimi
sich ganz gegeben, nur ein Spielzeug war, geht
Andere auf den Wiener Vorstadtbühnen ausge¬
für das Geschöpf, an welche
sie in den Tod. Das erscheint auf den ersten Blick
arbeitet haben, „in Form und Färbung zum Ver¬
fährlich werden kann. Bisn
als die banale Nähmamsellentragik, von der O. F.
wechseln ähnlich“, so ähnlich, daß man — Zoo¬
Schmetterling vorsichtshalber
Berg lebte; man könnte daraus eine jener rühr¬
loge sein muß, um den tiefen Unterschied zu be¬
sieht wie eine stachelbewehrte
seligen Geschichten aus dem Wiener Leben machen,
merken, und gehört doch in Wahrheit einer ganz
schlägt man einen solchen S
welche der Leserkreis gewisser Blätter von seiner
anderen Art an, einer höher und verwickelter
nämlichen Grunde vorsicht
Zeitung als Sonntagsleckerei fordert. Sämmtliche
organisirten, deren Heimat das Burgtheater ist
Dieser Gefahr ist Schnitzle
Personen und Vorgänge, alles Beiwerk, alle Ge¬
und nicht die Vorstadtbühne. Man werfe einen
völlig entgangen, ganz unlädi
danken und Empfindungen, Alles ist wie im Vor¬
Blick auf das Personenverzeichniß: Hanns Wei¬
nicht entwischt.
stadtstück. Mizi Schlager, die fesche und leichtlebige
ring, Violinspieler an einem Vorstadttheater;
Worin aber, so fragt n
Putzmacherin, Katyarina Binder, die Strumpf¬
Mizi Schlager, Modistin; Katharina Binder, Frau
Unterschied zwischen der
wirkersfrau, die für die Christine einen Gatten
eines Strumpfwirkers; Fritz Lobheimer und Theo¬
gewöhnlichen Vorstadtstück lie
wüßte, der „sehr ein anständiger“ Mann ist und
dor Kaiser, junge Leute; ein Herr ... wundert
genauer hin, und man wird
eine feste Anstellung hat, Theodor Kaiser, der
man sich nicht, solchen Personen gegenüber Burg¬
Ausgelassenheit und schluchze
Spaßvogel, lauter gute Bekannte! Vor Allem aber
theaternamen gedruckt zu lesen? Ist das nicht der
Alltagsscenen hindurch die I
der Dialog! Er ist zusammengesetzt aus all' den
Theaterzettel eines O. F. Berg'schen Stückes? Und
Poesie vernehmen, mit wel
Redensarten und Wendungen, die Jedem in den
der Inhalt dieses Schauspieles scheint diesen ersten
nichts zu schaffen hat. Wei
Ohren liegen, der in Wien lebt, alle Gemeinplätze
oberflächlichen Eindruck zu bestätigen.
nur ein solches schreiben wo
Wienerischer Lebensweisheit werden gelegentlich in
Die Handlung ist der Liebesroman eines
Mühe und Feinheit aufgen
ihren stereotypen Formeln vorgebracht.
armen Mädchens, der Geigerstochter Christine, mit
Publicum der Vorstadtbühl
Der erste und namentlich der zweite Act ist
einem flotten und reichen jungen Herrn, Fritz
würde. Die einfache rühr
so voll von solchen Dingen, daß die Täuschung
Lobheimer. Sie liebt ihn mit der völligen Hingabe
zweier jugendlicher Menscher
durch Mimicry für Viele zu einer vollständigen
einer starken, gesunden Mädchenseele: Fritz sucht
täuschend wahr abgebildet,
geworden sein mag. Mancher alte Burgtheater¬
und findet bei ihr Zerstreuung und Erholung von
Boden zutragen würde. D
besucher dürfte die Aufführung eines derartigen
den Nervenqualen eines leidenschaftlichen Verhält¬
hauchte Sprache dieser Men
Stückes im Burgtheater geradezu als Scandal
nisses mit einer verheirateten Dame. Der Gatte
dieser Dame erschießt ihn im Duell. Erst nachdem empfunden und sich entrüstet gefragt haben, durch was an der Mundart hängt