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Liebele
5. Lrasse1 box 10//1
müßte, deren Geltendmachung vielleicht den Kampf
nisse, die sich hier im verflossenen Sommer abspielten,
Weise gereitel werden
vor seinem Meister¬
wurden von der öffentlichen Meinung Europas
Aller gegen Alle auf der Bakanhalbinsel entfesseln,
Alle
kurzweg als das Werk bulgarischer Politiker
Parteien sind
gewitz aber eine einseitige Erweiterung der Macht
Bulgariens verhindern würde.
bezeichnet und in Sophia selbst hat man sich mit
krank.
Die Matadore der kürzlich von dem Metro¬
der Entkräftung dieser Anschauung durchaus nicht
politen Clement in einer schönen Leichenrede ge¬
echauffirt. Die schwächlichen officiellen Ableug¬
Mimicry. Es sieht
r
er begraben ist, erfährt Christine seinen Tod, und ent¬
welchen Zufall sich dieses Vorstadtstück auf die
Volksstückes, wie ihn
Bühne verirren konnte, auf der Schiller und Grill¬
deckt, daß er einer Frau wegen gestorben ist. Aus
nger, O. F. Berg und
parzer heimisch sind. Man sieht daraus, daß das
Verzweiflung darüber, daß sie für ihn, dem sie
Vorstadthühnen ausge¬
pikante Naturspiel der Mimicry unter Umständen
sich ganz gegeben, nur ein Spielzeug war, geht
für das Geschöpf, an welchem es stattfindet, ge¬
ind Färbung zum Ver¬
sie in den Tod. Das erscheint auf den ersten Blick
fährlich werden kann. Bisweilen läßt man einen
5, daß man — Zoo¬
als die banale Nähmamsellentragik, von der O. F.
gen Unterschied zu be¬
Schmetterling vorsichtshalber in Ruhe, der so aus¬
Berg lebte; man könnte daraus eine jener rühr¬
Wahrheit einer ganz
sieht wie eine stachelbewehrte Wespe, bisweilen aber
seligen Geschichten aus dem Wiener Leben machen,
öher und verwickelter
schlägt man einen solchen Schmetterling aus dem
welche der Leserkreis gewisser Blätter von seiner
nämlichen Grunde vorsichtshalber einfach todt.
das Burgtheater ist
Zeitung als Sonntagsleckerei fordert. Sämmtliche
ie. Man werfe einen
Dieser Gefahr ist Schnitzler's Schauspiel nicht
Personen und Vorgänge, alles Beiwerk, alle Ge¬
zeichniß: Hanns Wei¬
völlig entgangen, ganz unlädirt ist es dem Publicum
danken und Empfindungen, Alles ist wie im Vor¬
inem Vorstadttheater;
nicht entwischt.
stadtstück. Mizi Schlager, die fesche und leichtlebige
Worin aber, so fragt man, soll auch der tiefe
katharina Binder, Frau
Putzmacherin, Katharina Binder, die Strumpf¬
t Lobheimer und Theo¬
Unterschied zwischen der „Liebelei“ und einem
wirkersfrau, die für die Christine einen Gatten
ein Herr ... wundert
gewöhnlichen Vorstadtstück liegen? Man horche nur
wüßte, der „sehr ein anständiger“ Mann ist und
onen aegenüber Bura¬
genauer hin, und man wird durch die geräuschvolle
der
eine feste Anstellung hat, Theodor Kaiser,
sen? Ist das nicht der
Ausgelassenheit und schluchzende Rührseligkeit dieser
Spaßvogel, lauter gute Bekannte! Vor Allem aber
jerg'schen Stückes? Und
Alltagsscenen hindurch die le sen Stimmen einer
der Dialog! Er ist zusammengesetzt aus all' den
eles scheint diesen ersten
Poesie vernehmen, mit welcher das Vorstadtstück
Redensarten und Wendungen, die Jedem in den
bestätigen.
nichts zu schaffen hat. Wenn Schnitzler wirklich
Ohren liegen, der in Wien lebt, alle Gemeinplätze
nur ein solches schreiben wollte, dann hat er viele
Liebesroman eines
Wienerischer Lebensweisheit werden gelegentlich in
Mühe und Feinheit aufgewendet, die ihm das
erstochter Christine, mit
ihren stereotypen Formeln vorgebracht.
Publicum der Vorstadtbühne schwerlich danken
jungen Herrn, Fritz
Der erste und namentlich der zweite Act ist
nit der völligen Hingabe
würde. Die einfache rührende Seelengeschichte
so voll von solchen Dingen, daß die Täuschung
zweier jugendlicher Menschen wollte er darstellen,
dchenseele; Fritz sucht
durch Mimicry für Viele zu einer vollständigen
ung und Erholung von
täuschend wahr abgebildet, wie sie sich auf Wiener
geworden sein mag. Mancher alte Burgtheater¬
denschaftlichen Verhält¬
Boden zutragen würde. Die mundartlich ange¬
besucher dürfte die Aufführung eines derartigen
en Dame. Der Gatte
hauchte Sprache dieser Menschen und alles Andere,
Stückes im Burgtheater geradezu als Scandal
im Duell. Erst nachdem empfunden und sich entrüstet gefragt haben, durch was an der Mundart hängt, ist nur die natür
Liebele
5. Lrasse1 box 10//1
müßte, deren Geltendmachung vielleicht den Kampf
nisse, die sich hier im verflossenen Sommer abspielten,
Weise gereitel werden
vor seinem Meister¬
wurden von der öffentlichen Meinung Europas
Aller gegen Alle auf der Bakanhalbinsel entfesseln,
Alle
kurzweg als das Werk bulgarischer Politiker
Parteien sind
gewitz aber eine einseitige Erweiterung der Macht
Bulgariens verhindern würde.
bezeichnet und in Sophia selbst hat man sich mit
krank.
Die Matadore der kürzlich von dem Metro¬
der Entkräftung dieser Anschauung durchaus nicht
politen Clement in einer schönen Leichenrede ge¬
echauffirt. Die schwächlichen officiellen Ableug¬
Mimicry. Es sieht
r
er begraben ist, erfährt Christine seinen Tod, und ent¬
welchen Zufall sich dieses Vorstadtstück auf die
Volksstückes, wie ihn
Bühne verirren konnte, auf der Schiller und Grill¬
deckt, daß er einer Frau wegen gestorben ist. Aus
nger, O. F. Berg und
parzer heimisch sind. Man sieht daraus, daß das
Verzweiflung darüber, daß sie für ihn, dem sie
Vorstadthühnen ausge¬
pikante Naturspiel der Mimicry unter Umständen
sich ganz gegeben, nur ein Spielzeug war, geht
für das Geschöpf, an welchem es stattfindet, ge¬
ind Färbung zum Ver¬
sie in den Tod. Das erscheint auf den ersten Blick
fährlich werden kann. Bisweilen läßt man einen
5, daß man — Zoo¬
als die banale Nähmamsellentragik, von der O. F.
gen Unterschied zu be¬
Schmetterling vorsichtshalber in Ruhe, der so aus¬
Berg lebte; man könnte daraus eine jener rühr¬
Wahrheit einer ganz
sieht wie eine stachelbewehrte Wespe, bisweilen aber
seligen Geschichten aus dem Wiener Leben machen,
öher und verwickelter
schlägt man einen solchen Schmetterling aus dem
welche der Leserkreis gewisser Blätter von seiner
nämlichen Grunde vorsichtshalber einfach todt.
das Burgtheater ist
Zeitung als Sonntagsleckerei fordert. Sämmtliche
ie. Man werfe einen
Dieser Gefahr ist Schnitzler's Schauspiel nicht
Personen und Vorgänge, alles Beiwerk, alle Ge¬
zeichniß: Hanns Wei¬
völlig entgangen, ganz unlädirt ist es dem Publicum
danken und Empfindungen, Alles ist wie im Vor¬
inem Vorstadttheater;
nicht entwischt.
stadtstück. Mizi Schlager, die fesche und leichtlebige
Worin aber, so fragt man, soll auch der tiefe
katharina Binder, Frau
Putzmacherin, Katharina Binder, die Strumpf¬
t Lobheimer und Theo¬
Unterschied zwischen der „Liebelei“ und einem
wirkersfrau, die für die Christine einen Gatten
ein Herr ... wundert
gewöhnlichen Vorstadtstück liegen? Man horche nur
wüßte, der „sehr ein anständiger“ Mann ist und
onen aegenüber Bura¬
genauer hin, und man wird durch die geräuschvolle
der
eine feste Anstellung hat, Theodor Kaiser,
sen? Ist das nicht der
Ausgelassenheit und schluchzende Rührseligkeit dieser
Spaßvogel, lauter gute Bekannte! Vor Allem aber
jerg'schen Stückes? Und
Alltagsscenen hindurch die le sen Stimmen einer
der Dialog! Er ist zusammengesetzt aus all' den
eles scheint diesen ersten
Poesie vernehmen, mit welcher das Vorstadtstück
Redensarten und Wendungen, die Jedem in den
bestätigen.
nichts zu schaffen hat. Wenn Schnitzler wirklich
Ohren liegen, der in Wien lebt, alle Gemeinplätze
nur ein solches schreiben wollte, dann hat er viele
Liebesroman eines
Wienerischer Lebensweisheit werden gelegentlich in
Mühe und Feinheit aufgewendet, die ihm das
erstochter Christine, mit
ihren stereotypen Formeln vorgebracht.
Publicum der Vorstadtbühne schwerlich danken
jungen Herrn, Fritz
Der erste und namentlich der zweite Act ist
nit der völligen Hingabe
würde. Die einfache rührende Seelengeschichte
so voll von solchen Dingen, daß die Täuschung
zweier jugendlicher Menschen wollte er darstellen,
dchenseele; Fritz sucht
durch Mimicry für Viele zu einer vollständigen
ung und Erholung von
täuschend wahr abgebildet, wie sie sich auf Wiener
geworden sein mag. Mancher alte Burgtheater¬
denschaftlichen Verhält¬
Boden zutragen würde. Die mundartlich ange¬
besucher dürfte die Aufführung eines derartigen
en Dame. Der Gatte
hauchte Sprache dieser Menschen und alles Andere,
Stückes im Burgtheater geradezu als Scandal
im Duell. Erst nachdem empfunden und sich entrüstet gefragt haben, durch was an der Mundart hängt, ist nur die natür