II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 74

Liebele
5. L###slei box 10/1
bringen wird. Die Sonne des Erfolges möge ihn reifen! besuchen. Sie reist hin und entzückt alle Leute, Bräutigam
Die Aufführung der „Liebelei“ am Burgtheater war vor= und Mutter, so lange die Sonne scheint. Aber die Mutter
hat ein Mißtrauen gegen junge Bräute, die allein reisen und
trefflich. Fräulein Sandrock (Christine), Fräulein Kallina
geschenkten Schmuck tragen. Man ahnt, die Sache nimmt kein
(die Freundin), Herr Kutschera (Fritz), Herr Zeska
gutes Ende. Und so ist es auch. Mit dem ersten Regentag
(der Freund), Herr Mitterwurzer (der betrogene
ist Kittys Lanne beim Teufel, sie langweilt sich, sehnt
Das
auf starken Schultern.
Ehemann) trugen si
des
sich nach Wien und ihren Vergnügungen zurück, zankt
die Glanzleistung
Zusammenspiel erinnerte an
Und so wird denn die Verlobung rück¬
und keift.
Durch Stück
Burgtheaters in der „Schmetterlingsschlacht.“
gängig gemacht, und die junge Dame reist wieder
und Darstellung wehte ein frischer, jugendlicher Wind. Und
heim. Dieser Stoff (!) ist nun mit einer unendlichen Red¬
mit herzlichem Antheil erkennt man von Tag zu Tag
seligkeit behandelt und mit einer Unbeholfenheit auf die
mehr, wie dieser Wind eine neue Blüthe unseres alten Burg¬
Bühne gestellt, die geradezu rührend ist. Herr David wollte
Ich glaube beinahe, das
theaters zur Entfaltung bringt.
augenscheinlich durch psychologische Feinheiten überraschen.
Burgtheater ist jetzt das einzige in Wien, was blüht und
Aber so richtig beobachtet auch manche Details sind jede
Einem Freude macht.
Figur als Ganzes genommen ist ein wandelndes Stück Papier.
Der zweite Wiener Dichter, der am Deutschen Volks¬
Und papieren ist auch die Sprache. Schon in seiner Novelle
theater zu Worte kam, machte sehr Wenigen Freude.
hat Herr David, um recht kraftvoll und originell zu erscheinen,
J. J. Davids Charakterstudie „Ein Regentag" fand Anfangs
unsere gute deutsche Sprache schwer mißhandelt. Seine Satz¬
eine freundliche Aufnahme, die aber bald nachließ und am
fügungen und Wendungen schlagen allen Regeln sprachlicher
Schlusse in Hohn und Spott umschlug. Ein trauriger Abend
Richtigkeit und Schönheit ins Gesicht. Und dies sein qual¬
und ein trauriges Stück! Auch J. J. David hat sein
dem
mit
hat er nun im „Regentag“
volles Deutsch
In seinen Versen hat
Bestes als Lyriker geleistet.
Wiener Dialekt zu wilder Ehe gekuppelt! Die Alt¬
manchen
schönen und vollen Ton,
manchen
en
klugheit der eingestreuten Sentenzen machte die Dia¬
kräftigen Reim gefunden. Eine gewisse spröde Eigenart
loge und Monologe nicht besser noch schöner. Eine
gab seinen Gedichten neuen Klang und seltene Farbe. Seine
bleierne Langeweile lagerte ertödtend auf dem Stücke.
ersten Versuche im Roman versprachen reichlich Gutes, und
Unter ihrer grauen Decke verschwanden bald die wenigen
man erhoffte vom Verfasser des „Höferechtes“ und des „Blutes“
Lichtpunkte, an die man sich gern gehalten hätte, um den
Gediegenes und Werthvolles. Er hat die Hoffnungen leider
Glauben an Davids dramatisches Talent nicht ganz zu ver¬
nur in geringem Maße erfüllt. Seine Novellen, die ein be¬
lieren. Denn wenn dieses Talent auch wesentlich ein Produkt
sonders gründliches Studium C. F. Meyerscher Sprache und
des strebsamen Fleißes war, man kdnnte in seinen früheren
Technik verriethen, schoben ihn in die Reihe der beliebten Er¬
Werken doch noch ernste Aussichten und Erwartungen daran
zähler. Sie zeigten in ihren besten Theilen gute Ansätze zu
knüpfen. Der Glaube war aber nie so stark, um Gegen¬
dramatischer Gestaltungsgabe, was wohl den Autor veranlaßt
proben wie die Aufführung des „Regentages“ leicht ertragen
hat, sich der Bühne zuzuwenden.
zu können.
Sein erstes Stück „Hagars Sohn“ war ein ziemlich roh
In der Darstellung am Deutschen Volkstheater interessirte
gezimmertes, brutales Ding. Es hat sich nirgends behauptet.
besonders Fr. Odilon, die mit aller Kunst und Kraft das
Sein zweites Bühnenwerk wurde gestern begraben. „Ein
Regentag“ schildert ein junges, adeliges, armes Mädchen von! Wienerische ihrer Rolle zu meistern suchte, was ihr denn auch
überraschend gut gelang.
zweifelhaften moralischen Qualitäten, aber voll Witz und
Von einem dritten Wiener Dichter, auch einem Lyriker,
Humor (das mindestens darzustellen, war offenbar die Absicht
der zur Bühne geht, von Hermann Hango, bringt demnächst
des Herrn David). Sie geht auf den Männerfang aus. Ein
junger Gutsbesitzer verliebt sich richtig in sie, verlobt sich mit das Raimundtheater ein Drama. Hango kommt uns aber
ihr und lädt sie ein, ihn und seine Mutter auf dem Gute zu1 klassisch, mit einer „Nausikaa.“
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