II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 230

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viel, um dem Publikum nicht unheimlich zu er¬
scheinen: Geist, Witz, Beobachtungsgabe, Stimmungs¬
lyrik, Alles in wohlgemessenen, nicht reichlichen, aber
auch nicht ärmlichen Portionen, und wohlvermischt mit
dem nöthigen Zusatz von Vertrauen und Behagen er¬
weckender Trivialität und Alltäglichket. In äußerer
Form und Sprache gehört Schnitzler der modernen
Schule an, aber er verschmäht, wenn er Wir¬
kung davon erhofft,
auch altbewährte Mache
nicht. Seine „Liebelei“ ist ein Stück Gretchen=Tragödie,
ins Wienerische übersetzt und aus dem Stil Goethescher
Großmenschlichkeit auf das Niveau des Kleinmenschlichen
hinabgeschraubt. Aus der Pocsie des Genies in die
Poesie des Talentes umgeschmolzen
aber auch so
noch immer wirkungsvoll und —
mit Schnitzler zu
reden
von einem Ewigkeitsduft umsprüht. Sein
Bestes und Eigenstes giebt der Dichter im ersten Akt,
ge¬
der ein mit leichten und sicheren Strichen
Zwei junge
Lebemänner liebeln jeder mit einem Mädchen, um sich
von anstrengenderen Verhältnissen zu „erholen“. Das
eine der Mädchen aber, die Christine, nimmt das Ver¬
hältniß leidenschaftlich ernst, und so handelt nur der
erste Akt von Liebelei, der zweite und dritte von
Liebe. In dieser weiß Schnitzler weniger Bescheid,
als in jener; es fehlt ihm freilich an der
iyrischen Ausdrucksfähigkeit, die ein inniges, heißes
Empfinden verlangt, keineswegs ganz, aber für die
tiefsten und feinsten Regungen mangelt ihm
doch das rechte Wort. Stau Leidenschaft bietet er
schließlich doch nur Erregung, statt Gluth Hitze, statt
Tragik Rührung. Der Schluß des Dramas bringt in
die Charakteristik einen Zug, der das Bild der Heldin,
wie es sich aus den früheren Szenen ergiebt, beinahe
wieder zerstört. Christine erfährt, daß ihr Geliebter im
Duell gefallen ist. Nach ihrer Empfindungsweise müßte
sie bei der Nachricht in stummem Schmerz zusammen¬
sinken und nur noch das eine Gefühl haben, dem Ge¬
liebten in den Tod zu folgen. Statt dessen wird
sie plötzlich redselig, sie ahnt, daß das Duell um einer
„Anderen“ willen ausgefochten war, und mit aller
Zähigkeit sucht sie dem Ueberbringer der Nachricht das
Geheimniß zu entlocken. Und als sie ihre Ahnung be¬
stätigt sieht, ergeht sie sich in bitteren Bemerkungen über
den Unterschied, den die Männer zwischen den Frauen
ihrer Gesellschaft und den Frauen von da unten fest¬
halten. Durch diese Rederei empfängt das Schauspiel
eine Art sozialer Tendenz, eine gesellschaftliche Spitze,
aber die Charakteristik erleidet einen ästhetisch sehr em¬
pfindbaren Bruch. An einer anderen Stelle unterschlägt der
Dichter eine Szene, die der Gestalt des Mädchens erst
die volle Rundung, das innerste Eigenartswesen gegeben
hätte. Die Szene, in der das Mädchen ihrem Vater
ihre Liebe gesteht. Schnitzler verlegt sie in den
Zwischenakt; es hat ihm offenbar die Entschlossenheit
gefehlt, eine Szene von so starkem dramatischen und
piychologischen Cehalt durchzuführen. Auch im Uebrigen
gilt von der Charakterisirungskunst des Dichters, daß
er seine Gestalten wohl mit großer Feinheit und Lebens¬
wahrheit anlegt, aber in der Ausführung
zu flüchtig
und obenhin verfährt. Ich habe das
Empfinden,
daß Schnitzlers starke und prächtige
Begabung
in anderer, als der Wiener Luft,
erfreulicher
Das
gedeihen würde.
Flüchtige, Weichliche,
Unentschlossene, das ihr anhaftet, wird in dem
weltstädtischen Capua mehr gestärkt, als verringert, der
Feuilletonist mehr als der Dichter gefördert. Die Dar¬
stellung könnte ohne Frage in dieser und jener Einzelheit
noch mehr bieten, als sie am Dienstag bot. Aber im
Allgemeinen holte sie aus dem Drama heraus, was in
ihm liegt. Das gilt vor Allem von den Damen Soima
und Schneider und den Herren Rittner und
Jarno. Reicher war in Maske und Mimik voll¬
endeter, als in sprachlichen Empfindungsausdrücken. —
Dem Schauspiel vorauf ging eine Aufführung von Kleists
„Zerbrochenem Krug“: Hermann Müller bewies
durch seinen Dorfrichter Adam, daß er in Rollen dieser
Art als Charakterkomiker sich getrost neben Georg Engels
stellen darf. Vortrefflich waren auch Haus Fischer
als Schreiber und Frl. Staglé als Eve.
Heinrich Hart.
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