II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 246

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Ganzen und aus ihnen sind die selbstlosesten Vertreter des Arbeiter¬
glückt.“
standes hervorgegangen. (Lebhaftester Beifall.) Ich bin selbst Arbeiter.
es an,
Alles was ich bin und habe, habe ich mir erarbeitet. (Beifall.)
zu uns
Bei Schluß des Blattes spricht Redner noch fort.
nischem
w=York
Gomez
eeen
Der ordentliche Professor für römisches Recht an der Universität
Basel, Dr. Johann Friedrich Paul Schulin, der gegenwärtig im
53. Lebensjahre steht, tritt demnächst vom Lehramte zurück. An der
lehrten¬
Universität Marburg im Jahre 1869 auf Grund der Dissertation „De
Tod des
rebus sub resolutiva in diem addictionis vel commissoria lege ven¬
an der
ditis“ zum Doktor jur. promovirt, habilitirte er sich im Jahre 1870 an
rill, am
dieser Hochschule. Seit 1875 lehrte er als Ordinarius in Basel.
nasial¬
Außer zahlreichen in Universitäts-Programmen und Zeitschriften er¬
trecht,
schienenen Aufsätzen hat Schulin selbständige Arbeiten über die „Publi¬
seine
ciana in remactis“ (Marburg 1873), über „Resolutivbedingungen und
er de
Endtermine“ (Marbura 1875) und vor allem ein „Lehrbuch der Ge¬
rschie¬
schichte des römischen Rechts“ (Stuttgart 1889) veröffentlicht.
Leid.
bekun¬
hauen
Theater und Musik.
Faust
hat am
Deutsches Theater.
euius
„Liebelei“, Schauspiel in 3 Akten von Arthur Schnitzler.
zeboren,
Zum ersten Male im Deutschen Theater aufgeführt am 4. Februar.
tudien¬
Regie: Cord Hachmann.
rofessor
Wie wenig der Stoff ein Kunstwerk macht, wie sehr auch auf
versität
dem Theater die Form alles ist, darüber klärte einmal wieder die Auf¬
ezogen.
führung von Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“ im Deutschen Theater
rhand¬
auf. Der junge Wiener Dichter hat seinem Stücke eine Fabel zu
ie be¬
beliebigen Tageschronik einer beliebigen
Grunde gelegt, die ei
viogra¬
könnte. Der äußere Verlauf der Hand¬
Großstadt entnommen so
Hunter
ist im wörtlichen Sinne alltäglich. Indem aber der
lung
seine
Verfasser die handelnden Personen mit all ihrem inneren Leben und
kreich,
Erleben durchsichtig machte, wie wir uns nur selber durchsichtig sind, —
Aus¬
indem er das Mit= und Gegeneinander=Spielen dieser Personen zu einem
torial¬
streng in sich abgeschlossen Kreis von Handlungen und Ereignissen
tliches
machte, — und indem er ein allen Menschen gemeinsames Lebens¬
deren
interesse dem feelischen Konflikt zu Grunde legte, hat er doch aus dem
irchen¬
ganz alltäglichen Vorkommniß ein fesselndes, erregendes, ja erschüttern¬
der
des Schauspiel geschaffen. Mit einmüthigem, anhaltendem Beifalle
änden
dankte ihm das vollbesetzte Haus.
inzel¬
Aus dieser Thatsache geht schon hervor, daß das Stück kein se¬
lacius
genanntes „Richtungs=Drama“ ist. Der Verfasser ist in der Hauptsache
zelegte
„modern“, d. h. er strebt nach größter Anschaulichkeit und Natürlichkeit
Lehre
der Bühnenvorgänge. In dem ersten Akte opfert er diesem Bestreben
am
viel von der erforderlichen Lebhaftigkeit der Handlung und verweilt zu
sehr in der Detailschilderung. Im letzten Akte geht ihm über der
enburg
Natürlichkeit die dramatische Wucht der Katastrophe verloren. Schwerer
ik von
wiegen aber die Vortheile, die das Stück in seiner innerlichen Ver¬
1*
und
tiefung durch das gewissenhafte „Naturstudium“ des Verfassers gewonnen
Ver¬
hat. Es fehlt nur, daß er sich, wie er es in der ästhetischen Kom¬
Aus¬
position gethan hat, auch in der sittlichen Stellungnahme zu seinem
be der
Probleme frei macht von dem kalt Unpersönlichen der modernen
Opitz“
Kunst und nicht den Zufall Richter spielen läßt.
Zwei junge Paare treten in dem Stücke auf, die Herren reiche
Lebemanner, die Mädchen Töchter armer Eltern. Theodor und Mizi
haben sich aelegentlich gefunden und wollen nun ein paar Tage oder
Trean

1. —
Vergehens gegen
Verhandlungen bei.
lung als landwirtk
Erster Gegenstand der Berathung ist die Frage der Beschäfti¬
schreitungen verfall
gung von Insassen und Unterbringung von Entlassenen
Der erste
der Straf= und ähnlicher Anstalt in landwirthschaft¬
durch eine plötzlic
lichen Betrieben. — Der D. L.=R. hatte seit Jahren unter anderem
hat aber sein M
sein Augenmerk auf die Lösung der Frage gerichtet, in welcher Weise
für dem Abzug der Arbeiterberölkerung vom Lande anderweitig ein] Plauth übergeben,
1
v. Kleist mit H
Wochen das Leben und die Jugend mit einander genießen; sie gleichen
feine, spannende L
sich in ihrem frivolen Leichtsinn und verachten einander im Grunde,
steht, zog auch die
da eben jedes das andere nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Zu so
verdienter Beifall
leichtlebigem Liebesgenuß will Theodor auch seinen Freund Fritz
anleit en, da dieser in einem ehebrecherischen Verhältnisse körper¬
lich und geistig krank geworden ist; Fritz soll sich durch eine
Liebelei mit Christine, der Freundin Mizis, „von der tragischen
Leidenschaft zu jener Frau erholen" Christine aber ist
n J.
keine Kokette. Beim ersten Zusammentreffen verliert sie ihr Herz
Sachsen hat da
an den, der sich ihr nur als Verführer genaht hatte, und auch in ihm
(Hotel de Romel
erwacht etwas von echter Liebe zu ihr. Immer deutlicher wird die herz¬
ten für sich neb
liche Sympathie zwischen ihnen, sie scheinen sich fürs Leben gefunden
schaften schiffen
zu haben, aus der Liebelei wird Liebe. Da schickt die Vergangenheit
„Semiramis“ ei
ihren Rächer. Der betrogene Gatte tritt auf, Fritz fällt im Duell.
Christine erkennt in einem entsetzlichen Augenblick, daß der über alles
—n Wie
geliebte Mann mit ihrem Leben und Glück gespielt hat, und daß er
haben, gehören
für eine andere selbst in den Tod gegangen ist. Das vernichtet sie,
13. Dezember v.
ihre Gedanken verwirren sich unrettbar, und sie sucht den Tod.
Familien Dienst
Diese furchtbare Liebestragödie wiederholt sich ja vor unsern
sich ausdrückte,
Augen täglich. Ihre soziale und sittliche Tragik wird dadurch aber
zu den evangeli
nur verstärkt, und auch auf der Bühne erhöht das ihre Schrecken.
vielmehr um sog
Zumal wenn, wie hier, der Verfasser mit tiefem Verständniß und
die keinem Mut
glücklicher Erfindung die Kontraste, die das Leben selber bietet, gegen
hören; in dem
einander wirken läßt. In dem Vater Christinens, einem kümmerlich
solche aus dem
lebenden Violinspieler, schildert er einen Mann, der im Alter
auf freudlose, arbeitsreiche Tage zurückblickt und feiner Tochter
straße Nr. 2, w
darum ein kurzes Liebesglück gönnen möchte, auch wenn die Tugend
Zusammenhange
ein wenig darunter leiden möchte. In einer Nachbarin sehen wir eine
hause Bethesda
Frau, die mit Reue auf leichtsinnig verbrachte Jugendjahre zurückblickt
—n Wie
und das wahre Glück nun in der Ehrbarkeit findet. Im Verein mit
Abends 8 Uhr,
den schon erwähnten anderen Personen des Schauspiels lassen diese
lung der Chr
beiden Alten uns tief in die heimlichen Konflikte des Großstadtlebens
Hofprediger a.
schauen. Der Verfasser stellt sie einfach nebeneinander und wir
der Christlich=S
dürfen uns unsere eigenen Gedanken darüber machen. Das befreiende
Di
Wort, das wir dem Dichter nicht erlassen können, bleibt er uns
eiert
schuldig.
bor
sen
Die Aufführung war von tadelloser Vollendung. Es ist fast
Kaiserho
unmöglich, einem der Mitwirkenden ein auszeichnendes Wort besonderen
er
der Min
Lobes zu sagen, es sei denn, daß man Frau Agnes Sorma für die
bergische Gesan
Darstellung der Christine im Schlußakte die Anerkennung aussprechen
Kotzenau und d
müßte, sie habe diesen Schluß „gerettet". Sie spielte zuletzt ganz
Rath Türpitz b
allein in einer vor Entsetzen gelahmten, sprachlos gewordenen Um¬
n Der
gebung, und ihr erschütterndes Spiel hinterließ unvergeßliche Eindrücke.
jetzt gegen seine
Herr Rittner als Fritz, Herr Jarno als Theodor und Frau
antrag gestellt.
Gisela Schneider als Mizi waren von echter Natürlichkeit. Herr
geschädigt worden
] Reicher als alter Musiker und Frau Marie Meyer als Nachbarin
deren Beträge er
Katharine Binder schufen prächtig durchgebildete Charaktere. Herr
Bei seiner Vern
Nissen als rächender Gatte trat nur in einer kleinen Episode auf,
Geschäftsverbind
aber seine wenigen Worte wirkten wie Donnerschläge.
isse, auch nich
Dem neuen Stücke voraus ging in neuer Einstudirung eine ganz
prächtige Aufführung des „Zerbrochenen Kruges“ von Heinrich 1 gelassen habe.