Liebele
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verklassen und wie die schrmten Akenteiter den S chmetterl.n
war.
staub von ihren bunten Flügeln verlieren, wenn sie an der
den i
nehme
Polizei und den Gerichten vorüberstreifen. Das junge,
herzli¬
in sträflichem Verhältniß stehende Liebespaar hat beim
innige
Gewitter in der Alpinherberge durch die drohende
ihr Er
Gefahr der Verfolgung so viel Anzst auszustehen, daß
nach 1
es durchaus nicht zu den Verzückungen der Liebe kommt.
zuneh
Jeanne von Thiais ist anfangs zu stolz, sich bekehren
Mißst
zu lassen, und bietet der Frenndin Trotz, die sie zur
nicht
Rückkehr mahnt, so lange es noch Zeit ist. Doch als sie und
Einze'
ihr Freund eingeschlossen sind und nicht entkommen können,
sichtli
walte,
trotz aller wohlerwogenen scenischen Möglichkeiten, da
gelte.
faßt sie doch eine Bestürzung gegenüber den kommenden
allen
Häschern und Rächern, und als nun das Haus von
schloß
Gendarmen umstellt ist und die Freundin wiederkehrt, da
die Ki
wandert Jeanne von Thiais aus Furcht vor der Proceßacten
Grupt
mit gesenktem Köpfchen heimwärts und überläßt ihren Ent¬ röstlich
führer der siegreichen Frau von Castelli, die sich
golden
alsbald des nun freigelassenen Liebchens bemächtigt. Das 1 entroll
ist ja in der Idee ganz schön, aber da uns die Vor=sont#e
geschichte fehlt, da wir nur die Katastrophe sehen, bei der ssie we
die Hauptpersonen noch dazu eine klägliche Rolle spielen, verkehr
so kann das Stück kein Interesse einflößen. Fraulein ist zun
Mancke als Frau von Castelli war eine leichtsinnige Lebeheit d
Lichter
dame, ebenso beredtsam wie entschlossen; Frl. Rudolfil schlanz
spielte die schwankende Jeanne von Thiais recht lebendig inmit P
den Verlegenheitsscenen, in denen auch Herr Stephanyl Rakete.
als Lovis von Nohant eine große Beweglichkeit an den Tagdie far
legte. Die das Haus umstellenden Gendarmen wollen indeß! da fol
nicht das Liebespaar einfangen, sondern die Schmuggler, die technise
in der verrufenen Herberge hausen, deren schläfriger Wirthfgungen
Herr Krause) und deren geweckte und kühne Wirthen Worte.
(Frl. Dallborf) ein ihr ungleiches Paar bilden.
von S
Schmuggler Battis. des Herrn Thiele war ein gutes
dem sie
Genrebild. Einigen matten Beifallsbezeigungen am Schluß
Kleiner
folgte sogleich die Opposition.
hübsche
„Liebelei“ von Arthur Schnitzler ging nicht so klang= angetre
los zum Orkus hinab; na“ dem ersten Act war der Beifall verschw
recht lebhaft, der aber weiterhin ermattete. Der erste Aet] Walde
Sterne
ist voll lebendiger Bewegung; Schnitzler hat das Interien war,
einer Wiener Junggesellenwirthschaft mit markigen Strichen soll ni
gezeichnet; es herrscht hier ein lustiger flotter Ton. Diese ratur i
Mizi Schlager mit ihrer gutherzigen und naiven Liederlichkeit
ist ein Charakter von erquicklicher Frische und Fräulein
flott, daß sie in Gemein¬
Dalldorf spielte
schaft mit dem forschen Theodor Kaiser des Herrn
Vom
Hänseler diesen Seenen, welche die tüchtige Begabung
des Autors für realistische Malerei darlegen, lebhaften Beifall
verschaffte. Herr Hänseler, wenn er den Kellner nachahmt,
in der
Frl. Dalldorf, wenn sie halbberauscht und verschlafen nach
Schacht
der früheren zündenden Munterkeit dasitzt — das waren
girten
wohlgelungene Figuren des Wiener Lebens. Doch sie treten, ländisch
entgege
obschon Nebenpersonen, in solcher Weise in den Vordergrund,
mit de
daß sie auf die Hauptpersonen und die weitere Entwickelung berger
des Schauspiels drücken. Es fehlt die Einheit des Tons; der hadurch
Autor hat den Fehler begangen, nicht von Hause aus die
rechte Stimmung hervorzurufen. Dadurch wird das Schau¬
jährige:
spiel stillos. Denn die eigentliche Heldin, Christine, die
großen
nahme
ihren Theodor Kaiser schwärmerisch liebt, macht in diesen
Comité
Scenen mehr einen langweiligen Eindruck, und das kann sie
Charak
mit allen ihren Thranen in den nächsten Acten nicht
wieder gut machen. Der Dichter wollte uns ein Mädchen besten
mehr
schildern, das nur treuer Liebe fähig ist und ein
Congre
Opfer der in der leichtlebigen Gesellschaft herrschenden zeitig:
Liebelei ist; als sie sich von ihrem Geliebten vernachlässigt! mit ein
glaubt, als sie zuletzt erfährt, daß er im Duell gefallen alsaus al
Opfer seiner Liebe zu einer anderen, erträgt sie diese Ent= Delegig
an den
täuschung, diesen Schmerz nicht und stürzt fort, um sich das
durch
Leben zu nehmen. Die Anderen sind ihr aber doch so dicht
Leipz
auf den Fersen, daß man sie wohl noch rechtzeitig aus dem
in der
Wasser ziehen wird. Der Dichter läß aber den unglück¬
öffnete
lichen Vater bereits die Leichenrede halten.
frage,
Cyr.sine ist jedenfalls eine zartbesaitete Natur, tief¬
ständi.
empfindend oder mindestens empfindsam dis zum eintönig versan
Weinerlichen. Frau Franck vergriff nach unserer Ansicht Diese
berufn
diese Rolle oder vielmehr, sie eignet sich nicht dafür. Sie
Versar
war in ihren Affecten so gewaltsam und ungsstüm, wir
Köln 1
möchten sagen, so äußerlich, daß das reiche Junenleben
aus 2
dieser Christine in seinem stillen Walten, in seiner an¬
aus H
dächtigen Vertiefung darüber verloren ging. Der leiden¬
Leipzi
schaftliche Zug war zu stark, zu markig ausgeprägt;1 Jahre
Frau Franck, welche sich mit der Rolle viel Mühe gab und Deuts¬
lebendig spielte, mag dies etwas mildern. Herr Otto gab den gezäh
besitzt
Fritz Lobheimer als einen Lebemann, der nicht blos ein
auf, 1
wüster Don Juan ist, sondern einem Gretchen gegenüber
betruf
auch die stille Rührung eines Faust empfindet. Herr
congr
Taeger (ein Herr) zeigte eine ingrimmige durch gesell¬
einer
schaftliche Rücksichten kaum gemilderte Feindseligkeit. Herr
Lang
Körner, Hans Weiring, war ein sehr zärtlicher Vater
seine
und Fräul. Lauterbach (Katharina Binder) eine hämische
aller
Vert
Hausfreundin.
Rudolf von Gottschall.
den
Köl
geno
den
Sommerfest des Vereins
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verklassen und wie die schrmten Akenteiter den S chmetterl.n
war.
staub von ihren bunten Flügeln verlieren, wenn sie an der
den i
nehme
Polizei und den Gerichten vorüberstreifen. Das junge,
herzli¬
in sträflichem Verhältniß stehende Liebespaar hat beim
innige
Gewitter in der Alpinherberge durch die drohende
ihr Er
Gefahr der Verfolgung so viel Anzst auszustehen, daß
nach 1
es durchaus nicht zu den Verzückungen der Liebe kommt.
zuneh
Jeanne von Thiais ist anfangs zu stolz, sich bekehren
Mißst
zu lassen, und bietet der Frenndin Trotz, die sie zur
nicht
Rückkehr mahnt, so lange es noch Zeit ist. Doch als sie und
Einze'
ihr Freund eingeschlossen sind und nicht entkommen können,
sichtli
walte,
trotz aller wohlerwogenen scenischen Möglichkeiten, da
gelte.
faßt sie doch eine Bestürzung gegenüber den kommenden
allen
Häschern und Rächern, und als nun das Haus von
schloß
Gendarmen umstellt ist und die Freundin wiederkehrt, da
die Ki
wandert Jeanne von Thiais aus Furcht vor der Proceßacten
Grupt
mit gesenktem Köpfchen heimwärts und überläßt ihren Ent¬ röstlich
führer der siegreichen Frau von Castelli, die sich
golden
alsbald des nun freigelassenen Liebchens bemächtigt. Das 1 entroll
ist ja in der Idee ganz schön, aber da uns die Vor=sont#e
geschichte fehlt, da wir nur die Katastrophe sehen, bei der ssie we
die Hauptpersonen noch dazu eine klägliche Rolle spielen, verkehr
so kann das Stück kein Interesse einflößen. Fraulein ist zun
Mancke als Frau von Castelli war eine leichtsinnige Lebeheit d
Lichter
dame, ebenso beredtsam wie entschlossen; Frl. Rudolfil schlanz
spielte die schwankende Jeanne von Thiais recht lebendig inmit P
den Verlegenheitsscenen, in denen auch Herr Stephanyl Rakete.
als Lovis von Nohant eine große Beweglichkeit an den Tagdie far
legte. Die das Haus umstellenden Gendarmen wollen indeß! da fol
nicht das Liebespaar einfangen, sondern die Schmuggler, die technise
in der verrufenen Herberge hausen, deren schläfriger Wirthfgungen
Herr Krause) und deren geweckte und kühne Wirthen Worte.
(Frl. Dallborf) ein ihr ungleiches Paar bilden.
von S
Schmuggler Battis. des Herrn Thiele war ein gutes
dem sie
Genrebild. Einigen matten Beifallsbezeigungen am Schluß
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folgte sogleich die Opposition.
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„Liebelei“ von Arthur Schnitzler ging nicht so klang= angetre
los zum Orkus hinab; na“ dem ersten Act war der Beifall verschw
recht lebhaft, der aber weiterhin ermattete. Der erste Aet] Walde
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ist voll lebendiger Bewegung; Schnitzler hat das Interien war,
einer Wiener Junggesellenwirthschaft mit markigen Strichen soll ni
gezeichnet; es herrscht hier ein lustiger flotter Ton. Diese ratur i
Mizi Schlager mit ihrer gutherzigen und naiven Liederlichkeit
ist ein Charakter von erquicklicher Frische und Fräulein
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Dalldorf spielte
schaft mit dem forschen Theodor Kaiser des Herrn
Vom
Hänseler diesen Seenen, welche die tüchtige Begabung
des Autors für realistische Malerei darlegen, lebhaften Beifall
verschaffte. Herr Hänseler, wenn er den Kellner nachahmt,
in der
Frl. Dalldorf, wenn sie halbberauscht und verschlafen nach
Schacht
der früheren zündenden Munterkeit dasitzt — das waren
girten
wohlgelungene Figuren des Wiener Lebens. Doch sie treten, ländisch
entgege
obschon Nebenpersonen, in solcher Weise in den Vordergrund,
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daß sie auf die Hauptpersonen und die weitere Entwickelung berger
des Schauspiels drücken. Es fehlt die Einheit des Tons; der hadurch
Autor hat den Fehler begangen, nicht von Hause aus die
rechte Stimmung hervorzurufen. Dadurch wird das Schau¬
jährige:
spiel stillos. Denn die eigentliche Heldin, Christine, die
großen
nahme
ihren Theodor Kaiser schwärmerisch liebt, macht in diesen
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Liebelei ist; als sie sich von ihrem Geliebten vernachlässigt! mit ein
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Opfer seiner Liebe zu einer anderen, erträgt sie diese Ent= Delegig
an den
täuschung, diesen Schmerz nicht und stürzt fort, um sich das
durch
Leben zu nehmen. Die Anderen sind ihr aber doch so dicht
Leipz
auf den Fersen, daß man sie wohl noch rechtzeitig aus dem
in der
Wasser ziehen wird. Der Dichter läß aber den unglück¬
öffnete
lichen Vater bereits die Leichenrede halten.
frage,
Cyr.sine ist jedenfalls eine zartbesaitete Natur, tief¬
ständi.
empfindend oder mindestens empfindsam dis zum eintönig versan
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diese Rolle oder vielmehr, sie eignet sich nicht dafür. Sie
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war in ihren Affecten so gewaltsam und ungsstüm, wir
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möchten sagen, so äußerlich, daß das reiche Junenleben
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dieser Christine in seinem stillen Walten, in seiner an¬
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dächtigen Vertiefung darüber verloren ging. Der leiden¬
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schaftliche Zug war zu stark, zu markig ausgeprägt;1 Jahre
Frau Franck, welche sich mit der Rolle viel Mühe gab und Deuts¬
lebendig spielte, mag dies etwas mildern. Herr Otto gab den gezäh
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Fritz Lobheimer als einen Lebemann, der nicht blos ein
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Körner, Hans Weiring, war ein sehr zärtlicher Vater
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Hausfreundin.
Rudolf von Gottschall.
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Köl
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Sommerfest des Vereins