Liebelei
5. Snn
box 10/6
ure
towskiist aus der Antersachnng
ten.
slau entflochen.
(Zu guter Letzt.) Junger Arzt: „Heute
ung
hatte ich einen Fall, der mir in meiner ganzen Pra¬
ung
— Freunb: „Du
xis noch nicht vorgekommen ist!“
sen¬
bist wohl zu einem Kranken gerufen worden.?“
sem
der
Kunst-Chronik.
li¬
der
Landestheater.
as
[„Liebelei“, Drama in drei Acten von Arthur
ent
„Das Schwert des Damo¬
Schnitzler.
er¬
kles“, Schwank in einem Acte, von Gustav zu
Putlitz. Erste Aufführung am 8. November 1898.]
ort
Unter den Vertretern der österreichischen
auf
fen
Moderne nimmt Arthur Schnitzler einen her¬
von
vorragenden Platz ein. Gleich sein erstes Stück,
„Liebelei“, errang sich im Burgtheater großen
lus
Erfolg, dieser wurde durch sein zweites, „Frei¬
en:
wild“, das eine interessante Frage, oder eigent¬
lich zwei, zum Thema hat, zwar nicht über¬
jar.
troffen, aber auch dieses Drama regte lebhaft
auf
in
an, wenn man auch mit der Lösung nicht ein¬
im¬
verstanden war. Ein drittes Stück ist im Burg¬
rt
theater in Vorbereitung, es heißt „Das Ver¬
¬
mächtniß“ und hat in Berlin bereits die Feuer¬
probe bestanden. Jedenfalls ist des Autors
hen
Drama „Liebelei" bisher sein wirkungs¬
ster
ren
vollstes geblieben, es war daher ganz
be¬
gerechtfertigt, daß unsere Intendanz es
wählte, um damit dem Agramer Publicum
von
einen der besten jungen Bühnendichter
hen
pés
Wiens vorzustellen. Man war offenbar
nc¬
gegenseitig gespannt auf die nähere Bekannt¬
eri¬
schaft, der Autor war hiebei durch die Dar¬
den
steller vertreten, welche es sich angelegen sein
führen Das
ich¬
P Mörk# erlie auf ihre In¬
inn
tentionen ein und der Erfolg blieb nicht aus.
ird,
Die Novität hat einen sehr schönen Succés
ken
davongetragen, wir wählen das Fremdwort
gen
absichtlich, denn so ein ganz voller, ehrlicher
Lel¬
Erfolg war es nicht, woran freilich weder der
sen.
Verfasser, noch die Darstellung oder unser Publi¬
der¬
cum die Schuld trägt.
nd,
Mehr als starkes Interesse kann bei uns
wo
das Stück nicht erregen, dazu wurzelt es viel
bei
zu sehr im heimatlichen Boden, und wir können,
nd,
trotz manchem verwandtschaftlichen Zuge, welchen
for¬
der Charakter der Wiener und der Agramer
8
Bevölkerung aufweist, dem Milien, in das der
Autor die scenischen Vorgänge gestellt hat, kein
volles Verständniß entgegenbringen. Versetzen
wir uns intuitiv n dies Milien, dann werden
In¬
wir freilich gestehen müssen, daß Schnitzler zwar
icht¬
kein Drama im eigentlichen Sinne geschaffen, aber
nem
illi¬
eine dramatische Skizze von frappirendem Leben,
zute
voll intimster Stimmung, mit einer Reihe Fi¬
imm
guren, die von Wahrheit strotzen und Typen
Er
darstellen, deren Vertreter der Kenner der
htes
mm
Wiener Verhältnisse auf Schritt und Tritt be¬
ren,
gegnet.
und
Da haben wir den jungen Fritz Lobheimer,
hrte,
den begabten Hausherrnsohn vom Grund, leicht,
eter
also
lässig, weich, der sich von seinen flüchtigen Nei¬
htes
gungen, wie von den daraus resultirenden
ieses
Ereignissen lenken und drängen läßt, bis zum
ein¬
Duelle, das mit seinem Tode endet; da ist der
jten,
von
energischere Theodor Kaiser, sein Freund, der
viel,
Sanguiniker, da der alte Musiker Weiring, der
vere
echte Wiener weiche Vorstadtvater, der sein
eben
Mädchen im Vertrauen auf ihren geraden
e es
fers
Sinn, auf ihre Ehrlichkeit, ihre Wege wandeln
zog
läßt und kein Wort der Strenge kennt, wenn
Len¬
die unausbleibliche Katastrophe hereinbricht,
Ge¬
nur ein Wort der Klage, als ihn die Tochter
auf
auf Nimmerwiedersehen verläßt. Da ist das
tzen.
iches
Vorstadtmädel Christine, einfach und unver¬
vohl
bildet, mit tiefem Gemüthsfond und von jener
naiven Sinnlichkeit, als deren Typus, in
eine
höherem Sinne allerdings, Grillparzer seine
ipo¬
Hero, seine Melitta gezeichnet. Andererseits
ria
Ver= ihr Gegenstück, die Modistin Mizi Schlager,
Ma
wie
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