Sonntag,
General=Anzeiger.
Bremer
den 11. Dezember 1898.
Se Pen
S
denen sie in Berührung kommen, ernst, währendsfrau, die im zweiten Akt auftritt. Daß das Stück kleinen, ungemein schwierigen Rolle des Ehemanns
auf Wiener Boden erwachsen ist, verhehlt sich gab ein ganz klein wenig zu viel, was an dieser
ter.
Theodor und Mizzi leidenschaftslose Naturen sind,
nirgends; das giebt sich an seinen liebenswürdigen Stelle aber viel zu viel ist. Frau Ahlers
die das Leben genießen, aber einer vollen
hätte die Strumpfwirkersfrau noch ein
Menschen ebenso, wie an vielen kleinen Zügen kund.
Freude, einer großen Liebe nicht fähig sind.
#
wenig mehr nach der Seite des Kleinlichen
Wiener Freude an Musik klingt in dem Stück
Nun hat Schnitzler sehr fein das stärkere
Bösartigen hin spielen können.
Pas dieser
und
wieder, und auch dem Kahlenberg wird ein, wenn
Temperament den beiden Frauen zugewiesen und
Vorauf ging Grillparzers Esther=Fragment,
esitzt, das
auch flüchtiger Blick gegönnt. Es ist eine lebens¬
dadurch unterscheiden sie sich wieder von den
Eres Stadt¬
in der Frau Sorma sich nicht so ganz ausleben
volle Schöpfung, die Schnitzler mit seiner „Liebelei“
Männern. Während Fritz seine Liebesgeschichten
konnte, wie in der „Lieblei“, aber gleichfalls eine
etzten Platz
geschaffen hat, dem Leben mit der Kraft des Künstlers
zu ernst nimmt, wie ihm Theodor in leichterer
Probe ihrer reifen Kunst gab, während Herr
die liebe Lebensauffassung vorwirft, wird er von einer nachgebildet. Freilich wird ein wenig viel theoretisirt
willkommen
[Lindikoff als König und Herr Dr. Manning
Liebe doch nicht so ganz erfüllt, wie Christine in dem Stück: so theoretisiren Fritz und Theodor
en Abends
und legt doch nicht seinen ganzen Lebensinhalt über die Liebe, der alte Weiringer über die Jugendsals Haman ihr mit bestem Können würdig zur
Dr. L. St.
hinein, wie das Mädchen. Mann und Frau werden in ihrem Verhältniß zur Lebensfreude, und Schatten Seite standen.
Schausviel wieder einmal in den scharfen Gegensatz gestellt, einer solchen Analysirungslust fallen auch auf
rs Arthur
1. Populäres Symphonie=Konzert
der in ihren Naturen begründet ist. Und ebenso Christine. Statt reiner Empfindung giebt sie
e als erste
fein und lebenswahr sind Theodor und Mizzi ge=manchmal Auseinandersetzungen, die mehr dem
des Städtischen Orchesters.
an sagt ja
zeichnet, deren Liebe von leichterem Schlage Dichter gehören, als dieser aus einfachen Empfin¬
Die dankenswerthe Gelegenheit, gegen ein ver¬
innen den
dungen zusammengesetzten Mädchennatur.
und mit dem hohen Namen Liebe kaum
hältnißmäßig geringes Eintrittsgeld die hervor¬
ber bisher
mehr zu benennen ist; sie wechselt rasch
Die Christine in die Welt der Bretter zu ge=Tragendsten Tonschöpfungen in ausgezeichneter
haben, wie
mit ihren Gegenständen, ohne tiefere Eindrücke zu
Wiedergabe genießen zu können, war gestern, ge¬
leiten und sie von neuem zu blühendem Leben
daß Neuessempfangen, und die Frau, die ihr Leben und ihre
zu erwecken, ist eine Aufgabe für Frau Sorma,legentlich des ersten Konzertes unseres vortreff¬
gang finde. rasch auf einander folgenden Neigungen so kühl
lichen Städtischen Orchesters, vom Publikum
die so recht für ihre künstlerische Individualität
Fückhaltung betrachtet, wie Mizzi, ist noch um einige Nüancen
leider nur ungenügend wahrgenommen worden.
geschaffen ist. Sie gab der Rolle vor allem den
sein, daß leichtfertiger und roher in ihrem Empfinden,
Zug, der die Grundlage jeder Christinen=Der Kasino=Saal wies recht große Lücken auf. Das
erzeugendesals der Mann. Es ist von vornherein klar,
Darstellung bilden muß, eine holde und Programm war jedenfalls durchaus zweckmäßig
ag dessen daß ein Verhältniß, wie das zwischen Theodor
keusche Mädchenhaftigkeit. An diesem Kinde zusammengestellt; es bot weder allzu lange und
nswahrheit
und Mizzi ebenso rasch gelöst werden wird, wie
ermüdende, noch solche Instrumentalwerke, deren
hat die Welt mit trüben Eindrücken noch nicht
egt haben,
es geschlossen ist und tragische Verwickelungen
Inhalt nicht dem Verständniß großer Kreise ent¬
gerührt, diese Seele hatte bisher keine Unreinheit
Fe Wirkung nicht zuläßt; wohl aber werden Menschen wie
sprächen. Als Hauptwerk figurirte auf dem Pro¬
getrübt. Es war der höchste Verdienst der Dar¬
Christine und Fritz durch ihr Liebesleben auf das
stellung Agnes Sormas, daß sie eine solche Per=gramm die Fdur=Symphonie von Herm.
es weichen
stärkste beeinflußt, und aus ihm entspringen ihre
sönlichkeit glaubhaft vor uns erstehen lassensGoetz, deren vier Sätze in ihrer knappen, ge¬
#te Natur;Schicksale im Leben und in der Dichtung. Es
konnte, die uns rührend und lieb mitlschickten Form und ihrem freundlichen, liebens¬
amer Ent¬
wiederholt sich in der „Liebelei“ im kleineren der
einem Blick anschaute, in dem noch nichts würdigen, wenn auch nicht gerade grandiosen
net er mit
ewige Gegensatz zwischen Faust= und Mephistopheles¬
Wissendes liegt. Und doch können diese Augen, Inhalt die gewohnte gute Wirkung auf
, das nach Naturen, die auf den leichtlebigen und der Liebe
die Frau Sormas wirksamstes äußerlich=innerliches die Hörerschaft übten. Muthete schon der
ien seinenund sanften Gefühlen günstigem Boden Wiens
Hülfsmittel sind, so beredt sprechen und alle Ge=lerste Satz in seiner Frische und seiner glänzenden
m bekannt
verpflanzt und von einem Wiener Dichter nach
fühle der Liebe und des Schmerzes deut=Durchführung der Themen sehr angenehm an, so
ach Bremen
seiner Anschauung und seinem Erleben neu gestaltet
licher und feiner nüanzirt zum Ausdruckrief das prächtige, geradezu genial entworfene
werden; es fehlt auch nicht das holde Grethchen,
bringen. Die Steigerung der Angst bis „Intermezzo“ noch größeren Beifall hervor. Dieser
von der und Mizzi bildel zu Christine denselben Kontrast
zu dem Moment, wo die entsetzliche Gewißheit Theil des Werkes ist dem Schönsten anzureihen,
ne schwere, pratter Lebensnüchternheit, wie Martha Schwert¬
was in neuerer Zeit auf symphonischem Gebiet
ihr klar wird, war von Stufe zu Stufe organisch
mit banger
lein zu Grethchen.
entwickelt, und das Leiden Christinens griff zuletzt geschrieben wurde; er verleiht dem Goetz'schen
den beiden
Daß die Persönlichkeiten des Schauspieles im hart an unsere Seele. Dagegen gab Frau Sorma Opus allerdings auch seinen größeren Werth.
ndeutenden
An Selbstständigkeit der Gedanken kommt ihm
vollen Licht des Tages vor uns stehen, und daß in den Momenten des Alleinseins vor der
den Worten
weder das nachfolgende, edle Adagio
wir ihnen bis auf den Grund der Seele zu Katastrophe für unser Gefühl ein wenig zu viel,
um es sich
sorgenloser schauen vermögen, daß uns ihr ganzes Leben, wie und die nagende Sorge schien uns in ihrem gleich, noch das äußerst lebendige, flott und natür¬
r, wie esses sich auch vor dem Beginn des Stückes ab=Ausdruck zu stark unterstrichen zu sein;lich dahinfließende Finale. Die Reproduktion der
Semestern, gespielt hat, klar wird, und alles menschlich wahrles war nicht mehr ganz die einfache Symphonie seitens des Orchesters, dessen Leitung
steht, istvor uns erscheint, das ist die große Kunst des Cbristine, die uns vorher so erfreut hatte. Die den bewährten Händen des Herrn Konzertmeisters
[O. Pfitzner anvertraut war, ließ nichts zu
Ausbrüche starken leidenschaftlichen Schmerzes
nahe Be=Dichters. Was an äußeren Ereignissen in das Stück
leiden ein wenig durch das nicht sehr kräftige wünschen übrig und entbehrte nicht der warmen
benbei das hineinspielt, ist gering; der Werth und die Macht
Anerkennung. Der Abend begann mit Webers
dem Volkdes Stückes liegt in der künstlerischen Gestaltung Organ, das größeren Anstrengungen nicht stand
herrlicher Freischütz=Ouverture, deren
ehört jener und Ausmalung seiner Persönlichkeiten, liegt in hält. Jedenfalls aber hat uns Frau Sorma mit
poesievoller, hochdramatischer Inhalt die Hörer
über die er der großen Kunst, eine todesbange Stimmunglihrer Christine eine Gabe geboten, die einer großen
in ähnlicher Art fesselte wie des genialen
Menschendarstellerin würdig ist.
erscheint, selbst über die heiteren Szenen zu verbreiten, eine
Das von Herrn Burchard geschickt in Ozenel Smetana späterhin gespielte symphonische
die fortwährend gesteigert wird,
chter eines Stimmung,
gesetzte Schauspiel fand auch sonst eine würdige Dichtung „Vltana“, die erst kürzlich die Besucher
Für ihn nicht bis sich schließlich all die traurigen
der Philharmonischen Konzerte eutzückte. Der
=und Ab-Ahnungen verwirklichen und Christine die
Vertretung. Herr Carl als Fritz hätte
Komponist schildert hier in reizvollster Weise den,
die sich dem furchtbare Nachricht erhält, daß Fritz im dieser mit Wärme und Frische dargestellten
Duell gefallen ist — für eine Andere. Jetzt entlädt Rolle noch einen Zug von leichter Blasirtheit ssich aus unscheinbaren Quellen allmählig ent¬
r Liebe hin¬
zu wickelnden Moldaustrom seiner schönen böhmischen
er
war fast
sich ihre lange zurückgehgltene Leidenschaft in geben
müssen;
ie je geliebt
einem Ausbruch schmerzlichster Verzweiflung, die gesund für diesen Schwüchling. Daß Herr CarlHeimath. Die Vorzüge des Orchesters traten bei
it Leib und
gehaltenen Stückes
dadurch so zehrend, so niederbeugend wirkt, weilssich am Klavier nicht auf das Spiel hinter der [Ausführung dieses virtnos
sagt sie und
Weise hervor.
in besonders günstiger
solche hohe Christine fühlt, wie wenig sie im Leben dieses Szene zu verlassen braucht, sondern selbst der
Die Wirkung des schönen Stimmungsbildes
ue, und wie Mannes bedeutet hat, obwohl Fritz vor seinem Töne Meister ist, sei mit Anerkennung erwähnt.
Todesgange wohl erkannt und gefühlt hat, Ein munterer Theodor war Herr Marlow,würde übrigens noch gewonnen haben, wenn nicht
pringt auch
wo er sein Glück gefunden hätte, wenn wenn er auch mit einigen Pointen seiner Rolle die Akustik des ungenügend gefüll. Saales unter
die Lebens¬
sihm noch Zeit zum Glück vergönntnoch eine größere und vom Dichter beabsichtigte einem Uebermaß von Schallreflexen etwas gelitten
stellen, sicher
worden wäre. Und da nach dem Wirkung erzielen könnte. Wenn Herr Carlhätte. Im ersten Theil des Programms präsen¬
Tode des Geliebten, der ihrer nicht würdig war, garnicht wienerisch sprach, und die anderenstirte sich noch Herr O. Ettelt als Cellosolist;
er Wohnung
auch ihr Leben keinen Werth mehr hat, stürzt sie Darsteller, einschließlich Frau Sorma, denser hatte den ersten Satz des geschmackvollen
em Freunde
hinweg und wir glauben dem Vater, der in tiefstem Dialekt nur andeuteten, was immer besser ist, alsjund sehr dankbaren D-dur-Konzertes
esen beiden
Kummer die Worte spricht: „Sie kommt nicht ihn mangelhaft zu sprechen, so war Frl. Starksvon Molique zum Vortrag gewählt.
Faktere kon¬
sals Mizzi urwienerisch in Wesen und Worten. Der damit erzielte hübsche Erfolg war völlig
wieder.“
er Freundin
Diese Kunst der Meuschenschilderung zeigt auch Herr Burchard fand als Papa Weiringer verdient, denn Herr Ettelt beherrscht sein Instrument
ine nehmen
knschen, mit Christinens Vater und ebenso die Strumpfwirkers=warme Töne. Herr Dr. Manning in dersvortrefflich und entfaltete im Spiel neben großer
S
General=Anzeiger.
Bremer
den 11. Dezember 1898.
Se Pen
S
denen sie in Berührung kommen, ernst, währendsfrau, die im zweiten Akt auftritt. Daß das Stück kleinen, ungemein schwierigen Rolle des Ehemanns
auf Wiener Boden erwachsen ist, verhehlt sich gab ein ganz klein wenig zu viel, was an dieser
ter.
Theodor und Mizzi leidenschaftslose Naturen sind,
nirgends; das giebt sich an seinen liebenswürdigen Stelle aber viel zu viel ist. Frau Ahlers
die das Leben genießen, aber einer vollen
hätte die Strumpfwirkersfrau noch ein
Menschen ebenso, wie an vielen kleinen Zügen kund.
Freude, einer großen Liebe nicht fähig sind.
#
wenig mehr nach der Seite des Kleinlichen
Wiener Freude an Musik klingt in dem Stück
Nun hat Schnitzler sehr fein das stärkere
Bösartigen hin spielen können.
Pas dieser
und
wieder, und auch dem Kahlenberg wird ein, wenn
Temperament den beiden Frauen zugewiesen und
Vorauf ging Grillparzers Esther=Fragment,
esitzt, das
auch flüchtiger Blick gegönnt. Es ist eine lebens¬
dadurch unterscheiden sie sich wieder von den
Eres Stadt¬
in der Frau Sorma sich nicht so ganz ausleben
volle Schöpfung, die Schnitzler mit seiner „Liebelei“
Männern. Während Fritz seine Liebesgeschichten
konnte, wie in der „Lieblei“, aber gleichfalls eine
etzten Platz
geschaffen hat, dem Leben mit der Kraft des Künstlers
zu ernst nimmt, wie ihm Theodor in leichterer
Probe ihrer reifen Kunst gab, während Herr
die liebe Lebensauffassung vorwirft, wird er von einer nachgebildet. Freilich wird ein wenig viel theoretisirt
willkommen
[Lindikoff als König und Herr Dr. Manning
Liebe doch nicht so ganz erfüllt, wie Christine in dem Stück: so theoretisiren Fritz und Theodor
en Abends
und legt doch nicht seinen ganzen Lebensinhalt über die Liebe, der alte Weiringer über die Jugendsals Haman ihr mit bestem Können würdig zur
Dr. L. St.
hinein, wie das Mädchen. Mann und Frau werden in ihrem Verhältniß zur Lebensfreude, und Schatten Seite standen.
Schausviel wieder einmal in den scharfen Gegensatz gestellt, einer solchen Analysirungslust fallen auch auf
rs Arthur
1. Populäres Symphonie=Konzert
der in ihren Naturen begründet ist. Und ebenso Christine. Statt reiner Empfindung giebt sie
e als erste
fein und lebenswahr sind Theodor und Mizzi ge=manchmal Auseinandersetzungen, die mehr dem
des Städtischen Orchesters.
an sagt ja
zeichnet, deren Liebe von leichterem Schlage Dichter gehören, als dieser aus einfachen Empfin¬
Die dankenswerthe Gelegenheit, gegen ein ver¬
innen den
dungen zusammengesetzten Mädchennatur.
und mit dem hohen Namen Liebe kaum
hältnißmäßig geringes Eintrittsgeld die hervor¬
ber bisher
mehr zu benennen ist; sie wechselt rasch
Die Christine in die Welt der Bretter zu ge=Tragendsten Tonschöpfungen in ausgezeichneter
haben, wie
mit ihren Gegenständen, ohne tiefere Eindrücke zu
Wiedergabe genießen zu können, war gestern, ge¬
leiten und sie von neuem zu blühendem Leben
daß Neuessempfangen, und die Frau, die ihr Leben und ihre
zu erwecken, ist eine Aufgabe für Frau Sorma,legentlich des ersten Konzertes unseres vortreff¬
gang finde. rasch auf einander folgenden Neigungen so kühl
lichen Städtischen Orchesters, vom Publikum
die so recht für ihre künstlerische Individualität
Fückhaltung betrachtet, wie Mizzi, ist noch um einige Nüancen
leider nur ungenügend wahrgenommen worden.
geschaffen ist. Sie gab der Rolle vor allem den
sein, daß leichtfertiger und roher in ihrem Empfinden,
Zug, der die Grundlage jeder Christinen=Der Kasino=Saal wies recht große Lücken auf. Das
erzeugendesals der Mann. Es ist von vornherein klar,
Darstellung bilden muß, eine holde und Programm war jedenfalls durchaus zweckmäßig
ag dessen daß ein Verhältniß, wie das zwischen Theodor
keusche Mädchenhaftigkeit. An diesem Kinde zusammengestellt; es bot weder allzu lange und
nswahrheit
und Mizzi ebenso rasch gelöst werden wird, wie
ermüdende, noch solche Instrumentalwerke, deren
hat die Welt mit trüben Eindrücken noch nicht
egt haben,
es geschlossen ist und tragische Verwickelungen
Inhalt nicht dem Verständniß großer Kreise ent¬
gerührt, diese Seele hatte bisher keine Unreinheit
Fe Wirkung nicht zuläßt; wohl aber werden Menschen wie
sprächen. Als Hauptwerk figurirte auf dem Pro¬
getrübt. Es war der höchste Verdienst der Dar¬
Christine und Fritz durch ihr Liebesleben auf das
stellung Agnes Sormas, daß sie eine solche Per=gramm die Fdur=Symphonie von Herm.
es weichen
stärkste beeinflußt, und aus ihm entspringen ihre
sönlichkeit glaubhaft vor uns erstehen lassensGoetz, deren vier Sätze in ihrer knappen, ge¬
#te Natur;Schicksale im Leben und in der Dichtung. Es
konnte, die uns rührend und lieb mitlschickten Form und ihrem freundlichen, liebens¬
amer Ent¬
wiederholt sich in der „Liebelei“ im kleineren der
einem Blick anschaute, in dem noch nichts würdigen, wenn auch nicht gerade grandiosen
net er mit
ewige Gegensatz zwischen Faust= und Mephistopheles¬
Wissendes liegt. Und doch können diese Augen, Inhalt die gewohnte gute Wirkung auf
, das nach Naturen, die auf den leichtlebigen und der Liebe
die Frau Sormas wirksamstes äußerlich=innerliches die Hörerschaft übten. Muthete schon der
ien seinenund sanften Gefühlen günstigem Boden Wiens
Hülfsmittel sind, so beredt sprechen und alle Ge=lerste Satz in seiner Frische und seiner glänzenden
m bekannt
verpflanzt und von einem Wiener Dichter nach
fühle der Liebe und des Schmerzes deut=Durchführung der Themen sehr angenehm an, so
ach Bremen
seiner Anschauung und seinem Erleben neu gestaltet
licher und feiner nüanzirt zum Ausdruckrief das prächtige, geradezu genial entworfene
werden; es fehlt auch nicht das holde Grethchen,
bringen. Die Steigerung der Angst bis „Intermezzo“ noch größeren Beifall hervor. Dieser
von der und Mizzi bildel zu Christine denselben Kontrast
zu dem Moment, wo die entsetzliche Gewißheit Theil des Werkes ist dem Schönsten anzureihen,
ne schwere, pratter Lebensnüchternheit, wie Martha Schwert¬
was in neuerer Zeit auf symphonischem Gebiet
ihr klar wird, war von Stufe zu Stufe organisch
mit banger
lein zu Grethchen.
entwickelt, und das Leiden Christinens griff zuletzt geschrieben wurde; er verleiht dem Goetz'schen
den beiden
Daß die Persönlichkeiten des Schauspieles im hart an unsere Seele. Dagegen gab Frau Sorma Opus allerdings auch seinen größeren Werth.
ndeutenden
An Selbstständigkeit der Gedanken kommt ihm
vollen Licht des Tages vor uns stehen, und daß in den Momenten des Alleinseins vor der
den Worten
weder das nachfolgende, edle Adagio
wir ihnen bis auf den Grund der Seele zu Katastrophe für unser Gefühl ein wenig zu viel,
um es sich
sorgenloser schauen vermögen, daß uns ihr ganzes Leben, wie und die nagende Sorge schien uns in ihrem gleich, noch das äußerst lebendige, flott und natür¬
r, wie esses sich auch vor dem Beginn des Stückes ab=Ausdruck zu stark unterstrichen zu sein;lich dahinfließende Finale. Die Reproduktion der
Semestern, gespielt hat, klar wird, und alles menschlich wahrles war nicht mehr ganz die einfache Symphonie seitens des Orchesters, dessen Leitung
steht, istvor uns erscheint, das ist die große Kunst des Cbristine, die uns vorher so erfreut hatte. Die den bewährten Händen des Herrn Konzertmeisters
[O. Pfitzner anvertraut war, ließ nichts zu
Ausbrüche starken leidenschaftlichen Schmerzes
nahe Be=Dichters. Was an äußeren Ereignissen in das Stück
leiden ein wenig durch das nicht sehr kräftige wünschen übrig und entbehrte nicht der warmen
benbei das hineinspielt, ist gering; der Werth und die Macht
Anerkennung. Der Abend begann mit Webers
dem Volkdes Stückes liegt in der künstlerischen Gestaltung Organ, das größeren Anstrengungen nicht stand
herrlicher Freischütz=Ouverture, deren
ehört jener und Ausmalung seiner Persönlichkeiten, liegt in hält. Jedenfalls aber hat uns Frau Sorma mit
poesievoller, hochdramatischer Inhalt die Hörer
über die er der großen Kunst, eine todesbange Stimmunglihrer Christine eine Gabe geboten, die einer großen
in ähnlicher Art fesselte wie des genialen
Menschendarstellerin würdig ist.
erscheint, selbst über die heiteren Szenen zu verbreiten, eine
Das von Herrn Burchard geschickt in Ozenel Smetana späterhin gespielte symphonische
die fortwährend gesteigert wird,
chter eines Stimmung,
gesetzte Schauspiel fand auch sonst eine würdige Dichtung „Vltana“, die erst kürzlich die Besucher
Für ihn nicht bis sich schließlich all die traurigen
der Philharmonischen Konzerte eutzückte. Der
=und Ab-Ahnungen verwirklichen und Christine die
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Komponist schildert hier in reizvollster Weise den,
die sich dem furchtbare Nachricht erhält, daß Fritz im dieser mit Wärme und Frische dargestellten
Duell gefallen ist — für eine Andere. Jetzt entlädt Rolle noch einen Zug von leichter Blasirtheit ssich aus unscheinbaren Quellen allmählig ent¬
r Liebe hin¬
zu wickelnden Moldaustrom seiner schönen böhmischen
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sich ihre lange zurückgehgltene Leidenschaft in geben
müssen;
ie je geliebt
einem Ausbruch schmerzlichster Verzweiflung, die gesund für diesen Schwüchling. Daß Herr CarlHeimath. Die Vorzüge des Orchesters traten bei
it Leib und
gehaltenen Stückes
dadurch so zehrend, so niederbeugend wirkt, weilssich am Klavier nicht auf das Spiel hinter der [Ausführung dieses virtnos
sagt sie und
Weise hervor.
in besonders günstiger
solche hohe Christine fühlt, wie wenig sie im Leben dieses Szene zu verlassen braucht, sondern selbst der
Die Wirkung des schönen Stimmungsbildes
ue, und wie Mannes bedeutet hat, obwohl Fritz vor seinem Töne Meister ist, sei mit Anerkennung erwähnt.
Todesgange wohl erkannt und gefühlt hat, Ein munterer Theodor war Herr Marlow,würde übrigens noch gewonnen haben, wenn nicht
pringt auch
wo er sein Glück gefunden hätte, wenn wenn er auch mit einigen Pointen seiner Rolle die Akustik des ungenügend gefüll. Saales unter
die Lebens¬
sihm noch Zeit zum Glück vergönntnoch eine größere und vom Dichter beabsichtigte einem Uebermaß von Schallreflexen etwas gelitten
stellen, sicher
worden wäre. Und da nach dem Wirkung erzielen könnte. Wenn Herr Carlhätte. Im ersten Theil des Programms präsen¬
Tode des Geliebten, der ihrer nicht würdig war, garnicht wienerisch sprach, und die anderenstirte sich noch Herr O. Ettelt als Cellosolist;
er Wohnung
auch ihr Leben keinen Werth mehr hat, stürzt sie Darsteller, einschließlich Frau Sorma, denser hatte den ersten Satz des geschmackvollen
em Freunde
hinweg und wir glauben dem Vater, der in tiefstem Dialekt nur andeuteten, was immer besser ist, alsjund sehr dankbaren D-dur-Konzertes
esen beiden
Kummer die Worte spricht: „Sie kommt nicht ihn mangelhaft zu sprechen, so war Frl. Starksvon Molique zum Vortrag gewählt.
Faktere kon¬
sals Mizzi urwienerisch in Wesen und Worten. Der damit erzielte hübsche Erfolg war völlig
wieder.“
er Freundin
Diese Kunst der Meuschenschilderung zeigt auch Herr Burchard fand als Papa Weiringer verdient, denn Herr Ettelt beherrscht sein Instrument
ine nehmen
knschen, mit Christinens Vater und ebenso die Strumpfwirkers=warme Töne. Herr Dr. Manning in dersvortrefflich und entfaltete im Spiel neben großer
S