II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 508

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Liebelei
5. Lsu
Zug, die höchsten unabhängigen Abgeordneten gehört, welcheNatio= Gedanken einer national=autonomist.schen, politisch geeinten
ksten und Schachteln nalitätenhetze ungescheut verdammen und wohl imstande Verwaltung steht.
„Nach dem, w##ch eben gesagt“ sagt Abg. Kareis,
leile gebürlich auf sind, den selbständigen Bestrebungen der Nationen ein
unbefangenes Urtheil entgegenzubringen. Die Ansichten „erspare ich iir die#twort in vollem Umfange der Frage;
S
doch brachte es das
Garter
Einer der geistreichsten Deutschen schrieb anlässlich des Centrum von neuem die Gelegenheit ergriffen, um in
Todes von Victor Hugo: „Und wenn wir in demselben Sachen der Kunst ein Wörtchen mitzureden. Herr
Jahre in Deutschland Goethes Tod erlebt hätten und die Dr. Lieber hat urbi et orbi verkündet, dass der Gemälde¬
alen haben das Heft Regierung erbäte sich vom Reichslage einen Beitrag zum Schmuck, den Franz Stuck, der berühmte Münchener
Maler im Auftrage des Baumeisters Walloth für das
ihre Macht auszu= Leichenbegängnis oder zu einem Denkmal — was geschähe?
n, mit den Dunkel= Eugen Richter würde von den Lasten des armen Volkes Reichstags=Gebäude hergegeben, nicht mehr und nicht
fregieren. Sie wären sprechen, andere aus seinem Gefolge würden fragen, was weniger als eine triste Schmiererei sei. Nun — ihm ist
weidlich ausnützen der Verstorbene wohl für die Freiheit gethan. Windthorst heimgezahlt worden. Die deutschen Künstler, Lenbach und
unserem jetzigen würde unter stillschweigender Zustimmung der rechten die Größten an der Spitze, haben gegen diese Anmaßung
ssen haben, der ihnen Seite hinzufügen, Goethe sei ein Heide gewesen und habe einen geharnischten Protest erlassen, und die Witzblätter
sen Anschauung und niemals für sein und seines Volles ewiges Heil gesorgt, haben für eine Weile Stoff um sich mit dem samosen
Dr. Lieber auseinanderzusetzen. Herr Dr. Lieber
r schwärzeste Cultus= in den Zeitungen aber hätten die Jnden elende, aus
glaubte, dem Beispiele des deutschen Kaisers folgen zu
lessen. Das Centrum irgend einem Conversations=Lexikon geschöpfte Artikel
Bunker und Pfaffen gebracht, die am nächsten Tage schon ieder vergessen dürfen, der bekanntlich den Reichstagsbau, das Werk des
den aalglatten Herrn wären. So denke ich, stünde es bei Goethes Tod im Mail genialen Walloth, in Grund und Boden verdonnert hatte.
Damals waren bereits Stimmen aufgetreten, die ohne
Barricaden stürmen des Jahres 1885.“
Der das schrieb, war Victer Hehn, einer von den Schen dem kaiserlichen Verdiete entgegentraten. Man
nmer verstanden hat,
sein Uebermensch, der Deutschen, dessen tiefsinnige Bücher („Culturpflanzen kann ein ausgezeichneter Monarch sein, so hieß es, ein
s, was man schlecht= und Hausthiere", „Italien", „Gedanken über Goethe“) vorzüglicher Soldat, ein glänzender, zu jeder Stunde be¬
ntwortlichkeits=Gefühl zu den Schriften zählen, die man nach Schopenhauer'schem reiter Redner, und man braucht trotz alledem für Kunst
sten der Politik zum Recepte zum mindesten zweimal gelesen haben muss, bevor kein tieferes Verständnis mitzubringen. Niemand wird es
Indessen, mich dünkt, man über sie urtheilen darf. Er war ein baltischer Wilhelm II. verargen, wenn er unter den zeitgenössischen
bhannes von meinem Conservativer von hereditärem Antisemitismus, der Keine Poeten den Hauptmann Lauff und die Firma Blumental¬
schwarzen Brüder in herunterkritisierte, weil er Jude war — aber er war eine Kadelburg besonders schätzt und auszeichnet. Aber niemand
en, soll hier notiert Persönlichkeit ernster Art, die in den Brunnen Goctbescher wird verpflichtet sein, dies Urteil irgendwie anzuerkennen.
Weisheit herabzusteigen wusste. Es liegt in dem Citate, Wenn nun aber Herr Dr. Lieber sich als Kunstpapst auf¬
das die „Voss. Ztg.“ zu glücklicher Stunde ausgegraben spielen will, ohne einen Schein von Berechtigung hierzu
rolath, der, ohne
hat, eine wilde Ironie. Statt Windthorsts tritt Herrl mitzubringen — so ist das doch ein ganz anderes Ding.
gs=Abgeordneter und
Schädler vom Centrum auf, und ihm secundieren die Und wenn er den Reichstag dazu benützt, um einen an¬
n bescheidenen Wunsch
für ein Goethe=Denk= Herren von der Rechten. Aber der andere Theil der gesehenen und hoffnungsreichen Künstler herabzuwürdigen,
ist arg ins Wasser gefallen. Herr Eugens so ist das einer jener größenwahnsinnigen Anmaßungen,
simme von sage und Phrophezeiung
Herren vom Centrum Richter und seine Partei hat kein Wort gegen das deren nur ein Abgeordneter fähig ist, der sich einbildet,
#ie erklären, sie sähen! Goethe=Denkmal einzuwenden gehabt= und die Radicalsten mit dem Mandate sei ihm auch der Verstand gekommen.
Es ist überhaupt eine landesübliche Auffassung, dass
hie zu bewilligen, sinte= im Reichstage, die Socialdemokraten, haben stillschweigend
sei. Wer lacht da? dem Antrage zugestimmt. Einige Tage später hat das über Kunstdinge ein jeder dreist und gottesfürchtig urtheilen