Liebelei
5. Mesee box 10/8
10 bus
—t Aeta fur sie begonn..
Alb gab es nie ein Feuschen, nie eine polnische Hadgleer irefentlichem Din.
gelte es, jetzt, nach einem Zeitalter des schweren] Man entschloß sich zu dem, was dem Reiche noth= Regierung wird allgemach jenes
Druckes, sich zu erholen und ein Werk nationaler! that, und gab nicht selten auch den Lorbeer der Volkspartei sein, und zwar meinen
Wiedergeburt in Scene zu setzen. Was müßten da Volksthümlichkeit preis, um dem kategorischen Tactik ihrer Sprecher und Erwählt¬
Vorgehen der Wählerschaft. Kräftig
erst die Deutschen sagen, wenn eine ihnen geneigte! Imperativ des Oesterreicherthums Rechnung zu
Regierung am Ruder wäre, sie, die eben seit tragen. Die jetzt am Ruder befindlichen Majoritäts= begann sich in den Kreisen dieser le
Ausdrucke kommt, von den Deutschen v#
aber vom Wiener Theater erzählt. Wer Wilhelm Archer
Unsere heutige Nummer umfast 68 Seiten und
dem Gemüthe erfaßt wurde, das hat die
ist? Der bernfenste Theaterkritiker Englands, dessen
enthält im Inseratentheile nachstehende Texte:
liche Einbürgerung Shakespeare'sin Deutsh
Schriften geradezu eine Erziehung für Dichter, Schau¬
Fortsetzung des Romans „Schloß Osterno“. Seite 17.
aber auch die Engländer das gleiche Verstän
spieler und Publicum bedeuten. Die schriftstellerische
Gemüthliche Touristik. Seite 21.
Schriftthume jemals entgegenbringen,
Laufbahn Archer's fällt nicht nur zeitlich mit der Wieder¬
Militärisches. Seite 25.
werden? In der Blüthezeit der deutschen
geburt des englischen Dramas zusammen. Ohne Archer
Wiener Herbstmoden. Seite 33.
von einem sehr gelehrten, sehr ernsten M
sind Jones und Pinero nicht zu denken; beide Dichter
Tagesbericht Seite 36.
gemacht, den Engländern Wieland, L#
hätten möglicherweise ohne ihn den Weg zum Ruhme
Sport. Seite 49, 50, 51.
erschließen. William Taylor aus Norw
gefunden, vielleicht wäre „Die zweite Frau“ geschrieben
Leben dem schönen Ziele gewidmet
worden, auch wenn Archer nicht seine besten Kräfte dafür
erreicht. Sein Nachfolger Thomas Car
eingesetzt hätte, dem größten Bühnendichter der Gegen¬
Feuilleton.
M
geringerem Verständniß viel mehr G#
wart in England Eingang zu verschaffen, aber daß ein
wortgewaltige Schotte, der durch Ver
Theaterdirector den Muth fand, das revolutionäre
Wie uns Andere sehen.
Stück aufzuführen und daß er damit den größten Erfolg ziehung Stockpuritaner war, wie er
himmelung Oliver Cromwell's bewies, h
der letzten zehn Jahre erzielte, das ist Archer's Ver¬
Das Laub fällt von den Bäumen... Die Winter¬
vielleicht zur Kunst überhaupt nicht de
dienst. Freilich wäre das noch nicht genug, um ihm
dämmerung mit ihrer Schwermuth drückt in der Fremde
hältniß, und doch hat dieser Mann de
in deutschen Landen Beachtung zu verschaffen, denn das
doppelt aufs Herz ... Das Heimweh ist fast eine physische
auch in England zum Bildungsdogma e
englische Theater ist immer noch eine Londoner Local¬
Pein ... Ich fange an, das Exil der Alten zu verstehen
angelegenheit und noch lange nicht Weltliteratur. Was Einfluß Carlyle's ist rasch im Sinken
Es ist ja Alles recht schön und gut; die Menschen könnten
Archer einem Deutschen so interessant macht, das ist die rasch wie das flüchtige Bedürfniß, das de
nicht freundlicher sein, und die Dinge lassen sich befriedigend
zu studiren. Nach diesen abschreckenden
geschichtliche Gerechtigkeit, die er, vielleicht unbewußt, in
an; ein Tag lehrt den andern, wie das alje gelehrte
sehr muthig von Archer, das junge Deut
seinem kritischen Amte übt. Archer ist auf dem besten
Sprüchlein sagt; die Arbeit rückt vom Fleck. Aber es ist
dem aufmerksamen Studium der englis
Wege, das für die englische Bühne zu thun, was der
Alles so nüchtern und schal — die Sinne nehmen Altes
zu empfehlen, noch dazu in einer Zeit, di
größte Kritiker, den die Welt je gehabt hat, für die
und Neues auf, wie die durstige Erde einen langerwarteten
viel Neigung für Deutschland und die
deutsche Bühne gethan hat. Lessing hat den französischen
Regen aufsaugt, aber es dringt nichts bis zum Gemüth.
finden dürfte. Und doch glaube ich, daß
Geist durch den englischen ausgetrieben. Archer versucht
Man vergißt, was es heißt, sich seines Daseins zu freuen.
sein wird als Taylor und sein Landsm
Die Pflicht ist eine vortreffliche Sache, die Arbeit sei ge¬
hat den Schönheitssinn, den Geschmack, d
zu bannen. Archer glaubt nicht an eine allgemein giltige
priesen für und für, aber sie helfen einem nicht über das
die Vielseitigkeit, die jenen beiden Doln
ästhetische Regel, und es fällt ihm nicht ein, die französische
Heimweh hinweg.
Schriftthums abging — auch darin hat
Technik für unbedingt falsch, die deutsche für unbedingt
Der heutige Nachmittag hat es beinahe gethan. Es
Lessing gemein.
richtig zu halten; aber er hat mit Lessing den Glauben
war ein Stück Wien mitten in der steinernen Fremde,
Seit Jahren schon sehnte er sich dar
gemein, daß die deutsche Volksseele auf den gleichen
ich habe das Lob Wiens aus fremdem, kritischem Munde
welt Wiens und Berlins, die er im E
Grundton gestimmt ist wie die englische. Daß das
gehört. William Archer hat mir von seiner Reise nach
kannte, aus der Nähe zu sehen, wi
dramatische Ideal, vielleicht das literarische Ideal über¬
Wien, von der heerlichen Ringstraße, von der entzückenden
haupt, wie es in den großen englischen Schriftstellern zum Berufsgeschäfte immer wieder zurückg
Umgebung, von den großartigen Museen — vor Allem
5. Mesee box 10/8
10 bus
—t Aeta fur sie begonn..
Alb gab es nie ein Feuschen, nie eine polnische Hadgleer irefentlichem Din.
gelte es, jetzt, nach einem Zeitalter des schweren] Man entschloß sich zu dem, was dem Reiche noth= Regierung wird allgemach jenes
Druckes, sich zu erholen und ein Werk nationaler! that, und gab nicht selten auch den Lorbeer der Volkspartei sein, und zwar meinen
Wiedergeburt in Scene zu setzen. Was müßten da Volksthümlichkeit preis, um dem kategorischen Tactik ihrer Sprecher und Erwählt¬
Vorgehen der Wählerschaft. Kräftig
erst die Deutschen sagen, wenn eine ihnen geneigte! Imperativ des Oesterreicherthums Rechnung zu
Regierung am Ruder wäre, sie, die eben seit tragen. Die jetzt am Ruder befindlichen Majoritäts= begann sich in den Kreisen dieser le
Ausdrucke kommt, von den Deutschen v#
aber vom Wiener Theater erzählt. Wer Wilhelm Archer
Unsere heutige Nummer umfast 68 Seiten und
dem Gemüthe erfaßt wurde, das hat die
ist? Der bernfenste Theaterkritiker Englands, dessen
enthält im Inseratentheile nachstehende Texte:
liche Einbürgerung Shakespeare'sin Deutsh
Schriften geradezu eine Erziehung für Dichter, Schau¬
Fortsetzung des Romans „Schloß Osterno“. Seite 17.
aber auch die Engländer das gleiche Verstän
spieler und Publicum bedeuten. Die schriftstellerische
Gemüthliche Touristik. Seite 21.
Schriftthume jemals entgegenbringen,
Laufbahn Archer's fällt nicht nur zeitlich mit der Wieder¬
Militärisches. Seite 25.
werden? In der Blüthezeit der deutschen
geburt des englischen Dramas zusammen. Ohne Archer
Wiener Herbstmoden. Seite 33.
von einem sehr gelehrten, sehr ernsten M
sind Jones und Pinero nicht zu denken; beide Dichter
Tagesbericht Seite 36.
gemacht, den Engländern Wieland, L#
hätten möglicherweise ohne ihn den Weg zum Ruhme
Sport. Seite 49, 50, 51.
erschließen. William Taylor aus Norw
gefunden, vielleicht wäre „Die zweite Frau“ geschrieben
Leben dem schönen Ziele gewidmet
worden, auch wenn Archer nicht seine besten Kräfte dafür
erreicht. Sein Nachfolger Thomas Car
eingesetzt hätte, dem größten Bühnendichter der Gegen¬
Feuilleton.
M
geringerem Verständniß viel mehr G#
wart in England Eingang zu verschaffen, aber daß ein
wortgewaltige Schotte, der durch Ver
Theaterdirector den Muth fand, das revolutionäre
Wie uns Andere sehen.
Stück aufzuführen und daß er damit den größten Erfolg ziehung Stockpuritaner war, wie er
himmelung Oliver Cromwell's bewies, h
der letzten zehn Jahre erzielte, das ist Archer's Ver¬
Das Laub fällt von den Bäumen... Die Winter¬
vielleicht zur Kunst überhaupt nicht de
dienst. Freilich wäre das noch nicht genug, um ihm
dämmerung mit ihrer Schwermuth drückt in der Fremde
hältniß, und doch hat dieser Mann de
in deutschen Landen Beachtung zu verschaffen, denn das
doppelt aufs Herz ... Das Heimweh ist fast eine physische
auch in England zum Bildungsdogma e
englische Theater ist immer noch eine Londoner Local¬
Pein ... Ich fange an, das Exil der Alten zu verstehen
angelegenheit und noch lange nicht Weltliteratur. Was Einfluß Carlyle's ist rasch im Sinken
Es ist ja Alles recht schön und gut; die Menschen könnten
Archer einem Deutschen so interessant macht, das ist die rasch wie das flüchtige Bedürfniß, das de
nicht freundlicher sein, und die Dinge lassen sich befriedigend
zu studiren. Nach diesen abschreckenden
geschichtliche Gerechtigkeit, die er, vielleicht unbewußt, in
an; ein Tag lehrt den andern, wie das alje gelehrte
sehr muthig von Archer, das junge Deut
seinem kritischen Amte übt. Archer ist auf dem besten
Sprüchlein sagt; die Arbeit rückt vom Fleck. Aber es ist
dem aufmerksamen Studium der englis
Wege, das für die englische Bühne zu thun, was der
Alles so nüchtern und schal — die Sinne nehmen Altes
zu empfehlen, noch dazu in einer Zeit, di
größte Kritiker, den die Welt je gehabt hat, für die
und Neues auf, wie die durstige Erde einen langerwarteten
viel Neigung für Deutschland und die
deutsche Bühne gethan hat. Lessing hat den französischen
Regen aufsaugt, aber es dringt nichts bis zum Gemüth.
finden dürfte. Und doch glaube ich, daß
Geist durch den englischen ausgetrieben. Archer versucht
Man vergißt, was es heißt, sich seines Daseins zu freuen.
sein wird als Taylor und sein Landsm
Die Pflicht ist eine vortreffliche Sache, die Arbeit sei ge¬
hat den Schönheitssinn, den Geschmack, d
zu bannen. Archer glaubt nicht an eine allgemein giltige
priesen für und für, aber sie helfen einem nicht über das
die Vielseitigkeit, die jenen beiden Doln
ästhetische Regel, und es fällt ihm nicht ein, die französische
Heimweh hinweg.
Schriftthums abging — auch darin hat
Technik für unbedingt falsch, die deutsche für unbedingt
Der heutige Nachmittag hat es beinahe gethan. Es
Lessing gemein.
richtig zu halten; aber er hat mit Lessing den Glauben
war ein Stück Wien mitten in der steinernen Fremde,
Seit Jahren schon sehnte er sich dar
gemein, daß die deutsche Volksseele auf den gleichen
ich habe das Lob Wiens aus fremdem, kritischem Munde
welt Wiens und Berlins, die er im E
Grundton gestimmt ist wie die englische. Daß das
gehört. William Archer hat mir von seiner Reise nach
kannte, aus der Nähe zu sehen, wi
dramatische Ideal, vielleicht das literarische Ideal über¬
Wien, von der heerlichen Ringstraße, von der entzückenden
haupt, wie es in den großen englischen Schriftstellern zum Berufsgeschäfte immer wieder zurückg
Umgebung, von den großartigen Museen — vor Allem