II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 546

Liebele
5. LeeSIeI box 10/8
# das Verhalten der
Ab gab es nie ein Feuschen, nie eine pölniiche Habgaers Wesentlichem r.
e eegen
kinem Zeitalter des schweren] Man entschloß sich zu dem, was dem Reiche noth= Regierung wird allgemach jenes der katholischen
und ein Werk nationaler that, und gab nicht selten auch den Lorbeer der Volkspartei sein, und zwar meinen wir nicht die
zu setzen. Was müßten da! Volksthümlichkeit preis, um dem kategorischen Tactik ihrer Sprecher und Erwählten, sondern das
, wenn eine ihnen geneigte Imperativ des Oesterreicherthums Rechnung zu Vorgehen der Wählerschaft. Kräftig und urwüchsig
wäre, sie, die eben seit tragen. Die jetzt am Ruder befindlichen Majoritäts= begann sich in den Kreisen dieser letzteren deutsches
Ausdrucke kommt, von den Deutschen verstanden und mit
aber vom Wiener Theater erzählt. Wer Wilhelm Archer
dem Gemüthe erfaßt wurde, das hat die rasche und gründ¬
umfaßt 68 Seiten und
ist? Der berufenste Theaterkritiker Englands, dessen
liche Einbürgerung Shakespeare's in Deutschlandbewiesen. Ob
achstehende Texte:
Schriften geradezu eine Erziehung für Dichter, Schau¬
aber auch die Engländer das gleiche Verständniß dem deutschen
ns „Schloß Osterno“. Seite 17.
spieler und Publicum bedeuten. Die schriftstellerische
Schriftthume jemals entgegenbringen, entgegenbringen
Seite 21.
Laufbahn Archer's fällt nicht nur zeitlich mit der Wieder¬
werden? In der Blüthezeit der deutschen Dichtung wurde
geburt des englischen Dramas zusammen. Ohne Archer
von einem sehr gelehrten, sehr ernsten Manne der Versuch
eite 33.
sind Jones und Pinero nicht zu denken; beide Dichter
gemacht, den Engländern Wieland, Lessing, Goethe zu
hätten möglicherweise ohne ihn den Weg zum Ruhme
erschließen. William Taylor aus Norwich hat ein langes
gefunden, vielleicht wäre „Die zweite Frau“ geschrieben
Leben dem schönen Ziele gewidmet und es niemals
worden, auch wenn Archer nicht seine besten Kräfte dafür
erreicht. Sein Nachfolger Thomas Carlyle hat bei viel
eingesetzt hätte, dem größten Bühnendichter der Gegen¬
geringerem Verständniß viel mehr Glück gehabt; der
illeton.
wart in England Eingang zu verschaffen, aber daß ein
wortgewaltige Schotte, der durch Vererbung und Er¬
Theaterdirector den Muth fand, das revolutionäre
ziehung Stockpuritauer war, wie er es in seiner Ver¬
Stück aufzuführen und daß er damit den größten Erfolg
Andere sehen.
himmelung Oliver Cromwell's bewies, hatte zum Theater,
der letzten zehn Jahre erzielte, das ist Archer's Ver¬
vielleicht zur Kunst überhaupt nicht das geringste Ver¬
den Bäumen... Die Winter¬
dienst. Freilich wäre das noch nicht genug, um ihm
hältniß, und doch hat dieser Mann den Goethe=Cultus
hwermuth drückt in der Fremde
in deutschen Landen Beachtung zu verschaffen, denn das
auch in England zum Bildungsdogma erhoben. Aber der
kas Heimweh ist fast eine physische
englische Theater ist immer noch eine Londoner Local¬
Einfluß Carlyle's ist rasch im Sinken begriffen, fast so
das Exil der Alten zu verstehen
angelegenheit und noch lange nicht Weltliteratur. Was
rasch wie das flüchtige Bedürfniß, das deutsche Schriftthum
und gut; die Menschen könnten
Archer einem Deutschen so interessant macht, das ist die
zu studiren. Nach diesen abschreckenden Beispielen ist es
die Dinge lassen sich befriedigend
geschichtliche Gerechtigkeit, die er, vielleicht unbewußt, in
andern, wie das alje gelehrte
seinem kritischen Amte übt. Archer ist auf dem besten sehr muthig von Archer, das junge Deutschland von heute
dem aufmerksamen Studium der englischen Theaterkreise
eit rückt vom Fleck. Aber es ist
Wege, das für die englische Bühne zu thun, was der
zu empfehlen, noch dazu in einer Zeit, die nicht besonders.
Hal — die Sinne nehmen Altes
größte Kritiker, den die Welt je gehabt hat, für die
urstige Erde einen langerwarteten
viel Neigung für Deutschland und die Deutschen vor¬
deutsche Bühne gethan hat. Lessing hat den französischen
finden dürfte. Und doch glaube ich, daß Archer glücklicher
dringt nichts bis zum Gemüth.
Geist durch den englischen ausgetrieben. Archer versucht
sein wird als Taylor und sein Landsmann Carlyle. Er
ßt, sich seines Daseins zu freuen.
es, den Eindringling mittels germanischer Zauberformeln
hat den Schönheitssinn, den Geschmack, die Unbefangenheit,
reffliche Sache, die Arbeit sei ge¬
zu bannen. Archer glaubt nicht an eine allgemein giltige
die Vielseitigkeit, die jenen beiden Dolmetschern deutschen
r sie helfen einem nicht über das
ästhetische Regel, und es fällt ihm nicht ein, die französische
Schriftthums abging — auch darin hat Archer Vieles mit
Technik für unbedingt falsch, die deutsche für unbedingt
hittag hat es beinahe gethan. Es
richtig zu halten; aber er hat mit Lessing den Glauben Lessing gemein.
Seit Jahren schon sehnte er sich danach, die Theater¬
hitten in der steinernen Fremde,
gemein, daß die deutsche Volksfeele auf den gleichen!
ßaus fremdem, kritischem Munde
Grundton gestimmt ist wie die englische. Daß das welt Wiens und Berlins, die er im Geiste vortrefflich
er hat mir von seiner Reise nach
dramatische Ideal, vielleicht das literarische Ideal über= kannte, aus der Nähe zu sehen, wurde aber durch
Ringstraße, von der entzückenden
roßartigen Museen — vor Allem haupt, wie es in den großen englischen Schriftstellern zum Berufsgeschäfte immer wieder zurückgehalten. Diesen