Liebelei
8.
box 11/1
ger Goldschng
4 Bureau für
Ot:
7
Zeitungsausschnitte und Verlag
der Wissenschaftlichen Revge.
A
BERLIN M. Augunsse 87 part.
Telephon Am III. No. 3051.
eenenenen
Ausschnitt
Teigramm-Aernen
G0LDSche DT. Augustatz. 8r.
Auc
—.
Luxemburgische Zeitung
0
Theater.
Luxemburg, 2. Dezember.
Für ein= Debüt war das= Schauspiel Liebelei“ von
111
Artaur Scter nicht glücklich gewählt. Die Handlung
langtenicht für drei Akte, die Voraussetzung ist ge¬
schraubt und die Konsequenz von übertriebener Tragik.
Und nichts geht dem . Zuschauer sso wider den Strich, wick
Tragik“ am unrechten Plätz., Mon hat seine Thräneu,
doch auch nicht gestöbleif.
Soviel über das Stück. Die Darsteller hatten zun
Teil unter dem Vergleich mit der Truppe Lugué=Poö's4
die am Freitag „Sapho“ herausgebracht hatte, zu leis
den. Es waren nicht so sehr Künstler, Individualitätens.
als Kunstrichtungen, die gegen einander abgewogen
wurden. Hier die Klassieität, die auch im modernen Kons
versationsstück nicht von. Kothurn heruntersteigt, dor
das Bestreben nach raffinirter Natürlichkeit in Wort und
Gebärde. Die tragödische Schule, in der Hr. Hacker
(Fritz) und Frl. Eichelsheim (Christine) groß geworden
sind, verfolgt Schönheitsideale, für die das hiesige Pue
blikum nur ein sehr bedingtes Verständnis hat. Durch
die Pariser Wandertruppen ist sein Geschmack anders
orientirt: man empfindet es als geschraubt, wenn in den¬
banalen Satz zes hat geklingelt“ derselbe Aufwand von¬
Styl und Schule gelegt wird, als ob darin die Erfül¬
lung einer großen Geschickes sich ausdrücken sollte Und!
ibeun nun=Nese ganze Kunst, die gewöhnt ist, sich in
antike Gewänder zu draviren und mit Schwert und
Dolch auf Du und Du nehi, in Gehrock und Cylinder
einberschreitet und sich von dem Hintergrunde eines mo¬
sderusten und alltäglichsten Milien abhebt, so fehlt dem
Ganzen erst recht die innere, künstlerische Einheit Wir
wollen uns daher heute absolnt kein Urteil darüber er¬
Klauben, wie von den Darmstädter Hofschauspielern die
heitere und die ernste, die moderne und die antike Kunst
jede getrennt zur Ausübztug gebracht werden. Man
hatte uns gesterneein Stück von der einen neben ein
Stück von der andern unvermit##t Uingetlebt, unid das
schnitt am besten natürlich die L#l#te ab, die in dem
Milien zulue war. Temgemeßurng das lustige Paar
Mizi=Dori (Frl. Grohe und Hr. Kre.semannt z. B. im
PersanAntum LonemamenmmnErfsig Rvon. Hr.
Kreidemmme in em trofflicher Vonvivant, dessen diskre¬
siem Splel eine geschmockvolle Ausiassung zugrunde lag.
8.
box 11/1
ger Goldschng
4 Bureau für
Ot:
7
Zeitungsausschnitte und Verlag
der Wissenschaftlichen Revge.
A
BERLIN M. Augunsse 87 part.
Telephon Am III. No. 3051.
eenenenen
Ausschnitt
Teigramm-Aernen
G0LDSche DT. Augustatz. 8r.
Auc
—.
Luxemburgische Zeitung
0
Theater.
Luxemburg, 2. Dezember.
Für ein= Debüt war das= Schauspiel Liebelei“ von
111
Artaur Scter nicht glücklich gewählt. Die Handlung
langtenicht für drei Akte, die Voraussetzung ist ge¬
schraubt und die Konsequenz von übertriebener Tragik.
Und nichts geht dem . Zuschauer sso wider den Strich, wick
Tragik“ am unrechten Plätz., Mon hat seine Thräneu,
doch auch nicht gestöbleif.
Soviel über das Stück. Die Darsteller hatten zun
Teil unter dem Vergleich mit der Truppe Lugué=Poö's4
die am Freitag „Sapho“ herausgebracht hatte, zu leis
den. Es waren nicht so sehr Künstler, Individualitätens.
als Kunstrichtungen, die gegen einander abgewogen
wurden. Hier die Klassieität, die auch im modernen Kons
versationsstück nicht von. Kothurn heruntersteigt, dor
das Bestreben nach raffinirter Natürlichkeit in Wort und
Gebärde. Die tragödische Schule, in der Hr. Hacker
(Fritz) und Frl. Eichelsheim (Christine) groß geworden
sind, verfolgt Schönheitsideale, für die das hiesige Pue
blikum nur ein sehr bedingtes Verständnis hat. Durch
die Pariser Wandertruppen ist sein Geschmack anders
orientirt: man empfindet es als geschraubt, wenn in den¬
banalen Satz zes hat geklingelt“ derselbe Aufwand von¬
Styl und Schule gelegt wird, als ob darin die Erfül¬
lung einer großen Geschickes sich ausdrücken sollte Und!
ibeun nun=Nese ganze Kunst, die gewöhnt ist, sich in
antike Gewänder zu draviren und mit Schwert und
Dolch auf Du und Du nehi, in Gehrock und Cylinder
einberschreitet und sich von dem Hintergrunde eines mo¬
sderusten und alltäglichsten Milien abhebt, so fehlt dem
Ganzen erst recht die innere, künstlerische Einheit Wir
wollen uns daher heute absolnt kein Urteil darüber er¬
Klauben, wie von den Darmstädter Hofschauspielern die
heitere und die ernste, die moderne und die antike Kunst
jede getrennt zur Ausübztug gebracht werden. Man
hatte uns gesterneein Stück von der einen neben ein
Stück von der andern unvermit##t Uingetlebt, unid das
schnitt am besten natürlich die L#l#te ab, die in dem
Milien zulue war. Temgemeßurng das lustige Paar
Mizi=Dori (Frl. Grohe und Hr. Kre.semannt z. B. im
PersanAntum LonemamenmmnErfsig Rvon. Hr.
Kreidemmme in em trofflicher Vonvivant, dessen diskre¬
siem Splel eine geschmockvolle Ausiassung zugrunde lag.