Liebelei
5 ListS, box 11/1
Männer #
nicht, daß man um sie auch nur eine Stunde sich'Tdichterisch wertvoller ist das dritte Schonspiel „Die letzten Maskenf zu
trüben lätt im Gezensaß zur nervösen. bochst sensihlen Cyristine. 1 veranschlagen.
Im Wiener Augemeinen Kr#####ase limtber
Die Stärke ists die reizvolle Milten=Schilonrung, die Schwäche, die Journalist Rabemacher im Sterben.
on 12801.
Der ebentalts dem Tode
endlose Vivisektion im Schiußakt, der infolgebessen auch gegen die k versallene Schauspieler Jackwerth ist sein Zimm rnachbar. Während
anderen mit starkem Veisull ausgenommenen ersten Akte abfiel.
der eine weiß, daß sein Ene bevorsteht und mit dem Leben,
Die Darst llung war bis ins Kleinste ausgef ilt; gleich hervorragend
nen für Zeitungs-Ausschnit
das ihm so viele Enttäuschungen brachte, abrechnen möchte"
waren Jenry Ganellla (Mizi), Helene Robert (Cöristine), Erich
Ausschnitt
hält
sich der andere für
geneien
und
si mi det
Kaiser (Fritz), W. Leicht (Tyeo) Fritz Richard (Geiger).
die schönsten Pläne für die Zukunft. Dei Arzt macht seinen Abend¬
HE Berkin, 5. Jan Schnitzlers Einakter=Cyklus.
ERVER“ Nr.
besuch. Rademacher bittet ihn noch flebentlich, ihm noch schrell einen
Arthur Schnitzler, unstreitig das stärkste Talent der jüng ien
heißen Wunsch zu ersüllen: er möchte seinen Jugendfreund, den
Wiener Schule, hat mit seinem neuesten Einalter Quartett „Lebendige
Zeitungsberichte u. Personalnachi
Sahrif steller Weibgast noch diesen Abend sp echen, da er ihm etwas
Stunden“ im Deutschen Theater einen ziemlich gedämpft einsetzenden,
sehr Wichti es mitzuteilen habe. Der Arzt, der mit Weihgast be¬
dann aber stä dig stigenden und zusetzt mächtin anschwellenden Erfo'g
ürkenstrasse 17.
feundet ist, vrspricht, ihn zu bringen. Der Schauspieler fragt
erzielt. Die vier Stücke, die ungleich in jeder Hinsicht sind, haben
neugierig, was Radema#her denn noch so Eilizes zu beichten habe,
nur das Eine gemeinsam, daß in sämtlichen Vertreter der Literatur
dapest: „Figyelö“ —
und dieser entgegnet: er wolle sich vor seinem En##e die Genugthnung¬
und Kunst die Hauptrollen spielen. Der Gesamttitel „Lebendige
verschaffen, dem ehrmaligen Freunde. der unverdient so große äußerliche
Stunden“ ist ziemlich willtürlich dem Tiel des ersten Stückcens
hf, London, Newyork, Paris, Rom, Sto
Erfolge im Leben daven getragn habe, unverblümt zu sagen, daß er
entlehnt, das diese Ehre umso weniger verdiene, als es des weilaus
ihn stets in seiner ganzen Hrhlheit durchschaut habe, ja daß sich sogar
schwächste unter den viesen ist. Von des Gebankens Blässe ange¬
die eigene Gattin des großen“ Mannes angeekelt von ihm abewand“
krankelt, behandelt dieser Anstalt zu den folzenden, lebensvollen und
und ihre Liebe dem verkannten, vom Schicksal so #la mitgenommenen
geistsprühenden Dichtungen die eklügelte Frage, ob das ganze dieh teris de
Journalisten geschenkt habe. Als dann aber Weiygast wirklich komm:
Schaffen des Sohnes auch nur eine „lebendi#e Stunde“ der Mutter
und mit seiner hohlen Schöniednereiichtssagende Redensarten
auf uwie#en vermug. Eine unheilbar erk###kte Mutter hat sich nämlich
diechselt und innige Freundschaft heuchelt, da beingt es der Sterbende
mit Morphium vergistet, um ihren Sohn vom Anblick ihrer Leiden
teils vor Ekel. teils aus Mitleid nicht fertig, dem Lebenden die letzte
zu befreien und ihn seinem Die terberuf wiederzugeben. Das zweite
Maske vom Gesicht zu reßen, und im Gefühl stinr ganzen Größe
Schauspiel „Die Frau mit dem Dole“ wirkt mehr durch virtuose
und Ueberlegenheit nimmt der aufgeblasene Dichter von dem sterbenden
Mahe und außerliche Eff kte, als durch innese Vorgüge und echt
Jugendfreunde Abschied. Es ist eine ung mein seine phychologische
die kerische Eigenschaften. Eine junge, hysterische Frau gibt sich mit
Studie, die Schnitzler hier im engen Raymen aufrollt, tiefgründig
ib em Liebhaber ein Stelldichein in einem Bildeemuseum vor
un lebenswahr, voll bieterer Satire und nicht ohm weitere Ausblicke
eirem ital#enilchen Gemälde aus dem 15. Jahrhundert. Die hier mit
auf die Ni#tigkeit alls Ildischen im Agsicht des Todes
dem Dolche dargestellte Frau hat eine frappante Aehnlichkeit mit ihr,
und der Ewigkeit. Den Vogel aber hat der Verfasser mit dem vierter
und je länger sie diese Frau betrachtet, desto bestmmnter wird ihre
und letzten Stück abg schossen, das er bescheiden einer
Ueberzeugung, daß sie die hier im Bilbe dargestellte Scene vor langer,
Schwank „Litteratur“
nennt und thatsächlich eine mit glänzenden
Witz, überiegenem
langer Zeit selbst erlebt hat, und zwar mit demselben jungen Manne,
Geist und funkelnder Laune gefaniebene
der ihr jetzt zur Seite sitzt Die Bühne verdunkelt sich piötzlich, der
Satire auf jene Kaff ehausliteraten
st, die, an eigener
Gebanken zu aim, ihre kleinen Erlebnisse zu
Vorbane fällt und als er sich nach einigen Augenblicken w eder h.bt, sehen Pamanten— anszumü zu such n.
langen
wer dieselbe Frau mit dem jungen Manne in der Scdt der Reuutssaner¬
Sie #ntblögen sich und ihre
belei“ von Artbur Schnitzler.
zeit vor uns. Auf einer Staffelei sieht das halb vollendete Bild:
stilisie#ten“ Leiden und Freuden ohne Bedenken vor der Welt, nur un
chauspiel nicht als Neuheit bezeichnet
der Frau mit dem Dolche, von dem Gatten gemalt Dieser schrt von
sich einmal gedruckt zu sehen Sie eißelt Synitzler in dieser über¬
alt ist. Dank miß man aber
eine. Reise nach Flosenz heim, die Frau gestebt ihm, daß sie ien während
mütigen Komödie, die zu den Lustigsten und Unterhaltendst n gebö t,
zuns heute mit dem Stück bekannt
seiner Abwesenheit betrogen habe, und ersticht vor seinen Augen ih en
wal man seit lange auf der deutschen Bühne gesehen hat. Der
kürzlich die allmmeine Aufwerksam¬
Verführer mit dem Dolche. Der Gatte, der nu Künuler ist, er reift
litterarische Feinschmecker kommt hier auf seine Rechnung wie der naive
u#tischen Szene „Leutrank G stel“
sofort den Pinsel und die Palette, um sein We#k nach den eben ge¬
Zuschauer, der nur lachen will. Die Handlung ist hier Nebensache, die
#oa, huldigt wie Hrmann Bahe
wonnenen blutigen Einbrücken zu vollenden. Die Frau wendet sich
Bebandlung alles: die prächtige Zeich ung der drei Personen, bes
Iter, Lod und Teufel“) und andere
mit Verachtung von irm, die Bühne verdunkelt sich abermals und
kunstfremden, am liebsten Stallluft atmenden Barons, der schrifte
ischen Impressionismus.
wir werdeit in das Museum zurückversetz“, wo die aus ihrem Traume
st Uernden Frau mit der Vergangenheit, die sich eine ehrbare Zukunft
ien behandelt und dienstdar
erwachende Frau dem Liebhaber das lan#e verweigerte Versprechen gibt,
schaffen will und des litterarischen Zigenners, der das Leben in vollen
tol“ stell: er schärfste Gegensätze
ihn abends besuchen zu woll u. Man weißnichtsecht, was man aus dies m
Zügen genießen will, dazu der vollgesüllt. Sack geistreicher Literatur¬
eichnung erleichtern. Der lief
merkwürdigen Capriceio machen soll. Ist es eine neue Variation auf
bosheiten. Alles in allem: ein sehr glücklicher Abend, der für viele
lüngen Theodoe gegenüber, der da
das Thema von der S#elenwanderung? Ober von der sich durch die
Fehlschläge dieses Winters entschädigen konntel
ach nicht dämonisch, sondern nur 1 Jaerhunderte gleichbleisenden Luf am Betrügen des Ewig=Weiblichens
## die erfahrungsreiche Mizi („die 1 Jedenfalls ist das Stück effektere und fesselnd. Ungleich höber, 1
Themen zu ergänzen oder zu andern.
taltet täglich einen Auszug enthaltend die
Mittheilungen der Wiener Morgen¬
„Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
Fesammte politische und wirthschaftliche Leben
cher Kürze geboten wird. Diese Mittheilungen
erschickt.
gratis und franco.
5 ListS, box 11/1
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nicht, daß man um sie auch nur eine Stunde sich'Tdichterisch wertvoller ist das dritte Schonspiel „Die letzten Maskenf zu
trüben lätt im Gezensaß zur nervösen. bochst sensihlen Cyristine. 1 veranschlagen.
Im Wiener Augemeinen Kr#####ase limtber
Die Stärke ists die reizvolle Milten=Schilonrung, die Schwäche, die Journalist Rabemacher im Sterben.
on 12801.
Der ebentalts dem Tode
endlose Vivisektion im Schiußakt, der infolgebessen auch gegen die k versallene Schauspieler Jackwerth ist sein Zimm rnachbar. Während
anderen mit starkem Veisull ausgenommenen ersten Akte abfiel.
der eine weiß, daß sein Ene bevorsteht und mit dem Leben,
Die Darst llung war bis ins Kleinste ausgef ilt; gleich hervorragend
nen für Zeitungs-Ausschnit
das ihm so viele Enttäuschungen brachte, abrechnen möchte"
waren Jenry Ganellla (Mizi), Helene Robert (Cöristine), Erich
Ausschnitt
hält
sich der andere für
geneien
und
si mi det
Kaiser (Fritz), W. Leicht (Tyeo) Fritz Richard (Geiger).
die schönsten Pläne für die Zukunft. Dei Arzt macht seinen Abend¬
HE Berkin, 5. Jan Schnitzlers Einakter=Cyklus.
ERVER“ Nr.
besuch. Rademacher bittet ihn noch flebentlich, ihm noch schrell einen
Arthur Schnitzler, unstreitig das stärkste Talent der jüng ien
heißen Wunsch zu ersüllen: er möchte seinen Jugendfreund, den
Wiener Schule, hat mit seinem neuesten Einalter Quartett „Lebendige
Zeitungsberichte u. Personalnachi
Sahrif steller Weibgast noch diesen Abend sp echen, da er ihm etwas
Stunden“ im Deutschen Theater einen ziemlich gedämpft einsetzenden,
sehr Wichti es mitzuteilen habe. Der Arzt, der mit Weihgast be¬
dann aber stä dig stigenden und zusetzt mächtin anschwellenden Erfo'g
ürkenstrasse 17.
feundet ist, vrspricht, ihn zu bringen. Der Schauspieler fragt
erzielt. Die vier Stücke, die ungleich in jeder Hinsicht sind, haben
neugierig, was Radema#her denn noch so Eilizes zu beichten habe,
nur das Eine gemeinsam, daß in sämtlichen Vertreter der Literatur
dapest: „Figyelö“ —
und dieser entgegnet: er wolle sich vor seinem En##e die Genugthnung¬
und Kunst die Hauptrollen spielen. Der Gesamttitel „Lebendige
verschaffen, dem ehrmaligen Freunde. der unverdient so große äußerliche
Stunden“ ist ziemlich willtürlich dem Tiel des ersten Stückcens
hf, London, Newyork, Paris, Rom, Sto
Erfolge im Leben daven getragn habe, unverblümt zu sagen, daß er
entlehnt, das diese Ehre umso weniger verdiene, als es des weilaus
ihn stets in seiner ganzen Hrhlheit durchschaut habe, ja daß sich sogar
schwächste unter den viesen ist. Von des Gebankens Blässe ange¬
die eigene Gattin des großen“ Mannes angeekelt von ihm abewand“
krankelt, behandelt dieser Anstalt zu den folzenden, lebensvollen und
und ihre Liebe dem verkannten, vom Schicksal so #la mitgenommenen
geistsprühenden Dichtungen die eklügelte Frage, ob das ganze dieh teris de
Journalisten geschenkt habe. Als dann aber Weiygast wirklich komm:
Schaffen des Sohnes auch nur eine „lebendi#e Stunde“ der Mutter
und mit seiner hohlen Schöniednereiichtssagende Redensarten
auf uwie#en vermug. Eine unheilbar erk###kte Mutter hat sich nämlich
diechselt und innige Freundschaft heuchelt, da beingt es der Sterbende
mit Morphium vergistet, um ihren Sohn vom Anblick ihrer Leiden
teils vor Ekel. teils aus Mitleid nicht fertig, dem Lebenden die letzte
zu befreien und ihn seinem Die terberuf wiederzugeben. Das zweite
Maske vom Gesicht zu reßen, und im Gefühl stinr ganzen Größe
Schauspiel „Die Frau mit dem Dole“ wirkt mehr durch virtuose
und Ueberlegenheit nimmt der aufgeblasene Dichter von dem sterbenden
Mahe und außerliche Eff kte, als durch innese Vorgüge und echt
Jugendfreunde Abschied. Es ist eine ung mein seine phychologische
die kerische Eigenschaften. Eine junge, hysterische Frau gibt sich mit
Studie, die Schnitzler hier im engen Raymen aufrollt, tiefgründig
ib em Liebhaber ein Stelldichein in einem Bildeemuseum vor
un lebenswahr, voll bieterer Satire und nicht ohm weitere Ausblicke
eirem ital#enilchen Gemälde aus dem 15. Jahrhundert. Die hier mit
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dem Dolche dargestellte Frau hat eine frappante Aehnlichkeit mit ihr,
und der Ewigkeit. Den Vogel aber hat der Verfasser mit dem vierter
und je länger sie diese Frau betrachtet, desto bestmmnter wird ihre
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Schwank „Litteratur“
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langer Zeit selbst erlebt hat, und zwar mit demselben jungen Manne,
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Gebanken zu aim, ihre kleinen Erlebnisse zu
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litterarische Feinschmecker kommt hier auf seine Rechnung wie der naive
u#tischen Szene „Leutrank G stel“
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#oa, huldigt wie Hrmann Bahe
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erwachende Frau dem Liebhaber das lan#e verweigerte Versprechen gibt,
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ach nicht dämonisch, sondern nur 1 Jaerhunderte gleichbleisenden Luf am Betrügen des Ewig=Weiblichens
## die erfahrungsreiche Mizi („die 1 Jedenfalls ist das Stück effektere und fesselnd. Ungleich höber, 1
Themen zu ergänzen oder zu andern.
taltet täglich einen Auszug enthaltend die
Mittheilungen der Wiener Morgen¬
„Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
Fesammte politische und wirthschaftliche Leben
cher Kürze geboten wird. Diese Mittheilungen
erschickt.
gratis und franco.