II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 592

Liebelei
5. I box 11//1
Ueber das Stück##w gestern eingefunden hatte; der Beifall desselben muß demnach
ren (ebenso wiefür die Darsteller auf Grund der Qualitäts=Einschätzung Lohn
r noch in bester ein, der reichlich lohnet.
Zum Schlusse möchte ich gegen die unmäßig langen Pausen
Christine spielte
türlichkeit und Verwahrung einlegen. Pausen von wohlgezählten 47 und 30
eine leichte Minuten können selbst den glühendsten Theater=Enthusiasten in
aufflammender, eine gefährlich brummige Stimmung bringen, namenllich wenn
eiz erhält, der man ihm während der Vorstellung durch Gedudel und Ge¬
strampel über dem Kopfe arg zugesetzt hat.
ebenden Stim¬
Liebesgetändel,
wurden von
zarte Halbtöne
chter beleidigte.
benbei bemerkt,
otivirten Aus¬
die Christinen¬
ischt empfinden¬
ly Frank, die
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e welcher Divi¬
Wiener Dialekt
ädel aus der
rum und Dran,
erscheinen läßt?
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auf einige un¬
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dmann spielte
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— es wäre auch
was sich wohl
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essenheit gehabt
bten Koryphäen
denen unser
it Maß inniger
gung entgegen¬
falls nicht, das
Telephon 12801.
Alex. Weigl’'s Unternehmen für Zeitungs-Aussohnitte
Ausschnitt
„OBSERVER“
Nr. 95
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Ausschnitt aus:
Oberschlasischer Wunderer, Gleiwitz
vom: 27/87702
go Liebelei, Arthur Schnitzlers dreiaktiges Schauspiel, ging
am Pfingstsonntage bei leidlich besetztem Hause in Scene. Die Auf¬
führung war zufriedenstellend bis auf die Aussprache. Dieses durch¬
aus wienerische Stück ist ohne Dialekt einfach nicht denkbar. Um so
Ifremder muthet es an, wenn die Regie vielleicht mit Rücksicht auf
das leichtere Verständniß im Publikum, hochdeutsch vorschrieb. Das
ist entschieden zu mißbilligen, denn der spezifisch Wiener Lokalfärbung
Abhruch gethan. Es
des Stückes wird dadurch ein beträchtlicher
ne Dialog behandelt
fehlt die Leichtigkeit, mit der der feinges
werden will, und das kann unter Umständen bei dem stofflichen
Mangel des Stückes langweilig werden. Mit der Aufführung
man zufrieden sein, die Regie klappte vortrefflich und die In
ließ nichts zu wünschen übrig. Im Vordergrunde des
steht natürlich Fritz Lobheimer, der ungetreue Liebhaber,
Liebesny, der auch mit Geschick die Regie führte, angemess
Für,
Seine Parti erin, Frl. Josefine Fischer, gab die Christine. Für
Spiel hatte inan in den ersten beiden Akten wenig Sympathie, erst
7 im letzten Akte, bei den Ausbrüchen wildesten Schmerzes einer tief
gekränkten Seele, fand sie erschütternde Töne und wirkte überzeugend.
Abo
Herr Karl Luebell gab den lebenslustigen Theodor Kaiser mit
Abor
großer Gewandtheit. Die Rolle der Mizzi Schlager war bei Frl.
Rosa Lindorf in guten Händen. Den alten Weiring, Christinens
Inha Vater, spielte Herr Friedmeyer mit Wärme und brachte so diese
1à lebenswahre Gestalt zur rechten Geltung. Die kurze Episodenrolle
des „Herrn“ erledigte Herr Maierhofer mit scharfer Charakteri¬
wodu.
sirung, die immer den rechten Ton zu treffen weiß. — Am zweiten
Leben
Pfingstfeiertag ging der Blumenthal=Kadelburg'sche Schwank „Hans
theilur
Huckebein“ in vorzüglicher Aufführung in Scene. Die Darsteller
wurden der keineswegs leichten Aufgabe, den Scheinfiguren des
Stückes Leben einzuhauchen, gerecht und ernteten den berechtigten
Dank des Hauses.