II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 593

5. Liebelei
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Telephon 12801.
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Ausschnitt
Nr. 28
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Kuneheit enst-aasde-Ae. TA—
vom. 70/% 2
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Thalia=Theater.
Gastspiel der Darmstädter Hofschauspieler.
Saarbrücken, 16. Juni.
7 Das Gastspiel der Darmstädter Hofschauspieler ist gestern
Abend abgeschlossen worden, als letzte Vorstellung ging das
Schauspiel „Liebelei“ von Arthur Schnitzler über die Bretter,
die die Welt bedeuten. Schnitzler ist ein trefflicher Beobachter
des aus Frohsinn und Empfindsamkeit zusammengesetzten Wiener
Volkslebens, und in seiner „Liebelei“ giebt er uns meisterhaft
geschilderte Szenen, in denen neben der echten rechten Wiener
Leichtfertigkeit und Gemütlichkeit auch die ernsten Seiten
des Lebens berührt werden. Das Stück ist hier bereits be¬ hve
Für
kannt, die Darmstädter brachten es im vergangenen Jahrep.
zur Aufführung und vermittelten uns damit überhaupt erst far
die Bekanntschaft mit Schnitzler, der unstreitig das stärkste hu
Talent der jüngeren Wiener Schule ist. In der letzten
Saison hat der Wiener Dichter mit dem Einakter=Cyklus ##c
Abo
„Lebende Stunden“ wieder einen starken Erfolg errungen,
Abo
vielleicht bieten uns die Darmstädter im nächsten Jahre auch:
diese Dichtung Schnitzlers. In der „Liebelei“ ist der Haupt¬
anziehungspunkt die reizvolle Milieu=Schilderung, besonders sge
Inht
m ersten Akt, die die Längen in der Handluung überbrückt. fun
Der Schlußakt fällt dagegen etwas ab. Die Aufführung sill
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war wieder bis ins Kleinste ausgefeilt. Die Christine
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gab Frl. Eichelsheim mustergiltig, besonders im Schlußakt
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zeichnete die Künstlerin ergreifend die Tragik, die über
Christine hereinbricht. Ein echtes leichtlebiges Wiener Volks¬
kind war Frl. Grohé als Mizi, die unbekümmert um die Zu¬
kunft die Gegenwart mit vollen Zügen genießt. Herr Kreide¬
mann gab in der Rolle des lebensfrohen Theodor Kaiser
einen flotten Bonvivant von sprühendem Witz und guter
Laune; Herr Hacker gestaltete den Charakter des Fritz Lob¬
heimer zu einer fein abgetönten darstellerischen Leistung. Die
schwankenden Seelenstimmungen, von denen Fritz Lobheimer
###enggrissan wird, gab der Künstler wirkungsvoll
nianciert wieder. Der—weiring des He¬
Spel war eine
rührende Genregestalt. Außer lebhaftem Beifall konnten die
Künstler gestern Abend wieder Blumenspenden entgegennehmen,
die ihnen von dankbaren Theaterfreunden gespendet wurden.
Der Verlauf des ganzen Gastspiels hat dargethan, daß unser
Publikum künstlerische Leistungen wohl zu würdigen weiß und
lebhaft unterstützt, waren doch sämtliche Vorstellungen sehr gut
besu
d die Aufnahme der Stücke eine so warme und ver¬#
stä
daß der künstlerische Erfolg hoch anzus
tädtern danken auch wir für die genußre
Lage,
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uns erfreut haben. Künstlerisch bede
war
der
und die einzelnen Aufführungen stellten Muster¬
leistungen dar, die dem Gesamtgastspiel den inneren Werk
verleihen. Wir hoffen auch im nächsten Jahre die Darni¬
städter hier wieder begrüßen zu können, einer herzlichen Auf¬
nahme könneni sie sich versichert halten.
Telephon 12801.
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222 Deutsche Wehr, Treppau
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„Liebelei“ Arthur Schnitzler's, eines Günstlinges
der „Neuen Freien Presse“, inhalts= und handlungs
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armes, Halhweltluft atmendes Schauspiel „Liebeie
spricht durch eine von mehreren unnatürlichen Figu
Grundsatz aus: „Genießen, um jeden Preis
der Erinnerung willen“. Während der erste
vollständige Posse ist, soll der dritte durch
hascherei den Namen „Schauspiel“ rechtfert
wurde von den Damen Helm, Köchl und
wie den Herren Valberg und Walter
auch die neue Kraft für unsere Bühne, Hirr;
sich als Theodor Kaiser gut ein. Es siel
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der Darsteller des Wiener Jargons sic
Für
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wohl er gerade in diesem Stücke, da Wien de
am Plotze ge=d.
Handlungsist, — vielleicht mit Erfolg
5 wesen wäre.
Aus.
1000—


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